Hi,
Ich würde an deiner Stelle noch zusätzlich folgendes machen:
Stelle dich bei einem Neurologen vor. Dort soll ein EMG von den Kennmuskeln von C8 gemacht werden um einen Wurzelschaden auszuschließen, zusätzlich auch ein SsEP ( also eine Messung der langen Bahnen) um einen beginnenden Rückenmarksschaden auszuschließen. Sollten da Auffälligkeiten sein würde ich nicht zuwarten.
LG, Elke
creeebexo
25 Aug 2022, 15:51
Hi zusammen,
die Überweisung zum Neurologen mit Vorstellung Anfang September hab ich bereits. Der Orthopäde meinte, letztlich gibt es nur zwei Varianten: der Neurologe sagt, Nerv hat was abbekommen, dann würde er es operieren lassen, er glaubt aber nach den Funktionstests die er gemacht hat nicht, dass da ein operationsnotwendiger Befund rauskommt. Die zweite Variante wäre, einfach mit dem Vorfall zu leben, sofern ich das für mich so akzeptieren kann. Eine PRT bietet er mir nicht an, weil er sagt, dass die Spritze gar nicht bis zum Ort des Geschehens kommt. Kann mich da nochmal jemand zum Nutzen und Einsatzgebiet der PRT aufklären?
Der Vorfall selber ist wohl jedenfalls sehr dunkel und damit bereits alt und eingetrocknet, aber eben dennoch sehr groß. Eine Verbesserung durch konservative Methoden sieht er hinsichtlich der Größe nicht mehr und hat mich deshalb an eine operierende Abteilung in der Schön Klinik in München überwiesen.
Hat jemand Erkenntnisse dahingehend, was eine OP mit der Wirbelsäule eines Menschen mit Hypermobilität macht?
Gibt es bei dieser Größe eines Vorfalls noch Bandscheibenerhaltende OP-Methoden oder hilft hier nur die Radikalkur mit Bandscheibenersatz?
Der Orthopäde sieht hier die Verbesserung über konservative Varianten ausgeschöpft - so richtig glauben kann ich das ehrlich gesagt nicht, wie sind eure Erfahrungswerte? Kann sich der Vorfall auch nach 6 Monaten nochmal verbessern? Oder ist das ein hoffnungsloser Fall? Ich meine - die Schmerzen aus dem Schulterblatt haben sich ja auch zurückgebildet.
Danke euch
Pauline69
25 Aug 2022, 17:47
Hallo creeebexo,
Bandscheiben-erhaltene Operationen gibt es an der Halswirbelsäule in der Regel nicht, da im Normalfall von vorne operiert wird und man dabei nur die gesamte Bandscheibe entfernen kann, die dann durch eine Cage ersetzt wird.
Bei der Lendenwirbelsäule wird das von hinten gemacht, sodass man dann nur den herausgetretenen Teil der Bandscheibe entfernen kann.
Ob eine PRT bei C8 nicht herankommt, kann ich nicht beurteilen, kann mir das aber eigentlich nicht vorstellen.
PRT Infiltrationen werden eingesetzt, um, unter CT, ein Gemisch aus Betäubungsmitteln und Kortison ganz dicht an die entzündete Nervenwurzel zu injizieren.
Das soll die angeschwollene und entzündete Nervenwurzel zum abschwellen bringen.
PRT Infiltrationen sollten sowieso von Schmerztherapeuten verordnet werden, damit sie, bei gesetzlich versicherten Patienten, bezahlt werden! Bei Privatpatienten ist das egal.
Viele Grüße
Pauline
Hallo creeebexo,
Also ich hatte 3 PRTs direkt an die Wurzel C8, und das hat super geholfen!
Natürlich muss das unter Sicht, also mittels CT, direkt an die Wurzel gespritzt werden damit es auch richtig wirkt und die Wurzel zum abschwellen bringt, also nicht frei Hand. Bei mir war es wegen einer etwas zu seitlich liegenden Schraubenspitze, die leider bis in das Neuroforamen hineinragt und damit die Nervenwurzel geärgert hat. Aber es hat super geholfen, sonst hätte ich mir die Schraube entfernen lassen müssen.
Zur OP ist wichtig zu wissen, dass eine Bandscheibenprothese bei Hypermobilität eine Katastrophe ist, da die unphysiologische Beweglichkeit der Prothese deine sowieso schon überanspruchte Haltemuskulatur gänzlich überfordert. Das musste ich leidvoll erfahren, ich hatte eine Prothese in C5/6 und kam damit nie zurecht, meine Halsmuskulatur war damit immer völlig verkrampft und entsprechend die Kopfschmerzen stark. Zusätzlich hat diese meine Statik überfordert und mit zu 6 weiteren Bandscheibenvorfällen beigetragen.
Seit ich die Prothese entfernt bekommen habe und eine Fusion von C5-7 habe geht es meinem Hals, Nacken, Kopf und Arm wieder gut. Also wenn OP, dann auf jedenfall eine Versteifung mittels Cage, das gibt Dir den nötigen Halt.
LG, Elke
creeebexo
30 Aug 2022, 20:54
Hi zusammen,
ich habe heute die erste PRT und Facetteninfiltration einer 3er Serie bekommen und es scheint bereits zu wirken. Zudem bekomm ich celecoxib sowie Novalgin-Tropfen für die ersten zwei Wochen...also erstmal mit dem Hammer die Entzündungen raus aus dem Körper. Der Neurochirurg ist optimistisch, mein Rückenmark hat noch genug Platz wie ihr ja auch festgestellt habt, die Manuelle Therapie hat die C8 Wurzel außerdem bereits gut entlastet - aber die Entzündungen sind halt da. Geringe arthritische Zeichen die auch noch niemand gesehen hatte bisher. Guter Arzt, eine OP für ihn überhaupt gar nicht angezeigt.
Dass sich der Vorfall nur schwer abbauen kann scheint daran zu liegen, dass er subligamentär liegt. An einer kleinen Stelle sequestriert er aber evtl, die Chancen auf Verkleinerung sind da, aber eine Prognose ist unmöglich. Schon blöd, wenn ein Band hält und sich dadurch die Prognose verschlechtert

Hoffen, dass es nicht schlechter wird, den Zustand soweit möglich verbessern, Schmerzen aus dem Körper halten.
Danke euch erstmal für die Hilfe!
creeebexo
23 Sep 2022, 10:57
Hallo zusammen,
vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp für mich für die Probleme, mit denen ich aktuell noch kämpfe, auch wenn ich nach der zweiten PRT Spritze endlich durchschlafen kann, sind allerdings auch erst 10 Tage rum.
1. Wenn ich mich hinlege und mich darauf konzentriere, die Muskulatur soweit möglich zu entspannen, dann lässt insbesondere die vordere Tiefenmuskulatur am Hals los, was dazu führt, dass zum einen die Schultern absinken und dass der Kopf ein klein wenig nach hinten "fällt". Das ist nur absolut minimal und immitiert ja letztlich, was auch beim schlafen passiert. Aus einer leichten Flexion des Kopfes wird also dann eine nicht gehaltene Extension (schon allein dadurch, dass die Schultern nach hinten absinken). Das verursacht bei mir über Nacht oder wenn ich länger gelegen habe, dass der Wechsel von liegen zu stehen immer erstmal Anlaufschmerz mit sich bringt. Das Problem ist ja aber: die Entspannung ist ja genau das, wo ich irgendwie hin muss. Ich kann ja nicht schlafen mit Anspannung. Im Stehen ist das kein Problem, weil ich gelernt habe, aufrecht zu stehen und meine Muskulatur bereits so trainiert ist, dass der Kopf unbewußt gestützt wird. Ich hoffe, man versteht was ich sagen will.
2. Gleiches gilt für das bewusste Entspannen und fallenlassen meiner linken Schulter. Wenn ich das im Gehen oder Stehen mache und mich dann bewußt aufrecht hinstelle (Brust raus, Schultern auf dem Rumpf "ablegen"), dann zieht es im Nacken und in der Schulter. Wenn ich das also tue tut es weh, ich muss ja aber irgendwann aus der Schonhaltung mal raus, weil mir sonst andere Baustellen drohen - aktuell ist die linke Schulter höher als die rechte. Der Physio sagt: Muskulatur zwischen den Schulterblättern trainieren, der Neurochirurg sagt: bloß nicht trainieren während einer PRT-Serie. Dazu muss man sagen, dass selbst leichtes Training aktuell eher nicht so gut tut.
3. die Seitneigung meines Kopfs nach rechts scheint in den betreffenden Segmenten 6 und 7 blockiert zu sein. An verkrampfter Muskulatur kann das aus meiner Sicht nicht liegen, hier bin ich auf einem echt guten Weg. Auf Höhe des betroffenen Segments hab ich darüber hinaus eine krass Druckschmerzempfindliche Stelle, daran hat auch bisher keine Spritze etwas verändert. Die Stelle verhindert aber natürlich, dass ich an der Beweglichkeit dieses Segments irgendwie arbeiten kann, weil sowohl kleine Dehnungen nur in diesem Bereich als auch Massagen hier eher kontraproduktiv sind - ist das einfach die Nervenentzündung?
Die beiden einzigen Übungen von denen ich mittlerweile weiß, dass Sie mir tatsächlich eher guttun als schaden sind:
1. Kopf nach hinten in die Retraktion und Doppelkinn bilden
2. aus der Retraktion heraus den gesamten Rücken nach hinten durchbiegen - das mag gefährlich sein, aber ich übertreibe die Bewegung nicht und merke, dass ich dadurch mehr Bewegungsumfang gewinne
Für Tipps bin ich wie immer dankbar!
Viele Grüße
Hallo,
wie ist das denn, wenn du auf dem Rücken schläfst?
Ich habe mit akutem HWS- Vorfall nur auf dem Rücken schlafen können, sogar nur ohne Kissen, weil sonst der Hals zu abgeknickt war. Leichter fiel mir das mit einem Sofakissen unter den Füßen, weil man dann eher in der Position bleibt. Ist als Seitenschläfer gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber ganz gut.
Als es schon etwas besser ging habe ich zunächst nur mit einer weichen Halsorthese in Seitenlage schlafen können. Das stützt die HWS gut, so dass sie nicht in Überstreckung kommt. Das hilft mir auch heute noch, wenn ich mich Mal zu sehen verspannt habe.
Eine gute Übung, um die Halsmuskulatur zu lockern, ist, im Stehen oder im aufrecht sitzen die unteren Schulterblattspitzen Richtung Becken zu schieben, dabei musst du allerdings darauf achten , dass der Zug wirklich von unten kommt und du nicht aus den Schultern schiebst. Das entspannt die obere Nackenmuskulatur enorm.
Auch gut finde ich in Seitenlage den obenliegenden Arm gesteckt Richtung Fuß zu schieben, dann 30 Sekunden halten, danach die Gegenseite.
LG, Elke
creeebexo
07 Nov 2022, 14:25
Hi zusammen,
ich hatte nun heute das zweite Verlaufs-MRT. Neurologische Ausfälle hab ich quasi keine mehr, Muskelschwäche etc sind nicht darstellbar oder messbar, keine Muskelatrophie, kein Zeichen einer beginnenden Myelopathie. Der Vorfall selber ist nicht kleiner geworden, ist aber offenbar im Vergleich zum ersten MRT durchs Band gebrochen und damit ist zumindest ein Teil des Vorfall frei im Raum (ich seh das nicht auf den Bildern, aber wenn ers sagt...). Damit besteht evtl. noch die Chance, dass der Körper den Bandscheibenvorfall resorbiert - ich habe aber immer noch keine Ahnung, wie lange sowas dauert und ob es normal ist, dass der Vorfall nach 6 Monaten noch quasi gleich aussieht. Der Neurochirurg meinte aber, je länger der Vorfall nicht schrumpft umso schlechter stehen die Chancen und er glaubt nicht, dass ich mittelfristig um eine OP herumkomme (weil in meinem Alter egtl. keine dauerhaften Beschwerden akzeptabel seien, weil die Größe des Vorfalls im Fall eines Unfalls relativ zügig aufs Rückenmark gehen, das Bandscheibenfach flacher wird etc.). Aufschwatzen tut er's mir nicht, nur wie entscheide ich denn, wenn der Vorfall keine Beschwerden mehr verursacht, das Volumen aber nicht mehr kleiner wird? An sich habe ich schon eine leicht positive Tendenz, sehr langsam zwar, aber doch merkbar. Daher die Frage:
1. wie lang dauert der Eintrocknungsprozess? Da liest man immer von bis zu 6 Wochen, die sind ja nun schon lange rum. Gilt das auch bei dieser Größe des Vorfalls?
2. Wie lang dauert es, bis man Effekte von einem körpereigenen Abbau eines Bandscheibenvorfalls sieht?
3. Hat man auch nach so langer Zeit noch die Chance, dass sich der Vorfall zumindest größenseitig etwas verbessert?
Es ist ja gar nicht so, dass ich mich mit Händen und Füßen gegen eine OP wehre, mir fehlt letztlich nur die Variable, anhand der ich sowas entscheide. Im Moment bin ich an guten Tagen fast beschwerdefrei, zwickt halt im Tagesverlauf bisschen. An schlechten Tagen reicht IBU 400 um wirklich alle Beschwerden auszuschalten.
Danke euch und viele Grüße
Hallo Creeebexo,
Keine Beschwerden heißt keine OP, würde ich mal so zusammenfassen.
Wenn du einen Kraftverlusst merkst, zunehmende ausstrahlende Schmerzen mit Kribbeln und Taubheit bekommst oder Symptome entstehen die auf eine Rückenmarkskompression hindeuten, wie z.B. Gangunsicherheit.
Wenn die Motorik deiner Hand beeinträchtigt wird, wenn du keine Knopf mehr Knöpfen kannst oder Dir alles aus der Hand fällt...
Das alles sind Gründe für eine OP. Dann weißt du auch, dass es Zeit wird.
LG, Elke
Pauline69
07 Nov 2022, 17:50
Hallo creeebexo,
Auch für mich bedeutet, fast keine Beschwerden, auf keinen Fall eine OP!
Starke Beschwerden und Kraftverlust, an eine OP denken!
Ob der Bandscheibenvorfall kleiner geworden ist oder nicht, ist eigentlich unerheblich! Solange Du keine stärkeren Schmerzen hast und keinen deutlichen Kraftverlust, ist eigentlich alles soweit gut und Du kannst in Ruhe abwarten.
Er scheint keinen Nerv stark zu bedrängen und das ist das wichtigste!
Sollten die Beschwerden deutlich stärker werden und Kraftverlust sich hinzu gesellen, würde ich handeln und zuerst einen Neurologen aufsuchen.
Viele, viele Menschen haben Bandscheibenvorfälle, von denen sie gar nichts merken und dann ist es auch egal, wie groß er ist, denn er bedrängt keine wichtigen Strukturen.
Viele Grüße
Pauline
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