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Komplette Version Es gibt Hilfe bei Fußheberlähmung!

Bandscheiben-Forum > Operationen
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Arabella
Hallo Martina,

meine Steigbügelplastik bzw. motorische Ersatzplastik ist jetzt ein bisschen mehr als ein Jahr her und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und froh, dass ich die Op gemacht habe. ABER man muss sich trotzdem bewusst sein, dass der Fuß nach wie vor gelähmt bleibt und es nur ein "Ersatz" ist und daher auch nicht ans Original heran kommt, trotzdem habe ich dadurch mehr Lebensqualität zurück bekommen können.

Ich kann nun gleichmäßig auf beiden Beinen stehen und beide gleich stark belasten, ich kann die Orthese weg lassen und zwei gleiche Schuhe tragen, ich kann den Fuß wieder gut heben und bleibe nirgends mehr hängen, ich kann wieder viel besser tanzen als zuvor, ich brauche keine Nachtlagerungsschiene mehr und meine Achillessehne verkürzt sich nicht mehr. Aber ich kann nach wie vor nicht den Fuß richtig abrollen, ich kann nicht rennen, nicht springen, nicht auf einem Bein stehen, nicht mit den Zehen etwas greifen, nicht ohne Hände in einen Schuh schlüpfen, nicht eine Sandale/FlipFlops beim Laufen oben halten, nicht auf den Hacken oder den Zehenspitzen stehen, ich kann keine schweren Dinge mehr tragen, ich habe Gleichgewichtsprobleme, Schmerzen, Gefühlsstörungen usw., dass sind die Dinge die geblieben sind.

Das Laufen an sich klappt gut, ich bin jetzt seit Ende letzten Jahres komplett ohne Orthese unterwegs und bin sehr froh, dass ich diese nicht mehr brauche biggrin.gif . Schnelleres Gehen geht auch, aber Joggen oder Rennen ist nach wie vor nicht möglich, ich kann rechts auch nicht Springen. Die Muskeln die für das Abspringen zuständig sind, sind ja nach wie vor bei mir gelähmt und nur dadurch dass ich den Fuß jetzt wieder heben kann, ändert es daran nichts, weil hier wieder andere Muskeln beteiligt sind. Aber vielleicht sind die bei dir ja nicht ganz so stark gelähmt wie bei mir?

Der Fußsenkemuskel kann ich nach wie vor gut ansteuern und den Fuß auch runter drücken (Gas geben ist kein Problem), der einzige Nachteil der sich ergeben hat, was aber viel unwichtiger ist als die Fußhebung, ist dass ich den Fuß nicht mehr ganz so weit nach untern drücken kann wie vorher. Das liegt daran, dass die Tibialis posterior Sehne die auf den Fußrücken transplantiert wurde, sehr straff ist. Theoretisch könnte man die Sehne auch dehnen, so würde man weiter runter kommen, aber das ist kontraproduktiv, denn wenn die Sehne gedehnt und somit länger wird, wird auch die Fußhebung wieder schwächer werden, was wir ja nicht wollen.

Ja, ein Muskeln kann ich nicht mehr ansteuern, weil die Tibialis posterior Sehne dort ja entfernt wurde und zwar ist es der Muskel der für die Fußinnenrandhebung zuständig ist. Deswegen musste ich mir anfangs auch immer vorstellen, den Innenrand zu Heben, damit sich der ganze Fuß gehoben hat, inzwischen ist aber auch das nicht mehr nötig, weil mein Gehirn das umgelernt hat. Der Nachteil der sich daraus ergibt ist es, dass man nur noch ganz kurz auf einem Bein stehen kann. Da diese Sehne und der Muskel für das Balancieren auf einem Bein unter anderem verantwortlich ist. Es ist halt einfach ein Kompromiss, aber ich empfinde das nicht als schlimm, da ich es vorher mit der Lähmung und dem Spitzfuß auch nicht konnte, es ist daher für mich keine weitere Verschlechterung.

Des Weiteren wurde bei mir ein FDL-Transfer durchgeführt. Die kleine Zehenbeugersehne wurde entfernt und an die Stelle der entfernten Tibialis posterior Sehne transplantiert. Das hat den Hintergrund, weil man ohne Tibilais posterior Sehne einen Plattfuß bekommen würde, was wiederum ja auch große Probleme machen kann. Die FDL (ich glaub war flexum digitorus longum?) Sehne ist bei mir nur manchmal mit der Arbeit überlastet, also nach längeren Gehstrecken merke ich es schon am Fußinnenrand. Der Arzt meinte das ich weite Strecken mit Orthese laufen soll, dann sei das auch kein Problem, aber das mag ich nicht, ich mag die Dinger nie wieder anziehen tongue.gif Dadurch das die FDL Sehne entfernt wurde, kann ich die Zehen nicht mehr so stark beugen als zuvor, aber das ist wirklich nur minimal, es fällt kaum auf.

Im Großen und Ganzen kann ich die Op daher sehr empfehlen, aber es muss einem eben bewusst sein, dass der Originalzustand nicht mehr herzustellen ist und es nur darum geht, ein Stück Lebensqualität zurück zu gewinnen und es muss einem klar sein, dass dies ein sehr langwieriger Weg ist, es dauert sehr lange bis man wieder Muskeln aufgebaut hat und die verpflanzten Sehnen richtig angewachsen sind und nichts mehr passieren kann, diese Op ist nicht nach ein paar Wochen erledigt.

Wenn du weitere Fragen hast, nur her damit ;-)

Liebe Grüße

Die Martina
Hallo Arabella,

erstmal vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!! smilie_klatscht.gif

Was Du schreibst, bestätigt mich in dem, was ich schon erwartet hatte, nämlich, dass die Steigbügelplastik natürlich nur ein Kompromiss ist und den Fuß nicht mehr so werden lässt, wie er einmal war. Trotzdem - wahrscheinlich für viele in dieser Lage die beste Alternative!

Es ist jedenfalls sehr schön, dass der Eingriff Dir mehr Lebensqualität ermöglicht hat!

Du schreibst z.B., dass Du nach wie vor rechts nicht abspringen kannst. Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann auch nicht auf einem Fuß auf den Vorfuß (Zehen) stehen. Das ist bei mir ähnlich. Dann ist Dein Wadenmuskel wohl auch sehr schwach (teilweise gelähmt)...

Das mit dem Gehen ohne Schiene und Stolpergefahr klingt jedenfalls seeeehr verlockend! Gehst Du eigentlich rechts wieder normal oder bist zu noch im leichten "Steppergang"? Und hast Du das Gefühl, dass sich Deine Laufgeschwindigkeit bzw. Lauf-Stabilität verbessert hat? Wäre z.B. Nordic Walking für Dich machbar?
(Bei mir "schlackert" der Fuß immer, wenn ich ihn nach einem Schritt vom Boden abhebe, was sich total instabil und unschön anfühlt. )

Musst Du noch viel Physiotherapie machen? Und auch noch länger?

So, nun erstmal genug mit der Fragerei... rolleyes.gif

Ich freue mich, von Dir zu hören und wünsche noch einen sonnigen Tag!!
VG, Martina
Arabella
Hallo Martina,

genau es ist ein Kompromiss, aber so lange es einem nachher besser geht als vorher, hat es sich ja gelohnt ;-)

Ja, bei mir sind manche Wadenmuskeln gelähmt oder zumindest sehr schwach, deswegen kann ich rechts nicht springen oder auf den Zehen stehen. Ich probiere es nach wie vor mit Muskelaufbau und manche Muskeln werden auch kräftiger, aber bei manchen passiert nichts mehr, die sind einfach gelähmt... z.B. der Muskel an der Wadeninnenseite ist komplett weg, da ist leider gar nichts mehr da.

Wie gesagt, ich kann ohne Orthese gut laufen und bin seit der Op auch nicht mehr gestolpert, was vorher oft vorkam. Nur bei "längeren" Strecken kommen irgendwann Schmerzen (so ab zwei Kilometer fängt es langsam an und steigert sich mit der Zeit) im Fuß und die Schuhe sollten nicht zu schwer sein. Mit leichten Schuhen klapp es wunderbar, bei schweren Schuhen kommt mit der Zeit ein Hinken, da der Muskel lahm wird, aber mein Physio meint mit viel Training wird das noch besser. Bei kürzeren Strecken die man so im Alltag und bei der Arbeit läuft, hinke ich nicht und anderen Leuten fällt an meinem Gangbild auch nichts auf. Physios oder Orthopäden sehen schon, dass der Abrollvorgang nicht richtig ist (ich rolle nicht über den Fußaußenrand ab, sondern über den Mittelfuß), aber Laien sehen nichts mehr ;-) Ich bin in letzter Zeit öfters darauf angesprochen worden, dass man mir nichts mehr ansieht smilie_klatscht.gif
Meine Laufgeschwindigkeit hat sich verbessert und ich fühle mich auch sicherer. Nur auf sehr unebenem Gelände, z.B. mitten im Wald muss ich aufpassen, da es sonst schon sein kann, dass ich das Gleichgewicht verliere. Ist bis jetzt nicht passiert, aber auf unebenem Gelände laufe ich auch langsamer. Nordic Walking würde auf jeden Fall gehen.

Bei mir schlackert der Fuß nach dem Abheben auch noch ganz leicht nach außen, aber wenn ich mich stark darauf konzentriere schaffe ich es, es zu unterdrücken damit es nicht schlackert. Aber wenn ich schnell laufe und in Zeitnot bin, vergesse ich das manchmal, aber der Ortho sagt wenn ich mehr drauf achte, kann ich das auch noch abtrainieren.

Ich mache nach wie vor Physiotherapie, aber im Moment nicht wegen dem Bein sondern wegen meinem Rücken. Durch den Spitzfuß und die dauernde linkseitige Belastung, hat sich leider die Wirbelsäule leicht verschoben. Aber das kann jetzt nur noch besser werden, ich belaste ja jetzt wieder gleich biggrin.gif

Liebe Grüße
Die Martina
Hallo Arabella,

super, das ist ja traumhaft! Das klingt viel besser als ich zunächst erwartet hatte und macht wirklich Mut! daumen.gif

Darf ich fragen, wie alt Du bist? Ich bin (hatte ich vielleicht erwähnt) 36 und gefühlt viiieel zu jung für das alles... aber naja..
Witzig ist ja, dass ich ganz viele Ähnlichkeiten zwischen uns beiden erkenne! Auch die Ursache für die Parese ist bei uns gleich. (Hallo Leidens-Schwester...! wink.gif )

Die Hoffnung auf eine gute Verbesserung durch die Steigbügelplastik ist weiter in greifbare Nähe gerückt, danke!!

PS: Konntest Du eigentlich den Fuß vor der Steigbügelplastik auch seitlich bewegen? Und leicht nach unten drücken, richtig? Und hat Dein großer Zeh auch komplett den Dienst quittiert?



LG, Martina
Arabella
Hallo Martina,

ich bin jetzt 27, also auch viiiieel zu jung für so ein schei*!
Aber jetzt ist es nun mal leider so...

Hattest du auch eine Hüftdysplasie und deswegen eine Triple-Osteotomie? Wo bist du den operiert worden?

Gern geschehen ;-)

Direkt nach der Verletzung des Ischias konnte ich gar nichts mehr, bis zur Steigbügelplastik waren es ja dann noch 1 3/4 Jahre hin. Bis dahin konnte ich dann wieder den Fuß nach rechts und links bewegen, aber in keinem so großen Umfang mehr wie normal wäre. Ich konnte ihn wieder nach unten drücken und die Zehen konnte ich leicht hoch heben, aber bei dem Fuß war nach wie vor überhaupt keine Hebung erkennbar, da hat sich nichts mehr getan... mein großer Zeh hat richtig lange gebraucht bis da wieder etwas ging. Ich konnte ihn irgendwann wieder heben und auch unabhängig zu den anderen Zehen bewegen, aber das war sehr anstrengend und die Kraft ist nicht mehr zurück gekommen. Sobald jemand auch nur ganz leicht mit dem Finger gegen den Zeh gedrückt hat, hat er aufgegeben.

Liebe Grüße










Die Martina
Hallo Arabella,

mensch, dann bist Du noch ein wenig jünger als ich!
Dann wissen wir ja beide, was für eine tolle Sache das ist, in jungen Jahren nicht mehr richtig laufen zu können... heul.gif

Was Du da schreibst, klingt schon recht ähnlich wie bei mir. Allerdings bin ich nicht an einer Dysplasie operiert worden, sondern, weil ich ein künstliches Hüftgelenk bekommen habe (Folge eines Reitunfalls). Operiert wurde ich in im Annastift Hannover.
Von der Symptomatik ist es ähnlich, nur dass bei mir nach nunmehr fast 1 3/4 Jahren der große Zeh immernoch "mausetot" ist. Dafür kann ich den Fuß im hängenden Zustand und mit angewinkeltem Knie (also Entspannung der Wade) ca. einen Zentimeter heben. Aber wirklich nur unter diesen Bedingungen und nur gaaaaaanz schwach. Und gleichbleibend seit ca. 6 Monaten.
Sonst ist es, wie gesagt, ähnlich wie bei dir.

Aber sag mal, was genau hat Dich dazu bewogen, nach 1 3/4 Jahren die Steigbügelplastik machen zu lassen? Hat Dein Neurologe Dir dazu geraten? Gab es wirklich keine Hoffnung mehr auf Besserung durch neues Nervenwachstum (sowas kann ja echt verdammt lange dauern...!)?

Und wo hattest Du Deine Steigbügelplastik-OP? Kannst Du die Klinik empfehlen?

LG,
Martina
Arabella
Hey,

ja, sehr blöd gelaufen, aber wenn man bedenkt dass ich anfangs sogar für ein paar Wochen im Rollstuhl saß (hatte auch noch eine Kniebeugeparese), dann kann ich jetzt schon sehr froh sein, was mit der Steigbügelplastik noch möglich war...

Da hattest aber auch einen üblen Unfall, dass du gleich ein neues Gelenk benötigst hast. Kam der Nervenschaden von den Knochenbrüchen/Unfall oder vom Einbau der Tep?

Zum einen hat mein Neurologe mir dazu geraten, weil beim EMG keine große Verbesserung mehr sichtbar waren und es dann klar war, dass eine richtige Fußhebung nicht mehr möglich sein wird (wobei auch nicht alle Neurologen diese Op kennen, da hatte ich Glück). Das Problem ist dass sich der Nerv nur zwei Jahre lang richtig regeneriert, danach passiert nur noch wenig. Wenn nach zwei Jahren keine Fußhebung möglich ist, wird die auch später nicht mehr kommen... die Taubheit wird vielleicht noch zurück gehen (war bei mir der Fall) aber so was komplexes wie motorische Bewegung benötigt schon mehr Nervenwachstum als ein Hautnerv.
Zudem wäre so oder so die Achillesverlängerung nötig gewesen und da habe ich alles gleich mit machen lassen, in der Hoffnung das ich danach wieder einigermaßen normal laufen kann ohne stolpern und Orthesen biggrin.gif Durch die starke Fehlbelastung habe ich auch extreme Rückenschmerzen bekommen, daher wollte ich die Op auch nicht so lange raus schieben, den man schadet so auch seinen anderen Gelenken.

Meine Op habe ich von Prof. Dr. Hamel in München durchführen lassen und bin mit dem Ergebnis echt zufrieden. Mit der Klinik an sich war ich nicht zufrieden, die Betreuung war nicht so der Hit, aber im Endeffekt zählt ja das Op Ergebnis und nicht der Klinikaufenthalt. Es ist halt eine reine Belegklinik und es ist oft kein Arzt da... die Kassenpatienten werden im Josephinum in München operiert, die Privatpatienten wo anders. Prof. Dr. Hamel selber hat eine kleine Praxis in der Innenstadt.

Ich war auch noch bei einem Arzt in Mannheim deswegen. Er hätte die Op auch gemacht und kam genauso kompetent rüber, aber im Internet fand ich mehr Publikationen über Prof. Dr. Hamel und in meinem Wohnort hatte eine Patientin die gleiche Op von Prof. Dr. Hamel und war auch sehr zufrieden, daher habe ich mich dann für ihn entschieden.

Woher kommst du den?

Eine Bekannte von mir hatte die Op im EVK Hamm bei Dr. Hanns-Joachim Helling und ist auch sehr zufrieden, sie geht sogar schon wieder kleine Strecken wandern ;-)

Liebe Grüße


Die Martina
Hallo Arabella,

das glaub ich Dir sofort, dass Du froh warst, wieder aus dem Rollstuhl raus zu sein und nochmal froh über die Steigbügelplastik!

Mein Unfall war schon heftig, da ich einen Oberschenkelhalsbruch hatte. Aber nicht heftig genug, um den Nerv zu zerstören. Das ist erst zwei Jahre später bei der Operation für die künstliche Hüfte passiert (da mein Gelenk nach dem Unfall leider leider abgestorben ist). Während dieser OP ist der Nerv wohl über die Maßen gequetscht worden. Eine "Schuld" der Ärzte konnte übrigens laut Gutachten nicht festgestellt werden - aber was heißt das schon?

Das mit den zwei Jahren Regenerationszeit habe ich auch schon mal gehört. Allerdings auch, dass sich sogar in Einzelfällen nach bis zu 4 Jahren noch etwas tun kann (die Frage ist nur, was "etwas" heißt...?).
Mal sehen, was mein Neurologe sagt, den sehe ich bald wieder.
Immerhin kann ich ja (wie berichtet) den Fuß im Hängezustand 1-2 cm anheben. War das bei Dir auch so, oder blieb Dein Fußheber 100% tot?

Das mit den Gelenkschmerzen kenne ich auch. Mein Rücken ist total verspannt und meine Knie und die Hüfte schmerzen gelegentlich. Auch ich will unbedingt schlimmere Folgeschäden vermeiden! Wenn mein Neuro mir demnächst auch keine weitere Heilung in Aussicht stellt, werde ich verstärkt nach Kliniken für die Steigbügelplastik recherchieren.
Ich wohne in Hameln, da wäre Hannover das nächste. Bald wollen wir aber nach Koblenz ziehen. Kennst Du zufällig dort in der Nähe (Koblenz, Frankfurt, Köln..) eine entsprechende Klinik?

Lieben Gruß,
Martina
Natucki
Hallo @ all

nach einer längeren verzweifelten Suche im Internet bin ich auf diesen Thread gestoßen und ich kann euch gar nicht sagen wie froh ich war ihn gefunden zu haben.

Erst einmal möchte ich mich bei KatjaHa bedanken für ihre ausführlichen Berichte hier. Habe versucht mit ihr über E-Mail in Kontakt zu treten, was aber leider bisher noch nicht funktionierte.

Nun zu mir und meinem "Problem". Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass es eigentlich nichts mit Bandscheiben zu tun hat und mein Beitrag bleibt dennoch stehen aber ich finde sonst nichts im Internet darüber wo ich fragen kann.

Ich habe im Alter von 7 Jahren (das war 1986) einen Unfall gehabt, bin mit dem rechten Bein durch eine Türglasscheibe und habe mir dabei sämtliche Nerven, Sehnen und Bänder durchtrennt. Dabei leider auch den Nerv, der für die Hebefunktion am Fuß verantwortlich ist (Peroneus). :-(
Damals waren die Möglichkeiten noch etwas begrenzter wie heute, somit gab es für mich nur eine Schiene die mehr wie ein Gestell aus dem Vorkrieg aussah und ich als Kind nach einer gewissen Zeit und vielen bösen Kommentaren (Kinder können grausam sein) auf das Laufen mit Schiene wie dann später auch auf weitere Behandlungen (Krankengymnastik, Stromtherapie usw.) komplett verzichtet habe bzw. mich geweigert habe mich weiter mit dem Thema überhaupt auseinander zu setzen.

Jetzt sind fast 30 Jahre seither vergangen wo ich durch viel Höhen und Tiefen habe gehen (hinken) müssen......und habe bedingt durch Probleme mit der Hüfte, den Gelenken und der Wirbelsäule einen neuen Versuch gewagt und bin zum Arzt meines Vertrauens. Der überwies mich umgehend zu der BG Klinik nach Tübingen.

In dieser Klinik hab ich dann das erste mal etwas von dieser "Steigbügelplastik" gehört. Mir wurde dann erst einmal zur Physiotherapie geraten da sich im Laufe der Jahre natürlich die Sehnen und Bänder zum Teil stark verkürzt haben. Je mehr der Fuß beweglicher wird, desto besser stehen laut dem Arzt meine Chancen nach der OP Erfolge zu sehen und zu merken. Die Krankengymnastik mache ich nun seit 3 Wochen (2x wöchentlich) und sehe schon erste Fortschritte.

Mitte Oktober habe ich einen neuen Termin in der BG Klinik Tübingen zur ausführlichen Besprechung der eventuell anstehenden OP. Ehrlich gesagt habe ich aber etwas Angst bekommen als mir in dem recht kurzen Vorstellungsgespräch in "Arzt-Deutsch" gesagt wurde was es für Möglichkeiten für mich mit dieser OP gibt und wie das funktionieren soll am Ende. Theorie und Praxis gehen ja oft weit auseinander.....! Deswegen ist es mir sehr wichtig von Leuten mehr zu erfahren die diese Operation bereits hinter sich haben.

Ich wünsche mir nichts mehr wie ein Leben ohne ständiges umknicken....ohne immer auf den Boden schauen zu müssen beim laufen.....ohne darauf achten zu müssen ob ich mit den Schuhen meiner Wahl nun einigermaßen vernünftig laufen kann oder ob sie im Laden bleiben.....ich möchte ohne Schwierigkeiten Autofahren (wegen Wechsel von Gas und Bremse).....usw...... ich denke ihr wisst was ich meine?

Meine Fragen jetzt zu der Steigbügelplastik bzw. der Zeit danach.......wie schnell "gewöhnt" man sich um (Laufen, Auto fahren usw)? Wie lange in etwa ist man "außer Gefecht" ? Spürt man gleich nach der OP (bzw wenn es soweit verheilt ist) erste Erfolge?

Ich würde mich wahnsinnig freuen wenn sich jemand melden würde und mir vielleicht die ein oder andere Frage beantworten könnte.

Liebe Grüße

Jennifer
Die Martina
Willkommen im Forum, liebe Jennifer!


... da hast Du ja einges hinter Dir... es ist gut, dass Du nicht aufgibst und Dir jetzt eine Perspektive für mehr Lebensqualität erarbeitest!
Ich selbst habe (noch) keine Steigbügelplastik, daher kann ich (noch) keinen Erfahrungsbericht bieten... aber ich denke, dass das für Dich - weil es soweit ich weiß auch bei durchtrennten Nerven möglich ist - echt eine Option wäre!

**Daumen drück** ! daumen.gif daumen.gif

PS: Berichte doch beizeiten, wenn es "ernst" werden sollte...

LG, Martina
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