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Komplette Version Schmerzen nach OP HWS C5/6

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der HWS
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collinwood2k
Hallo liebe Leidensgenossen,

ich hab aufgrund meiner Beschwerden immer wieder diesen Thread beim googlen erwischt und dachte mir nun, meldest dich halt einfach mal an.

Wird in diesem Thread noch geschrieben bzw. ist hier noch jemand aktiv?

Kurzinfo:

Nach knapp 1 1/2 Jahren Beschwerden HWS und diversen Fehldiagnosen am 12. Juli 2013 Stabilisierungs-OP C5/C6.

Jetzt in der 7. Heilungswoche und noch recht starke Beschwerden durch die muskulaere Anpassung.

Wollte einfach mal hören, wie lange es noch bei anderen gedauert hat die aehnliche Eingriffe hatten.

Weitere Diagnosen siehe mein Profil.

Grüße
Collin
tessi771
Huhu,

na dieser Thread beruhigt mich nicht gerade.. :-(

Werde nächsten Mittwoch um ein Bauteil "aufgewertet". Bekomme C5/6 einen Titancage eingesetzt und habe mittlerweile fürchterliche Angst vor der OP und der Zeit danach.

Ängstlich macht mich auch, dass der Doc "nur" C5/6 macht aber 6/7 auch ein Vorfall ist und mich schon bald wieder auf dem OP-Tisch liegen sehen.

Zu meinen Befürchtungen meinte er: Es kann sein, muss aber nicht..

Nicht sehr beruhigend, auch wenn ich mich sonst bei ihm gut aufgehoben fühle, mir ausführlich alles erklärt wurde etc.

Grüble Nacht für Nacht. Es wird immer schlimmer..

Wenn nicht die Nervenmessungen so mies wären und ich nach 100 Metern nicht schon kriechen würde wie ne Schildkröte, würde ich den Termin absagen..Aber ich will endlich wieder leben wie ne 36jährige und mich nicht von Omas mit Rolatoren überholen lassen.

Verunsichern tut mich auch, dass mein NC sagte, dass ich nach 3 Wochen etwa wieder "fit" wäre, meine HÄ aber (auch Bandiline, vom selben NC operiert) meinte ich müsse 6 Woche die Halskrause tragen, dann abtrainieren, dann Muskelaufbau und ja NICHTS tragen. Das waren ihre eigenen Erfahrungen...

Irgendwie passen die Zeitvorstellungen zwischen den Ärzten nicht...

Könnt Ihr mir sagen, wann ich wieder ein bissl was im Haushalt machen kann, mich vernünftig um meine Kids (bin alleinerziehend) kümmern kann etc..
Klar könnt ihr nicht hellsehen...Aber wie sind eure Erfahrungen?

Lg Kerstin
collinwood2k
Hallo Kerstin,

zunächst verstehe ich deine Bedenken, lese aber deutlich deinen Leidensdruck heraus und somit rate ich dir eindeutig zur OP und begleitend, vor und nachher ist wohl das beste Mittel der Wahl das autogene Training, alternativ auch Yoga, aber das ist postoperativ zur Hälfte nicht machbar (mindestens von den Bewegungen her).

Die 3 Wochen halte ich für Unfug, auch wenn mein NC anfangs damit bei mir hausieren ging. Er selbst korrigierte sich in den Vorgesprächen auf intensives Nachfragen von mir immer weiter nach oben.

So sieht es in etwa aus:

- Nach 4 bis 5 Tagen bist du wieder zu einigem in der Lage und fühlst dich deutlich großartiger als es wirklich ist. Hier ist extremes Ruhe halten angesagt und immer wieder laut vor sich aufsagen: Es geht mir schlecht, es geht mir schlecht, es geht mir schlecht... Schonen als Sport ist das Credo!

- Nach 2 bis 3 Wochen gibt es einige Exemplare von Menschen, die ab da wohl gar nix mehr verspürt haben sollen. Kommt wohl vor, aber nach dem was ich so gehört habe, sind das tendenziell wenige.

- Nach eben dieser Zeit solltest du extrem darauf achten, den ganzen Rücken keinen großen Temperaturunterschieden auszusetzen. Es gibt ja diese grundsätzlichen Warnungen von wegen "keinen Zug holen", "die ganze Zeit warm halten", das ist aber zu pauschal und deshalb Unfug. Aus eigener Erfahrung hatte ich die größten Probleme in den vergangenen Wochen immer dann, wenn es mittags halt noch brüllend heiß war, es abends und nachts aber schon richtig runtergekühlt ist -> Wenn du da dich nicht rechtzeitig INS HAUS verziehst, brauchst du dich über Schmerzen und begleitende vegetative Störungen nicht zu wundern.

- Die offizielle Heilungszeit (laut meinem NC) sind also 6-8 Wochen und das ist durchaus ernst gemeint. Heute sind es bei mir 7 Wochen nach OP, und ich komme jetzt seit Samstag wieder super klar, muss jedoch regelmäßig retardierte Schmerzmittel einnehmen*.


Also, trau es dir zu, aber sorge bitte innerhalb der 8 Wochen nach der OP für ausreichende Entlastung. D.h. min. 5 Wochen nicht arbeiten, danach erstmal Wiedereingliederung, empfohlenerweise mit 4 Stunden starten, je nachdem was du machst und welchen Einschränkungen du ausgesetzt bist. Dein Kind / Deine Kinder brauchen UNBEDINGT mindestens eine andere Person, die sich um sie kümmert! Du wirst oftmals einfach NICHT können - und wenn du es versuchst, zerlegt es deine Nerven*.

EDIT: Das mit der Halskrause wollte ich noch beantworten, vergaß es aber im ersten Schritt: Also ich habe mir von meinem NC sagen lassen, dass sowas heute gar nicht mehr gemacht wird? Nur bei Schleudertraumen zB oder anderen Sachen die mir jetzt nicht einfallen...

Liebe Grüße und tapfer sein
Collin

*Diese Angaben sind natürlich sehr individuell. Mein Schmerzverlauf war recht atypisch (3 Wochen wenig Probleme, danach ging es recht heftig los) und darüber hinaus habe ich eine hohe Schmerzmittelresistenz. Ich brauche Tramadol, Ibuprofen und Novalgin haben bei mir de facto keinerlei Wirkung, Paracetamol macht einem vielleicht etwas warm ums Herz und die Leber kaputt, sonst aber auch nichts, von Tillidin wird mir leider schlecht).
Darüber hinaus bin ich vegetativ sehr anfällig. Wenn Nackenschmerzen an bestimmten Stellen auftreten, habe ich Appetitlosigkeit, Übelkeit, Unruhe.
Das muss alles bei dir nicht zutreffen.
tessi771
Hallo Collin,

danke erst einmal für deine ausführliche Antwort.

Der Doc meinte nach 4-5 Tagen Entlassung....Hoffentlich klappt es auch mit der Zeitangabe, sonst laufe ich AMOK.....

Schonen ist schon klar. Werde wohl auch eine Haushaltshilfe über die KK bekommen. Aber wie lange, wieviele Std etc weiß ich nicht. Kann den Antrag wohl erst im KH vom arzt ausfüllen lassen, sagte mir meine HÄ.

Habe ja Unterstützung von meinem Freund, aber wir wohnen halt nicht zusammen und er arbeitet im Schnitt 10 Std am Tag, von daher kann ich schon froh sein, dass er die Kids abends, nachts und morgens betreut wenn ich im KH bin.

Hatte mir beruflich eh schon den Sep/Okt abgeschrieben. Bin zzt selbstständig mit der (Demenz)Betreuung von Senioren. Hat den Vorteil, dass ich wenn es irgendwie wieder geht die Stunden selbst einteilen kann...Nur fehlt natürlich das Einkommen in der Zeit.

Medis stopfe ich mir zzt das rein was ich so bekomme..IBU, Novalgin, Paracetamol (der Rest hilft irgendwie nicht gegen die Kopfschmerzen) und Lyrika gegen die Nervenschmerzen. habe auch noch einen kleinen Restbestand an Tetrazepan...Allerdings möchte ich meine Leberwerte nicht wissen...grusel.......

Gegen Appetitlosigkeit hätte ich andererseits gar nix ;-)

Wie ist das denn mit den Schluckbeschwerden? Sind die schlimm?
Wann darf ich nach der OP duschen/Haarewaschen?
Aufstehen? (bin Raucher augenbraue.gif )

Wann hast du mit KG angefangen? Oder noch gar nicht?

Du merkst, zu den gesundheitlichen Problemen, kommen noch die Sorgen um die Kids, das liebe Geld und und und... Bin nur noch gedanklich am routieren....

Lg Kerstin
collinwood2k
Zitat (tessi771 @ )

Der Doc meinte nach 4-5 Tagen Entlassung....Hoffentlich klappt es auch mit der Zeitangabe, sonst laufe ich AMOK.....


So wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, gehen doch die "normalen" Bandis nach 1-2 Tagen schon wieder heim? Oder waren das jene, die "nur" die Bandscheibe operiert bekommen, aber keinen Cage oder Implantat erhalten? Ich bin ja an C5/6 stabilisiert worden, entsprechend musste ich 4 Tage da bleiben... wirst du denn auch stabilisiert? Hatte nix davon gelesen. Aber wenn der Doc das so sagt wirds schon seine Richtigkeit haben.

Zitat

Hatte mir beruflich eh schon den Sep/Okt abgeschrieben. Bin zzt selbstständig mit der (Demenz)Betreuung von Senioren. Hat den Vorteil, dass ich wenn es irgendwie wieder geht die Stunden selbst einteilen kann...Nur fehlt natürlich das Einkommen in der Zeit.


Selbständig sein is halt irgendwie komisch in Deutschland. So wie ich das von den Selbständigen in meinem Bekannten- und Familienkreis immer höre, darf man da eigentlich grundsätzlich nicht krank werden. Was aber der Theorie von Natur und Schicksal vollkommen widerspricht. Also ich bin so ein Schisser, wenn ich selbständig und nicht angestellt wäre, würde ich mich aber so was von maximal gegen Ausfall absichern, egal was es mich kostet...

Zitat

Medis stopfe ich mir zzt das rein was ich so bekomme..IBU, Novalgin, Paracetamol (der Rest hilft irgendwie nicht gegen die Kopfschmerzen) und Lyrika gegen die Nervenschmerzen. habe auch noch einen kleinen Restbestand an Tetrazepan...Allerdings möchte ich meine Leberwerte nicht wissen...grusel.......


Hör auf mit den NSAR's gegen diese Art (zervikogen) von Kopfschmerzen. Am Ende hast du noch MÜK und weißt gar nicht mehr was du machen sollst. Dann lass dich lieber auf Mirtazapin setzen, aber wenn du eh, wie du später erwähnst schon zuviel isst, geht das leider auch net...
Hilft dir Lyrica ernsthaft? Meiner Meinung nach ist das eines der unsinnigsten Medikamente die derzeit aufm Markt sind und von KK bezahlt werden.
Nach der OP und der Heilungszeit erholen sich Leber und Niere schon wieder, keine Angst. Ansonsten mal Blut abnehmen lassen, um sicher zu gehen.

Zitat

Gegen Appetitlosigkeit hätte ich andererseits gar nix ;-)


Es gibt die eine und die andere Art von Appetitlosigkeit... einfach keinen Hunger zu haben wäre ja ganz toll. Aber diese Art die mit dem ganzen vegetativen Durcheinander einhergeht, das möchte ich keinem gönnen...

Zitat

Wie ist das denn mit den Schluckbeschwerden? Sind die schlimm?

Ich hatte gar keine.

Zitat

Wann darf ich nach der OP duschen/Haarewaschen?

Eigentlich sofort, wenn du dich danach fühlst - aber ich würde des Komforts wegen schon warten, bis sie dir den Blutbeutel abgenommen haben. smile.gif

Zitat

Aufstehen? (bin Raucher augenbraue.gif )

Aufstehen auch sofort, je nach Gefühlslage. Wie das mit dem Rauchen ist, musst du mit deinem Arzt/NC besprechen. Ich persönlich bin Gelegenheitsraucher, der seine Abhängigkeit willentlich steuern kann und deswegen hab ich erst nach 14 Tagen erstmalig wieder zur Zigarette gegriffen.

Zitat

Wann hast du mit KG angefangen? Oder noch gar nicht?

Am 20.8. hatte ich die erste MT-Einheit nach der OP. KG mache ich gar nicht. Würde auch jedem zur MT raten. Darüber hinaus habe ich eine laufende Reha-Sportverordnung, mit dessen Fortsetzung ich aber noch 2 Wochen warten möchte, bis sich der Schmerz mal vollständig beruhigt hat.
Und selbst dann, hat mein NC gemeint, soll man genau nicht dort Übungen machen, woran operiert wurde. D.h. ich werde dann den Rest des Rückens wieder beginnen zu stärken und die Nackenübungen dezent auslassen. Das soll für den Nacken das beste sein smile.gif

Zitat

Du merkst, zu den gesundheitlichen Problemen, kommen noch die Sorgen um die Kids, das liebe Geld und und und... Bin nur noch gedanklich am routieren....

Lg Kerstin


Jo, ich kanns irgendwo verstehen... ich versuche selbst halt mir möglich wenige neue Probleme im Leben zu schaffen. Selbständigkeit und Kinder fühlen sich für mich unglaublich fremd an - ich wäre vor der OP damit vollkommen überfordert bzw. aufgeschmissen gewesen. Geld ging gerade so, aber meine Güte, es frisst einen schon echt auf... man meint das gar nicht.
Versuch, alles was wichtig ist, möglichst in gerade Bahnen zu lenken und bestmöglich abzusichern. Das schafft einen klaren Kopf. Ich weiß dass das nie zu 100% passen wird, aber hol das beste raus, für die Zeit in der du noch krank bist! Es wird dir zu Gute kommen.

Ich bin zumindest hier mit meinen Ratschlägen permanent für dich und andere da.

Liebe Grüße
Collin

tessi771
Hallo Collin,

noch einmal vielen lieben Dank für deine Antworten.

Ich weiß nur, dass ich einen Titancage c5/6 bekommen, wenigstens hat mein NC mir das so erklärt. (reicht mir auch völlig. Lasse mich überraschen wann ich da wieder flüchten kann zwinker.gif

Ganz ohne Schmerzmedis komme ich leider ÜBERHAUPT nicht aus. Lyrika hilft mir gegen die Armschmerzen und alles andere nur unzureichend, aber immerhin ne leichte Linderung. Ich will einfach nicht mehr "härtere" Medis nehmen. Hab schon zwei Jahre Tramal, Arcoxia, Ami etc hinter mir. Dahin wollte ich eigentlich nicht mehr.....

Krank werden darf eigentlich keiner mehr, egal ob selbstständig oder nicht....Leider ist es so.....

Ich bin auch oft genug mit Beruf und Kids aufgeschmissen...Aber irgendwie muss es ja immer weiter gehen...Und nur zu Hause auf dem Sofa hocken/liegen, bringt mich auch nicht weiter...Im Gegenteil, da würden meine depris wieder aufkeimen.....Muss was tun und sei es mit Doping....

[bis sie dir den Blutbeutel abgenommen]
Grusel, die legen doch nicht allen ernstes nen Drainageschlauch?rock.gif

Katheter auch?rock.gif?

Lg Kerstin
collinwood2k
Naja, ich war jetzt wegen dem Mist insgesamt 8 Monate arbeitsunfähig, dieses Jahr 4,5 und letztes Jahr 3,5.

Wenn der AG hätte kündigen wollen, hätten sie die Schwere Hürde Arbeitsgericht nehmen müssen. Damit muss man erstmal durchkommen.
Und selbst wenn sie es geschafft hätten, ich würde mit Sicherheit jederzeit was neues finden.

Leider ham halt wenige Leute dieses Selbstbewusstsein, aber muss halt jeder wissen, wie alt er mit seiner Gesundheit werden möchte.

Entschuldige bitte den Sarkasmus, aber das ist nunmal mein Charakter biggrin.gif


Jop, die legen normalerweise eine Drainage, das ist auch recht sinnvoll, damit sich keine blöden Mini-Entzündungen durch Blutreste bilden können.
Aber das is total harmlos...

Nein.... keinen Katheter... wozu?? smhair2.gif
tessi771
Huhu,

das mit dem "Rausflug" beim Job hab ich erst hinter mir.

Hab im Mai nen Teilzeitjob angefangen, Mitte Mai war mein Rücken schon deutlich schlimmer als die letzten Monate (die Selbsständigkeit hab ich als Nebengewerbe die ganze Zeit schon gemacht) und Anfang Juni ging dann Rücken technisch gar nichts mehr, war 4 Wochen krankgeschrieben, dann kam die Kündigung, natürlich ohne Begründung, nur im Rahmen der Probezeit.... Das war es dann....

Drainage hatte ich mal im Knie und das tat FURCHTBAR weh beim ziehen...

Lg Kerstin
ChaosLotte
Hallo,
da ich von vorne und von hinten operiert worden bin, hatte ich eine Redondrainage vorne und zwei hinten. Ich hatte vor dem ziehen auch Bammel, da ich wg meinem Beruf weiß wie weh das tun kann. Aber da die Drainagen NICHT in einem Gelenk liegen macht das ziehen auch nicht so weh, es ist unangenehm.
Schluckbeschwerden, ja die hatte ich bzw habe sie immer noch. Aber man lernt damit umzugehen.


Liebe Grüße

Chaoslotte
collinwood2k
Komisch, eure Beschreibungen von der Drainage...

Als der Kollege vom NC am Tag nach der OP an mein Krankenbett kam und mir das Ding ziemlich humorlos entfernt hat, fühlte sich das noch nicht mal an wie ein kurzer Piekser einer Spritze - eher so wie wenn man kurz ein Pflaster mit Haaren drunter irgendwo abzieht... also wirklich total harmlos.
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