Pauline69
21 Jan 2023, 08:37
Hallo Steve,
ich wollte Dir gerade Ähnliches schreiben, wie Elke!
Und kann Elke nur absolut zustimmen!
Grundsätzlich besteht die Gefahr einer Nervenverletzung immer, ist aber bei jeder weiteren OP an selbiger Stelle, deutlich höher, da sich durch die erste OP bereits, zusätzlich, Narbengewebe gebildet hat.
Desweiteren muss man das Nutzen-Risiko Verhältnis genauestens abschätzen! Und nur wenn der Nutzen deutlich höher ist, als das Risiko, sollte man eine Op angehen.
Geht man eher von einem geringen Nutzen aus, sollte man tunlichst die Finger von einer OP lassen.
Viele Grüße
Pauline
Carpenter
21 Jan 2023, 10:31
Hallo Steve,
ich glaube, es ist fatal, dass Du Deine Hoffnung schmerzfrei zu werden, so stark auf eine OP ausrichtest. Vielleicht blockierst Du Dich selbst damit? Dass es damit wirklich sehr viel besser wird, halte ich für zweifelhaft. Elke und Pauline haben ja bereits auf die Rolle des Narbengewebes hingewiesen, das man wirklich erst in voller Ausprägung bei der OP sehen würde. Und durch die erneute OP kommt noch welches hinzu, das den Druck verstärken wird.
Wenn Du sagst, Dein Problem ist das Hohlkreuz, dann trainiere dagegen an. Achte auf Deine Haltung, mach konsequent Übungen. Vielleicht lässt Du Deine Füße und ihre Ausrichtung/Haltung einmal testen, u.U. wären Einlagen eine Option?
Ich würde eine nochmalige OP erst mal aus dem Denken verbannen.
Viele Grüße von Carmen
steve256
22 Jan 2023, 00:03
Zitat (Carpenter @ )
Ich würde eine nochmalige OP erst mal aus dem Denken verbannen.
Viele Grüße von Carmen
Naja, "erst mal" ist so eine Sache.. im Februar kämpfe ich mit dem ganzen dann schon ein ganzes Jahr lang, mit Antidepressiva und Pregabalin ist es halbwegs erträglich, aber es stört mich dennoch jeden Tag und trächtigt mich ein. Die Unterschenkelmuskulatur zuckt in Ruhe immer, aber gerade nach Belastung spürt man es förmlich pochen und es gibt eine nächtliche Krampfneigung... Ich krempele dadurch meinen ganzen Alltag um und sorge dafür, dass ich in der Freizeit nicht viel gehen muss, was ich aber katastrophal finde. Sogar Physio-Therapeuten raten mir nun zu einer OP. Dann habe ich die Meinung von 3 Ärzten. Mein Hausarzt, Sportmediziner, sagte damals schon, dass nach 2-3 Monaten eine OP in Betracht gezogen werden sollte. Mein Operateur von damals würde mich operieren, aber ist sich nicht sicher, ob es was bringt. Der andere Neurochirurg versprach mir am Anfang mir zu helfen, nun wimmelt er mich ab und hat mir vorher Angst gemacht...
Es gibt aber auch ein neurologisches Gutachten, dass klar die Bandscheibe als Ursache festlegt udn eine relative OP-Indikation stellt
Pauline69
22 Jan 2023, 07:36
Hallo Steve,
Dein Problem scheint Dein Hohlkreuz zu sein!
Dran solltest Du versuchen, sehr ergiebig zu arbeiten!
Physiotherapeuten sollten man nie nach einer OP Indikation fragen, beziehungsweise nicht auf sie hören, wenn sie sich äußern, es sind keine Ärzte, und erst recht keine Neurochirurgen.
(wenn man nicht einmal, bezüglich OP Indikation, auf einen Orthopäden hören sollte und darf)
Davon abgesehen, hätte man auch nichts davon, denn sie operieren Dich nicht?
Eine relative OP Indikation bedeutet, dass sie fragwürdig ist.
Letztendlich ist es Dein Körper! Und wenn Du gerne operiert werden möchtest, weil Du Deinen Zustand nicht akzeptieren möchtest, einen Neurochirurgen findest, der es machen würde, dann lass Dich operieren.
Als Außenstehende würde man ziemlich klar sagen, keine OP Indikation, keine starken Beschwerden, risiko-behaftete Operation, Finger weg davon.
Viele Grüße
Pauline
Hallo Steve,
Nur um das zu veranschaulichen kann ich dir ja mal kurz berichten, wi sich das bei mir angespielt hat.
Die erste OP L4/5 hatte ich wegen einer Quadrizepsparese links, ein halbes Jahr vorher hatte ich mich mit Beschwerden, Taubheit, Kribbeln von PRT zu PRT gehangelt, danach ging leider nichts mehr. Der Nerv hat sich gut erholt.
Ein Jahr später hatte ich eine Facettengelenkszyste auf der Gegenseite, die leider immer größer wurde ( zuletzt 13 x 11 mm). Das brachte mir eine Fußheberparese ( Prä- OP KG 2/5) ein und wahnsinnige Nervenschmerzen.
Also auch hier war die OP alternativlos . Der Operateur wollte den Wirbelbogen eigentlich erhalten, aber das gelang nicht, da das OP- Gebiet sehr vernarbt und verwachsen war, also musste eine Hemilaminektomie durchgeführt werden. Der Nerv hat sich super erholt.
Seither kämpfe ich in dem Bereich um Stabilität. 2021 könnt ich Halbtags ganz gut arbeiten, seit 11/21 war ich dann krankgeschrieben wegen einem neuen kleinen Vorfall L5/S1, im Laufe 2022 dann kleinere Rezidive L3/4, L4/5, Facettensyndrom von L3-S1 und einem beginnenden Wirbelgleiten im operierten Bereich. Ich habe das ganze Jahr gebraucht um mich einigermaßen zu stabilisieren, jetzt arbeite ich seit Januar wieder und hoffe, dass es längerfristig gut geht.
Was will ich dir damit sagen: die Folgen von OPs können sehr ausgeprägt sein. Es kann sein, dass auch bei sehr guten Operateuren sich intraoperativ eine Situation ergibt, durch die mehr gemacht werden muss als eigentlich geplant. Dies kann dann auch wieder Folgen haben, die vorher nicht abzuschätzen sind.
Ich kann -und muss - damit leben, da es keine Alternative gegeben hätte ( außer sich damit abzufinden keine Treppen mehr laufen zu können mit dem einen Bein und mit dem anderen nur mit einer Fußheberschiene laufen zu können). Diesbezüglich hat sich alles wieder gegeben bis auf eine dezente Restschwäche im linken Oberschenkel.
Wenn ich aber keine klaren Indikationen gehabt hätte und eindeutig durch die OPs ja auch eine Rettung der Nervenwurzeln, dann würde ich jetzt schon mit mir hadern und den Schritt bereuen. Denn gut wird das nicht mehr werden, besser, ja, darauf hoffe ich schon, aber nicht mehr gut. Damit muss ich leben, auch damit, dass ich vermutlich irgendwann nicht mehr um eine Versteifung herum komme, solange es irgendwie noch geht versuche ich das noch hinauszuzögern.
Klar kann Dir eine OP Besserung bringen, das ist überhaupt keine Frage. Die kann aber auch ausbleiben. Oder es entstehen dadurch Schäden, die alles nur noch schlimmer machen.
Hast du mal über einen Aufenthalt in eine klassischen Schmerzklinik oder in einer Klinik für manuelle Medizin nachgedacht? Das wäre etwas, das ich vor einer OP- Entscheidung auf jeden Fall noch probieren würde.
LG, Elke
steve256
24 Jan 2023, 21:30
Das mit der Schmerzklinik könnte ich probieren, aber auch das wird wieder Zeit beanspruchen.
Ich habe gelesen, dass je später man eine OP angeht, desto ungünstiger der Erfolg durch die Verchronifizierung wird und das ist das, was ich von Anfang an unter keinen Umständen wollte! Aber das hat keinen Arzt interessiert.. Leben nicht mehr lebenswert, aber hauptsache keine motorischen Schäden.. Na dann ist ja alles in Ordnung
steve256
26 Jan 2023, 20:56
Es ist doch ungünstig, wenn man so eine OP spät angeht, oder nicht? Auch wenn der Schmerz nur unter bestimmten Bedingungen auftritt...
steve256
01 Feb 2023, 23:21
Wie das teilweise heruntergespielt wird. Das normale Gehen ist beeinträchtigt! Ich habe das jetzt ziemlich genau ein Jahr und kann mich nicht daran gewöhnen, es ist absolut abscheulich.
Nun ist eine der wenigen Bezugspersonen (die Sportwissenschaftlerin, bei "KG-Geräte) auch plötzlich verschwunden. Sie hat gekündigt ohne ihren Patienten Bescheid zu geben. In diesem Fitness-Studio will sich nun keiner mehr darum kümmern, da nun ein weniger individuelles Training angestrebt wird. Mir wurde heute gesagt, dass ich gar kein richtiges KG-Geräte gehabt hätte, es wurde von dieser Therapeutin "nur so verkauft". Ich habe alles selbst gezahlt und ein richtiges KGG mit Betreuung sei in Wirklichkeit viel teurer.. Ich weiß nicht, was das alles soll.
Ich gerate nur an Leute, die mir Dinge versprechen und sich an mir bereichern wollen. Wie soll man da noch Vertrauen empfinden? Und von Ärzten fühle ich mich nicht ordentlich untersucht
Pauline69
02 Feb 2023, 06:27
Guten Morgen Steve,
ich verstehe das Hauptproblem nicht.
Du hattest doch geschrieben, dass Du einen Neurochirurgen gefunden hast, der bereit wäre, Dich zu operieren.
Wenn Du der Meinung bist, Dein Alltag ist so für Dich nicht erträglich, Deine Einschränkungen sind immens, dann vereinbare doch noch einmal einen Termin, bei diesem Neurochirurg, der Dich operieren würde.
Menschen kommen und gehen, wechseln ihre Jobs, das ist leider so. Vielleicht wurde er auch gebeten, es bitte nicht publik zu machen, um Unruhe zu vermeiden.
Wenn Du schon länger dort bist, weißt Du doch Deine Übungen und kannst sie ohne ihn ausführen.
Aufgrund der erheblich gestiegenen Personalkosten werden immer mehr Firmen das Personal auf ein Minimum beschränken! (Das ist leider die Kehrwende der Medaille)
Das ist selbst in Rehakliniken so! Viele digitale Therapien spart Therapeuten!
Alles gute und viele liebe
Pauline
steve256
26 Feb 2023, 22:14
Hier ist der aktuelle neurologische Bericht, der erst ein paar Tage alt ist. Beim Gespräch konnte ich raushören, dass auch der Neurologe nach einem Jahr nun mir zu einer OP raten würde. Mal schauen was der Neurochirurg sagt.