Hallo zusammen,
@november
die natürliche Versteifung der Wirbelsäule schreitet natürlich bei jedem Menschen mit den Jahren fort. Bei Deinem verknöchertem BSV ist das etwas anderes - er verknöcherte halt in seiner ungünstigen Lage, nämlich Richtung Spinalkanal. Diesen Störenfried auszufräsen (Dekompression) ist nichts Ungewöhnliches...wenn Deine Schmerzen also davon ausgehen, würde ich diesen Eingriff in Erwägung ziehen, um die Schmerzen wegzukriegen!
(Siehe den aktuellen Thread von Gabi43, sie hat das ja grad hinter sich!)
Und die latente Sorge, wie sich S2 in Zukunft hält, bliebe natürlich - aber die Sorge, ob und wann Probleme auftauchen, haben ja alle Operierten, egal ob Hüft-TEP oder ein Marknagel, der eine OS-Fraktur fixiert - damit kann man nur versuchen, umzugehen...
Das Thema natürliche Verknöcherung ist in Zusammenhang mit einer Spondylodese aber auch sehr wichtig:
Viele Operateure versteifen viel lieber ältere Pat., da bereits eine gewisse natürliche Versteifung
eingetreten ist. Diese Pat. haben weitaus seltener Probleme mit der langen Ruhephase (Job, Kinder, Extremsportarten etc...) und mit dem Thema Anschlussinstabilität, da die Hebel- und Schwerkräfte nicht mehr so sehr im Vordergrund stehen.
(Somit hat das Alter manchmal auch Vorteile *lach*)
@MartinaW
Ich glaube nicht, dass das Prinzip der Biomechanik in der BWS (die ja wirklich sehr selten betroffen ist - und daher oft gar nicht oder wenn, nur stiefmütterlich erwähnt/beachtet wird...)
von der in der LWS wesentlich abweicht.
Dass das direkte Nachbarsegment den meisten Druck auffängt und sozusagen die folgenden
Segmente "schützt", klingt für mich physikalisch logisch - aber sobald die übernächste Etage bereits vorgeschädigt war, ist dieses Gesetz ja außer Kraft gesetzt!
Zitat
in dem Fall könnte nur über eine längere Versteifungsstrecke der Druck von Th 10/11 genommen werden
Dafür müsste ich dann wahrscheinlich auch mögliche Anschlußdegeneration hinnehmen.
Bezügl. langer Versteifungsstrecken empfehle ich gerne das Lesen im Skoliose-OP Forum!
klick hier!Die Skolis haben ja teilweise phänomenal lange Fusionsstrecken - und ich habe den Eindruck, dass sie im späteren Leben (also post op) - nach einer sicherlich längeren Heilungsphase - und je nach Alter - deutlich weniger Probleme haben als wir hier - besonders das Wort Anschlussinstabilität findet man dort nur recht selten!! (??)
Auch die Klinikberichte dort sind total interessant - die OP-Kliniken wurden in einer umfangreichen Aktion von Operierten bewertet!
Die Aktion läuft wohl noch und wird von Dr. Dieter Hoffmann ausgewertet (das ist ein wirklich kompetenter Orthopäde aus Leonberg bei Stuttgart, der mit Breisach, Tübingen und Neustadt eng zusammenarbeitet!)
Es gibt im Forum auch einige Threads über Langensteinbach (einfach dort die Suchfunktion nutzen) - nur mal so für Dich!
Auch ein Unterforum Österreich gibt es - Hallo Eveline!! ;-)
@Eveline,
oh je - das klingt ja wirklich fatal bei Dir - wie lange nach der OP wurde denn das Material entfernt??
Die Verknöcherung bzw. bis wirklich alles richtig fest ist, kann zwischen 8 Monaten und 2 Jahren dauern. Meine wechselnden LWS-Gefühle sagen mir Heute - nach knapp 2 Jahren - immer noch, dass die Festigkeit sich immer noch verändert.
Wenn nur 1,5 Jahe seit der OP vergangen waren, dann scheint das evtl. zu früh gewesen zu sein?? Klingt nach einer schleichenden - aber doch rascher Verschlechterung!
Ich hatte mal eine Schraubenentfernung (wegen des Schraubstockgefühls) geplant - aber ich hätte mich vor Ablauf von 2,5 Jahren aus Sicherheitsgründen da nicht ran getraut....aber ich bin auch bald 48 Jahre alt!

Mit dem Schraubstockgesfühl komme ich zwar nicht gut klar, aber ich habe mich relativ gut dran gewöhnt...
Dein BSV 4 Segmente oberhalb Deiner Versteifung hängt dann sicherlich mit der Biomechanik und der Lastenkurve der gesamten WS zusammen (das ist der Teil, den ich nicht deutlich erklären konnte...) und wenn die betroffenen Stellen in einer ungünstigen Lage zueinander stehen (nach dem o.g. Prinzip) - dann ist es durchaus nachvollziehbar, dass aufgrund einer Schwachstelle eine "Sollbruchstelle" entstanden ist - und das ist dann die A-karte - für Dich!
Und das Deine Facettengelenke dann laut aufmucken, wundert mich nicht, deren Überlastung muss ja richtig heftig sein!
Zum besseren Verständnis einer
Osteochondrose noch mal das hier - fand ich gut und verständlich beschrieben:
Zitat
Unter einer Osteochondrose versteht man eine Veränderung des Bandscheibenknorpels (griech. chondron = Knorpel) mit einer begleitenden Reaktion des Wirbelkörpers (griech. osteon = Knochen). Typischerweise sieht man im Röntgenbild bei einer Osteochondrose eine Höhenminderung des Bandscheibenraumes. Als Ursache kommt am häufigsten ein Verschleiß in Frage, z.B. durch eine langdauernde Überlastung der Bandscheibe. Häufig sieht man Osteochondrosen bei Patienten mit einer Skoliose, d.h. einer Seitverbiegung der Wirbelsäule. Durch diese Seitverbiegung wird die Bandscheibe einseitig zu stark belastet und im Laufe vieler Jahre verschlissen. Weitere Ursachen von Osteochondrosen sind frühere Bandscheibenvorfälle; auch nach Bandscheibenoperationen kann es als Spätfolge zu Osteochondrosen kommen. Seltener entstehen Osteochondrosen in der Folge von Entzündungen der Bandscheibe.
Durch die Veränderung der Bandscheibe verschlechtern sich ihre mechanischen Eigenschaften, d.h. sie kann nicht mehr so gut als Puffer oder Stoßdämpfer arbeiten wie eine gesunde Bandscheibe. Deshalb wird der Knochen der angrenzenden Wirbelkörper (Grundplatte = über der Bandscheibe liegende Begrenzung des Wirbelkörpers; Deckplatte = unter der Bandscheibe liegende Begrenzung des Wirbelkörpers) stärker belastet und reagiert mit einer Zunahme der Knochendichte. Durch die erhöhte Stoffwechselaktivität nimmt auch der Wassergehalt des angrenzenden Gewebes zu. Auf einer kernspintomographischen Aufnahme (Kernspin-Tomographie) sieht man diese Wasserzunahme als Ödem. Durch die stärkere Belastung des Wirbelkörpers kommt es zugleich zu einer Abstützungsreaktion, d.h. der Wirbelkörper versucht quasi durch den seitlichen Anbau von Knochen, mit einer Zunahme der Fläche dem erhöhten Druck zu begegnen. Diese knöchernen Randanbauten am Wirbelkörper nennt man Spondylophyten. Da die sich die Wirbelkörper dadurch in ihrem Aussehen verändern, spricht man von einer Spondylosis deformans.
Durch die veränderte Biomechanik des beteiligten Wirbelsäulensegmentes kann es zu Veränderungen der Statik kommen. Bei einer vermehrten Biegung der Wirbelsäule nach vorne spricht man von einer Kyphosierung (Kyphose), bei einer vermehrten Biegung der Wirbelsäule nach hinten von einer Lordosierung (Lordose).
Quelle: Rheuma online.de
Ich wünsche allen einen schönen Samstag!
Ach ja - und schön, dass Ihr mit meinen laienhaften Ausführungen doch etwas anfangen konntet - ich war da nicht ganz sicher...
LG
von der Tigerente
Marlies