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Komplette Version BSV L5/S1 OP ja/nein

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Hexle83
Hallo Koala,

klingt ähnlich wie "meine Geschichte":
  • Protusion L4/L5 ohne Eineingung von Nervenwurzeln
  • breitbasiger BSV L5/S1 bei mir laut MRT war die Nervenwurzel komplett verdrängt


Symptome:
Mitte Feb. langsam kommende "Steifheit" im Rücken und variabel starke Schmerzen im Rücken, auch an der BSV-Stelle direkt
danach mehrere Tage Taubheit der Zehen
Stechende Schmerzen in der Wade, ab und zu und dann auch wieder andauernd
Stechende Schmerzen im Oberschenkel Seite und dann fieserweise auch die Rückseite eine Schmerzstraße (Abschnitte von 30cm)

Hausarzt: Sofort OP weil schneller wieder einsatzfähig tongue.gif Der hatte keine Ahnung und hat mir viel zu schwache Schmerzmittel verschrieben
NC: Sofort mit Physio anfangen und OP sinnvoll wenn erfahrungsgemäß nach 3 Wochen keine Besserung unter Physio eintritt. Allerdings sind dann wohl die Rückenschmerzen nicht alle weg, aber wohl das Stechen im Bein nein.gif
Orthopäde: Sofort mit Physio und moderater Bewegung anfangen, jeden Tag Cortison/Schmerzmittel/Vit B Infusionen...
Dann kam ein Einbruch: Ich konnte ich vor 2 Wochen weder auf den Zehnenspitzen stehen und ich hatte von heute auf morgen einen enormen Kraftverlust im Bein, ich hab das Bein voll nachgezogen, echt krass heul.gif . Ich war noch am gleichen Tag beim Neurologen, der meinte: Nicht in Panik verfallen!
Meine Nerven sind nicht geschädigt, und das wäre für ihn die einzige (!!!!!) Indikation zur sofortigen OP gewesen. Dann hätte er mich auch gleich an die Chirurgie weitervermittelt, quasi als "Notfall".
Lapidar gesagt meinte er, ich solle aucheiterhin brav Schmerzmittel und Cortison nehmen und schön Sport/Physio machen in schmerzfreien Phasen. Er habe mehr Patienten mit Narben, die wiederum auf Nerven drücken als Patienten, die ein wenig Geduld walten haben lassen und gewartet haben, bis der Vorfall ein wenig geschrumpft ist und dabei schön Rückenmuskeln aufgebaut haben...

Die NC hatte noch gemeint, dass wenn jetzt noch mehr Gewebe rausdrückt (was sie für nicht wahrscheinlich hält) würde die OP nicht größer oder schlimmer, ich solls mit Sport probieren.
Ich weiß, es ist nicht das Allheilmittel, aber einen Versuch wert. Habe auch noch gute Schmerzmittel bekommen, seit 8 Tagen nehme ich wegen dem Rücken/Beine keine Schmerzmittel mehr.

Fazit: Nach 5 Wochen täglich Physio-Mobilisierungsübungen und anderen, moderaten Sport (nahezu jeden Tag! Am Anfang im Kriechgang Nordic Walken wie eine Omi für 15min.):
Beinstechen: ist dann zurückgegangen, hat sich angefühlt wie ein Muskelkater und war dann weg
Oberschenkelschmerzstraße: 100% weg
Oberschenkelstechen: 99% weg
Taubheit Zehnen: nach ca. 1 Woche weg
Zehenspitzen/Hakenstand: konnte ich nach 1 Woche wieder
Bein nicht mehr nachgezogen/Kraftverlust: nach ca. 10 Tagen wieder normal
Rückenschmerzen: 99% weg
Ich bin aber ehrlich: Ich habe gerade fast jeden Tag starke "Entzugskopfschmerzen" vom ausschleichenden Cortison... zahnweh.gif

Wenn das jetzt so bleibt wie es ist, dann schenke ich mir die OP, denn das Risiko ist mit zu hoch, da evtl. das hintere Längsband mit abgefräst werden hätte müssen - das sieht man aber erst während der OP....dann gibt es ein hohes Risiko eines Rezidives, Liegezeit nach OP: ca 3 Wochen Stufenlagerung. (da gibt es verschiedene Lehrmeinungen, aber der NC hat gemeint, das wäre eine "heiße" Phase nach der OP, dass genau da Gewebe nachrutscht). Informiere dich genau über die OP-Methoden und wäge ab, was es dir wert ist.

Lange Rede kurzer Sinn:
am besten sofort zum Neurologen, du solltest eh die OP-Entscheidung nicht treffen, ohne dass der Neurologe mal die Nerven durchgemessen hat!


Spreche bei deinen Ärzten mal Cortisoninfusionen an, ich bekam anfänglich Ibu gegen die Entzündung und das war viel zu schwach, die Schmerzen sind nicht weggegangen, mit dem Cortison ging das sehr rasch. Nach 2,3 Infusionen habe ich schon gemerkt, wie deutlich besser wurde, allerdings war da noch ein Schmerzmittel beigemischt.

Grüße
Löwenmäulchen
Also koala1111, die einhellige Meinung hier lautet: Sofort zum Neurologen und Nerv checken lassen.
Erst wenn Du wieder auf den Zehen und der Ferse stehen kannst, können wir Dir wieder mit unserem guten Rat zur Seite stehen!

Aber es kristallisiert sich immer mehr heraus, daß man Übungen / leichten Sport auch in der akuten Schmerzphase betreiben muß, um Besserung zu erzielen.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen ... 3 Monate nur manuelle Therapie und komplettes Sportverbot --> Ergebnis: keine Besserung, eher im Gegenteil.

Doch kaum starte ich mit Übungen und Sport, speziell zur Stärkung der Tiefenmuskulatur, auch unter immensen Schmerzen und Taubheitsgefühl, geht's bergauf.
Bin aktuell fast schmerzfrei ... kann es kaum fassen, wenn ich mir die letzten 4 Monate ansehe und wie ich mich da durch Leben geschleppt habe.

Halt uns aber mal bitte auf dem Laufenden!

Alles Gute!
Hexle83
Hallo Koala,

(dank Cortison bin ich ja immer die halbe Nacht wach.... zahnweh.gif )

wenn es noch hilft: Hatte ich vergessen, mein Archillessehenreflex war auch komplett weg, daher wurde ich ja so schnell zum Neurologen verbracht (und wg. dem lahmenden Bein).... schulterzuck.gif
Ich muss mal den Bericht vom Neurologen anfordern, ob der den wieder auslösen konnte. Ich war total durch den Wind beim Neurologen (wegen den Nervenmessungen) dass ich dir das gar nicht mehr sagen kann, welche Reflexe ich noch/wieder an dem Termin hatte.
Aber bei diesem abgebrühten Neurologen würde ich tippen, dass der einen wegen so einem ausgefallenen Reflex nicht gleicht operieren lässt biggrin.gif

Ja, und wie Löwenmäulchen schon sagte: Der Neurologe ist eben wegen genau dieser Fragestellungen der nächste Doc bei dir...

Und: Frage beim NC genau nach, welche Beschwerden nach der OP weg sein werden. Das war bei mir nämlich ziemlich dünn: "Nur" das Stechen in der Wade und Oberschenkel wäre ziemlich sicher weg. roechel.gif
Bei den Rückenschmerzen druckste der Neurologe so herum, und meinte, das wäre das ISG und das wären eher indirekte Schmerzen und da wäre eben Muskelaufbau und Mobilisierung geeigneter.... Und eben genau diese Rückenschmerzen habe ich jetzt durch diese genialen Mobilisierungsübungen + Sport wegbekommen. Und ich tippe darauf, dass das Stechen usw. vom Cortison weggegangen ist...

Grüße und gute Besserung...
Hexle
koala1111
Hallo Hexle83, Löwenmäulchen, violac01 und Sterna26,

vielen Dank für eure Ratschläge und Meinungen.
Inzwischen ist folgender Stand: Muskelschwäche/Lähmung hat sich leider weiter verstärkt (vor einer Woche noch ansatzweise Zehenstand möglich geht gestern heute eigentlich gar nicht mehr), Taubheitsgefühle werden eher wieder mehr (also ähnlich Ursprungsstand vor 2 Wochen). ==>Nervenwurzel offensichtlich bedrängt. Mein alter Bandscheibenvorfall lässt leider auch nicht darauf hoffen dass da noch was austrocknet.

Aus diesen Gründen gab es gestern die Entscheidung für OP da längeres abwarten sich eher nachteilig auswirken könnte. NC erwartet dass die Lähmung/Muskelschwäche sowie die Taubheitsgefühle sich (bei entsprechender Nachbehandlung und Umstellen der Lebengewohnheiten) dauerhaft vollständig zurückbilden.

OP ist nun schon heute nachmittag, ich hoffe dass alles gut verläuft. Könnt mir ja die Daumen drücken.

Übrigends wurde mir die Entscheidung gestern noch durch einen Fall aus meinem beruflichen Umfeld bestätigt. Der Betroffene hatte vor 2- 3 Jahren an einem Wochenende relativ starke Rückenschmerzen. Hat diese dann mit Schmerzmittel soweit in den Griff bekommen und die Schmerzen hatten dann auch relativ schnell nachgelassen (eben genau wie bei mir). Geblieben ist bei ihm aber auch eine Muskellähmung am rechten Fuß. Weitere Maßnahmen waren dann nicht sonderlich viel (etwas Gymnastik und Übungen nach eigenem Ermessen und voll weitergearbeitet sowie's halt möglich war da selbständig). Ergebnis war das sich auch nach längerer Zeit (halbes Jahr- Jahr so genau hat er mir das nicht gesagt) keine Besserung eingestellt hat. Die darauffolgenden Arztbesuche ergaben dann dass so spät eine OP keinen Sinn mehr macht. Beschwerden sind jetzt noch unverändert vorhanden (humpelt), dazu ist jetzt noch ein neuer Bandscheibenvorfall vermutlich aus der einseitigen Belastung hinzugekommen. Der würde jetzt viel dafür geben wenn er das nochmals rückgängig machen könnte und das Ganze aufgrund der Lähmung schon anfänglich zügig operieren lassen hätte (wie es dann verlaufen wäre ist natürlich jetzt nur zu vermuten).

Ich werd mich dann ggf. nach der OP wieder melden und mitteilen wie's gelaufen ist.

Viele Grüße
Koala1111

Löwenmäulchen
Mensch ich drück Dir die Daumen!
Viel Erfolg bei der OP!!!
fungirl
HaLLo Koalo,

viel Erfolg bei der OP.
Ich habe interessiert mitgelesen und wünsche Dir auf diesem Wege alles Gute:

Wäre sehr interssiert, wenn Du dich nach der OP hier mal wieder meldest.

Jetzt nimm aber erst mal alle Zeit der Welt für Dich !!!
Hexle83
Hallo Koala,

alles gute für die OP und melde dich mal, wie es so gelaufen ist! wink.gif

Grüße
Hexle
koala1111
Hallo,

nur kurz zur Info. Op ist gut verlaufen, bin jetzt nach 4 Tagen wieder zu Hause und warte auf die AHB.

Lähmungen und Taubheitsgefühle haben sich 2 Tage nach der OP etwas gebessert so daß ich guten Mutes bin das mit Reha und Sport das Ganze wider ziemlich wird.

Viele Grüße

Koala1111 wink.gif
violac01
Hi,

schön von dir zu hören und dass erst mal alles gut überstanden ist.

Kennst du schon den Ratgeber für das Verhalten nach OP?

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=50119

Mach bloß langsam und ruhe dich oft aus. Bei der AHB solltest du extrem vorsichtig sein und dich nicht für zuviel Übungen von den Therapeuten drängeln lassen. Der Faserring muss erst mal heilen, Muskeln aufbauen kannst du später noch zwinker.gif

Übrigens auch keine Wärme ins OP Gebiet (kein Fango rso..... fördert die Narbenbildung)

Lieber mal sich trauen nein zusagen, als ein Rezidiv zu bekommen.

Alles Gute weiterhin und dass sich die Lähmungen schnell zurückbilden wünsche ich dir. smilie_up.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter