Printe
13 Feb 2003, 15:22
Hi April 1952,
auch ich finde mich sehr, sehr genau in Deinen Schilderungen wieder und freue mich, dass Du es so genau auf den Punkt bringst. Bin zwar erst 28, habe aber diese Erlebnisse auch so gut wie alle in den letzten 2 1/2 Jahren gehabt.
Besonders die Probleme mit der Körperpflege, dem Anziehen und dem Toilettengang - gar nicht zu sprechen vom Laufen an Krücken - sind mir BESTENS geläufig.
Trotz allem den Mut und die Hoffnung NICHT zu verlieren ist nicht immer leicht, aber machbar, wie Du ja auch klasse beweist.
Schön, dass Du dabei bist! 
april1952
14 Feb 2003, 00:41
Vergangenheitsbewältigung 1.4.
....die Gewichtigkeit der Nächte kristallisiert sich geradezu in den Vordergrund. Unterhalb oder innerhalb des Tages ist man damit beschäftigt Therapien, Übungen, und Alltägliches zu bedienen und es erscheint einem fast, das die Belastungen, Schmerzen, normal werden oder soll ich sagen, die Schmerzgrenze wird verschoben, entwickelt eine neue Klasse,sie,die
Schmerzen sind nicht unabdingbar während des Tages im Vordergrund. Königsklasse ist auf der Arbeit zu erscheinen und dann doch nicht Mitleid zu ernten sondern nur Unverständniss, wenn du schon da bist dann mach doch dies und mach doch das und das kannst du sowiso nur sonst keiner und kommst du jetzt jeden Tag? Wenn man dann versucht zu erklären wie es einem geht und man den ganzen Tag mit Therapie und Allem beschäftigt ist und an einem vollen Arbeitstag sowieso nicht zu denken ist, dann schaut man in offene Münder die dann sagen; du Läufst du Sprichst also kannst du Arbeiten, oder wie lang soll das noch gehen? Na herzlichen Dank. Um auf die Nächte zurückzukommen. Auch wenn man es sich nicht eingestehen mag, je näher die Schlafenszeit kommt um so mehr verkrampft sich die gesamte Misere. Wer leistet als Bandi körperlich soviel Arbeit, das er zum Schlafen so richtig schön kaputt ist und ein Recht auf Schlaf hat und dann auch schläft. Aber Bandis legen sich hin zum schlafen, aus Vernunft oder weil der Rücken schmerzt um die seelige Befreiung zu erlangen, den Rücken nicht zu spüren. Wenn wir Glück haben treten wir vor Erschöpfung weg, aber in der Regel liegt der Bandi und sinniert über das warum und warum ich und welche Strafe wofür und und und.........Frust, Elend, Selbsthass und dann kommt sie wieder
die Verkrampfung und der Schmerz. Auf Ihn kann man sich verlassen. Erst dann, wenn wir kapiert haben, das uns der neue Partner, ohne Trauschein, so schnell nicht mehr verläßt, erst dann wenn wir uns so weit in die Fachliteratur eingelesen haben, daß wir eine Facharzt-Praxis aufmachen könnten, erst dann, wenn wir in der Lage sind uns visuell vorstellen zu können wie die verdammte Scheibe auf den Nerven herumtrampelt, erst dann wenn wir unsere eigene Anatomie kapiert haben, dann sind wir so langsam in der Lage, direkten
Einfluss zu nehmen. Gut, die Leidenden die jetzt den Kopf schütteln und das Wort Spinner
formen, haben noch nicht den Zugang gefunden, aber, und das überlegt jetzt sehr genau,
habt ihr nicht im Forum selbst schon gelesen, das viel Geduld und Eigeninitiative gebraucht
wird um der Sache Herr zu werden? Für mich war es sehr wichtig zu wissen was dort im Rücken an der Wirbelsäule passiert und warum. Ist es nicht so das wir alle die Mona Lisa erkennen und auch wissen wer diese gemalt hat. Allgemeingut? Ist es nicht so, das Ärzte
nicht so mit uns umgehen würden wenn sie unsere Schmerzen kennen würden. Und jeder kennt den Spruch über den Schmetterlingsflügelschlag der den Orkan im anderen Kontinent
auslöst(Chaos-Theorie) Wer weiß nicht, das körpereigene Endorfine einem bei schwersten
Verletzungen vor Schmerzen schützen. Warum können wir nicht einen Teil von dem für uns nutzen? Wie ihr im Forum mitbekommen habt gibt es viele Wege zu einem ---neuen-- lebenswerten Leben, ich beschreibe hier den Weg den ich begangen habe, 1,5 Jahre, um
sagen zu können, ok, du hast keine Schmerzen mehr, dafür einen tauben Fleck auf dem Oberschenkel und kommst nicht mehr mit rechts nach --hinten-- aber mit links und alles im allen, voll beweglich, nur beim Heben komm ich nicht mehr über einen Zentner, 25 Kg reichen und immer schön gerade im Rücken und frei Sitzen und Horchen wie der Körper
warnt und darauf reagieren. Ich werde noch einige Parts aus diesem Werdegang schreiben
und hoffe es bleibt für euch interessant und langweile euch nicht. Es war mühselig und
sehr lehrreich aber voller Einsichten um die wesentlichen Seiten des Lebens. Ohne meine Frau und Ihre unglaubliche Beschäftigung mit dem Gesamtthema wäre das Ergebnis nicht
erreicht worden. Sie ist mittlerweile Spezialistin in der Analyse des
homöopathischen Aspekts,
und der Unterstützung, mit deren Möglichkeiten und Grenzen. Das Ganze ohne OP ohne Ein-renkungen aber mit sehr viel Eigeninitiative und Überschreitungen von Konventionen.
Keine Wunderheilungen, keine Showmedizin sondern nur die Schnauze voll gehabt und mit dem Kopf durch die Wand. Bis zum nächsten Part. april1952
langweilig?
???
<<--- noch nie so gespannt auf den nächsten Teil einer "Livestory" war
Grüsse
Gabi
Hallo april1952,
nein es wird nicht langweilig, ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und warte schon gespannt auf den nächsten.
Liebe Grüße
Heidi 
Hallo April1952,
noch keiner hat mir so uneingeschränkt aus der Seele gesprochen!? Schade, daß ich bei den Ärzten immer recht mitteilungsarm bin und das mir die treffenden Worte nicht einfallen. Das Beste wäre es, Deine Postings zu kopieren, vervielfältigen und jedem Arzt auszuhändigen.
Aber ich glaub, die kapieren das doch nicht.
Liebe Grüße
Petra
Hallo April,
das ist ja wie bei Harry Potter, ein Kapitel spannender wie das andere. Mach weiter so.!!!
Viel Grüße Harro
Printe
14 Feb 2003, 12:12
.....ich warte auch schon gespannt auf die Fortsetzung und "klebe" Dir an der Zunge äääääähhhh dem Bildschirm
Claudia
14 Feb 2003, 17:54
hallo april !
auch von mir ein herzliches willkommen. du schreibst überaus spannend und einem betroffenen geradezu aus der seele. vielleicht könntest du dir überlegen, ein buch darüber zu schreiben. es gibt ohnehin viel zu wenige lektüren die über " BSV-patienten" berichten. mach weiter so 
april1952
14 Feb 2003, 21:02
Vergangenheitsbewältigung 1.5.
...mit den Kopf durch die Wand, ist eine Redewendung, die auch in gewissen Maße Uneinsichtigkeit, reflektiert. Ja das stimmt, ich wurde zunehmend sauerer und wie. Mir dauerte alles zu lange und die Anteilnahme der Ärzte und deren Allgemeineinstellung
bedingten nicht gerade mein Wohlwollen. Dazu kam das mein Compagnion in der Firma
mehr und mehr in Zerwürfniss mit den Produzierenden, fiel. Wie auch sollte das langfristig gutgehen. Er hatte sich bis dato nur um den Außendienst und Ba gekümmert und war völlig überfordert mit der Mitarbeiterführung in der Technik. Die Jungs die die Arbeit tätigten wußten sehr genau was ging und was nicht und haben natürlich auch ausgetestet in wieweit
sie den anderen Chef manipulieren könnten. Dazu kam, das ich bis dahin alle Spitzen
kompensiert hatte, und meine Mitarbeiter immer dahingehend geschult hatte eigenständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Das schwenkte jetzt dahin, das sie Politik machten und ich mehrfach telefonisch eingreifen musste. Es gab keine Alternative, ich musste so schnell wie möglich wieder in dem Laden erscheinen, zumal Kunden mittlerweile meine Anwesenheit
für die Auftragserteilung voraussetzten(Gott sei Dank, nur Manche). Frau...!!! ich werde wahnsinnig, was soll ich nur machen? Gemacht habe ich das was alle Ärzte ablehnen, unter Schmerzen und Tränen die verdammte eingerostete Beweglichkeit zu mobilisieren. Immer ein Stück mehr immer über den Punkt immer noch mal und wenn es noch so wehtut weiter.
Beim heutigen Schreiben verklumpt sich die Umgebung nur aus der Erinnerung der Schmerzen heraus, der Körper vergißt nichts irgend wann ruft er ---HAAAALLLLOO-- und dann knallt es. Aber ich bin nun schon Jahre schmerzfrei ziehmlich beweglich und in meinen körperlichen Möglichkeiten dahingehend nur eingeschränkt, das mein dicker Bauch manchmal im Weg ist, ich arbeite gerade daran. Zurück zum Thema. Ich bin wieder zur Clara, meiner Hausärztin, weil die Orthopädin im Ganzen gesehen --versagt hat--!
Ich habe zu Clara gesagt das sie mich mobilisieren soll und zwar mit den bekannten Spritzen an den Muskelangelpunkten und in die Nähe der Nerven. Zwischenzeitlich lernte ich den Herrn Ischias und den Nervus Vagus kennen, nette Wegbegleiter und völlig unabhängig, eigenständig und völlig unberechenbar. Euch brauche ich über die netten Herren nicht aufklären, die sind euch wohlbekannt auch wenn man in deren Visage nicht reinhauen kann.
Mittlerweile bin ich Spezialist über die Möglichkeit von Wärmespeicher-Materialien. Heiße flache Findlinge und in der Microwelle erhitze Getreidesäcke in allen Formen sind meine Favoriten. Und wenn man es im Stehen machen will(grins) Schornsteine und Heizungsrohre vertikal -Spitze. Ganz schlecht sind Heizdecken weil sie auch eine Frequenz ausstrahlen.
Am allergeilsten ist feiner Sand am Strand, körpergerecht geformt(natürlich im Sommer)
dann willst du nie mehr aufstehen. Ihr merkt schon wie ich es schaffe von den beschissenen
Nerven die Kurve zu angenehmeren Themen zu bekommen. Ja das ist eine Kunst, die kann jeder lernen. Miesmachen is nich immer schön gucken wo Freude herkommt sonst bist du bald ein unerträglicher Muffelarsch den keiner mehr riechen kann.
Also, ich bin dann mit 4 Std. in der Fa. angefangen, habe dann die Arzttermine so gelegt, das ich wieder weggehen musste, war gut so. Die Zeiten wurden dann immer länger, bis, ja bis dann der Rücken maulte und -----heim und schüß. Sicher ich hatte das (Glück) -Firmen-
Inhaber zu sein und deshalb ziemlich frei gestalten konnte, aber als normaler Arbeitnehmer
hätte ich als Chef fragen müssen, wie das weitergeht und wenn das Jeder machen würde.
Scheißspiel! Ich hatte euch ja im letzten Beitrag erklärt, das meine Frau sich um den homöophatischen Aspekt kümmerte und die ersten Erkenntnisse dalegte. Ich muß dazu sagen, das ihr Wissen nicht einfach so aus den Büchern essensiert, sondern sie beschäftigt sich schon Jahre mit Kräutern und deren Wirkungsweise.(Kräuterhexe) Sie hat sich dann auf
dieser Basis in die Homöophatie eingelesen und mir das erste Produkt überreicht. Die Ganzheitlichkeit ist dabei das Wichtigste. Der Mensch als Maßstab in seiner ureigensten
Gesamtheit zu dem Zeitpunkt und vor der Krankheit gibt den Rahmen vor, jeder einzeln für sich, es gibt kein Verallgemeinern. Sie schickte mich mit den Globolis zu Arbeit und sagte, wenn dein Rücken akut wird dann nimm bitte 6 +6 +6... bis du Linderung bekommst auch wenn es schlimmer wird, na danke, es wurde schlimmer und meine Frau freute sich!
Warum? vielleicht schon morgen. Gruß april 1952
april1952
15 Feb 2003, 18:59
Vergangenheitsbewältigung 1.3.2(Zwischenabhandlung zum Trösten)
nun, ich werde jetzt nichts bejaen oder verneinen, geschweige denn versuchen irgend jemand zu trösten`, wie beschissen ---DAS---alles ist, wissen wir alle mehr oder weniger.
Wenn ich jetzt etwas beschreibe dann ist das die Hoffnung das der EINE oder die ANDERE
anhand des Sarkasmusses erkennt, das es andere Ansätze gibt die Tage zu verbringen, wie die Krankheit im Vordergrund zu haben. Es geht um die Denke um den Kopf um das eigenständige Wesen da OBEN. Singt mal mit ...die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten
der Apfel ist Brei, wer hat ihn verraten, lasst uns alle mal raten, wer klaute den Braten, so das wir in der Soße waten...und und und .Na habt ihr eben an Schmerzen gedacht? Nein ihr habt überlegt wann ihr das letzte mal diesen Kanon gesungen habt und zu welchen Anlass..
War die erste Liebe dabei?Oder ward ihr auf einer Demo? Oder standet Ihr vor einem Vorgesetzten der gerade müll von sich gab?
Ich sage ja nicht ihr sollt euch täglich belügen aber vielleicht mal von der anderen Seite das, Euer Elend, ansehen. Also ich fang mal an:
.....wir wachen auf und spüren das unser Körper die Nacht genossen hat und aus der idealen über langer Zeit gebastelten und gestalteten Bettstatt die Macht gewonnen hat den mit Freuden erwarteten Tag zu erleben, Nur aus Vernunft sind wir zeitig ins Bett gegangen um sicher zu sein das wir die gesamte Nacht wertschöpfen können. Mit einem eleganten aus dem Körper generierenden Schwung richtet sich unser Oberkörper auf und vollstreckt die zweite den ganzen Körper durchschauernde Streckung zum erwecken des Körpers zum Dank für die schöne Nacht,-- Tag du kannst kommen heute werden wir wie vereinbart
Götter erzeugen. Der dynamisch bewältigte Weg zur Toilette reißt die vertrockneten
Pflanzenteile der Topfpflanzen mit sich und im Sog formieren sie sich zu einem herbstlichen
Blätterschwall der sich in der Mauerecke des Flurs sammelt wo ihn der Staubsauger irgendwann fressen wird. Die Glücksgefühle die die sich entleerenden Blase erzeugt
kommen den sexuellen Bereich nahe, sich darauf zu freuen ist allein schon der Grund aufzustehen. Die Duschpflege aktiviert die verklebten Poren des Nachtschweisses und das kalte abschliessende Duschen wirbelt die letzten schlaffen Körperzellen, Richtung Leben.
Das Abrubbeln mit dem harten(ohne Weichspüler)Frotte`tuch bringt die Haut zum Glühen.
Rasch in die Klamotten und das Frühstück genommen, heute ist der Tag des Glücks
heute wird das Leben neu heute wird man klar erklären, das mein Körper ist wie --neu.
Die ewigen Miesmacher haben das Terrain verlassen, Schmerzen haben das Feld geräumt
und die Glückshorme tanzen Walzer. Locker springen wir die Treppe hinunter, die Sonne macht uns zusätzlich munter, beglückt des Tages Vita spürend das Wetter ist für heut
gebührend. Der Orthopäde ist verdutzt, sieht er die Grätsche die wir biegen und die Brücke die wir drücken bringt ihn förmlich zur Verzückung, er braucht ein Whisky zur Überbrückung,
Der Stinkefinger mit dem Ringe zeigt was ich ihm zukünftig bringe und zum besten meiner Freude tret ins Auto Ihm ne Beule. Danach vom Dreier wir dann springen nach unten wir dabei den Körper schrauben, die Leut die tuen das nicht glauben. Zu Guterletzt und das ist der Bringer, bekommt der letzte Arbeitgeber einen Schwinger, weil wir zu dynamisch mit Salten im Büro agieren, die Welt wird der nie mehr kapieren. Zum Abschluß dieses Tages zur Krönung der Bedürfnisse vergraulen wir die Verwürfnisse die täglich uns belasten und
verhindern das wir frei solche Gedanken entwickeln können und darüber hinaus die
Schmerzen die uns belagerten, denn so lange ihr gelesen habt, wo waren sie denn?
Der Kopf mit den ausgefüllten, schwabbelnden Hohlräumen und seinen negativen Erzeugnissen soll uns hinten rumheben, ab jetzt übernehmen wir die Regie und lassen nur
noch zu was wir wollen.---Punkt und Schluss---!!!
------hey Leute nehmt nicht alles so tierisch ernst und bleibt locker, die miese Seite eures,--
ich sag mal Begleiters, kennt ihr in-und auswendig, schaut euch nach der lustigen Seite um.
Ich wünsche euch jede Nacht die Erholung -SCHMERZFREI-die ihr braucht. april1952
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