Hallo shalima,
verständlich dass du dir Sorgen machst, schließlich fehlt es einem an Erfahrung, wenn man sich mit einer Spondylodese der LWS beschäftigen muss.
Grundsätzlich gibt unterschiedliche OP Verfahren einer klassischen operativen Versteifung.
PLIF, XLIF, TLIF und ALIF
Die Verfahren unterscheiden sich darin, über welchen Zugang der Operateur das BS- Fach ausräumt und durch einen Cage mit Knochenspende ersetzt.
Das verläuft entweder nur vom Rücken aus, durch seitlichen Zugang, oder durch Zugang über den Bauch
Damit die Sache gleich ruhig einwachsen kann, werden die WBK über Zugang über den Rücken durch ein Schrauben- Stab- System stabilisiert.
Jedes Verfahren hat seine Vor und Nachteile.
Das ALIF Verfahren besteht meiner Kenntnis nach immer aus 2 OP's die zeitnah erfolgen.
Es kommt immer drauf an was nebenbei noch Arbeiten ausgeführt werden muss um den beteiligten Nerven wieder ausreichend Raum zu geben.
ALIF hat den Vorteil, das man das BS- Fach gut ausräumen kann ohne dabei die Rückenmarkshaut zu gefährden.
Ich wurde 2009, L4/ L5 -S1 in PLIF versteift und war durch die cages plötzlich 2 cm größer und nach 6,5 Std OP steif wie ein Brett.
Ich hab aber im KH vor und nach der OP viele Tipps. bekommen.
Mir haben sie im KH, den zweiten Zahnputzbecher gebracht, klingt zwar banal, aber war eine riesige Hilfe für mich den Oberkörper nicht beugen zu müssen.
Als Brillenträger habe ich meine Zweitbrille am Bett in einen Etui festkleben lassen, so dass ich vernüftig auf der Aufwachstation sehen konnte.
Nach der OP hatte ich eine Schmerzpumpe, die ich je nach Bedarf selbstständig durch einen Druckknopf auslösen durfte.
Die Pumpe wurden durch Schmerztherapeuten programiert und zweimal täglich ausgelesen.
Ich hatte jeden Tag KG
Nach 5 Tagen konnte ich eine Kniebeuge mit geraden Rücken machen, so dass ich einen Socken vom Boden mit den Händen erreichen konnte.
Ich kann dir noch einen langen Schuhanzieher und neue Socken empfehlen. Die lassen sich zwar nicht besser aufheben aber leichter anziehen.
Das funktioniert im Seitenlage im Bett am Besten.
Lange Besenstiele können dicht am Körper geführt werden und der Staubsauger wird zukünftig neben dem Körper bei geraden Oberkörper geführt.
Beim Treppen abwärts lässt man auf dem Treppenpodest das Geländer kurz los und läuft einen großen Bogen, damit der Körper gerade bleibt und sich nicht verdreht.
Für fussläufige Einkäufe solltest dir einen Rucksack besorgen.
Das Gewicht wird so gleichmäßig direkt am Körper verteilt und du hast die Hände frei und kannst den Oberkörper gerade halten.
Wie du dich nach der OP in mehren Etappen im Bett auf die Seite kannst, werden sie dir alles zeigen.
Mein Operateur hat mir Rehaverbot erteilt und meinte das muss jetzt in Ruhe ausheilen.
Die ersten 3 Monate musste für eine gute und stressfreie Wundheilung einplanen.
Lokale Wärme und Kälte, sowie Massagen am Rücken sind tabu, das gilt auch für Wannenbäder, Rotlicht, Fango oder Stangerbäder.
Ich durfte zwar sitzen, aber das dauert im gesamten Heilungsverlauf am längsten. Das geht zu Anfang nur ein paar Minuten und steigert sich ganz langsam.
Ein Stuhl mit Lehne und Kissen ist bequemer als die couch, damit mit nicht so tief mit dem Po sitzt.
Ich brauchte keine Hilfsmittel wie Greifzange oder Toilettensitzerhhöhnung. Ein Mieder hatte ich auch nicht, ich hab nicht mal einen Gürtel in der Hose vertragen.
Das Ganze wird wie bei jedem seine Zeit brauchen, bis man der OP was positives abgewinnen kann.
Die Verfahren sind bewährt und wenn es keine Komplikationen gibt, sollte ein Operateur mit Erfahrung auch ein gutes Ergebnis erzeugen können.
Die OP ist nur der Grundstein für einen neuen Anfang und die Herausforderung beginnt danach. bis man sich wieder erholt.
Es gibt keine Übung die etwas beschleunigt und zu trainieren gibt es auch nichts.
Durch ständige Kniebeugen trainisierst du zu Hause dann schon genug, wenn sich die Dinge mit Händen nicht erreichen lassen .
Wenig sitzen, viel Laufen mit Pausen und immer wieder Liegen, werden so die ersten Monate bestimmen.
Wenn man übertreibt hat man nächsten Tag die Quittung, dass der Körper noch nicht so weit ist.
Den Heilungsverlauf regelt der Körper dann ganz allein und je schneller man das lernt und akzeptiert, desto ruhiger geht man die Zeit danach an.
Man erlernt innerhalb kurzer Zeit neue Techniken und ein neues Körpergefühl, wie sich man sich trotzdem in einem schmerzfreien Bereich bewegen kann.
viele Grüße
paul42