Hallo Lora,
das gefällt mir gut, was du schreibst.
Leider mahlen die Mühlen langsam, jeder (Ärzte,Therapeuten) hält einen anderen Spruch bereit und scheint froh zu sein, wenn ich wieder abzwitschere...
Da nur bedingt neurologische Ausfälle außer meinen "subjektiv" empfundenen Schmerzen) festgestellt wurden und eine OP momentan nicht angeraten wird, schiebt man es, trotz gesicherter Diagnose auf die Psyche.
Da ich momentan kaum in der Lage bin, für längere Zeit zu sitzen, geschweige denn Rollstuhlpatienten zu behandeln (Beine anheben, Positionieren, Hilfe beim Umsetzen) und ich bereits durch die inzwischen 8 wöchige Krankschreibung auch meine privaten Hausbesuche verloren habe, plagen mich schon starke Existenzängste...
Nun wurde eine psychosomatische Kur beantragt, aber das dauert wohl Monate (laut Aussage des Arztes) bis die durchgeht.
Mit einem Hobby ist das so eine Sache, da selbst das Spazierengehen nach 10 Min. unerträglich wird und ich jeden Rückstoß in der HWS spüre. Auch die Beine laufen nach einiger Zeit nicht mehr automatisch und ich beginne zu stolpern.
Glück im Unglück ist, dass ich zumindest meine Hündin nicht mehr habe, die ich im letzten Jahr täglich die Treppe hochtragen musste. (30 kg)
Wahrscheinlich hat das der Wirbelsäule auch nicht wirklich gut getan....
Fühle mich einfach mit all dem total allein gelassen.
Hoffe, dass mir der VDK, in den ich eingetreten bin, ein paar Ratschläge geben kann.
Was tust du gegen die Schmerzen? Oder ist es eher so, dass du aufgrund der familiären Verpflichtungen und deiner Arbeit die Zähne zusammenbeißt und weitermachst?
Ist deine Erkrankung auch fortschreitend?
Einen schönen Tag wünscht
Sanni
Hallo Sanni,
Vor 1,5 Jahren hatte ich leichte bsv, vor halben Jahr einen rezidiv.
Ich konnte gerade mal mich bisschen in der Wohnung bewegen, trotz 3000 mg Ibuprofen
Am Tag. Ich muss sagen auch davor hatte ich Blockaden im ISG,
Funktionsstörungen. Konnte nachts wegen Schmerzen nicht schlafen.
Ich habe PRT ausprobiert, das hat die Schmerzen soweit weg genommen,
Dass ich zumindest arbeiten könnte. Ich habe bürojob. Eine PRT wirkte bei
Mir ca 4-5 Wochen.
Jetzt halte ich mich mit 3 x Ibuprofen am Tag übers Wasser.
Körperlich kann so gut wie nix tun.
Lt. Neurochirurg ist mein bsv von der Größe und wie der die Nerven
Bedrängt schon eine op Indikation. Aber selbst er hat empfohlen konservativ zu probieren.
Fortsetzung folgt....
... Ob meine Krankheit fortschreitend ist? Gute Frage.... Vor 1,5 Jahren hatte ich kleinen bsv l4/5 und vorwölbung l5/s1. Vor halben Jahr sah es schon so aus: großer bsv l4/5, kleiner l5/s1 und vorwölbung l3/4. und degenerative Veränderungen der kleinen wirbelgelenken bei l4/5.
Der neurochirurg meint, das kommt wegen der bindegewebesschwäche.
Jetzt wo ich mich mit dem Thema beschäftige: ich kenne so gut wie keine Frau, die 3 Kinder hat und keine bsv. Furchtbar, echt.
Aber ich sehe auch viele gute Beispiele: das Leben geht weiter. Selbst meine Physiotherapeutin und die Heilpraktikerin, die Akupunktur macht, hatten bsv.
Ich kenne sogar solche, die früher operiert waren und jetzt reiten und laufen!
Bloß die Hoffnung nicht verlieren!
Wäre für dich denke ich ein bürojob besser, oder?
Oder was im Gesundheitsbereich, aber eher was Administratives.
Könnte dein Arbeitgeber da was bewirken?
Oder irgendwas wo du nicht heben musst?
Meine Ärzte sagten, dass im Winter die Reha sehr schnell durchgeht.
Ich habe Mitte Dezember beantragt und nächste Woche gehe auf Reha.
Hast du PRT probiert?
Lg
Lora
Kater Oskar
28 Jan 2015, 19:31
Hallo Sanni,
Wie Du schreibst, hast Du nun erst mal mit EINEM Medikament schlechte Erfahrungen gemacht und ich gebe Dir echt, wenn Du selbst feststellst, dass die Nebenwirkungen für Dich nicht akzeptabel sind, DAS Medi nicht zu nehmen. Ich finde es auch richtig gut, dass Du selbst für Dich die Option einer Gesprächstherapie als positiv einschätzt. Die meisten Patienten lehnen ja solche Gespräche als "Humbug" ab, aber man sollte es doch probieren. Wie schon erwähnt, braucht es dabei aber auch einen guten Therapeuten, bei welchem die "Chemie" zum Patienten stimmt.
Ich selbst habe ja im Moment eine tolle Psycho, welche auch den Standpunkt vertritt, "so wenig wie möglich mit Medikamenten zu arbeiten, möglichst gar nicht". Für mich ist das eine gute Einstellung, kann ich doch sicher sein, dass bestimmte Medis doch nötig sind, wenn sie mir diese empfiehlt. Wie gesagt, war es für mich auch wichtig, eine TRAUMA-Therapeutin zu finden, denn ich denke, die ständigen Schmerzen und die damit verbundenen Einschränkungen prasseln ja ganz plötzlich auf einen ein und stellen Dein Leben von heute auf Morgen auf den Kopf. Wenn man dann merkt, dass es nicht besser wird und man langsam verzweifelt, entsteht wohl sehr oft ein Trauma.
Bloß hier kann es halt nun erforderlich sein, dem Körper aber auch der Psyche ein wenig Hilfe zu kommen zu lassen, da sie von alleine nicht mehr die Kraft finden um sich wieder zur erholen. Da kann es dann auch notwendig sein, mit Medis, seien es Schmerzmedikamente oder eben auch AD sein. Hier kann ich auch die Meinung von Lora nicht teilen.
Zitat
Ich persönlich halte nix davon sich mit Psychopharmaka behandeln zu lassen.
Ich muss natürlich ausdrücklich sagen, dass sie ja ganz konkret geschrieben hat, dass dies IHRE persönliche Meinung ist und ich akzeptiere das natürlich so auch. Es gibt aber eben Fälle, wo es anders gar nicht möglich ist. Wenn man schwerste Depressionen hat, welche im Burn Out enden und in einem totalen Zusammenbruch und der Psycho dann auch ne Suizidgefahr diagnostiziert (und man ihm innerlich Recht geben muss) ist es halt unumgänglich, auch AD zu verschreiben.
Übrigens wird auch in einer guten Schmerztherapie, wo es hauptsächlich um die Schmerzbekämpfung geht, mit AD gearbeitet um damit die Schmerzmedis minimieren zu können.
Hier im Forum gibt es jede Menge Leute, die ohne Schmerzmittel aber auch ohne AD kaum oder gar keine Lebensqualität mehr hätten.
Für Deine Idee einer psychosomatischen Kur hätte ich eventuell einen Tipp. Ich habe ja schon gesagt, dass ich sowohl chronische Schmerzen als auch schwere Depressionen und einen Burn Out hatte. Meine Schmerzi hat damals vorgeschlagen, dass ich mich mit diesen Beschwerden, das Schlimmste daran waren damals die psychischen Probleme, schmerzmäßig war ich ganz gut eingestellt, in eine "Klinik" begebe.
Es erfolgte also keine Einweisung zur Kur sondern eine ganz normale Krankenhauseinweisung. Bis dahin wusste ich auch nicht, dass es so etwas gibt.
Ich war damals im Inselklinikum Heringsdorf. Das ist eine Klinik mit Kurbetrieb, welche aber eben auch zwei Krankenhausfachabteilungen betreibt. Der Unterschied zu den Kurpatienten war der, dass wir viel mehr Anwendungen und Behandlungen hatten und somit z.B. auch durch das Fachpersonal enger betreut wurden. Nachdem ich die Überweisung meiner Schmerzi hatte, hat meine Frau in Heringsdorf angerufen und ich hatte zwei Wochen später den Termin. Das wird wohl nicht immer so fix gehen, bei mir kam der Umstand dass ich als "dringlich" eingestuft war und.....es war kurz vor Weihnachten und da will ja niemand in die Klinik.
Auch bei mir war es übrigens auch so, wie Du hier beschreibst (Desinteresse der Ärzte). Zunächst wurde geholfen und eine OP-Indikation festgestellt, wobei mir der NC von Anfang an keine großen Hoffnungen machte, dass die Schmerzen beseitigt werden könnten (hatte die Schmerzen über 10 Jahre ignoriert). Dann, als nach der OP die Schmerzen tatsächlich blieben, stellte mein damaliger HA schnell fest, "Das ist bei Dir alles nur die Psyche". Wohl um mich los zu werden schlug er mir eine Schmerztherapie vor und ich habe (aus Verzweiflung) zu gestimmt. Das war ein absoluter Glücksfall. Meine Schmerzi war die erste Ärztin, die mich ganzheitlich behandelt hat. Sie erklärte mir auch die Zusammenhänge zwischen den Schmerzen und der Psyche. Sie hat mich sowohl körperlich als auch psychisch behandelt und ich habe ihr sehr viel zu verdanken. Auch sie hat übrigens immer darauf gedrängt, dass ich mich weiterhin ins eine Behandlung beim Psycho begebe.
Nun ja, zum "Helferberuf" muss ich nichts hinzufügen, bin auch in so einem Job. Allerdings habe ich die Erfahrung machen dürfen, dass auch mir im Job zwischenzeitlich geholfen wird. Allerdings habe ich selbst das über Jahre hinweg nicht zu gelassen. Hm, Männer sind ja sooo stark und sie weinen auch nie

.
So, nun will ich aber erst mal Schluss machen, ist ja wieder ein Roman geworden. Ich melde mich aber noch mal.
Bis später,
LG, Kater Oskar