Rainer52
20 Okt 2010, 11:02
Hallo Susanne,
meiner Meinung nach ist eine Schmerztherapie das letzte Instrument, erst wenn alles andere ausgeschöpft ist wäre das meine Wahl.
Denn das ändert ja nicht´s an den körperlichen Beschwerden. Da bekommt man ja nur vom Schmerztherapeuten die passenden Medikamente um mit den Schmerzen "zu Leben".
Ich hatte vor meiner zweiten OP auch schon Kontakt zu einer Praxis in Berlin. Als ich das bei meinem NCH erwähnte fand er das gar nicht so toll. Wir waren ja gerade am ausprobieren ob ich auf die PRT-Spritzen anspreche. Nach seiner Aussage hätten die in Berlin auch nicht´s anderes gemacht. Die Frage ist halt nur, hätten die mir danach zur OP geraten, oder mir einen "Medikamentencocktail" zusammengestellt?
Nach Meinung meines NCH ist Schmerztherapie erst sinnvoll wenn alle Mittel ausgeschöpft sind.
So sonderlich gesund für die Organe wird so eine Schmerztherapie ja auch nicht sein, die Medikamente müssen ja durch Verdauungstrakt, Leber etc.
Ich bin übrigens komplett schmerzfrei, war ich auch schon nach der ersten OP, die Schmerz-Medikamente habe ich damals bei meinem Hausarzt abgegeben. Die Wirkung dieser "Restmedikamente" hätte ausgereicht um ne "Rinderherde auszurotten". Er hat die Medikamente dann an Notfallpatienten weitergegeben. So habe ich auch ne "Gute Tat" getan.
VG,
Rainer
Moin moin,
Zitat
andere sagen 1cm/Woche, das hört sich realistischer an
auch wenns sich so realistischer anhört ist es grundlegend falsch,
die Aussage 1mm je Tag ist absolut korrekt.
LG Harro
Susanne66
20 Okt 2010, 15:02
Da sieht man es mal wieder, die meisten Ärzte sagen einem immer, man solle alles VOR einer OP ausschöpfen, auch die Schmerztherapie. Aber ich halte da auch nix davon. Wenn die Ursache beseitigt ist und trotzdem noch Schmerzen da sind, dann ja. ABer ich werde einen Teufel tun und nur die Wirkung, d.h. die Schmerzen bekämpfen und die Ursache weitere Schäden verursachen.
Ich hoffe, dass ich sie nach der OP nicht brauchen werde. Wenn ich dran denke, wie lange ich an der Geschichte schon herum mache. Diagnostiziert wurde der BSV zwar "schon" vor einem Jahr, aber ich bin mir sicher, dass er wesentlich älter ist. Die Beschwerden habe ich schon etliche Jahre, nur haben sie sich jetzt ins Unermessliche gesteigert. Und hätte ich selbst beim Neurologe damals nicht angeregt, mal eine MRT zu machen, weil ich den Verdacht hatte, dass alles von der HWS kommt, dann würden die Ärzte wohl heute noch an meinem Handgelenk herumfurwerken.
Gruß
Susanne
Rainer52
20 Okt 2010, 16:15
Zitat (Harro @ )
Moin moin,
Zitat
andere sagen 1cm/Woche, das hört sich realistischer an
auch wenns sich so realistischer anhört ist es grundlegend falsch,
die Aussage 1mm je Tag ist absolut korrekt.
LG Harro

Hallo Harro,
dann ist ja 1cm/Woche doch nicht total verkehrt,

1mm/Tag ergeben im Endeffekt auch 0,7cm/Woche.
Bei kleineren Deffekten, wie damals bei meiner Hand (6cm), macht das dann keinen großen Unterschied, wenn der Nerv von der HWS bis zum Daumen "wachsen" muss dann schon eher.
Danke für die Korrektur, hatte ich wohl verkehrt verstanden.
VG,
Rainer
Rainer52
20 Okt 2010, 16:27
Susanne,
mit dem Problem kämpfen wohl alle HWS Patienten.
Meine erste Orthopädin hatte mich zu "Mobilitätstraining" in der Gruppe geschickt weil sie der Meinung war das die Schmerzen von mangelnder Bewegung kämen.
Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich während der Arbeit zum Physiotherapeuten gefahren bin weil die Schmerzen nicht aus zu halten waren. Meine HA hat gespritzt, hat mir dann sogar "Sonderpreise" gemacht weil die KK die Behandlung nicht übernehmen würde.
Die nächste HA hat immer wieder an mir "herum gebogen". "Wie stehen sie denn schon wieder, kein Wunder das sie Schmerzen haben, legen sie sich mal hin" Dann knackte es ein paar mal und es ging wieder einiger maßen.
Und dann kam der Arzt von der Charitee in Berlin der in ihrer Praxis seine Facharztausbildung machte. Der hatte nach dem dritten Termin die richtige Diagnose gestellt. Die beiden passten aber nicht zusammen, ich denke deshalb hat er sein Praktikum dort nicht beendet.
Alles in Allem hat es von der ersten Überweisung zum Neurologen wegen "kribbeln" in den Fingern bis zur OP gut vier Jahre gedauert.
VG,
Rainer
Susanne66
20 Okt 2010, 17:13
Ach du Schande, das nenne ich eine Odyssee!!
Also nach meiner Vermutung hat mein Problem mit einem Auffahrunfall 2003 begonnen, denn da traten nach einem Schleudertrauma auch zunächst die Nacken- und Schulterschmerzen auf. Mein damaliger Orthopäde hat auch nur gespritzt, wollte aber von einem BSV (wie ich damals schon vermutet habe) nix wissen. Schon lustig, dass er kurze Zeit später auf einem Formular bei der KK etwas von einem "Altschaden" erwähnt hat, von dem ich allerdings nichts wußte. Naja, andere Geschichte. Jedenfalls hatte ich seitdem Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen.
Damals hieß es dann immer "Bürokrankheit, fehlende Bewegung ..."
Als dann Jahre später auch noch mein Übergewicht dazu kam, war das natürlich auch eine beliebte Begründung (die mir bis heute nicht in den Kopf gehen will).
Nach einem weiteren Unfall wollte mein gebrochenes Handgelenk trotz guter Heilung einfach nicht aufhören zu schmerzen. Alle möglichen Behandlungen schlugen nicht an. Nach einer Blutuntersuchung kam dann die Diagnose "Borrelien".
Wieder einige Zeit später wurde eine Schilddrüsenerkrankung diagnostiziert. Da hierbei auch oft das Karpaltunnelsyndrom auftritt, wurde wegen meiner inzwischen permanent tauben und kribbelnden Händen darauf untersucht. ABer die Nervenleitfähigkeit sprach eine andere Sprache.
Da kam dann von mir die IDee, doch mal die HWS genauer anzuschauen und BINGO - BSV.
So und nun kommt ein Arzt nach dem anderen und erzählt mir, dass ich es erst mit konventionellen Methoden versuchen soll, erst mal abwarten, so was kann sich regenerieren. AUf meien Bedenken, dass sich nach so langer Zeit bestimmt nix mehr regeneriert, heißt es dann, so alt kann der BSV nicht sein. Naja, messen läßt sich das ja nix. Aber jetzt hab ich wie gseagt die Nase voll und allein schon die Sequesterbildung ist für mich nun Grund genug für eine OP.
Gruß
SUsanne
Rainer52
20 Okt 2010, 19:31
Damals hieß es dann immer "Bürokrankheit, fehlende Bewegung ..."
Deswegen mein "Training in der Gruppe"
Die "fehlende Bewegung" entstand doch aufgrund von Beschwerden, war auch ursächlich für die Gewichtszunahme. Ich hatte mir sogar ein anderes Fahrrad gekauft da ich mit dem MTB nicht mehr fahren konnte. Dann ein Auto mit Sitzheizung da die "Verspannungen" im Schulterbereich von der Kälte "verursacht" werden.
Das Auto hab ich heute noch, das MTB aber auch und ich kann wieder damit fahren, mit dem anderen natürlich auch. Dieses Jahr immerhin über 8000 km. Und im November möchte ich meinen ersten Halbmarathon laufen. Wenn´s klappt unter 2 Stunden.
Irgendwie nimmt man selber nicht wahr was los ist, erklärt es dem Arzt wahrscheinlich auch nicht richtig und was den BSV nun verursacht hat? Vielleicht ein Autounfall, ein Sportunfall das wird niemand mehr nach vollziehen können.
Meine damalige Physiotherapeutin hatte immer schon die Vermutung das an den Diagnosen der Ärzte etwas nicht stimmte. Sie konnte zwar durch MT die Schmerzen lindern, aber es war eben immer nur eine vorüber gehende Linderung.
VG,
Rainer
Hi Susanne,
auch ich bin schon mehrmals an der Bandscheibe (LWS) operiert, habe auch eine Prothese.
Zu der AHB muß ich mal meinen "Senf" dazugeben, denn es ist nicht richtig, daß du innerhalb von zwei Wochen nach der OP die AHB angetreten haben mußt. Es kommt immer auf den Arzt an, es gibt die Möglichkeit bei entsprechender Begründung auch eine AHB innerhalb von 6 Wochen nach Entlassung aus den Krankenhaus anzutreten.
Viel Glück für deine bevorstehende OP.
LG roma
Susanne66
21 Okt 2010, 09:49
@Rainer
Was mich immer einfach ärgert ist, wenn die Ärzte allzu schnell eine (Vorurteil-)Meinung bilden und dann stur dabei bleiben.
Ich hatte z.B. als Nebeneffekt der SD-Erkrankung im Sommer ständig geschwollene Beine und Arme, also Wasser. Da hieß es dann - fehlende Bewegung, schlechtes Bindegewebe - basta.
Komisch, wenn dann hatte ich das schlechte Bindegewebe schon immer, wieso jetzt auf einmal die Reaktion.
Ebenso eine Gewichtszunahme von über 20 kg in 3 Monaten und keine Chance, diese Kilos wieder los zu werden, egal was ich versuchte, dabei bin ich ein schlechter Esser. Da hieß es dann auch, naja über 40 da ist das eben so. Logisch, da wird man 40 und von heute auf morgen quasi über Nacht fängt so was an.
Da mußte ich auch mehrere Ärzte aufsuchen (insgesamt auch über ein Jahr Odyssee) und fast zu den entsprechenden Blutwerteanalyse zwingen, bis mein Verdacht bestätigt wurde.
Das läßt einen das Vertrauen in die Ärzte ganz schön verlieren. Was ist, wenn man was "schlimmes" hat, das man sich nicht selbst erklären kann, bei dem man den Arzt nicht mit der Nase auf die Lösung stossen kann?
@roma
Danke für den "Senf" zur AHB, gut zu wissen. Das hört sich schon besser und auch vernünftiger an. Dann kann man zusammen mit dem Doc entscheiden, in welcher Zeit es angebracht ist, da wieder Hand anzulegen.
lg
SUsanne
Susanne66
01 Nov 2010, 15:11
Hallole,
sodele, ich hab es hinter mir - und bereue es bisher nicht.
Abgesehen davon, dass sie mir bei der Anästhesie eine Brücke mitsamt 2 Zähnen ausgehauen haben (o.k. das Teil hat schon gewackelt), ist alles reibungslos verlaufen. Seit ca. 1 Std. bin ich jetzt wieder zuhause und es geht mir relativ gut. Ein bisschen malad fühl ich mich.
Dummerweise hab ich auf ein Antibiotika allergisch reagiert, dann gabs natürlich Cortison, das vertrag ich aber auch nicht sonderlich. Ich sah also aus wie zu lang auf der sonnenbank geschlafen, total verpickelt, knallrot, hab gezittert und mein Kreislauf hat Kapriolen geschlagen. Von beinahe unmeßbarem Blutdruck bis hoch auf 180 war alles dabei.
Im KH selbst waren sie alle unglaublich nett, aufmerksam und entgegenkommend. Und auch wenn ich den Operateur nach wie vor schätze muss ich auch ein bisschen kritisieren. Man bekommt zwar vor der OP ein Infoblatt, in dem steht, was vor und nach der OP passieren soll, aber irgendwie ist es dann doch ganz anders und wenn man nicht gezielt fragt, kriegt man keine rechten Infos an die Hand. Aber um zu fragen, muss man erst mal wissen wonach. Im Infoblatt hieß es, duschen erst nach einer Woche, wenn die Fäden raus sind, auf meine Frage hieß es, nene duschen darf ich. Tja leider haben sie auch auf meine Pflasterallergie nicht reagiert und dementsprechend ist alles rund um die Narbe entzündet. Ich habe jetzt nur ein Stück Mull drauf, damit duscht es sich nicht so toll. Auch ob und wie lange ich noch die Kompressionsstrümpfe tragen muss - keine Ahnung.
Tja und mit der Reha haben sie sich ein bisschen angestellt und stehen auch auf dem Standpunkt,spätestens nach 3 Wochen muss ich zur Reha und haben auch schon einen Termin ausgemacht. Da bin ich noch ein bisschen skeptisch. Ich warte einfach mal ab und dann mal schauen. Wenn ich der Meinung bin, es ist zu früh, dann sprech ich nochmal mit dem Arzt. Seine Visiten waren leider eher ein Durchmarsch, vielleicht hat er in der Praxis ein bisschen mehr Zeit.
Jedenfalls ist es schon jetzt ein ganz neues Lebensgefühl, so (fast) ganz ohne Schmerzen. Gut, ich steh immer noch unter schmerzmittel, trotzdem ist es ein gewaltiger Unterschied.
Ärgerlich ist die Geschichte mit den Zähnen, denn das heißt, ich kann jetzt nicht wirklich 3 Wochen einfach mal ausruhen. Und ich kann ja auch ncith zum Zahnarzt fahren, der ist 25 km entfernt. Also wieder Heckmeck. So ein Shit.Ich kann nur hoffen, dass die jetzt wenigstens dazu stehen und es ihrer Versicherung melden.
lg
Susanne
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