Hallo Swar,
war hier schon länger nicht mehr - und habe gerade dein Thema gesehen:
ohweh - es tut mir unendlich leid, dass du nun doch derartige Komplikationen mit deiner Prothese hast.
Auch klingen die Umstände genauso dubios wie unsere (M6...)
Ich erinnere mich noch wie zuversichtlich du damals mit deiner Entscheidung warst.
Es wäre dir so sehr zu wünschen gewesen, dass alles klappt. Leider aber bleiben die Erfahrung mit neuen Prothesen meist eher durchwachsen.
Davon zeugen über all die Jahre (seit ich hier zumindest hier vertreten bin...) so manche Posts. Zumindest sollte man sich bewußt machen - je weniger Erfahrung es mit einem Produkt gibt, desto größer die Wahrscheinlichkeit als "versuchskaninchen" herhalten zu müssen...
Was jetzt? Wozu man dir bereits geraten hat ist richtig: zunächst brauchst du
lückenlose Papiere, um bei Gericht weiterzukommen. Fast noch wichtiger ist, dass du dir - im Falle einer Revision/Explantation - deine Prothesen(reste) sicherst! Sonst sind sie WEG... ! Tatsächlich kommt es auch schon mal vor, dass Papiere rückwirkend manipuliert werden - so sich Hürden für die Stellen abzeichnen...
Daher
kann ich ALLEN, die sich im Krankenhaus befinden, nur dringend raten Unterlagen - soweit irgend möglich - schon während der stationären Phase zu verlangen. Berichte/Entlassbriefe werden zwar oft auch erst später geschrieben - bzw. (im seriösen Fall) an den Hausarzt geschickt. Die meisten Kliniken jedoch händigen einen "vorläufigen Bericht" bei der Entlassung aus. Ich würde jedenfalls schon vorab darauf hinweisen und ggf darauf drängen.
Stellen, die nichs zu verbergen haben, werden damit kein Problem haben. So sind etwaige Manipulationen kaum möglich.
Allerdings wurde ich auch schon einmal bei einer Klinik "hinausgeworfen" als ich die Papiere bei Entlassung verlangte - und auf Probleme hinwies, die ich nach einer OP hatte.Tatsächlich hatte ich bereits während dem stationären Aufenthalt immer wieder mal Einsicht in meine Akte verlangt. Das Recht hat man!
Wird dieses verwehrt muss man ohnehin skeptisch werden... Übrigens hatte ich bei jener Klinik wirklich einen "groben Behandlungsfehler" nachweisen können. Dass die Regulierung auch hier nach 12 Jahren (...) noch immer nicht abgeschlossen ist, ist bitter genug. Es zeugt von einem "kranken System" und eklatanter Benachteiliung von Behandlungsfehler-Opfern.
Dennoch stehe ich immerhin dort nun vor einem - halbweges angemessenen - Vergleich. Mal sehen.
Das Beste für ale, denen es ähnlich geht - und natürlich für dich!
Liebe Grüße
Ilva
@paul42
Lieber Paul,
Deine Hinweise sind sehr wertvoll. Sie helfen sicher vielen hier weiter.
Es stimmt auch, dass - manchmal - der VdK weiterhilft. Schade ist dort nur, dass man sehr von der lokalen Vertretung abhängig ist.
Ich bin zwar schon sehr lange Mitglied beim VdK, habe aber bisher nur sehr eingeschränkt Hilfe erhalten. Teils habe ich sogar
mehr Probleme durch deren Bearbeitung bekommen (...) - u.a. weil wichtige Fristen versäumt wurden. Leider lag das an den Leuten vor Ort... Ich weiß jedoch, dass es auch andere - positive - Berichte gibt, wo wirklich mit Einsatz für die Mitglieder gekämpft wird.
Die KK hat bei mir zwar mit Gutachten weitergeholfen. Jedoch war das Ganze sehr mühsam und dauerte mit 2 Jahren (!) zu lange.
Letztendlich hätte ich deshalb sogar beinahe die Klagefrist verloren. Ansonsten war man mir weder vor Gericht, noch mit sonstigen Leistungen (z.B. bei nöigen Gutachter-Reisen wie Übernachtungen) behilflich. Stattdessen rief mich regelmäßig ein Vertreter der KK an, um zu fragen, ob "ich denn schon endlich gewonnen hätte" (...) Man wollte beim Zurückfordern (Regress) keine Zeit verlieren. Dass der Patient jedoch aus Eigenmitteln seinen Prozess finanzieren muss war gleichgültig. Das fand ich sehr enttäuschend und hält dem großen offiziellen Versprechen, den Betroffenen intensiv zur Seite zu stehen, nicht stand.
Noch ein wichiger Hinweis: leider hat sich
ein Missverständnis in deinem letzten Post eingeschlichen - das ich korrigieren will:
eine "Sammelklage" haben wir mit der M6 nicht. Das ist gar nicht möglich.
Das liegt daran, dass die Umstände jedes/r Betroffenen nicht übertragbar und äußerst individuell sind. JEDER Schadens- und Krankheitsfall ist völlig anders gelagert. Auch betrifft dies die entstandenen Schäden an den Prothesen, bzw. den jeweiligen Folgen des Einzelnen, welche sich bei Betroffenen oft erheblich unterscheiden. Alleine schon dadurch kommt es zu verschiedenen Schadenssummen der Verfahren. Jeder von uns Betroffenen muss gesondert seine Klage vor dem jweiligen LG einbringen.
Als ich und ironman die US-Klage laufen hatten, war es die erste Handlung des Gerichts, unsere Verfahren zu trennen.
Bei der Diesel-Affäre/VW sind hingegen Ausgangslage und Auswirkungen völlig identisch.
Hier ist eine Sammelklage daher vergleichbar.
Dankeschön für die Berücksichtigung und viele Grüße
Ilva
PS.: war schon wirklich Jahre nicht mehr hier am Schreiben. Werde dies aber demnächst in meinem Thema (M6 im Spinalkanal gelandet) auch demnächst wieder tun.
Denn ja - wir sind AKTIV , auch wenn man eeeewig hingehalten wird...

Und es werden immer mehr Betroffene. Leider war das zu erwarten.