Hallo Inge,
vielen Dank für deine Antwort, du leidest bestimmt unter sehr starken Schmerzen. Schwimmen geht auch mit Schmerzpflaster?

Jetzt zu deiner Frage:Wie ist das gemeint, zu jung dafür?

Es wurde mir von Ärzten zu oft gesagt, ich müsste dafür älter sein.
Meine erste Erfahrung mit Morphinen war schrecklich, wurde wie drogenkrank behandelt. Eine Ärztin sagte:,,Das verschreibt sie nur alten Leuten, ich muss das in meinem Alter aushalten können", das Wartezimmer konnte bei der Lautstärke mithören.

Ein Alter für Schmerzen gibt es ja wohl nicht! Ab wann soll das sein?
Selbst Ungeborene empfinden bei Eingriffen im Mutterleib Schmerz.
Wer noch nie solche Schmerzen hatte, kann es nicht nachempfinden. Hätte mir das jemand früher erzählt, ich bin mir nicht sicher, was ich gedacht hätte .
Rückenschmerzen???

Nochmals danke
Liebe Grüße an dich
Kessi

Hallo Kessi,
ich freue mich sehr wenn ich Dir geholfe habe. Ich habe nichts dagegen wenn wir uns per E-Mail austauschen.
Ja ich habe schon einige Erfahrung mit der Schmerztherapie. Im Gegensatz zu Dir habe ich hier mit meiner Schmerztherpeutin bzw. mit dem hiesigen Schmerzzentrum sehr großen Glück gehabt. Es sind die ersten die mir das Gefühl geben das sie mich verstehen. Die mir zuhören wenn es wieder schlimm ist und mich auch immer wieder auffangen wenn ich verzweifelt bin. In welcher Stadt wohnst Du?
Ja, meinen Schmerz verberge ich sehr gute. Ich kann ja meiner Umwelt nicht immer auf die Nerven gehen. Außerdem abe ich 2 Kinder die mich fordern. Die zwar wissen, dass ich krank bin , aber mit 10 und 12 , aber man kann ja nicht zuviel erwarten.
Also liebe Kessi wenn Du möchtes können wir uns gern per E-Mail austauschen.
Liebe Grüße
Tine

Hallo Kessi,
Mit dem Schmerzpflaster kann man schon schwimmen gehen. Sauna (gehe ich eh nicht) nur beim Wechsel des Pflastern sprich wenn es weg ist.
Glaube jeder hier hat Schmerzen mehr oder weniger. Ja, jammern nützt nichts, aber dafür denke ich ist das Forum ja da. Gut, im normalen Alltag draussen ist das etwas anderes. Verstehen eh die Wenigsten. Wie auch? Wenn man noch nie Schmerzen hatte, kann man es nicht nachvollziehen. Und auf die mitleidigen Blicke kann ich verzichten.
Solche Ärzte wie Du beschreibst, die gibt es zur genüge. Denke solche Erfahrungen haben schon die meisten hier gemacht. Man soll sich das nicht sosehr zu Herzen nehmen. Ich weiss ,das ist manchmal verdammt schwer.
Trotzdem denke ich solltest Du nach einem kompetenten Schmerzarzt suchen. Ich bekam die Adresse über die Deutsche Schmerzhilfe Hamburg.
Internet: www.schmerzhilfe.de  oder Tel. 04142-810434
Du bekommst dann von dort eine List mit kompetenten Schmerzärzten in Deiner näheren Umgebung.
Ich möchte damit keine Werbung machen. Aber so kam ich zu meinem Doc.

Wünsche Dir noch einen schönen Tag mit ganz, ganz wenigen Schmerzen.

 Inge

Hallo Bienli,
Auch ich wollte eigentlich von den Medikamenten runter. Ging leider nicht. Bist Du immer so optimistisch?  habe da manchmal schon so mein Problem damit. Können uns die Hand reichen, auch bei mir geht das jetzt 5 Jahre. Mit Höhen und Tiefen. Ich weiss, wie Schmerzen depremieren können. Du hast recht mit den 12 Stunden MST. Aber bei mir ist das immer einwenig anders.
Das ist auch richtig, dass es anderen schlechter geht. Aber Schmerzen bleiben Schmerzen. Und wenn es wiedermal heftig ist, dann denke ich nicht an die Anderen, sondern nur an mich, dass die Schmerzen bald wieder einigermassen erträglich werden.
Ich denke dann, das soll mein Leben sein? Auf soeine Art Leben pfeife ich. Aber dann denke ich es muss doch irgendwann besser werden. Und so vergeht ein Tag nach dem Anderen.
Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Und ich bin sehr froh, dass  ich das Forum, die Leidensgenossen gefunden habe.

Ich wünsche Dir einen schmerzarmen Tag
 Inge

Hallo Inge,
auch ich wollte von den Medikamenten runter, aber es hat nicht geklappt. Weil ich bis heute nur sehr schlecht akzeptieren kann das es nur mit Morphinpräparaten bzw. mit Schmerzmitteln besser wird. Ich bin 41 Jahre geworden und sage mir "soll ich diese nun noch 40 Jahre einnehmen". Unvorstellbar. Der Auslassversuch ging gründlich daneben. Ich habe reduziert nach Rücksprache meiner Ärztin (die war nicht dafür, aber sie hat es mich versuchen lassen). Ich kam bis 1 x 40 mg Oxygesic  und dann war der Schmerz so durchgebrochen, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte und laufen ging auch nicht mehr. So habe ich die Tablette wieder auf 3 x 40mg und 2 x 20 mg Sevredol hochgesetz. Nutzte auch nicht mehr, weil der Schmerz so stark war das er mit dieser Dosierung kaum in den Griff zu bekommen war. So bekam ich 3 x 60mg Oxygesic (vorübergehend).ich werde diese aber wieder reduzieren auf 3 x 40mg.
Ich verstehe Dich sehr gut. Auch ich habe Höhen und Tiefen. Ich habe wenigstens das Glück in guter ärztlicher Behandlung zu sein, was ja leider nicht die Regel ist, d.h. nicht, dass ich nicht auch sehr negative Erfahrungen gemacht habe (zur Genüge). Es gibt Tage da kann ich mit den Schmerzen gut umgehen, dann gibt es Tage da bin ich am verzweifeln und sage mir auch "Soll es das gewesen sein". Auch ich hoffe immer das es besser werden muß, aber es kommt nicht. Obwohl es mir seit ich nicht mehr von jedem Arzt erwarte, dass er mich schmerzfrei bekommt besser geht. Ich werde auch nicht mehr schmerzfrei, dass hat man mir gesagt. Es wird nur noch gebessert werde können. Ich wollte Dir eigentlich nur sagen, dass ich Dich gut verstehe.
Auch ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe.

Du hast recht, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen Tag mit nicht soviel Schmerzen.
Tine

Danke Bienli, Inge und Tine,

ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ihr mir mit euren Antworten helft.
Ich merke jetzt, mein Ziel war falsch, wollte es immer ohne Medikamente aushalten, dachte Neurontin reicht, alles andere kann ich demnächst absetzen. Habe auch rückdosiert, wegen Ärger beim Arzt.
Stellt euch vor, sie hat sich runtergebeugt, kam wieder hoch und sagte:,,Sie kommt auch nicht ganz runter, ihr tut nicht der Rücken weh", es folgten noch andere Worte, einfach unfassbar.
War lange bei ihr in Behandlung, es war sehr deutlich, dass sie mich loswerden wollte!
Ist bei Weiterbidung Schmerztherapie, wollte auch nicht, dass ich zur Schmerztherapeutin gehe. Welch ein Widerspruch.

Inge, ich habe eine Schmerztherapeutin, sie ist sehr nett.
Ich dachte wirklich, ich finde eine Möglichkeit, den Schmerz loszuwerden z.B.Nerv abtöten.
Zur Zeit kann ich schlecht laufen, es geht nach wenigen Metern in beide Beine, trotz Sport.
Ich verberge meine Schmerzen recht gut, besonders zu Hause.
Meine Tochter kann jederzeit Freundinnen mitbringen, sie können mich auch bei Schulproblemen fragen, macht Spaß bei Projekten zu helfen.
Ich weiß, dass Kinder sehr leiden, wenn die Eltern krank sind.
Deshalb probiere ich alles zu machen, was ich kann.
Habe ich bis jetzt gut geschafft, kostet viel Kraft, das wisst ihr ja, aber mein Kind soll nicht unter meiner Erkrankung leiden.
Man sieht uns ja zum Glück den Schmerz nicht an, gute Tage nutze ich aus.
Meiner Familie erzähle ich nicht sehr viel davon, besonders meiner Mutter nicht, ich schaff das schon....

Hier im Forum schreibe ich zum ersten Mal darüber, ich staune über mich selbst.
Wahrscheinlich, weil ich weiß, andere verstehen das.
Ich glaube, unsere Gedanken sind ähnlich, unsere Sorgen gleich.
Wenigstens weiß ich jetzt - ich bin kein Einzelfall, dem es so geht.

Liebe Grüße von Kessi  
Danke

Hallo Kessi,

wie soll Dir die Schmerztherapeutin helfen, wenn Du ihr nicht sagst wie doll Deine Schmerzen sind und was sonst noch so abläuft. Sie kann Dich doch nicht richtig einstellen, wenn Du ihr die hälfte verschweigst, also zu den Ärzten sollte man schon offen sein. Desweiteren solltest Du auch Deine Medikamente nehmen und so erst einmal schmerzfrei werden.

Zitat

Stellt euch vor.sie hat sich runtergebeugt,kam wieder hoch und sagte:,,Sie kommt auch nicht ganz runter,ihr tut nicht der Rücken weh",es folgten noch andere Worte,behalte ich für mich,zu schlimm! War lange bei ihr in Behandlung,es war sehr deutlich,dass sie mich loswerden wollte! Ist bei Weiterbidung Schmerztherapie,wollte auch nicht.dass ich zur Schmerztherapeutin gehe.Welch ein Widerspruch.

Die Frau ist fehl am Platz.

Wie alt ist denn Deine Tochter, dass Du mit Ihr nicht darüber reden kannst, Kinder haben manchmal mehr Verständnis als Du denkst. Ich finde in einer Gemeinschaft sollte man sich ruhig aussprechen, es könnte sonst Jahre später als Bumerang zurück kommen. Was würdest Du denn sagen, wenn Deine Tochter mal Probleme hat und nicht zu Dir kommen würde?? Wärst Du da nicht enttäuscht?

Man kann nicht immer alles alleine. Die Familie nimmt das bestimmt besser auf als Du denkst, es stimmt nicht das Kinder unbedingt leiden, aber sie zeigen oft auch sehr viel Verständnis für die Eltern. Der phsychische Druck, dass keiner merkt wie schlecht es Dir geht, hilft auch nicht zum Gesunden.

Ich rede mit meiner Tochter auch über alles und sie erzählt mir auch alles, so finde ich es auch richtig.

Sei mir bitte nicht böse über meine Offenheit.

Liebe Grüße

Heidi

Hallo Heidi,
Du hast Recht wenn Du sagst man muß offen mit den Ärzten reden. Jetzt kann ich das langsam auch, weil ich merke, dass ich bei meinen Ärzten ernstgenommen fühle, aber am Anfag hatte ich auch große Probleme damit. Ich habe alles heruntergespielt und wenn ich gefragt wurde wie es mir geht war meine Antwort immer "Es geht" (saudummer Antwort). Dann wurde mir klar ,wie wollen die mir helfen, wenn sie nicht wissen, wie es mir wirklich geht und wie es aussieht. Es steht mir ja nicht auf der Stirn geschrieben. Ich ertappe mich immer noch dabei wie ich manchmal sage "Es geht", aber auch ich bin noch dabei dazuzulernen. Kessi wird es bestimmt auch noch lernen.  Auch ich habe 2 Kinder (damals als alles anfing 6 und 7 Jahre) habe schon Verständnis  wenn ich Schmerzen habe, aber sind auch manchmal sauer (was man auch verstehen kann), dass es mir gerade so geht und ich manche Dinge nicht mehr machen kann. Ehrlichkeit finde besser als wenn man nichts sagt.

Liebe Kessi,mache Deinen Mund auf und sag was Sache ist, wenn Du es runterspielst wirst Du nicht ernst genommen und Du kannst nicht erwarten dass jeder Arzt darfür Verständnis hat. Die Medikamente würde ich auch erst einmal regelmäßig einnehmen, aber keine schnellwirkenden Medikamente wie Valeron, Tramal oder Svredol sondern Retardtabletten die langsam freigesetzt werden. Vielleicht hilft Dir ja eine Selbsthilfegruppe. Ich werde auch in eine Selbsthilfegruppe gehen, weil ich merke, dass andere die das Problem nicht haben einen nicht verstehen können und ich dann diese auch bestimmt nerve (was verständlich ist). Bei der Deutschen Schmerzliga kannst Du Selbsthilfegruppen in Deiner Stadt anfordern. Was ich Dir geschrieben habe soll nicht belehrend sein sondern nur ein Vorschlag wie es vielleicht besser gehen kann.
Meine Kinder  verstehen es recht gut. Ich würde ehrlich mir Deiner Tochter reden. Wie alt ist sie denn.?
Liebe Grüß
Tine

     

Liebe Heidi,
gut das du geantwortet hast, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt.
Meine Tochter und ich wir haben das BESTE Verhältnis der Welt zueinander. Wir reden sehr viel miteinander, sie erzählt mir auch alles, was andere nie ihrer Mutter sagen würden. Sie sieht auch, was ich alles gegen die Krankheit unternehme und weisß,was ich nicht mehr kann.Wir sind dort zusammen ja auch reigewachsen, sie war auch mit in Rehakliniken.
Ich meinte nur ,mein Rücken ist nicht das Hauptthema bei uns, verstecken kann ich es nicht. Was nicht mehr gehtz.B. Kino , macht jetzt ihr Vater.
Aber, sie soll meine Last nicht tragen, mann muss sehr  aufpassen, dass Kinder nicht in die falsche Rolle hineinrutschen, die Verantwortung für das Elternteil übernehmen wollen.

Zu den Medikamenten
Rückdosierung liegt schon länger zurück, das Medikament war zu teuer

Und zu Ärzten war ich immer ehrlich und offen, habe nur nicht gemerkt, dass ich einer falschen Ärztin vertraut habe. Sie hat mir immer eingeredet, das ich schmerzfrei bei meinen Medikamenten sein müsste. Drückte mir Medikamentenwerbung in die Hand wo stand:47jähriger Mann, mehrmals an BS-operiert, jahrelang Tramal, jetzt mit 2 mal 20 mg Oxygesic schmerzfrei!
Hatte die Dosierung von ihr, war nie schmerzfrei damit.


Heidi, ich habe keine Probleme mit Offenheit, sonst wäre man ja nur stiller Mitleser!
Den Austausch hier mit Betroffenen, finde ich sehr wichtig   .

Danke und Gruß von Kessi  

Hallo Tine,
Du schreibst, Morphinpräparate und Valeron dürfe man nicht nehmen. Im Spital haben sie mir Mo-Tropfwen zwischendurch gegeben, aber für zu Hause bekomme ich sie nicht. Im Spital haben sie auch Valeron abgesetzt, aber was mach ich, wenn ich nachmittags so Schmewrzen habe und MST erst um acht Uhr nehmen darf? Anti Rheumatika und andere Schmweztabletten kann ich nichtmehr nehmen (dauerdurchfall).!! Also, was mach ich, nehme Valeron damit ich ein wenig erleichterung bekomme. Ich weiss Du hast recht. Ich muss mit meinem Arzt reden.
Liebe Grüsse
Bienli