Lieber Odysseus, die Odysse geht weiter ...
Natürlich hat der Arzt nicht geröntgt, ich fand auch, dass das mit der Hüftdysplasie ein Schuss in's Blaue war.
Ich habe jetzt einen Röntgenbefund (immerhin, nach 12 Wochen Beschwerden!!!).
Der ist dahingehend absolut harmlos, mäßige Chondrose 2. und 3. Lendenwirbel mit ein paar Auswüchsen,
Spinalkanal normal, keine Verschiebungen oder Verformungen, restliche Wirbelsäule völlig unauffällig.
Der Befund hat mich ziemlich aufgerichtet, wenn auch nichts an meiner Situation verbessert.
Aber die Sache wird immer klarer - das kann nur eine Bandscheibe in Verbindung mit dem Ischiasnerv sein,
fragt sich nur welche ...
So richtig hypermobil fühle ich mich nicht, eine Orthopädin bescheinigte mir allerdings mal überstreckbare Knie und
Ellenbogen, im Freundeskreis fiel meine extreme Hüftbeweglichkeit (auch noch mit weit über 40)
auf und meine barfuß weit gespreizten Zehen auf.
Mein Mann hat auch so ein paar Sachen drauf (Fingerschnecke etc.), unsere Tochter ist eine regelrechte Akrobatin,
sie macht kein Training, aber Spagat ohne darüber nachzudenken, wie auch meine Mutter.
Irgendwas scheint da schon dran zu sein. Ich komme auch jetzt noch trotz Schmerzen beim Beugen
des Oberkörpers mit den Handflächen bis auf die Füße, aber inzwischen tut alles so weh,
dass es vorbei ist mit Hüftschwung und tanzen etc., einem meiner Hobbies.
Alles dümpelte so dahin, ich habe einige Stunden wieder gearbeitet, wurde davon weder besser noch schlechter,
und gestern Abend auf einmal das, was man landläufig als Hexenschuss bezeichnet - kann mich
nicht mehr aufrichten und humpele im Kleinkinderschritt die Treppen herunter.
Mehr Schmerzen denn je - habe jetrzt die zweite Tilidin genommen (was ich normalerweise lieber vermeide,
da mir von den Dingern schlecht wird), 2 Novaminsulfon heute morgen, um zur Physiotherapie zu kommen,
nützten nix. Aber mit Tilidin fahre ich jetzt nicht mehr!
Habe die nächsten Physio-Termine abgesagt (ohne Auto und in meinem Zustand ohnehin nicht erreichbar).
Brachte auch alles nichts.
Versuche jetzt, einen Termin beim Neurologen zu bekommen.
Meine Krankenkasse hat mir jetzt ein Stromgerät geschickt, das ist angenehm, aber hilft auch nicht.
Mangelnde Geduld kann man mir nach all den Monaten nun echt nicht vorwerfen. MRT darf ich am 9. Januar nutzen.
Hoffe da ganz irre drauf, dass sich da irgendwas abzeichnet zwischen den Lendenwirbeln 2 - 5.
Und dann? Keine Ahnung. 1 Schritt nach dem anderen ...
Oh mein Gott, es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich so richtig langzeitkrank bin!
Meist fehlte ich nur wegen der Krankheit meiner Kinder oder war gerade selbständig bzw. arbeitslos.
Nun habe ich endlich eine gute familientaugliche Stelle und bin selber kaputt, keine Voraussetzungen für eine Rente,
was soll das nur werden? Hoffentlich ich gesund.
Bin total verzweifelt, das geht seit Anfang Oktober, nichts wird besser und nichts und niemand helfen.
Bekam heute ein Anruf von einem meiner erwachsenen Söhne, die sich um meine alten Eltern kümmern.
Ich kann es nicht und wohne auch in einer anderen Stadt, die (Enkel)kinder in der Nähe.
Mein Vater liegt im künstlichen Koma und meine Mutter beantragt gerade Blindengeld...
Zwar war nie viel Liebe zwischen ns, aber betreutes Wohnen war ein Tabuthema und geht auch jetzt noch nicht,
weil sie nicht unterschreiben auf Anträgen. Das nun auch noch!
Ich würde mich freuen, wenn meine Kinder sich um Erleichterung kümmern würde, ich fühle mich verdammt
reif für "betreutes Wohnen" - und nur wegen "Aua" mit 48

lg Schlippi