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Pauline69
Hallo Ihr Lieben,

Lange habe ich nichts zu meinem aktuellen Stand geschrieben, aber einige Dinge sind doch gelaufen. Es gibt jedoch noch kein wirkliches Ergebnis.
Vielleicht hat aber der ein oder andere eine Idee, ob aus eigener Erfahrung oder schon mal gehört....

Mitte November hatte ich einen Termin in der Neurochirurgie im UKM.
Man hat sich sehr viel Zeit genommen, sehr viele Sachen über die gesamte Problematik gefragt und auch in meinem Beisein überlegt, was man machen könnte.
Mein Hauptproblem zu diesem Zeitpunkt war allerdings wieder mein Arm, also diese ziehende Schmerzen im rechten Arm. Daher habe ich auch den Schwerpunkt darauf gelegt, da die LWS zu dem Zeitpunkt auch genug begutachtet wurde.

Um dieses Thema geht es auch jetzt.
Es wurde noch an selben Tag ein Funktionsröntgen gemacht. Das mündliche Ergebnis lautete, es gäbe eine leichte Positionsveränderung beim Kopf nach vorne beugen, sie glaubten aber nicht, dass das für meine Probleme verantwortlich wäre.
Es wurde ein Termin für eine PRT Spritze im UKM vereinbart und 10 Tage danach ein Gespräch.
Die PRT findet am 6.1. statt.
Mein Orthopäde war etwas entsetzt und besorgt über diese Aussage und veranlasste eine Knochen Szintigraphie, die heute stattfand. Mündliche vorab Aussage des Nuklearmedizieners war, eine deutliche Stoffwechselerhöhung im gesamten Bereich der HWS. Könnte und dürfte nach einen OP auch noch normal sein. Genaue Auswertung mit den Radiologen findet noch statt.
Vor zwei Wochen hatte ich einen regulären Kontrolltermin bei meinem niedergelassenen Neurologen.
Dieser stellte einen Kraftverlust rechts fest. ( zur Erinnerung, eine Bizeps und Trizepsschwäche habe ich eigentlich links!) er sagte, aufgrund der linken Schwäche wäre es schwer zu beurteilen, aber er empfand rechts jetzt sogar schlechter als links. Eine ENG Messungen der Arme wurde veranlasst, diese fand eine Woche später statt, mit dem Ergebnis, deutliche Reduzierung der Nervenleitgeschwindigkeit der langen Bahnen rechts, ich glaube, er sagte, des medianus. Genauer kann ich es nicht sagen, da er mir das bisher nur telefonisch mitteilte.

Irgendwie kam mir das ganze Telefonat etwas komisch vor, weil er mich zuerst so viele Dinge fragte, wie geht es Ihnen, was machen die Schmerzen, gab es zuletzt von irgendwem eine OP Indikation, wann wurde das letzte MRT der HWS gemacht und mir erst dann das Ergebnis der Messungen mitteilte und dann sagte, wie sehen uns am 10. Januar zur klinischen Kontrolle. Mit aber nichts dazu sagte, welche Konsequenz das mit sich bringen würde oder woher das jetzt kommen könnte.

Welche Bedeutung hat eine verzögerte Nervenleitgeschwindigkeit der langen Bahnen, ggf. wenn es der Medianus ist?
Welcher Höhe ist er zuzuordnen?

Kann jemand von Euch ein bisschen Licht ins Dunkel für mich bringen?

Danke und viele Grüße
Pauline






blumi
Hallo Pauline,

ich habe Schwierigkeiten, die Begriffe Lange Bahnen, N.medianus und ENG (NLG-Nervenleitgeschwindigkeit, EMG: Elektromyogramm, aber was soll ein ENG sein?) zusammen zu bringen.

Die langen Bahnen sind eigentlich die Bahnen, die entweder vom Gehirn in die Peripherie oder von der Peripherie zum Gehirn ziehen. Wenn du die messen willst misst du somatosensorisch evozierte Potentiale (mal SSEP oder ach mal nur SEP benannt), d.h. du setzt einen Reiz in der Peripherie (z.B. am N. medianus) und misst dann die Antwort am Kopf. Wurde so etwas bei dir gemacht? Das wäre dann eine Messung der Langen Bahnen über den N. medianus. Genauso kannst du den Reiz z.B. auch am Bein setzten, um zu differenzieren, ob eine Schädigung am Halsmark oder tiefer besteht.

Generell benutzt man die Messung der langen Bahnen um eine Schädigung des Rückenmarks zu beweisen oder auszuschließen. Das wäre dann aber eben ein ssEP.
Eine Schädigung könnte z.B. durch Kompression des Rückenmarks, im Rahmen einer Myelopathie oder auch im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen des Rückenmarks vorkommen.

Die Nervenleitgeschwindigkeit alleine auffällig gemessen sagt eher etwas über eine periphere Schädigung, beim N.medianus wäre das z.B. bei einem Karpaltunnelsyndrom so.

Mit einem EMG misst du wiederum die Kennmuskeln von Spinalnerven, aber eigentlich nicht einen speziellen Nerv, so kannst du relativ gut klären ob eine Schädigung z.B, bei C5, C6 oder C7 vorliegt 8trotz überlappender Innervation).

Daher bin ich von deiner Ausssage ein wenig verwirrt.

LG, Elke
Pauline69
Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe natürlich Mist geschrieben mit ENG, NLG sollte es heissen, ich weiß nicht, wie ich auf ENG kam.
Ja, es wurden die langen Bahnen vom Kopf zu den Händen gemessen, beidseits.
Stimmt, er sagte etwas von SSEP.
Eigentlich sind mir die Bezeichnungen der einzelnen Messungen auch bekannt und vor allem kann ich mir die Aussagen der Ärzte zu den einzelnen Messungen auch gut merken, aber dieses Mal war es anders. Er hat mich durch seine Fragerei durcheinander gebracht, weil ich die ganze Zeit überlegte, was er mir sagen möchte.

Liege ich richtig, dass man aber, um ein Karpaltunnelsyndrom zu diagnostizieren vor allem eine Auffälligkeit in den kurzen Bahnen finden müsste? Vom Ellenbogen zur Hand?
So habe ich den Ausschluss einer Peronäuslähmung/ Schädigung in Erinnerung, die durch das Einklemmen des Nervs auf Kniehöhe hervorgerufen wird.

Ein EMG wurde noch nicht gemacht. Überhaupt wurde mir noch keine Aussage über eine mögliche Ursache dazu gegeben. Es wurde nur noch gesagt, dass es diese Minderung vor einem Jahr noch nicht gegeben habe, dass hätte er extra verglichen.

Liebe Grüße
Pauline

blumi
Hallo Pauline,

so ergibt das ganze mehr Sinn.

Wenn er die Auffälligkeiten in den langen Bahnen vom Medianus ausgehend gemessen hat (ssEP) und nicht in den peripheren (NLG) heißt das es liegt kein Carpaltunnelsyndrom vor, sondern das Problem liegt vermutlich irgendwo auf Rückenmarksebene, wieso auch immer das so ist. Daher auch die Frage nach einem neuen MRT der HWS. Wo das Problem auf welcher Höhe liegt, lässt sich daraus nicht genau ableiten, nur dass es nicht tiefer liegen kann als C6/7, da dort die C7-Wurzel abgeht. Alles oberhalb dessen bis dorthin ist im Prinzip denkbar.

Er wird vermutlich nochmal genauestens klinisch prüfen und Untersuchungen veranlassen, wenn du wieder bei ihm bist. Sei froh, dass du so einen sorgfältigen Neurologen hast.

Wie genau sind denn deine Probleme in dem Arm? Hast du auch eine Gangunsicherheit oder Kribbeln in den Beinen?

Bei mir ist ja die NLG in meinem linken Arm zur Zeit in Ordnung und die ssEPs sind auch o.k., allerdings ist das EMG für den M. brachioradialis und M. biceps hochpathologisch. Ich habe es heute auch wieder bei der Arbeit deutlich gemerkt, dass meine linke Hand nach Kurzzeitbelastung (10-Minuten-OP) stark anfing zu Zittern, so ermüdet waren die betroffenen Muskeln, dass ich kaum mehr in einer Patientinnenakte nach ein paar Dokumenten blättern konnte. Auch die Heimfahrt habe ich nur mit rechts gelenkt, links war zu schlapp. Zum Glück bin ich Rechtshänderin, und seit dem Cage funktioniert bei mir die rechte auch wieder perfekt, aber für einiges brauchst du eben doch zwei Arme und Hände, und da wird es schwierig. Lange geht das so nicht mehr, wenn der Arm noch ein wenig nachlässt kann ich mich wieder krank schreiben lassen. Aber ich warte noch auf eine Möglichkeit für ein Myelo-CT, bekomme zur Zeit noch keinen Termin wegen Corona. In einem MRT würde man bei mir wegen der Prothese nicht die entscheidenden Bereiche erkennen.

Also, wenn ich das richtig verstehe geht dein Neurologe aufgrund der Befunde nicht von einem Nervenwurzelschaden wie bei mir sondern eher von einer Beeinträchtigung des Rücknmarkes, also von einer Myelopathie, wodurch auch immer ausgelöst, aus. Und wichtig ist es nun den Grund dafür zu finden um dagegen etwas tun zu können.

LG, Elke

Pauline69
Guten Morgen Elke,

ganz vielen lieben Dank für Deine super Erklärung.
Ich habe manchmal, nach wie vor, Probleme die detaillierten Zusammenhänge der neurologischen Messungen zu verstehen.

Durch Deine Erklärungen, beziehungsweise Deine Fragen fällt mir folgendes auf.
Seit der LWS Problematik, bei der ja sowohl im Februar als auch im Juni, stationär, in beiden Beinen Auffälligkeiten gemessen wurden, sowohl in der NLG, als auch im EMG stellten die Ärzte ja immer wieder die Frage nach Symptomen. Hauptsymptom war immer, deutlicher Kraftverlust im linken Fußheber und Schmerz im rechten Bein.
Ich sagte immer, ich stolpere viel, komischerweise aber auch mit rechts.
Keiner ging drauf ein.

Zu den Messungen kam es jetzt, weil ich seit ungefähr 10 Wochen wieder recht starke Schmerzen im rechten Arm habe. Ziehend vom Oberarm bis in Daumengelenk. Schon beim Termin Ende Oktober erzählte ich ihm das.
Daher war es auch 2 Wochen später meine „Hauptproblem“ als ich in der Neurochirurgie im UKM war und nicht wie geplant, die LWS Problematik zu besprechen.
Beim nächsten Termin, Mitte Dezember, stellte mein Neurologe dann einen, für ihn, sehr auffälligen Kraftverlust rechts fest. Links sagte er die letzten 2 Jahre immer, hätte ich einen Kraftgrad von 4- im Bizeps und 3-4 im Trizeps.
( Als ich ihm dann Ende Oktober von meine wieder aufgetretenen, starken Schmerzen rechten Arm erzählte, war seine Aussage, sollte da jetzt auch noch ein Kraftverlust hinzukommen, dann weise ich sie wieder ein.)
Auch ich merke einen gewissen Kraftverlust im Alltag, allerdings nicht sehr ausgeprägt. Etwas deutlicher aufgefallen ist er mir beim Sport. Ich darf ja als Irena Patient noch zum Sport und da spürte ich, dass ich nicht mehr die selben Gewichte schaffe, wie immer oder insgesamt auch viel schneller die Kraft nachlässt.

Mensch Elke, das ist ja auch nicht gerade schön, was Du von Deiner linken Hand schreibst. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist es die Höhe der Prothese, die von Anfang an Probleme verursacht hat, oder? Und bereits wieder eine höhergradige Neuroforamenstenose vorliegt, oder? Aber, dass Du auch wieder deutliche Probleme beim Arbeiten hast..... oh mann!! Man fragt sich doch, hört das nie auf rock.gif
Ich habe auch schon wieder beidseitige Neuroforamenstenosen, mäßiggradig, insbesondere C5/C6, rechtsbetont. Aber das interessiert noch niemanden. Nur mich hatte es etwas beunruhigt, weil ich mich fragte, wie kann das so schnell schon wieder sein.

Ich hoffe, Du hast mit Deiner Vermutung dieses Mal nicht recht augenbraue.gif ich hoffe, er geht nicht von einer Beeinträchtigung des Rückenmarks aus augenbraue.gif
Am Montag wird mein Orthopäde versuchen mit ihm telefonieren, das hatte er eigentlich schon am 21.12. versucht, die Praxis zwar erreicht, aber er hatte nicht mehr zurückgerufen.

Liebe Grüße
Pauline
blumi
Hallo Pauline,

Neuroforamenstemosen C5/6 rechtsbetont würden sehr gut zu deinem Armschmerz, so wie du ihn beschreibs,t passen. Dann hättest du das rechts was ich links vermutlich habe traurig2.gif troest.gif ;

Ich hoffe auch, dass ich mit der Interpretation deiner Aussagen über die Aussagen deines Neurologen falsch liege, das ging jetzt ja über mehrere Ecken, insofern sorry, ich wollte dich nicht unnötig beunruhigen ph34r.gif .

Wieso hast du denn auf Cagehöhe Neuroforamenstenosen? Da sollte doch eigentlich kein Problem mehr existieren??

LG, Elke
Pauline69
Hallo Elke,

keine Ahnung, warum.
Darum wurde wahrscheinlich auch das Funktionsröntgen gemacht in Münster.
Da ich noch keinen schriftlichen Bericht habe, kann ich mich nur auf die telefonische Aussage stützen, sie hätten eine leichte Positionsveränderung festgestellt, glauben aber eigentlich nicht, dass das für meine Probleme verantwortlich wäre. schulterzuck.gif
Darum gestern noch die Szintigraphie, um eine Lockerung eines Cages auszuschließen.
Aber auch da bisher nur die mündliche vorab Aussage, eine große Lockerung gäbe es wohl nicht, aber eine deutliche Erhöhung des Stoffwechsels im Bereich der HWS.
Die mäßigen Neuroforamenstenosen wurden bereits im Februar diagnostiziert, also bereits 16 Monate nach der OP.

Beunruhigt hast Du mich nicht, keine Sorgen ich bin Dir wirklich immer für Deine Erklärungen und auch Interpretationen dankbar. daumen.gif

Wenn man selbst zu tief drinsteckt, hört man auch Dinge, die ein anderer nicht wahrnehmen würde.
Andersherum hört man andere Dinge nicht, versteht sie falsch, weil man selbst auf einem anderen Gedankengang ist. Daher: DANKE für jegliche Interpretation

Ich sehe sehr oft Parallelen bei uns. Auch wenn ich aus meinem Freundeskreis mal jemandem von dem Forum erzähle, erzähle ich manchmal, das gibt es jemanden, der einen ähnlichen Verlauf hat und ähnliche Probleme, wie ich. Obwohl ich sagen würde, Dich hat es „dicker“ erwischt.
Ich schätze in Deinen Beiträgen sehr Deine medizinische Kompetenz, auch wenn Du in puncto Neurologie und Neurochirurgie selbst in erster Linie Patient bist, hast Du natürlich einfach deutlich mehr Verständnis für die Zusammenhänge.

Liebe Grüße
Pauline

Pauline69
Befund vom Februar
Pauline69
Hallo Ihr Lieben,

kann mir irgendjemand von Euch sagen, was die Beurteilung bedeutet:
Sensibel-afferente Störung im linken Bein
SEP Tibialis, Latenz links pathologisch

Was das Wort afferent im einzelnen bedeutet habe ich mir erlesen, aber einen Zusammenhang verstehe oder sehe ich nicht.

Liebe Grüße
Pauline
blumi
Hallo Pauline,

Das müsste so viel heißen wie dass die Wahrnehmung vom N. Tibialis nach zentral gestört ist, bzw. dass sie nur verlangsamt ankommt. Sprich wenn dir da einer einen Reiz setzt merkst du das erst verzögert.
Das spricht normalerweise für eine Problematik im Bereich des Rückenmarks....

LG, Elke
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter