Guten Abend,
ich bin im letzten Februar (also vor einem Jahr) mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus eingeliefert worden. Leider hat der mich behandelnde Arzt die Diagnose nicht ernst genommen und mich lediglich mit Schmerzmitteln behandelt. Anfangs hatte ich nur tierisch starke Wadenkrämpfe mit Kribbeln in den Zehen, im Laufe der Woche traten dann Sensibiltätsstörungen in den Beinen auf, was mir der Arzt irgendwie nicht zu glauben schien. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde ich dann inkontinent, aber auch das ließ den Arzt nicht sonderlich nervös werden - mir wurde lediglich ein Harnröhrenkatheter verpasst.
Als am Samstag immer noch keinerlei Behandlung bei mir eingeleitet wurde, verlangte mein Mann (Gott sei Dank) eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus und musste sich noch den Spruch anhören: "Sie mit Ihrem Vorabendserienwissen haben doch gar keine Ahnung, wovon sie reden."... *tzä*
Naja, so kam ich am Samstag Nachmittag in ein anderes Krankenhaus. Hier wurde dann die Sensibilitätsstörung in den Beinen festgestellt und endlich auch ein CT gemacht. Aufgrund der Befunde wurde ich dann am Abend noch in die Uni-Kliniken verlegt, in denen ein MRT durchgeführt wurde mit anschließender Not-OP. Seither hatte ich immerhin keine Schmerzen mehr.
Aber nun leide ich an einem Cauda-Syndrom, Reithosen-Anästhesie und Blasenlähmung.
Meine Darmlähmung hat sich insofern gebessert, als dass mein Po scheinbar merkt, wenn er ein Klo unter sich hat. Ich selbst merke zwar nicht, wann Stuhlgang abgeht, aber da er sich lediglich auf das Klo beschränkt, benötige ich zumindest keine Windeln mehr. Das ist schon mal ein großartiger Fortschritt.
Bei meiner Blase schaffe ich es manchmal, sie ganz zu leeren. Meistens bleibt aber noch etwas Restharn zurück.
Mein Po ist nach wie vor taub. An der Rückseite meiner Beine habe ich einen ca. 2 Zentimeter breiten Streifen, der von oben bis unten taub ist. Wenn ich die Waden berühre, fühlt es sich an, als hätte ich einen Stiefel an. Die Innenseite der Füße (also die Seite der dicken Zehen) sind zwar wieder da, an der Außenkante kribbelt es aber nur, wenn ich sie berühre - und meine Zehen haben gar keine Kraft, so dass ich beim Laufen nicht richtig abrollen kann oder mich auf Zehenspitzen stellen kann. (Rennen und Hüpfen ohne Zehenspitzen ist echt ganz schön schwer, weiß ich seither

)
Inzwischen fällt mir das Laufen nicht mehr ganz so schwer, auch wenn man meinem Laufstil ansehen kann, dass ich nicht ganz fit bin. Ich hoffe, dass sich bei mir das Laufen noch mehr verbessert - aber ich darf in drei Wochen ENDLICH wieder arbeiten *feujubel*. Ruhiges Stehen auf der Stelle fällt mir nach wie vor schwer, ist aber auch schon viel besser geworden...
Da ich gehört habe, dass so eine Blasenlähmung bis zu zwei Jahre anhalten kann, bin ich bisher noch nicht allzu nervös geworden. Aber nun ich habe hier im Forum gelesen, dass einige noch länger damit herum rennen... *seufz*.
Ich werde mich dann auch mal innerlich darauf einstellen, dass ich noch länger damit "Spaß" haben werde...
Könnt ihr eure Blase denn auch bisweilen ganz leeren, oder bleibt immer Restharn zurück? (Ich habe die Hoffnung ja noch nicht ganz aufgegeben, dass ich irgendwann meinen Bauchdeckenkatheter wieder loswerde...)
Und noch eine Frage - auch wenn sie jetzt nicht direkt zu dem Thema "Blasenlähmung" passt - aber Überschrift heißt ja auch eigentlich: Cauda-Syndrom.
Ich habe sehr häufig Krämpfe in den Füßen oder Beinen, in der Regel immer nur blitzartige (also total kurze), aber umso heftigere Krampfzuckungen - manchmal sogar so schlimm, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen kann, weil sie im Abstand von ein bis zwei Minuten auftreten. Echt heftig und nervenaufreibend.
Kennt ihr das auch? Ich nehme dann zwar Tetrazepam, aber meist scheint die Wirkung erst am anderen Tag einzusetzen.
@ Galaxy
Ich muss gestehen, ich habe den Befund nicht wirklich verstanden. Warum müssen Ärzte nur immer mit so komplizierten Wörtern um sich werfen?
Allerdings habe ich gehört, dass bei zunehmenden Lähmungen schon mehr als nur eine konservative Behandlung erfolgen sollte. Es kommt jedoch auch darauf an, wie vernarbt das Gewebe im Bereich der Wirbel ist. Möglicherweise solltest du dir eine zweite Meinung bei einem anderen Neurologen einholen?
Viele Grüße, Hille