Hi Underwater,
das mit dem "Lieblingssohn" ist zum grössten Teil als Wortspiel gedacht. Wenn ich nur einen Sohn habe, kann ich ganz locker sagen, dass er mein Lieblingssohn ist. Es gibt ja keinen anderen Sohn, der sich dadurch benachteiligt fühlen kann. Er wird aber genauso behandelt wie die Mädchen. Nicht ganz, aber das liegt daran, das er als Baby krank war, nur noch eine Niere hat, ansonsten ging es ihm immer gut seit der OP damals, aber jetzt hat er Bluthochdruck und Mama macht sich da so ihre Gedanken...
Aber er wird nicht groß anders behandelt als die Mädchen. EHRLICH!
Ansonsten gilt ganz einfach: Tochter zahlt natürlich Kostgeld( Papa bekommt nach 4 1/2 Jahren krank nur noch Arbeitslosenhilfe und ich bin jetzt erst so weit, das ich wieder arbeiten gehen will und kann. Habe mich lange um den Großonkel gekümmert, bis er im Februar ins Heim ging und da dann auch die letzten Monate viel krank war und ich mich gekümmert habe.) Tochter MUSS ihre Dreckwäsche runterbringen und die saubere Wäsche bügeln, ich mache es nicht mehr ( ausser der Arbeitswäsche)!
Und wenn das alles so bleibt, wie Madame es sich wünscht habe ich auch keine Probleme damit, sie ausziehen zu lassen. Ich bin selbst damals mit 17 von zu Hause weggezogen. Allerdings weil mein Vater getrunken hat und meine Mutter und uns mies behandelt hat. Wenn meine Mutter damals mitausgezogen wäre, ginge es ihr heute besser.
Ich bin eher davon überzeugt, dass sich unsere Süsse ganz schlicht und ergreifend benachteiligt fühlt, weil sie von ihrem "Nesthäkchenthron" Geschubst wurde. Unsere jüngste war nämlich vom ersten Tag an sehr willensstark und hat ihre Geschwister befehligt. Ich habe immer versucht, ihr das Leben als "Sandwichkind" trotzdem angenehm zu machen und immer versucht, die Kinder trotzdem gleich zu behandeln. Schliesslich und endlich ist jedes Kind, jeder Mensch anders in seinen Bedürfnissen, die versuchten wir dann auch zu berücksichtigen. Wobei mir das einfacher fällt, als einem Teil der Verwandschaft. Oma und Opa haben sich aus unseren vieren nämlich 2 Lieblingsenkel ausgesucht. Unser Sohn und unsere jüngste. Die beiden sind sich vom Wesen her auch ziemlich ähnlich.
Die älteste kam ganz gut zurecht, aber unsere mittelste ist der festen Überzeugung, dass die Oma sie hasst. So schlimm ist es natürlich nicht, aber ihr das zu vermitteln ist nicht so einfach.
Grade dieses Kind konnte ich immer gut verstehen, weil sie mir in jungen Jahren so ähnlich ist. Ich kann ihre Faulheit irgendwie nachvollziehen, ihren Ausprobierdrang und natürlich ihr Freiheitsbedürfnis. Ich war sehr ähnlich. Ausser Drogen habe ich früher auch alles mögliche gemacht, um meinen Weg zu finden. Mein Weg hat meiner Mama bestimmt auch wehgetan. Aber mein Weg war nicht so grausam und böse meiner Umwelt gegenüber. Und nicht so lange...
Im Moment hoffe ich endlich die Kraft gefunden zu haben, mich auch wehren zu können und mich nicht wegen ihrer Bösartigkeit direkt in meinen seelischen Keller zu verziehen.
Die letzten 1 1/2 Jahre waren in vielerlei Hinsicht schrecklich, aber am schlimmsten ist es nun Mal, wenn das häusliche Umfeld immer nur durch eine Person in Unfrieden geschubst wird.
In irgendeinem Thread hat mir Hansi mal ganz liebevoll das Wort Glucke an den Kopf geworfen. Das nehme ich auch so an. Nur ist es eigentlich eher ein Bedürfnis nach friedlichem Miteinander. Ich habe mich ganz bewusst ganz früh für eine Familie( unsere älteste wird bald 21 und ich bin im Juni 40 geworden )und dann mit und mit für 4 Kinder entschieden und bereue es auch trotz Frechheiten und beklaut werden nicht.
Einer meiner Wahlsprüche ( entstanden bei einer Schreiattacke unserer jüngsten, die die ersten 18 Monate ihres Lebens fast nur geschrien hat) ES KANN NUR BESSER WERDEN!
Und aus dieser Situation gibt es auch irgendein Entkommen, die Frage ist da nur das wann.
Im Moment plane ich MEIN weiteres Leben. Zwar mit Family, mit pubertären Zicken, mit Kranksein meines Mannes, aber eben doch mein Leben. Früher hat sich unser Tagesablauf nach dem Schichtdienst meines Mannes gerichtet, nach den Kindergartenzeiten, nach den Schulzeiten. Ich war IMMER für die anderen da. Freiwillig und gerne. Aber jetzt will ich ich sein. Weder Krankheit noch Pubertäre Anfälle können mir was. Denn ich habe mich mühsam aus dem seelischen Tief, das mir die Schwierigkeiten beschert hat, rausgekämpft. Jetzt denke ich endlich mal an mich.
Liebe Grüsse
Martina
P.S.: Nächste Woche habe ich Termin beim Arbeitsamt, Beratung wegen Umschulung und vorhin war ich ganz erstaunt, dass die Waage so nett zu mir war. 2 kg weniger. Trotz gelegentlichem Bonbon oder Schoki. Dabei wollte ich doch erst nächsten Montag mit Diät anfangen....