Hallo Cassis,

ich danke Dir für den Tipp, aber mein Kopf hängt im Moment so tief, dass es mir sehr schwer fällt, ihn hochzuhalten. Viele in meiner Familie reden auf mich ein, den Job doch sausen zu lassen, bei so einem Chef. Aber das ist leichter gesagt als getan. In meinem Alter wird die Jobsuche zu einer Lotterie und ich arbeite nun mal sehr gern. Ich mache mir immer wieder Vorwürfe, es erzählt zu haben. Wenn ich es für mich behalten hätte, dann wäre vieles vielleicht einfacher. Egal, irgendwie werde ich schon durchkommen. Wenn ich die Krankheitgeschichten vieler hier lese, dann möchte ich auf gar keinen Fall, in solch eine Lebenssituation zu geraten. Lieber halte ich die Schmerzen aus und nehme meine Medis, denn dann sind auch meine Ärzte zufrieden, wenn ich Ihnen erzähle, dass es mir damit besser geht, auch wenn es nicht stimmt.

Liebe Grüsse
aris

Hallo aris

Ich möchte Dir keinesfalls zu nahe treten, aber ich sage es jetzt mal ganz deutlich:

Deine Ärzte zu belügen und im Endeffekt auch Dich, das bringt Dich langfristig nicht weiter.
Dein Körper wird sich für diesen Raubbau rächen.
Und dann geht erst mal lange Zeit gar nichts mehr.
Und dann sitzt Du richtig in der Schei***

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du Deine Existenz abgesichert haben willst.
Ich habe auch mein Leben lang gearbeitet, ich musste mir NIE Sorgen um meinen Arbeitsplatz machen.
Ich ging gerne arbeiten und auf Grund einer sehr dünnen Personaldecke (tja, hat sich für den AG ja ausbezahlt, weil wir alle ohne zu Murren gebuckelt haben) Überstunden geschoben, auf Urlaub und freie Tage verzichtet, hab mich mit Medis (Novalgin,Celebrex usw, alle, die ich halbwegs vertrug und mit denen ich meinen Job noch machen durfte) zugeknallt und bin zur Arbeit gegangen.
War dann auch noch zu lange bei den falschen Ärzten und dann kam der Tag an dem nichts mehr ging.
Und seit diesem Tag bin ich zuhause. Muss zum ersten Mal in meinem Leben um meine Existenz bangen.
Mein AG will mich loswerden, die Ärzte sprechen von Erwerbsminderung und und und.

Super Klasse....

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.... Und in einem zerbrochenen Krug kann ich kein Wasser mehr transportieren.

Was die Freunde betrifft - da wirst Du noch viele mehr gehen sehen. Aber auf die ist auch geschi**en.
Der wahre Freund entpuppt sich immer erst in der Not!!!!


Aber es ist Dein Leben, Du musst wissen, was Du tust, Du musst Deine eigenen Entscheidungen treffen.

Alles Gute

Lg
Maria

Liebe Maria,

ich danke Dir und möchte Dir sagen, dass Du völlig Recht hast. Aber ich sitze in einer wirklichen Zwickmühle und weiss wirklich nicht was ich machen soll. Ich bin unter der Woche nie zu Hause, meine Kollegen sind in dieser Zeit meine Familie und mein Chef wiederum hat mir klare Ansagen gemacht. Keine Krankschreibung mehr und Urlaubsstopp für die nächsten zwei Monate, weil ich ja schon 4 Wochen wegen Krankheit gefehlt habe. Sollte eine Krankschreibung kommen, oder mit anderen Maßnahmen, die ein Fernbleiben von der Arbeit erfordern, verliere ich mein Projekt hier und das möchte ich um jeden Preis verhindern, also mache ich es mit.
Ich werde Anfang September zu einem Neurochirurgen gehen und mir seine Meinung einholen. Der Orthopäde, bei dem ich war, meinte nur, dass ich auf jeden Fall zum NCH muss. Gut, konservativ werde ich versuchen, dass machen zu lassen, was zeitlich für mich möglich ist, aber andere Maßnahmen kommen für mich nicht in Frage.

Das meine ich mit diesem Spagat hinbekommen, ich weiss nicht wie ich es machen soll. Seit dem ich diese Diagnose habe (ca. 9 Monate) hat sich mein Leben von den Lebensumständen her, um 180° gewendet. Ich hoffe und bete inständig dafür, dass ich mich nicht eines Tages entscheiden muss.

Viele liebe Grüsse
aris

Moin Aris,

Kurze Zwischenbemerkung, "Um diese Entscheidung wirst du nicht herumkommen", früher oder später.

LG Harro

PS. Entweder freiwillig oder dein Körper zwingt dich dazu.

Hallo Harro,

das mag sein, freiwillig werde ich mich auf keinen Fall entscheiden. Und sollte der Körper mich zwingen wollen meinen Job aufgeben zu müssen, dann gibt es Mittel, ihn davon abzuhalten.
Mich würde mal interessieren, wer von Euch denn einem Vollzeitjob (8-12h) nachgeht und diesen Spagat schafft? Ich fühle mich irgendwie nur von einer Seite verstanden, nämlich, wenn es um die Krankheit geht. Aber da gibt es ja noch die zweite Seite und da weiß ich nicht ob das für Euch auch ein Thema ist?.

LG
aris

Hallo aris,

kann dich gut verstehen....job und krankheit...passt leider nicht zusammen.

Habe den Spagat auch versucht.....habe mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt und bin wieder arbeiten gegangen.

Das ganze hat leider nur 3 Monate geklappt....dann ging gar nichts mehr.
Mein AG will mich jetzt ständig zu einer Aussage drängen wann ich denn wiederkomme. Hallo bin ich Hellseher?

Ich habe mir geschworen....nie wieder werde ich meine Gesundheit für die Firma opfern. Das kann es nämlich nicht wert sein.


Arbeit ist glaube ich für die meisten hier ein Thema.

Ich selbst bereite mich jetzt zuhause auf eine Prüfung vor,...wo ich noch nichtmal weiss ob ich sie überhaupt Mitte Oktober schreiben kann. Weil ich im Moment höchstens 2 Std sitzen kann.
Habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Vielleicht passiert ja noch ein Wunder.

Welche Mittel meinst du denn?, wenn du sagst... sollte mich mein Körper zwingen ....dann gibt es Mittel ihn davon abzuhalten?

Irgendwann helfen auch keine Schmerzmittel mehr.

Möchte dich nicht runterziehen....versteh das bitte nicht falsch......aber du spielst wirklich mit deiner Gesundheit...und damit auch mit deinem Job. Denn wenn du dann für längere Zeit ausfällst,.weil du den Spagat versucht hast...wird dein AG der erste sein...der dich fallen lässt. Und du hast dann noch mehr Probleme deinen Körper wieder gesund zu kriegen.

Ist es dir das wirklich wert?

Überlege dir das wirklich gut.

Lg Bente

Tja aris,
bei mir hat der Körper entschieden, bin jetzt EU-Rentner.

Deswegen hab ich dir das ja geschrieben.

In diesem Sinne, Harro

Hallo Bente und den anderen,

es muss einen Weg geben, wo beides zusammen passt und den werde ich versuchen zu gehen.
Ich werde mich aus diesem Forum zurückziehen. Ich habe sehr wertvolle Anregungen und Hinweise bekommen, die mich zum Nachdenken anregen. Ich weiss jetzt, wann es Zeit ist, einen Facharzt aufzusuchen usw. Dennoch werde ich ein inneres Gefühl nicht los, das man vielleicht denkt ..." wenn er 8-12h am Tag arbeiten kann, dann kann es nicht so schlimm sein, was will er eigentlich hier, entweder ist er krank oder er geht arbeiten...." Ich kann es mir auch nur einbilden, aber vielleicht ist es doch so.
Ich will klarstellen, dass mir meine Gesundheit sehr wohl viel bedeutet, aber ich gezwungen bin Geld zu verdienen. Nie mehr möchte ich in meinem Leben durch eine Kranheit auf die unterste Ebene der Gesellschaft abrutschen. Vielleicht können einige das verstehen. Mit den Hilfsmitteln, die ich habe, versuche ich solange durchzuhalten wie es geht und dann werden wir weiter sehen.

Ich bedanke mich bei allen, die mir geholfen haben, mein Leben von einer anderen Seite her zu sehen, dafür sage ich DANKE.
Ich finde auch, das dieses Forum das beste ist, was zur Zeit am Markt existiert, deshalb ein super dickes Lob an die Macher. Und allen anderen hier im Forum sage ich noch einmal meinen Leitspruch: "Jedes Ding ist mit seinem Gegenteil behaftet"

Tschau
aris

Hallo aris,

viel Glück dabei.....wünsche dir wirklich nur das Beste.

Alles Gute.

Lieben Gruß Bente

PS: Wollte dich wirklich nicht verschrecken.....wollte dir nur die Augen öffnen....hoffe du hast es nicht missverstanden.

Hallo aris,

ich wünsche Dir auch, dass Du es schaffst - und das von ganzem Herzen!!

Eigentlich hatte ich mich ja von Deinem Thread distanziert, weil Du zuerst geschrieben hattest, deine Familie sei Dir wichtig - dann aber plötzlich folgender Satz von Dir kam...



Da dachte ich dann "so ein Schaumschläger - hat der nicht behauptet, seine Familie sei ihm wichtig??"

Nun schreibst Du, Du ziehst Dich zurück....

Tolle Wurst aris,

ich frage mich gerade, wovor Du im Leben noch weglaufen willst....bis Du in der Sackgasse angekommen bist - und dann...... siehe Zitat zweite Zeile???

mann mann mann aris!!!!!!!!!!!

Schon mal dran gedacht, dass "für die Familie da sein auch in schweren Zeiten gilt?
Dass Deine Familie Dich auch dann braucht, wenn es Dir schlecht geht?
(Vielleicht ja sogar, weil sie Dich lieben... )

Ich denke, es wird Deinen Leuten nicht gut damit gehen, wenn sie später dran denken...und viell. sind sie auch traurig und nehmen es Dir übel, dass Du Dich "für die Familie" so vernachlässigt hast?

Mein Tipp - denk mal an alle, die eine "infauste" Diagnose (bitte googlen) haben - zum Beispiel ALS (bitte auch googlen) - das sind Menschen, die wirklich um ihr Leben kämpfen - wirklich für die Familie und sich - und nicht für ihr eigenes Ego - jedenfalls habe ich 2 mit dieser Prognose kennengelernt, die gekämpft haben!

Ich denke, da sind wir Bandis - die teilweise zwar der Arbeitskraft beraubt wurden - aber
die trotzdem 100 Jahre alt werden können - noch wirklich gut dran....!!
(Ich weiß, klingt makaber, wenn man vor Schmerzen nicht weiß wo man sich lassen soll....)

Lass Dein Aneurysma operativ behandeln, danach die LWS - damit hast Du eine reelle Chance auf eine bessere Lebensqualität!

Weglaufen dagegen hat noch keinem geholfen.....!!

Nur rumjammern und nichts ändern ist auch wenig konstruktiv!
(Tut im Moment gut - aber die Misere bleibt..... )

LG

von der Tigerente

Marlies