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Komplette Version Völlig gegensätzliche Facharztaussagen

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Sab
Hallo,


das Problem mit den medizinischen Meinungen ist leider, dass diese sehr, sehr unterschiedlich ausfallen. Und das gerade bei Rückenproblemen oft finanzielle Interessen der Ärzte mit im Spiel sind. Das geht bis zu sog . "Fangprämien", wenn Orthopäden Patienten an Kliniken überweisen. Deutschland ist Spitzenreiter in RückenOps, wiederum sehr unterschiedlich nach Regionen. Insofern traue ich in dieser Hinsicht nur noch Ärzten, die ich gut kenne und von denen ich weiß, dass sie keine finanziellen Interessen haben. Ich glaube, dass viele Patienten in der Hinsicht ziemlich naiv sind und Ärzten viel zu viel glauben.

Ja, und zum Sport; ich würde nie so rumspringen wie heute wenn ich nicht viel Sport machen würde.

LG

Sabine

Huetchen
Hallo Sabine,

ich denke dass das Thema auch ein wenig von den Medien und KK's (aus Kostengründen) gepuscht wurde und wird.
Sicher gibt es viele Fälle, bei denen im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich keine OP von Nöten gewesen wäre.
Wenn man wie in Deinem Fall offensichtlich alternativ klar kommt, verstärkt sich diese Ansicht sicher.
Auch die von Dir genannten "Fangprämien" gab / gibt es unter Umständen. Keine Branche ist ohne schwarze Schafe, da
bildet die Medizin keine Ausnahme. Das pauschal zu unterstellen wäre aber verkehrt.


Gruß Christian
karin59
Hallo,
bin Deiner Meinung Christian.
Und zu Sabine sag ich noch dazu, daß sie "nur" die Kontra-OP Fraktion bedient. Aber die außen vor läßt, die nicht operiert wurden, weil diese Meinung es würde zuviel operiert, vorherrscht.
Es sollte vielmehr genauere Diagnostik betrieben werden. Das ist keine OP, kostet aber mindestens auch soviel.
Sab
Hallo ,


ich will hier keine "Fraktionen bedienen " (welche bitte und was soll das heissen ?) sondern ich spreche von mir und aus meiner Erfahrung. Und natürlich komme ich - aus meiner Erfahrung - zu bestimmten Schlüssen. Bis auf die Leute, die das professionell machen- was glaube ich, niemand hier tut - sprechen wir alle nur von unseren Erfahrungen. Und das ist ja gerade das Charmante an einem Forum !

Ich bin auch nicht der Meinung, dass Diagnostik immer das Gelbe vom Ei ist. Das gilt sicherlich für einige Fälle, ich habe aber schon öfter den Eindruck, dass auch die Bilder nicht immer der Weisheit letzter Schrei sind. Ich war mal in Hannover bei einem sehr guten Sportarzt, der sich auf Rücken spezialisiert hatte. Der sagte mir, dass seine Patienten oft mit Stapeln von Bildern kommen aber kein Arzt sich den Patienten - geschweige denn in Bewegung - angeschaut hat. Aber längst nicht jede Unebenheit auf einem Bild bedeutet in der Praxis auch etwas, dass die Schmerzen auslöst. Außerdem - auch das erlebe ich oft - werden Patienten mit Bildern regelrecht verschreckt.

Ich bin außerdem der Überzeugung, dass oft der Auslöser für Schmerzen gar keine regelwidrigen Bandscheibenstellungen sein müssen. Das Problem mit den Bildern ist aber, dass sie auch nur bestimmte Teile des Körpers darstellen, also keine Faszien, Bänder, Muskeln. Diese Teile können aber ganz erhebliche Schmerzen auslösen werden aber von den Bildern gar nicht dargestellt. Insofern sind mir Orthopäden lieber , die noch mit Anschauen / Beweglichkeitsübungen Diagnosen stellen können und nicht von Bildern abhängig sind.

lg

Sabine

Huetchen
Hallo Sabine,

ich habe bezüglich Orthopäden eine gegenteilige Meinung bzw. Erfahrung.
Mein ursprünglicher Orthopäde wollte trotz Hinweis auf den Palacosdübel in der HWS tatsächlich versuchen dort einzurenken.
So schnell war ich noch nie außer Reichweite meines Gegenüber. Ich denke ein erfahrener NC kann mit entsprechender Bildgebung mittels MRT oder CT schon sehen wo der Schuh drückt, und auch ein erfahrener Orthopäde sollte in der Lage sein bestimmte Sachverhalte anhand dieser Bilder zu erkennen. Natürlich können die bildgebenden Verfahren keine manuelle Untersuchung und ein Gespräch ersetzen. Die Summe beider Dinge sollte eine entsprechend klare Diagnose ergeben. Aber vielleicht bin ich da auch zu sehr Träumer.

Gruß Christian
karin59
Sabine,
behalte Deine Meinung bei,
ich weiß daß man in Bildern auch Weichteile darstellen kann. Ich habe aber nicht von Bildern gesprochen, sondern von Diagnostik und die ist umfassend.
Du bist für mich ein gesunder Mensch, der wenig Einfühlungsvermögen hat. Diese Ansichten habe ich vorher bis zum Erbrechen gehört und machen mürbe. Daher sollte man genau zuhören und lesen , bevor man urteilt.
Wie gesagt, ich halte viel von KG, auch Sport "kann" helfen, ist aber kein Allheilmittel.
Isch habe fertig
odysseus
Hallo miteinander,

ich finde es gut und bereichernd, wenn es in Foren verschiedene Meinungen gibt und verschiedene Aspekte, verschiedene Schwerpunkte eingebracht werden und man respektvoll mit unterschiedlichen Meinungen umgeht.

Die Sache ist ja die:

An einem bestimmten Punkt der Erkrankung wird eine Entscheidung getroffen, wie man vorgeht. Mit dieser Entscheidung, z.B. für eine OP, beeinflusst man den Krankheitsverlauf. Das bedeutet, dass man nicht weiss, wie sich die gesundheitliche Situation entwickelt hätte, wenn man nicht eingegriffen hätte. Sprich: Wie will man im Einzelfall beurteilen, ob eine OP unnötig war? Man weiss nicht, wie es dem Patienten gehen würde, wenn er nicht operiert worden wäre. Insofern ist schon die Frage, wie man die Hypothese, dass unnötig operiert wird, eigentlich sichern kann. Kann man das überhaupt sichern?

Es stimmt, dass vieles noch nicht gut verstanden wird und nicht gut bildlich dargestellt werden kann, wie z.B. Instabilitäten, und ich finde auch, dass eine gründliche körperliche Untersuchung sowie eine gründliche Anamnese sehr, sehr wichtig sind. Das allerdings wird viel zu wenig vergütet.

Aus meiner Sicht wird es dann problematisch, wenn Ärzte Patienten nicht ernst nehmen und Symptome verharmlosen. Gewisse Anreize für Ärzte gibt es leider auch dafür - der Arzt muss sich nicht lange mit einem komplexen Fall befassen, der für ihn teuer werden könnte, er muss sich nicht mit den Grenzen seines Wissens auseinandersetzen und kann sich auf Fälle konzentrieren, auf die er spezialisiert ist,...

Es fühlt sich schlimm an, wenn man Schmerzen hat, auf ärztliche Hilfe angewiesen ist, vielleicht sogar Ausfallerscheinungen hat, und der Arzt einen behandelt, als sei man wehleidig oder würde übertreiben und einem nicht glaubt. Wenn in dem Zusammenhang dann auf Sport machen oder psychische Aspekte verwiesen wird, hat das außerdem auch oft etwas von: "Sie sind selber schuld - Sie könnten was dagegen tun, aber Sie tun es offensichtlich nicht". Ich glaube, das ist für jeden, der das einmal mitgemacht hat, ein sehr, sehr empfindliches Thema, denn man fühlt sich in solchen Situationen sehr machtlos - erst recht, wenn man in Folge vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt wird, im privaten Umfeld ebenfalls angezweifelt wird oder gar dauerhafte Gesundheitsschäden die Folge sind.

Für mich persönlich ist es bei der Ärztesuche wichtig, Ärzte zu finden, die weder eine starke Neigung zum Operieren noch eine starke Neigung zu konservativen Behandlungen haben, sondern die im Einzelfall genau abwägen, und die mich ernst nehmen. Ich muss dazu sagen, dass ich selber nicht operiert bin, weil mein Gesundheitsproblem noch nicht ausreichend erforscht ist und Ärzte deswegen sehr, sehr zurückhaltend hinsichtlich einer OP sind. Auch das gibt es.

Viele Grüße,
odysseus
karin59
DANKE ,
Du hast es auf den Punkt gebracht !
Schrenz
Hallo Sandra,

ich habe in der Uniklinik Düsseldorf sehr gute Erfahrung gemacht. Hatte letztes Jahr übelst akute Probleme wegen eingeklemmter Nervenwurzeln. War erst 10 Tage zur Schmerztherapie dort bevor klar war, dass eine OP unvermeidbar ist. Der Orthopäde, der mich dann auch operiert hat, sagte von Anfang an, dass er Menschen operiert und keine Befunde. Die OP wäre immer nur das letzte Mittel. Unnötige Belastungen durch evtl. unnötige OPs sollen vermieden werden. Die Einstellung fand ich top, hatte da ja auch so einiges bezüglich zuvieler Rücken-Ops im Hinterkopf, und gerissen hab ich mich nicht um einen Eingriff. Bin dann mit einem PEEK-Cage versteift worden, da bei mir eine Prothese irgendwann auch verknöchert und somit der Bereich auch versteift wäre. Hier hätte dann das Risiko einer unkontrollierten/schrägen Versteifung noch zusätzlich bestanden. Der Cage sei der Gold-Standard und e rkonnte dann auch exakt ausgerichtet und meine Kopfhaltung und Wirbelsäulenkrümmung verbessert werden.

Vielleicht hilft dir meine Erfahrung. Weitere Infos kann ich dir gerne über PN geben.

Grüße und alles Gute vom Jens
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