Hallo seni
Auch ich war damals ein Patient mit dem Beinamen " ungläubiger Thomas" und traute der Aussage meines NCs nicht als er mir eröffnete, dass es
-nach gut 15 Jahren konservativen Behandlungen
-engmaschigen Untersuchungsreihen in den letzten drei Jahren
-neurologisch nachweisbar progredientem Status
-Armschwäche/Lähmungszeichen, Beinschwäche
mehr als fünf vor zwölf sei, in den OP zu marschieren.
So erbat ich mir eben auch noch Bedenkzeit und es wurde, nicht in seiner Klinik, sondern in der Uniklinik, eine Myelographie gemacht, sodass ich auch gleichzeitig eine Zweitmeinung damit erhielt.
Fakt war, Myelo am 19.1. , am 20.1. heim mein 10-tägiges Kopfweh auskurieren, Koffer packen und am 2.2. OP
Eine weitere OP erfolgte fünf Monate später und seitdem ist Stillstand, innerhalb meiner WS
Nach der OP war ich in soweit immobil, dass ich am Rollator wieder laufen lernen musste
Ich schildere dir das um zu verdeutlichen, wenn der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist, dann kannst du unzählige Zweit-/Dritt-/Viertmeinungen einholen gehen, es wird dich bei deiner Entscheidungsfindung nur mehr verunsichern und/aber deine bereits vorhandene Parese sicher nicht verbessern.
Ich nehme an, du wirst für deinen Körper das nötig Gefühl und Gespür haben um für dich sagen zu können, wann deine Zeit des Handelns gekommen ist.
Die bisherige Untersuchungsreihe zeigte dir den Weg bereits auf
Höre auf dein Bauchgefühl und wäge ab, was du nach so langer Zeit der bereits deutlich neurologischen Störungen deinem Körper noch zumuten willst.
Ich habe wahrlich lange gezögert/gewartet, es war riskant, die Folge der Immobilität nach OP hatte es mir noch einmal verdeutlicht.
Die Zeit heilte aber die Wunden und mit viel Geduld und therapeutischer Unterstützung bin ich soweit gekommen, mit viel Freude meinen Träumen jetzt nachkommen zu können und alle die Reisen zu machen, die mir Jahre verwehrt waren.
Ich hebe mir im Leben nichts mehr auf, habe ich leidlich erfahren, wie schnell auch der Zug abgefahren sein kann.
Gruß parvus

Ergänzung zum besseren Verstehen: die OPs liegen fast 10 Jahre zurück