collinwood2k
30 Aug 2013, 14:35
Hallo liebe Leidensgenossen,
ich hab aufgrund meiner Beschwerden immer wieder diesen Thread beim googlen erwischt und dachte mir nun, meldest dich halt einfach mal an.
Wird in diesem Thread noch geschrieben bzw. ist hier noch jemand aktiv?
Kurzinfo:
Nach knapp 1 1/2 Jahren Beschwerden HWS und diversen Fehldiagnosen am 12. Juli 2013 Stabilisierungs-OP C5/C6.
Jetzt in der 7. Heilungswoche und noch recht starke Beschwerden durch die muskulaere Anpassung.
Wollte einfach mal hören, wie lange es noch bei anderen gedauert hat die aehnliche Eingriffe hatten.
Weitere Diagnosen siehe mein Profil.
Grüße
Collin
tessi771
03 Sep 2013, 05:32
Huhu,
na dieser Thread beruhigt mich nicht gerade.. :-(
Werde nächsten Mittwoch um ein Bauteil "aufgewertet". Bekomme C5/6 einen Titancage eingesetzt und habe mittlerweile fürchterliche Angst vor der OP und der Zeit danach.
Ängstlich macht mich auch, dass der Doc "nur" C5/6 macht aber 6/7 auch ein Vorfall ist und mich schon bald wieder auf dem OP-Tisch liegen sehen.
Zu meinen Befürchtungen meinte er: Es kann sein, muss aber nicht..
Nicht sehr beruhigend, auch wenn ich mich sonst bei ihm gut aufgehoben fühle, mir ausführlich alles erklärt wurde etc.
Grüble Nacht für Nacht. Es wird immer schlimmer..
Wenn nicht die Nervenmessungen so mies wären und ich nach 100 Metern nicht schon kriechen würde wie ne Schildkröte, würde ich den Termin absagen..Aber ich will endlich wieder leben wie ne 36jährige und mich nicht von Omas mit Rolatoren überholen lassen.
Verunsichern tut mich auch, dass mein NC sagte, dass ich nach 3 Wochen etwa wieder "fit" wäre, meine HÄ aber (auch Bandiline, vom selben NC operiert) meinte ich müsse 6 Woche die Halskrause tragen, dann abtrainieren, dann Muskelaufbau und ja NICHTS tragen. Das waren ihre eigenen Erfahrungen...
Irgendwie passen die Zeitvorstellungen zwischen den Ärzten nicht...
Könnt Ihr mir sagen, wann ich wieder ein bissl was im Haushalt machen kann, mich vernünftig um meine Kids (bin alleinerziehend) kümmern kann etc..
Klar könnt ihr nicht hellsehen...Aber wie sind eure Erfahrungen?
Lg Kerstin
collinwood2k
03 Sep 2013, 09:18
Hallo Kerstin,
zunächst verstehe ich deine Bedenken, lese aber deutlich deinen Leidensdruck heraus und somit rate ich dir eindeutig zur OP und begleitend, vor und nachher ist wohl das beste Mittel der Wahl das autogene Training, alternativ auch Yoga, aber das ist postoperativ zur Hälfte nicht machbar (mindestens von den Bewegungen her).
Die 3 Wochen halte ich für Unfug, auch wenn mein NC anfangs damit bei mir hausieren ging. Er selbst korrigierte sich in den Vorgesprächen auf intensives Nachfragen von mir immer weiter nach oben.
So sieht es in etwa aus:
- Nach 4 bis 5 Tagen bist du wieder zu einigem in der Lage und fühlst dich deutlich großartiger als es wirklich ist. Hier ist extremes Ruhe halten angesagt und immer wieder laut vor sich aufsagen: Es geht mir schlecht, es geht mir schlecht, es geht mir schlecht... Schonen als Sport ist das Credo!
- Nach 2 bis 3 Wochen gibt es einige Exemplare von Menschen, die ab da wohl gar nix mehr verspürt haben sollen. Kommt wohl vor, aber nach dem was ich so gehört habe, sind das tendenziell wenige.
- Nach eben dieser Zeit solltest du extrem darauf achten, den ganzen Rücken keinen großen Temperaturunterschieden auszusetzen. Es gibt ja diese grundsätzlichen Warnungen von wegen "keinen Zug holen", "die ganze Zeit warm halten", das ist aber zu pauschal und deshalb Unfug. Aus eigener Erfahrung hatte ich die größten Probleme in den vergangenen Wochen immer dann, wenn es mittags halt noch brüllend heiß war, es abends und nachts aber schon richtig runtergekühlt ist -> Wenn du da dich nicht rechtzeitig INS HAUS verziehst, brauchst du dich über Schmerzen und begleitende vegetative Störungen nicht zu wundern.
- Die offizielle Heilungszeit (laut meinem NC) sind also 6-8 Wochen und das ist durchaus ernst gemeint. Heute sind es bei mir 7 Wochen nach OP, und ich komme jetzt seit Samstag wieder super klar, muss jedoch regelmäßig retardierte Schmerzmittel einnehmen*.
Also, trau es dir zu, aber sorge bitte innerhalb der 8 Wochen nach der OP für ausreichende Entlastung. D.h. min. 5 Wochen nicht arbeiten, danach erstmal Wiedereingliederung, empfohlenerweise mit 4 Stunden starten, je nachdem was du machst und welchen Einschränkungen du ausgesetzt bist. Dein Kind / Deine Kinder brauchen UNBEDINGT mindestens eine andere Person, die sich um sie kümmert! Du wirst oftmals einfach NICHT können - und wenn du es versuchst, zerlegt es deine Nerven*.
EDIT: Das mit der Halskrause wollte ich noch beantworten, vergaß es aber im ersten Schritt: Also ich habe mir von meinem NC sagen lassen, dass sowas heute gar nicht mehr gemacht wird? Nur bei Schleudertraumen zB oder anderen Sachen die mir jetzt nicht einfallen...
Liebe Grüße und tapfer sein
Collin
*Diese Angaben sind natürlich sehr individuell. Mein Schmerzverlauf war recht atypisch (3 Wochen wenig Probleme, danach ging es recht heftig los) und darüber hinaus habe ich eine hohe Schmerzmittelresistenz. Ich brauche Tramadol, Ibuprofen und Novalgin haben bei mir de facto keinerlei Wirkung, Paracetamol macht einem vielleicht etwas warm ums Herz und die Leber kaputt, sonst aber auch nichts, von Tillidin wird mir leider schlecht).
Darüber hinaus bin ich vegetativ sehr anfällig. Wenn Nackenschmerzen an bestimmten Stellen auftreten, habe ich Appetitlosigkeit, Übelkeit, Unruhe.
Das muss alles bei dir nicht zutreffen.
tessi771
03 Sep 2013, 09:34
Hallo Collin,
danke erst einmal für deine ausführliche Antwort.
Der Doc meinte nach 4-5 Tagen Entlassung....Hoffentlich klappt es auch mit der Zeitangabe, sonst laufe ich AMOK.....
Schonen ist schon klar. Werde wohl auch eine Haushaltshilfe über die KK bekommen. Aber wie lange, wieviele Std etc weiß ich nicht. Kann den Antrag wohl erst im KH vom arzt ausfüllen lassen, sagte mir meine HÄ.
Habe ja Unterstützung von meinem Freund, aber wir wohnen halt nicht zusammen und er arbeitet im Schnitt 10 Std am Tag, von daher kann ich schon froh sein, dass er die Kids abends, nachts und morgens betreut wenn ich im KH bin.
Hatte mir beruflich eh schon den Sep/Okt abgeschrieben. Bin zzt selbstständig mit der (Demenz)Betreuung von Senioren. Hat den Vorteil, dass ich wenn es irgendwie wieder geht die Stunden selbst einteilen kann...Nur fehlt natürlich das Einkommen in der Zeit.
Medis stopfe ich mir zzt das rein was ich so bekomme..IBU, Novalgin, Paracetamol (der Rest hilft irgendwie nicht gegen die Kopfschmerzen) und Lyrika gegen die Nervenschmerzen. habe auch noch einen kleinen Restbestand an Tetrazepan...Allerdings möchte ich meine Leberwerte nicht wissen...grusel.......
Gegen Appetitlosigkeit hätte ich andererseits gar nix ;-)
Wie ist das denn mit den Schluckbeschwerden? Sind die schlimm?
Wann darf ich nach der OP duschen/Haarewaschen?
Aufstehen? (bin Raucher

)
Wann hast du mit KG angefangen? Oder noch gar nicht?
Du merkst, zu den gesundheitlichen Problemen, kommen noch die Sorgen um die Kids, das liebe Geld und und und... Bin nur noch gedanklich am routieren....
Lg Kerstin
collinwood2k
03 Sep 2013, 11:08
Zitat (tessi771 @ )
Der Doc meinte nach 4-5 Tagen Entlassung....Hoffentlich klappt es auch mit der Zeitangabe, sonst laufe ich AMOK.....
So wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, gehen doch die "normalen" Bandis nach 1-2 Tagen schon wieder heim? Oder waren das jene, die "nur" die Bandscheibe operiert bekommen, aber keinen Cage oder Implantat erhalten? Ich bin ja an C5/6 stabilisiert worden, entsprechend musste ich 4 Tage da bleiben... wirst du denn auch stabilisiert? Hatte nix davon gelesen. Aber wenn der Doc das so sagt wirds schon seine Richtigkeit haben.
Zitat
Hatte mir beruflich eh schon den Sep/Okt abgeschrieben. Bin zzt selbstständig mit der (Demenz)Betreuung von Senioren. Hat den Vorteil, dass ich wenn es irgendwie wieder geht die Stunden selbst einteilen kann...Nur fehlt natürlich das Einkommen in der Zeit.
Selbständig sein is halt irgendwie komisch in Deutschland. So wie ich das von den Selbständigen in meinem Bekannten- und Familienkreis immer höre, darf man da eigentlich grundsätzlich nicht krank werden. Was aber der Theorie von Natur und Schicksal vollkommen widerspricht. Also ich bin so ein Schisser, wenn ich selbständig und nicht angestellt wäre, würde ich mich aber so was von maximal gegen Ausfall absichern, egal was es mich kostet...
Zitat
Medis stopfe ich mir zzt das rein was ich so bekomme..IBU, Novalgin, Paracetamol (der Rest hilft irgendwie nicht gegen die Kopfschmerzen) und Lyrika gegen die Nervenschmerzen. habe auch noch einen kleinen Restbestand an Tetrazepan...Allerdings möchte ich meine Leberwerte nicht wissen...grusel.......
Hör auf mit den NSAR's gegen diese Art (zervikogen) von Kopfschmerzen. Am Ende hast du noch MÜK und weißt gar nicht mehr was du machen sollst. Dann lass dich lieber auf Mirtazapin setzen, aber wenn du eh, wie du später erwähnst schon zuviel isst, geht das leider auch net...
Hilft dir Lyrica ernsthaft? Meiner Meinung nach ist das eines der unsinnigsten Medikamente die derzeit aufm Markt sind und von KK bezahlt werden.
Nach der OP und der Heilungszeit erholen sich Leber und Niere schon wieder, keine Angst. Ansonsten mal Blut abnehmen lassen, um sicher zu gehen.