Hallo zusammen,
hier wurde zwar schon länger nix mehr geschrieben, aber auch ich möchte meine Orthopäden-Weißheiten mit euch teilen.
Getestet habe ich in den letzten 10 Jahren 3 Orthopäden und habe insgesamt festgestellt: Das sind keine Menschen großer Worte!
Irgendwie meistens sehr wortkarg, häufig bekommt man nur ein zustimmendes Grunzen anstatt einer ausformulierten Antwort.
Meine "Erste" war Orthopädin und Chirurgin, wirkte eigentlich sehr kompetent, bemüht und ließ mich auch meistens ausreden (was ja bei Ärzten immer seltener wird). Da war aber alles noch nicht so dramatisch bei mir, hin und wieder musste mal was im Nacken oder in der LWS eingerenkt werden, dann mal ein geschwollenes Fingergelenk hier und eine Zerrung da, aber ich war noch weit entfernt von meiner Bandikarriere. Leider verschwand sie irgendwann einmal spurlos von der Bildfläche.
Es folgte Orthopäde Nr.2, der in etwa das gleiche mit mir zu tun hatte wie Nr. 1 und mir in einem seiner Anfälle von Gesprächigkeit (war sonst auch eher einsilbig) dazu riet, mal über einen Jobwechsel nachzudenken.
Vor zwei Jahren hatte ich dann plötzlich ganz extreme Rückenschmerzen, nicht vergleichbar mit den Problemen von vorher und da Nr. 2 im Urlaub war, suchte ich Nr.3 auf. Nr.3 sagte mir menschlich gar nicht zu, aber das ist eine andere Geschichte. Nachdem ich ihm mitgeteilt hatte, dass die Schmerzen so stark seien, dass ich sogar mit dem Taxi kommen musste, machte er erstmal ein Röntgenbild, untersuchte mich und sagte: "Ich gehe von einem entzündeten Nerven aus, sie sind ja noch so jung, das ist nicht die Bandscheibe, da brauchen wir kein MRT."
Letztendlich, da bin ich mir sicher, war es doch die Bandscheibe. Die Schmerzen waren nämlich fast identisch, nur das ich damals noch keine Ausfallerscheinungen hatte und auf meinem MRT von diesem Jahr konnte man erkennen, dass der Vorfall schon älter war.
Ich hatte nach dieser Akutphase dann mehr oder weniger 2 Jahre Ruhe, bis es jetzt zum großen Knall kam. Mit meinen Beschwerden bin ich dann wieder zu Nr.2 gegangen, der mir bereits bei meinem zweiten Besuch gesagt hat, dass er ein MRT für nötig hält und hat mir dann auch einen zeitnahen Termin gemacht. Nachdem der Befund dann da war, war er wirklich sehr bemüht, nahm sich viel Zeit und ich habe mich wirklich recht gut betreut gefühlt.
Wie ihr seht, sind meine Erfahrungen also sehr durchwachsen, aber irgendwie kam es dann doch zu einem (vorübergehenden?) Happy End. Gerade, wenn man so massive Schmerzen hat wie bei einem BSV und man an einen Arzt gerät, der einem das Gefühl gibt, nicht ernst genommen zu werden, kann das ganz fatal sein. Es ist sehr schade, dass Ärzte manchmal vollkommen ausblenden, wie viel an einer guten Betreuung hängt. Ich hoffe, dass diejenigen unter euch, die noch unzufrieden mit ihrem Orthopäden sind, auch bald einen Arzt finden, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlen und der ehrlich darum bemüht ist, die Lebensqualität wieder herzustellen.
So, und jetzt tanzt schön in den Mai, meine Lieben