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Komplette Version Schmerzen ignorieren

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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gerhard.mainz
Ein Hallo in die Runde,
ich muss Tinasonnes Kontra einmal beipflichten.

Sicher sind die "Durchhalter" bewundernswert... aber es gibt wirklich auch Fälle von Leuten, die sich so auch die chronifizierten Schmerzen angezüchtet haben.

Und wenn Leute erst mal in ihrem Loch aus Schmerzen, Sorgen und Depressionen gefangen sind, dann sind "Durchhalteparolen" echt demotivierend. Nach dem Motto: Du bist zu blöd oder zu weich oder zu bequem, um diesen Weg zu gehen.

Lieben Gruß
Gerhard
Sanne47
Hallo in die Runde, wink.gif

was Schmerzen betrifft, bin ich ebenfalls zweigeteilter Meinung.

Es gibt mit Sicherheit Menschen, die sich in ihrem Schmerz und Leid sehr gemütlich einrichten, um so Aufmerksamkeit und Zunwendungen zu erhalten und sei es nur durch einen Arzt. Und mit großer Sicherheit sind Stress, persönliche und berufliche Konflikte schmerzverstärkend.

Es gibt aber auch die Menschen, die 'echte Schmerzen' erleiden, durch organische und knöcherne Beeinträchtigun, da sind die Schmerzen unter u. U. so groß, das ein sich Zusammenreißen nicht mehr machbar ist bzw. wie Tinasonne und Gerd schreiben eher kontraproduktiv ist. Wenn man einmal in einer solchen Abwärtsspirale sich befindet, hilft nur noch professionelle Hilfe inform einer Schmerztherapie mit Psychotherapie, vielleicht sogar eine Op um die Grundursache zu beheben, damit normales Leben ohne Opiate oder sonstigen starken Medis wieder möglich ist.

Ich denke, das Spiel mit dem Heldentum sollte jeder für sich überdenken.

Ich für meinen Teil bin nicht die Heldin meiner Arbeit und meiner Schmerzen geworden. Meine WS hat mir ein gehöriges Maß an Demut beigebracht, soll heissen ich lebe mit meinen Einschränkungen ohne mich zu überschätzen. Ich kann nicht mehr so tun als wenn nichts wäre, aber alles auf meine WS zu schieben liegt mir auch fern. Wenn ich zu lange sitze oder stehe dann zwackt es nun mal, das ist auch bei gesunden Menschen so, oder nicht?

Auch bei mir hat ein Hund einen sehr großen Therapienutzen, meine Lütte muss raus, egal welches Wetter. Hunde haben ein sehr feines Gespür für Stimmungsschwankungen insofern nützt es dann doppelt.

Das sind so meine Gedanken zur Schmerzrunde,

lieben Gruß Sanne
pico0385
Hallo an Alle,

will mich hier auch mal melden.
Ich denke, dass keiner sich die Schmerzen aussucht oder wünscht. Schmerzen sind auch ein Ausdruck des Gesundheitszustandes.
Ich kämpfe nun mittlerweilen seit ca. 47 Jahren mit meiner Wirbelsäule.
Es gibt immer ein Auf und Ab.
So habe ich immer so gelebt, dass, wenn es mir gut ging, ich alles gemacht habe. Habe auch zu meinem Beruf als Zeichner einen Ausgleich im Sport, handwerklichen Tätigkeiten, d.h. mal richtig körperlich ausarbeiten gesucht. (z.Bsp. 2 Wohnungen ausgebaut)
Bei Schmerzattaken, gleich auch Bewegungseinschränkung, ging dann aber doch nichts mehr und ich bin hart im nehmen.

Von meinen OP's hatte ich mir auch für hinterher mehr versprochen. D.h. die HWS hat mir schon eine Zeit etwas Besserung, vor allem im li. Arm gebracht.
Ja, und die letzte mit der LWS, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Schmerzen und die Nerven in den Beinen besser werden.
Immerhin kann ich jetzt etwas länger stehen und gehen, als vor OP (da bin ich abgebrochen und der Schmerz in der LWS steigerte sich bis zur Übelkeit, auch mit Targin)

Helfen tut mir Momentan neben den Medis, dass ich mich zwischendurch hinlegen kann, seitl. mit Nackenrolle im Rücken als Stütze.

LG Pico


Süßnase
Huhu Ihrs,

ich noch mal:

Mir haben zwei Schmerzärzte und ein Neurochirurg gesagt, dass ich wahrscheinlich heute schmerzfrei wäre, wenn ich nicht 2,5 Jahre die Harte "gespielt" hätte...

Ich habe nach dem akuten ersten BSV noch 2,5 Jahre als Krankenschwester gearbeitet und immer gedacht, dass es irgendwann weg sei....tjo Pustekuchen....

Mit den starken Medis (Jurnista) kann ich heute so lala meinen Alltag regeln...an Arbeiten ist nicht zu denken...

Aber selbst MIT den Medis muss die Psyche trainiert werden um mit den Restschmerzen klar zu kommen....aber manchmal kotzen mich die Nebenwirkungen sooo an (maximal erhöhtes Schlafbedürfnis, Konzentrationsschwäche, Atemnot etc), dass ich die blöden Tabletten am liebsten wegschmeißen möchte....ich habe schon oft versucht zu reduzieren, aber dann geh ich vor Schmerzen die Wände hoch.....echt Sch....

LG

Süßnase winke.gif
Sanne47
Hallo süßnase, wink.gif

ich kann dir nur anraten, durchzuhalten!!!!!!!!!! Es lohnt sich, glaube es mir. Ich habe diese Schmerztherapie 2005 bis Anfang 2008 durchgemacht. Ich weiß das man sich ordentlich benebelt fühlt, gerade morgens. Es ist ein Grauen, aber eigenmächtiges Absetzen der Medis kann auch ein Schuss nach hinten sein und der Therapieerfolg ist dann in Gefahr. Man muss ja erst einmal sein Hirn neu resetten lassen. Es muss erst einmal die Erfahrung machen, das da kein Schmerz mehr sein kann, bzw. darf.

Ich war früher auch mal die 150 %ige, bei der Arbeit, Familie und Freunde. Das kann ich heute natürlich vergessen. Und ganz ehrlich, jetzt 6 Wochen nach meiner Op C4/th1 dorsal, benötige ich nur noch 1 Ibu 600 für den Tag und für die Nacht + Tetrazepam. Ich darf erst nächste Woche langsam mit Physio anfangen, nur Wärme und Massage noch keine Bewegung, aber die wird kommen. Nächstes Jahr findet wieder der women's run in Köln statt, 7,5 km will ich schaffen. Mein Nc meint das ich das auch schaffen werde, trotz Spondy L5/S1 und C4/TH1.

Halte durch und einen ganz lieben Gruß

Sanne
Tinasonne
Hallo ihr Lieben,

bemerkenswert finde ich diese Aussage von Sanne 47; Es gibt aber auch die Menschen, die 'echte Schmerzen' erleiden, durch organische und knöcherne Beeinträchtigun, da sind die Schmerzen unter u. U. so groß, das ein sich Zusammenreißen nicht mehr machbar ist bzw. wie Tinasonne und Gerd schreiben eher kontraproduktiv ist. Wenn man einmal in einer solchen Abwärtsspirale sich befindet, hilft nur noch professionelle Hilfe inform einer Schmerztherapie mit Psychotherapie

Super smilie_up.gif genau da wollte ich anknüpfen. Danke!

Liebe Süßnase,

auch dir Danke! denn du beschreibst die Situation, wenn man ignoriert.........! Na Süßnaße wir lesen uns auch schon eine Weile und ich könnte nicht so schreiben, wenn ich nicht den selben Fehler gemacht hätte. Meine Schmerzis haben immer damit gehadert, warum meine Schmerzgrenze soooo Hoch ist. Klar ist mir mittlerweile, weil ich sie auch getragen habe. nein.gif

Schmerz ist immer ein Signal des Körpers................mal mehr.........mal weniger.............!!

Liebe Grüße Tinasonne smilie_kiss1.gif
Süßnase
@ Tinasonne

Ich musste erst ganz am Boden sein um zu verstehen, dass es SO nicht weitergeht....schlimm

Mein Männe und meine beste Freundin waren damals am verzweifeln...

Heute geht es mir meistens ganz gut, manchmal aber ganz besch.......ich bin aber eher ein positiver Mensch und erfreue mich mittlerweile an dem, was ich machen kann und beweine nur noch selten das, was ich nicht mehr leisten kann.

Ein wichtiger Punkt in einer "Schmerzkarriere" ist, dass frau ne Aufgabe hat und Menschen, die zu einem stehen...und einen lustigen munteren Wauwibär...

Mit dem Jurnista komme ich meistens gut klar...das nun schon 4 Jahre in ähnlicher Dosierung, was wohl auch nicht häufig ist....

Wie schon mal gesagt: der Diabetiker braucht sein Insulin und der chronisch Schmerzkranke bisweilen seine Opiate....nicht mehr nicht weniger

Was hab ich davon, wenn ich nicht süchtig bin, aber ständig vor Schmerzen auraste, mich nerve, andere nerve etc pp

Jeder Mensch ist anders...

LG

und eine wunderschöne stressfreie Adventszeit

wünscht Euch

Süßnase streicheln.gif
Tinasonne
Nabend Süßnase,

@ Tinasonne

Ich musste erst ganz am Boden sein um zu verstehen, dass es SO nicht weitergeht....schlimm


Ja schlimm......., und schön , das du Hilfe hattest. Ich kann dich sehr gut verstehen, denn damals war ich das passende Beispiel zu dir! Und jetzt gehe ich damit um, genieße das Leben, erfreue mich an dem "was jetzt ist". Ertrage nicht mehr alles, höre in mich rein.

Und so wie du das meisterst liebe Süßnase hallo.gif

Und nun komm mir nochmal einer, der Schmerzen ignorieren will smhair2.gif

Natürlich brauchen wir nicht ins Jammertal fallen, aber Schmerz zu definieren , wo fängt das an??

Wenn ein Kind sich schneidet, heisst es immer, ohh ist nicht so schlimm, komm Pflaster drauf! Aber das Kind hat den ersten Schmerz gespürt, DAS IST SEIN SCHMERZ: Und jeder sollte SICH wichtig nehmen, egal ob der eine oder andere "mehr" oder "weniger" Schmerzen hat. Das können wir nicht beurteilen.

In diesem Sinne schönen 2.Advent. und danke an Süßnase.

Tinasonne

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