Guten morgen Julian,

Ich kann gut verstehen, dass dir die ständigen Schmerzen sehr zur last fallen.
Ich selbst lief fast drei Jahre mit Schmerzen durch die Welt, da ich nicht mal wusste, dass diese von einem, wohl meinem ersten, BSV stammen.
Psychisch ist das eine riesen Belastung und es leidet viel darunter, ob im beruflichen oder im privaten.

Dennoch würde ich dir zu dem Versuch raten, den BSV erstmal konservativ in den Griff zu bekommen. Mein NC sagte, er operiert einen BSV nur noch, wenn wirklich ausfall Erscheinungen auftreten.

Wenn du "schnell" Besserung möchtest (so wie ich das in deinem Beitrag raus lesen kann), ist die konservative Behandlung auch die "bessere" und du kannst sofort damit anfangen. Wichtig hierbei ist die Regelmäßigkeit und viel Geduld.

Nach einer Op ist erstmal schonen angesagt und dann darfst du ganz langsam mit Muskelaufbau etc. beginnen. Das ist auf jeden Fall eine sehr langwierige Sache.
Die Op heilt ja auch nicht den BSV, es wird lediglich der ausgetreten Gallertkern entfernt. Du wirst trotzdem immer dran bleiben müssen, dass das nicht wieder passiert.

Zu dem Thema "nach 10 Tagen wieder arbeiten" kann ich nur sagen, das ist in meinen Augen vollkommener quatsch. Ich durfte nach meiner Op erstmal nur liegen und stehen, sitzen nur bedingt. Autofahren durfte ich drei Wochen garnicht und danach nur kurze Strecken. Ich fange nächste Woche wieder an zu arbeiten, 6 Wochen nach der Op, das ist schon grenzwertig. Da ich nur einen 5 Std. Tag habe, darf ich es versuchen. Dazu kommt, das ich nun einen Stehpult bekommen habe. Im sitzen arbeiten sollte ich weitestgehend vermeiden.

Mein Tip an dich: solange du "nur" Schmerzen hast und keine Ausfälle, verzichte auf die Op.
Seh zu, das du deinen Alltag so Bandscheibengerecht wie möglich gestaltest. Viel stehen, wenif sitzen etc. Evt. einen Höhen verstellbaren Schreibtisch im Büro, gerade wenn du ansonsten viel im Auto unterwegs bist und bei Kunden sitzt... ein guter Orthopäde stellt dir bestimmt ein Attest für den AG aus, in welchem er so einen Tisch / Stuhl befürwortet.

Hoffe ich konnte dir etwas Helfen!?

Wünsche dir gute Besserung!

Lg Sabrina

Hallo zusammen,

ich habe Meinungen von 3 verschiedenen Ärzten. 2 Orthopäden, 1 Neurochirurg.
Direkt zu einer OP geraten hat mir keiner der 3.
Alle meinten ich sollte es konservativ versuchen, und wenns nicht besser wird, kann man immer noch ne OP machen.

Ist ja auch alles richtig.
Viel eher kam der Wunsch nun aber von mir.
Ich habe immer mal wieder Tage dabei, wo es mir besser geht.
Dafür geht es mir am Tag drauf 3x so beschissen, obwohl ich NICHTS gemacht habe, was ich sonst auch nicht tue.

Mein Arbeitstag besteht nunmal leider aus viel sitzen. Sitzen im Auto, Sitzen im Büro, sitzen beim Kunden....
Lässt sich nicht vermeiden.
Derzeit mache ich nach 30-45 min sitzen immer eine Pause, dehne und strecke mich.

Traurig und sauer macht mich, das ALLE 3 Ärtzte nun nichts weiter unternehmen.
Krankengymnastik, Ibu 600...
Das ist alles....

Keine Spritzen oder andere Dinge...
Und das nervt...
Spritzen sind anscheinend aber wohl out...

Ich ziehe mir die Socken nach wie vor in der Schildkrötenstellung an.
Bin stark eingeschränkt was den Alltag betrifft...

LG
Julian

Hi Julian,

hast Du Schmerzen im Bein oder Schmerzen im Ruecken? Bei nur Schmerzen im Ruecken ist es sehr unwahrscheinlich, von einer OP zu profitieren.


Meine Aerztin fuer rehabilitative und physikalische Medizin und mein NC haben mir beide nochmal den Kopf zurechtgerueckt und mich auf die Moeglichkeit von dauerhaften Beinschmerzen und Narbengewebe hingewiesen. Auch ich war vor 2 Wochen fast so weit, um eine OP zu betteln.

Im Moment hab ich eine deutliche Erleichterung durch Akupunktur und Bewegungsschulung.

Ich sag mir immer, nicht aufgeben. Bin schon seit nem halben Jahr dabei

LG Nellie

Guten Morgen,

wenn Deine Ärzte eine OP zur Zeit als noch nicht gegeben ansehen, dann würde ich, bei bereits gleichlautenden Aussagen drei verschiedener FÄ, mir es auch gut überlegen, diesen doch großen Schritt schon zu gehen.

Jedoch etwas mehr tun, als lediglich zweimal KG in der Woche und 3x täglich Ibus zu schlucken, wäre sicher angebracht.

Was kannst Du also für Dich tun?

Hast Du einmal über eine kompakte Rehamaßnahme über 3-4 Wochen nachgedacht, wo man gezielt und aktiv an Dir und mit Dir arbeitet?

Es wäre zumindest so, dass erneut Ärzte Dich betrachten würden, Deinen Alltag dabei einmal unter die Lupe nehmen, je nach Klinik würde evtl. sogar diagnostisch etwas eingeleitet.
Ich denke z.B. ob Du orthopädisch oder neurologisch weiter behandelt gehörst, z.B. eine Einlagenversorgung, ein Tens-Gerät u.v.m., das alles kann bereits lindernd wirken.

Du würdest in der Reha auch Tipps bekommen, wie Du am und mit dem Arbeitsplatz umgehen und wie Du Dich im Alltag besser bewegen kannst. Entspannungstechniken lernen (da gibt es Kurzübungen, die man leicht im Auto oder im Büro für 5 Minuten machen kann), Arbeitsplatzgestaltung wird besprochen, ausser KG/MT dann auch noch weitere Therapieansätze wie Wassergymnastik, KG an Geräten, Akkupunktur, eine medikamentöse Ein- oder Umstellung, Bewegungstherapie wie Terraintraining/N-Walking ... usw.

Auch eine Zeit einmal nur für sich sein, dem Körper mal eine Auszeit geben und sich ihm widmen, raus aus dem Alltagstrott, mal andere Menschen eine andere Umgebung erleben, kann schon auf das Schmerzempfinden positiv einwirken.

Ich kann es Dir nur nahelegen, alle konservativen Möglichkeiten im Vorfeld auszuschöpfen, solange eine OP-Indikation durch die FÄ nicht ausgesprochen wird.

Du würdest gewiss nicht mehr glücklich werden, wenn Deine hohe Erwartung an die OP nach einer vorschnellen Durchführung den gewünschten Erfolg dann doch nicht bringt.

Gruß und alles Gute parvus