Hi Olli,

habe deinen Beitrag erst heute gesehen und kann nur sagen: Reich mir die Flosse, Genosse. Ich bin auch erst 20 und mit einem Tag auf den anderen zum Bandi geworden. Da war ich 19. Ich bin seit über einem halben Jahr nicht schmerzfrei...
ich hoffe, dass ich nie operiert werden muss... leider helfen bei mir krankengymnastik, massagen, akupunktur, spritzen so gut wie gar nicht. auch mein training bringt keine schmerzlinderung. trotzdem versuche ich immer die hoffnung um eine op herumzukommen nicht aufzugeben...

denn nur dass du operiert wirst heißt auch nicht, dass du mit 100%tiger sicherheit schmerzfrei leben kannst. eine op ist keine garantie.

glaub mir, ich weiß wie sch*** das alles ist.. gerade in unserem alter... man kann ja fast nix mehr machen, was spaß macht, alles getsrichen!!
Aber bitte tu noch weiter was du kannst auf konservativem wege, bevor du dich für eine op entscheidest.

das werde ich auch tun... hier im forum erhälst du wirklich gute tipps über mögluchkeiten.

gruß sandra

Hi Olli und all die anderen,

Olli, das hast Du schon richtig erkannt. Bandscheibe ist, wenn es denn Eintritt ein Thema, das einen meistens lebenslang beschäftigt. Das hört sich aber schlimmer an als es ist. Denn in vielen Fällen wird - wie bei Dir - Sschmerzfreiheit erreicht. Manche glücklichen Zeitgenossen haben tatsächlich nie mehr etwas mit dem Problem zu tun.

Ich bin 34 Jahre alt. Habe 1998 an Weihnachten zum ersten Mal ein Zwicken gemerkt und danach ging's rapide bergab. Lähmungen, Taubheit (Kribbeln), Fallen usw. Und das mit 28 Jahren. Das hat mein Leben damals völlig auf den Kopf gestellt. Und dieses Forum hier (bzw. ein vorheriges :-) kam gerade recht.

Ich hatte zufällig einen Forumseintrag gelesen, der sich mit Kieser-Training beschäftigte. Und das habe ich dann gemacht. Ein halbes Jahr später hatte ich nach drei Jahren die erste schmerzfreie Woche. Und es ging immer besser. Es ist aber nicht weg. Ich kenne die Schwachstelle und es gibt auch Tage, wo's mir nicht so doll geht. Aber damit kann ich leben. Weil bei mir, und wohl auch bei vielen anderen, das Leben nicht nur eingeschränkt war, sondern komplett auf den Kopf gestellt. Das muss man erst auch mal in der Rübe verarbeiten. Gar nicht so einfach, sag' ich Dir.

Mein Zustand heute: Schmerzfrei (in jeder Beziehung :-)
Trotzdem: Wassserbett, Lendenwirbelkissen im Auto, Darauf achten, möglichst jede Stunde mal aufzustehen und umherlaufen, wenn ich am Compi sitze, Kieser 2 x die Woche, Schwimmen im Winter, nix heben, was wirklich an die Sustanz geht... usw. Wie gesagt: einmal Bandi, immer Bandi. Und wenn man es manchmal auch nur an der Veränderung des Lebensablaufs und -alltags sieht.

Ich kann Dir nur raten: Hoff' nicht einfach, dass das weggeht, sondern überleg Dir mit Deiner schon bemerkenswerten Schmerzfreiheit, wie Du diesen Zustand stabilisieren kannst und vielleicht sogar völlige Beweglichkeit erreicht. Muskelaufbau ist m.E. dazu das beste Mittel.

Beste Grüße
Jochen.

Ach man .. ich bin am Verzweifeln, ich kann liegen, sitzen, stehen, aber eben nicht schmerzfrei laufen... Diese beschissene Schonhaltung, das ist nicht der Olli, der ich mal war... Bekomme immer mehr den Eindruck, nie wieder gesund zu werden.

Lebensqualität = 15%

Hallo Olli!

So, gleich komm ich vorbei und meißel dir das Wort "Geduld" über dein Bett!

Ne, Spaß bei Seite!
Überleg doch mal, wieviel du schon wieder kannst, was vor drei Wochen nicht ging.
Na, das ist doch schon wieder eine ganze Menge oder nicht!?!

Und selbst wenn du ein bischen was überbehalten solltest (und ich drücke alle Daumen, daß dem nicht so sein wird), dann wird die Welt nicht davon unter gehen! Nicht jeder ist halt zum Langstreckenläufer geboren und Bauarbeiter werden wir auch alle nicht mehr! Na und!?!
Apropos Langstreckenläufer...es gibt Sportler, die einen BSV hatten und auch ihren Leistungssport wieder ausüben können...einer von den Klitschkos z.B.

Das ist nun mal leider eine Erkrankung, die nicht weg geht, wie ein Schnupfen aber warte doch noch ein bischen ab, vielleicht wird ja vieles wieder, wie es war!


Ganz liebe Grüße
Frauke

Ollie, hör zu

jeder hat hier eine Geschichte - seine Geschichte zu erzählen und ich habe selber wirklich genug Rückenprobleme , auch seit ich 20 bin , wie viele von uns.
Aber doch nicht ständig und immer.
Meistens fängt es mit einer mehr oder weniger lästigen langen Akutphase an, die sich aber NATÜRLICH wieder stabilisieren lässt - nur musst du ein wenig Geduld haben. Es mag dir schon lange vorkommen, bei dir, ist aber noch keine Zeit für eine Regeneration.
Das kommt wieder in Ordnung. Und jetzt, wo du so down bist : les die positiven Beiträge hier und halte dich an diese - nicht an die Prozentzahlen derer, die Extrem-erfahrungen haben
Oft ist oft und selten ist selten.
Ich habe lange als Physiotherapuetin gearbeitet , einen Teil parallel Medizin gemacht - ( mache jetzt was anderes ), und kann dir nur sagen, daß ich ettliche ! Rücken und ich alle deren Geschichten kenne : fast alle dachten wie du , und auch ich ertappe mich in Akutphasen immer wieder , daß ich denke, : das wird nie wieder so gut, wie´s mal war. Aber wir , die schon lange damit zu tun haben wissen : es kommen auch wieder bessere Zeiten. Du wirst sensibler werden und spüren, wie du gut mit deinem Rücken umgehst. Was dir guttut, was du meidest.
Das geht in Fleisch und Blut üer irgendwann und du lebst wie immer.
Ich hatte mit 19 so einen Hexenschuss, daß ich 9 Monate nicht laufen konnte, ohne saumäßige Schmerzen in den Beinen. Es war eine große Protrusion in L4/L5.
Danach hatte ich fast 8 Jahre keine Probleme mehr. Dann immer mal wieder. Erst jetzt ists regelmäßig und häufiger. Aber ich krieg das hin. Weil ich dem ganzen Mist nicht so eine Aufmerksamkeit schenken WILL ! Ich lebe nur 1 kurzes Mal - und solche Dinge muss man eben hinnehmen, - jeder hat andere Einschränkungen - und ich bin dankbar keine größeren zu haben ( die ich auch schon gesehen habe ).
Ollie, das wird - okay ?
Jetzt leg mal n Gang rein, in deiner jungen Dynamik und glaub auch mal ans Gute. Der Körper besitzt eine unheimliche Zähigkeit und ne enorme Regenerationafähigkeit. Denk mal an all die Geschichten von Menschen in den Medien, die die unmöglichsten Dinge überlebt haben. Die mentale Stärke macht da tierisch viel aus. Der Wille muss dabei sein - und ne gute Portion Selbstvertrauen. Millionen Menschen haben deine Beschwerden - Hey, setz´ nicht selbst so unter Druck. Bleib gelassener.
POSITIV OLLIE - DAS IST DER SCHLÜSSEL.....mach dich freier....lenk deine Gedanken auf andere Dinge und nicht den Focus auf den Satz : ich werde nie mehr schmerztfrei laufen können. Du wirst !!!
lOGISCH wirst Du
Wie wärs denn mal mit dem Gedanken : okay Ollie, so isses nu mal grad, aber ich werd bald schon wieder ohne Schmerzen laufen können. Bis dahin lasse ich es zu und akzeptiere die Zeit, die mein Körper braucht sich davon zu erholen. Ich unterstütze ihn so gut ich kann.

Ich hab ettliche Dackdecker behandelt - ein Teil wurde operiert irgendwann, ein Teil hatte längere Zeit akute Phasen. Bei allen kam irgendwann die Sonne wieder. Also, : glaub dran, okay ´?


....der Mensch ist das, was er denkt......!!!!!!!!!!!

Sternchen

Aha Frauke
- haben zeitgleich geschrieben und deine Worte sind die meinen.
Ziemlich ähnlich.
na dann......

Liebe Grüße von Sternchen

Hi sternchen.

Erstmal danke für deiner ermutigenden Worte. Vielleicht solltest du Psychologin werden, denke da ist bei dir ne Menge Potenzial vorhanden

Geduld, ... oh man, wie ich dieses Wort hasse.
Naja, aber was anderes wird mir wohl kaum übrig bleiben.

Ich frag mich nur, ob es nicht auch ungesund für den Körper ist, wenn er aus einer seit 4 Wochen bestehenden Schonhaltung nicht wirklich herauskommt.

Wenn ich da an Facettensyndrom usw. denke, wird mir ganz übel....

Ich denke, dass ein Bandscheibenvorfall auch zu dem Gebiet Krankheiten zu zählen ist, welches die Psyche sehr sehr stark beansprucht. Und da ich 20 Jahre bin und demzufolge ein sehr ausgeprägtes Partyleben geführt habe, ist es umso schwerer eine "Ruhigstellung" zu akzeptieren.

Aber das schlimmste an dieser Krankheit ist, dass alle Unbetroffenen denken, man würde nicht einmal ein paar Rückenschmerzen durchstehen, was aber dahintersteckt, das spürt der Betroffene im wahrsten Sinne des Wortes nur zu gut allein ...

Einen schönen Abend noch,

Olli

Hallo Ollie!

Ein BSV beeinflußt die Psyche ganz gehörig...aber auch umgekehrt beeinflußt deine Psyche deine Schmerzen! Denk mal drüber nach.

Als es bei mir angefangen hat, war ich 26, also auch nicht groß älter als du, aber glaub mir, man kann es akzeptieren, kämpfen und damit leben! Auch wenn das nicht immer einfach ist.
Aber alles ist zu irgendwas gut und ich habe für mich persönlich eine Menge positives für mich selber gelernt, seitdem mich meine BS ärgern.

Aber du bist doch auch noch ganz am Anfang und vieles wird sich noch bessern, glaub es mir!
Und jetzt denk mal nicht an WS Erkrankungen die du nicht hast, sondern genieße das Stück mehr Freiheit, daß du schon wieder hast!

Frauke

P.S.: Und ein stückweit finde ich es gut, daß ich nicht mehr so bin, wie ich mal war.