Frankenlady
16 Jan 2013, 01:43
Geschwollene Finger als wenn ich Schwimmhäute hätte, kenne ich zu genüge. Bevor ich Morgens meine Opiate nicht genommen habe, laufe ich wie eine Oma mit 100 Jahren. Laufen ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Ich bewege mit von Ort A nach Ort B. Ich soll jetzt zu einem Rheumatologen gehen und abklären lassen, ob ich Fibromyalgie habe. Mein HA meinte, dass ich gute 6 Monate auf einen Termin warten muss.
Esperanza62
20 Mär 2013, 20:02
Hallo und guten Abend,
ich bin seit langem wieder einmal im Forum unterwegs. Auch ich bin an der Brustwirbelsäule vor jetzt 8 Jahren bei Dr. Rosenthal in Bad Homburg operiert worden. Ich hatte von Anfang Vertrauen in seine ärztliche Kompetenz, da wir ja alle wissen, dass es nur wenige Ärzte gibt, die sich mit diesem Krankheitsbild, was die Operation angeht, auskennen. Ich bin also ganz beruhigt in die Operation gegangen und war zuversichtlich, dass danach meine Schmerzen vorbei und Geschichte sein würden.
Leider war dies nicht der Fall. Ich wachte im Aufwachraum auf und seit dem habe ich beim Luftholen immer Schmerzen. Die ersten Jahre habe ich Tramal eingenommen, nachdem klar war, dass ich irgendwann an der Dialyse landen würde, wurde ich vor ca. 5 Jahren auf Morphin umgestellt. Mittlerweile nehme ich 120 mg am Tag, 60 morgens und 60 mg abends. Damit lässt es sich aushalten, aber ganz schmerzfrei bin ich nur, wenn ich zusätzlich noch hochdosiert Ibuprofen 800 einnehme. In all den Jahren habe ich viel versucht, schmerzhafte Infiltrationen, TENS-Gerät, Akupunktur: Alles hat nichts genützt. Ich musste mich mit den Schmerzen arragieren, was mal besser und in der letzten Zeit immer schlechter funktioniert. Ich werde älter und merke, dass es immer schwieriger wird, morgens in Gang zu kommen. Häufig gehe ich gebückt bis ins Badezimmer bevor es mir dann irgendwann gelingt, mich vollständig aufzurichten. Wo soll das alles noch enden, frage ich mich. Was wird im Alter werden? Nun sind noch drei Vorwölbungen im LWS-Bereich dazugekommen, die mich zusätzlich sehr quälen und an manchen Tagen bin ich schon sehr verzweifelt. Soll der Rest des Lebens nur noch aus Schmerzen bestehen.
Ich war doch so zuversichtlich, vor der Operation. Ich will damit sagen, ich bin und war nie jemand, der schon das Unheil ahnt, bevor es eingetreten ist und dann tritt es ja auch ein. Nein, es war ganz das Gegenteil, ich hätte nie gedacht, dass es nach der Op für mich schlimmer werden sollte als vorher. Aber nun ist es genau so gekommen. Seit neuestem quält mich noch ein Kapaltunnelsyndrom, auch hier wird in Kürze eine Op anstehen. Ich gehe noch zur Arbeit, aber es fällt mir immer schwerer. Seit meiner Op hatte ich zwei Reha's eine vor 5 Jahren und eine vor 2 Jahren. Vor 2 Jahren hat man festgestellt, dass ich gut noch über 6 Stunden arbeiten kann, dabei habe ich schon vor Jahren meine tägliche Arbeitszeit reduziert, weil ich einmal durch die Schmerzen und auch durch die Morphineinnahme einen ganzen Arbeitstag gar nicht mehr durchhalten konnte. Meine Konzentration hat enorm abgenommen und da ich einen sitzenden Beruf habe, kann ich nach vier Stunden nicht mehr länger in einer Sitzhaltung vor dem Computer aushalten. Ich bin 60 % behindert unbefristet. Aber ich habe Angst, jetzt mit 51 Jahren eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen, da ich vermute, man denkt, ich will mich aus dem Arbeitsleben stehlen. Wahrscheinlich hat man ja doch keine Chance, wenn man so sieht, wer überall abgelehnt wird. Ich habe auch oft gedacht, hätte ich mich doch nicht operieren lassen, aber es hilft nichts, mein Rückenmark war bereits zu 50 % eingequetscht und jeder Sturz hätte mich in den Rollstuhl befördert, also weiß man nicht für was es am Ende doch gut war. Damit tröste ich mich an Tagen, an denen es mal wieder sehr schlimm ist.
Ich kann niemanden raten weder zur Operation noch dagegen. Es ist so eine schwerwiegende Entscheidung und kann so unterschiedlich ausgehen, dass diese Entscheidung jeder für sich alleine treffen muss.
Allen Betroffen alles Gute und wenig Schmerzen bzw. gute Nerven, um damit täglich zurechtzukommen. Beurteilen kann dies sowieso nur jemand, der selbst betroffen ist. Und das Schlimmste ist, wenn man von Ärzten in die Psycho-Ecke geschoben werden soll. Ich war und bin psychisch sehr stark und das ist nicht der Grund meiner Schmerzen. Der Grund ist diese Operation mit Teilentfernung eines Wirbelkörpers.