Kater Oskar
04 Sep 2006, 16:28
Hallo Bibi
Das dein Mann im Momet Schmerzen hat, halte ich auch für völlig normal, er hatte schließlich eine OP.
Als ich im Dezember 2005 im Aufwachraum wieder zu mir gekommen bin, wurde direkt gefragt, ob ich was gegen die Schmerzen haben will.
Ich "mußte" natürlich den starken Mann spielen und habe gemeint, daß ich auch so zurecht kommen würde. Im Normalfall kann ich -seit Jahren- relativ gut mit Schmerzen umgehen und nehme nur Schmerzmittel, wenn es wirklich nicht anders geht.
Leider war das nach einer weiteren Stunde dann der Fall und ich habe die Fäuste ins Bett gekrallt und mir die Lippen blutig gebissen. Die Schwester, die mich dann wieder auf Station brachte, schüttelte nur den Kopf (glücklicherweise nicht meinen) über meinen Starrsinn.
Sie meinte nur, daß die im Aufwachraum die "richtigen" Medikamente hätten um den Schmerz auszuschalten und ich hätte mir doch gleich was geben sollen, damit ich bis zum Abend schmerzfrei sei. Sie hat mich dann aber auf Station davon überzeugt, daß es kein Zeichen von Schwäche ist, etwas gegen die Schmerzen zu nehmen und ich habe dann auch was bekommen. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich weder wie ich liegen, noch wie ich mich drehen sollte.
Am nächsten Morgen -also etwa 20 Stunden nach der OP- haben mich zunächst nur noch die "Schläuche" und die Schwester (mit Gewalt) im Bett gehalten. Aber nach dem Frühstück durfte ich dann endlich aufstehen. Ich hatte auch zu diesem Zeitpunkt noch Schmerzen, aber längst nicht mehr so heftig.
Ich denke also, daß das mit deinem Mann im Moment völlig normal ist.
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Naja wenn ich ehrlich bin habe auch ich meine Probleme ich habe eine Angststörung und wenn er länger bleibt wird das für mich echt hart. |
Das ist natürlich im Moment absolut besch....en (Entschuldigung) denn da hast du ein absolutes Problem und es nutzt dir auch nichts, wenn man dir sagt, daß du "jetzt stark sein mußt", denn das kannst du vermutlich bei allem guten Willen gar nicht.
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Das kann glaube ich auch keiner verstehen der nich auch daran leidet zumindest versteht mich keiner in der Familie. |
Ich weis nicht, ob es dir nun viel hilft, wenn ich dir sage, daß es hier eine ganze Menge Leute (mich eingeschlossen) gibt, die dich sehr gut verstehen, da sie selbst betroffen sind und wissen, von was du sprichst. Es wurden auch schon etliche Beiträge darüber geschrieben, einer der letzten kam übrigends von doro, die dir hier auch geschrieben hat.
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Aber ich will nicht über mich jammer. Ich bin hier zuhause völlig fertig ich könnte so schreiern. Ich zittere wie espenlaub oder wie man das schreibt. |
Du kannst sicher sein, daß du dir hier im Forum deine Ängste und Sorgen von der Seele schreiben kannst, ohne daß du dich dafür entschuldigen mußt.
Wie gesagt, viele Bandis kennen dein Problem aus eigener Erfahrung, der Rest der Bandis kennt das Problem, wenn niemand versteht, daß man gesund aussieht aber trotzdem ständige Schmerzen hat und nicht mehr weiter weis, da die Umwelt nur mit Unverständnis reagiert.
Du siehst, du bist hier in bester Gesellschaft.
Ich bin mir übrigends völlig sicher, daß es dir helfen wird, wenn du hier über deine Ängste und Sorgen schreiben kannst und dabei bemerkst, daß hier Leute da sind, die dich verstehen, die dir helfen wollen und dich auch mal trösten.
Gerade wenn du sagst
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zumindest versteht mich keiner in der Familie. |
wirst du staunen, wie es hilft wenn du hier gut aufgenommen wirst und du dich auch mal "ausheulen" kannst. Ich glaube das ist auch für dich ganz wichtig und auch für deinen Mann. Denn im Moment mußt DU die Kraft haben, ihn aufzubauen, das kann dir niemand abnehmen, eventuell kannst du dir hier im Forum etwas von dieser Kraft holen, wir helfen so gut wir das können.
Wenn es dir und deinem Mann dann besser geht, schreibst du weiter und gibst etwas von dem an andere zurück, was du hier bekommen hast. Auch das wird dir selbst helfen.
Glaube mir, ich weis von was ich spreche, versuche es doch einfach einmal.
liebe Grüße, vom
Kater Oskar
Bibi2006
04 Sep 2006, 16:47
Hallo
erstmal an Kater Osker vielen dank es baut mich doch wirklich ein bisschen auf. Aber zu meiner sorge kommt noch mein schlechtes gewissen das auch meine angsst im vordergrund steht.
Das es mich in den Wahsinn treibt das es noch länger dauert. Zu alle dem ist es noch so das es mir mehr als schwer fällt stark zu sein das ich mit meiner Angst kämpfe die nicht mal mein Mann versteht und dementsprechend genervt reagiert worauf dann auch ich entsprechend kontere. Was nicht sehr hilfreich ist und manchmal denke ich auch das ist mir alles zuviel und ich habe das Gefühl wir stehen grade erst am Anfang von einem langen beschwerlichen weg wo ich nicht weiss ob ich das schaffe wenn das so weiter geht. Ich weiss auch nicht ob die Op die richtig entscheidung war. Wenn ich lese was andere für Problem hatten bevor sie sich haben operieren lassen. Aber irgendwie wird man von den Ärtzten gezwungen und von der Kasse. Da ich auch nur schlecht ohne meinen Mann das Haus verlassen kann leide ich schon sehr also wenn er bei miir ist bin ich ein normaler Mensch ohne Probleme aber sobald er ins KH ghet bin ich ein Wrack. Nun kann ich ihn auch kaum besuchen da ich niemanden für den Hund habe und ohne kann ich nirgends hin .
wie gesagt meine Familie sagt nur stell dich nicht so an mein Mann ich bin schlimmer dran ich muss operiert werden obwohl ich lieber mit ihm tauschen würde. Ich gehe mal davon aus er hat nicht den harten Mann gemacht sonder sich schon was geben lassen da kenne ich ihn. Er sagte ja auch das er die Schwester nochmal nach schmerzmitteln fragen musste.
Wie kann man sich diese schmerzen denn vorstellen. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Liebe Güße
Bibi
Kater Oskar
04 Sep 2006, 18:18
Hallo Bibi
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Aber zu meiner sorge kommt noch mein schlechtes gewissen das auch meine angsst im vordergrund steht. |
Ich weis wie das ist, das ist ein Teufelskreis aus dem du ohne Hilfe auf keinen Fall raus kommen wirst. Hast du denn schon mal etwas unternommen um deine Angst in den Griff zu bekommen?
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die nicht mal mein Mann versteht und dementsprechend genervt reagiert worauf dann auch ich entsprechend kontere. |
Auch das ist eine "ganz normale" Reaktion (leider), da jemand, der solche Ängst nicht selbst erlebt hat, nicht verstehen kann, wie es in dir aussieht. Wenn du dir selbst gegenüber ehrlich bist, verstehst du es ja selbst auch nicht. Solche Ängste sind ja auch mit dem Verstand nicht zu begreifen, das Gefühl ist einfach da, obwohl dafür (eigentlich) kein realer Grund vorhanden ist.
Hinzu kommt die Tatsache, daß du (im Normalfall) 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche mit diesen Ängsten leben mußt (dem Bandi geht es oft genauso) und das kann kein Außenstehender nachvollziehen.
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ich habe das Gefühl wir stehen grade erst am Anfang von einem langen beschwerlichen weg |
Das ist auf alle Fälle richtig, nur, du mußt "beginnen", diesen Weg zu gehen.
Hole dir dazu Hilfe, die Familie schafft das auf Dauer nicht und wenn sie kein Verständnis zeigt (was aber wie gesagt eigentlich "fast" normal ist) kann dir von dort nicht geholfen werden. Versuchst du es trotzdem wirst du oder die Familie unter Umständen auf der Strecke bleiben.
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Ich weiss auch nicht ob die Op die richtig entscheidung war |
Das kann dir niemand hunterprozentig sagen, aber, die Entscheidung IST gefallen, es ist sinnlos, im Nachhinein darüber nachzugrübeln.
Rede dir auf keinen Fall irgendwelche Schuldgefühle ein. Es ist Vergangenheit und jetzt muß man mit den Tatsachen leben und das Beste daraus machen. (ich bin übrigend nach der OP noch immer nicht schmerzfrei und versuche mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, "Die Hoffnung stirbt zuletzt")
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Da ich auch nur schlecht ohne meinen Mann das Haus verlassen kann leide ich schon sehr also wenn er bei miir ist bin ich ein normaler Mensch ohne Probleme aber sobald er ins KH ghet bin ich ein Wrack |
Hier kann ich dir nur raten, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, da müßte schon ein guter Hausarzt genügen. Es gibt heute Möglichkeiten dir kurzfristig mittels Medikamenten zu helfen, auch wenn das nur eine vorübergehende Maßnahme sein darf, die dir in der momentanen Ausnahemsituation hilft.
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wie gesagt meine Familie sagt nur stell dich nicht so an mein Mann ich bin schlimmer dran ich muss operiert werden |
Versuche nicht eine Schuld bei dir zu suchen, denn die hast du nicht. Es ist auch unsinnig, deine Problem mit den Beschwerden deines Mannes zu vergleichen, obwohl er sich halt im Moment auch in einer Ausnahmesituation befindet.
Bloß, Schuldzuweisungen und "tolle" Ratschläge der Familie nützen weder dir noch ihm.
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Wie kann man sich diese schmerzen denn vorstellen. Ich kann das nicht nachvollziehen. |
Versuche nicht, dir diese Schmerzen vorzustellen, das geht nicht. Du bist weder Schuld an seinen Schmerzen, noch kann dir jemand einen Vorwurf daraus machen, daß du "solche" Schmerzen nicht hast.
Jeder Mensch empfindet Schmerz individuell, das kann man wohl kaum vergleichen. Der eine steckt stärkste Schmerzen weg und der andere fällt um, wenn er an eine Spritze auch nur denkt.
Dein Mann ist im Moment im KH gut aufgehoben und dort wird man auch etwas gegen seine Schmerzen machen. Er muß da jetzt durch und morgen wird die Welt schon wieder anders aussehen.
Versuche also auch deine Probleme anzugehen und suche eventuell doch mal einen Doc auf. Es ist bestimmt kein einfacher und leichter Weg, aber er lohnt sich.
Schau doch auch mal in andere Beiträge hier im Forum., z.B. in den von Doro
klick hierliebe Grüße,
Kater Oskar
Doro74
04 Sep 2006, 20:04
Bibi,
bin wieder da über PM.
doro
Bibi2006
04 Sep 2006, 22:00
Meine Oma hat mich grade auf etwas gebraucht was jetzt schweissausbrüche auslöst. Muss man nach einem Minimalinvasiveb Eingriff. Also das was sie bei meinem Mann gemacht haben mikroskopische operation mit wirbelkanalerweiterung in eine stationäre Reha gehen das wäre ja das schlimmste. Oder reicht die übliche Krankengymnastik
Bitte schnelle Antwort jetzt habe ich bammel.
Doro74
04 Sep 2006, 22:13
Ich befürchte ja. drei wochen. aber es gibt auch rehas, wo mann mit einer begleitperson hinreisen kann. mach dich nicht verrückt!!! erstmal erkundigen die tage bei der KK und sozialdienst im KH.
doro
Bibi2006
04 Sep 2006, 22:15
Aber da hat bis jetzt niemand was von gesagt und das will mein man auch nicht ist doch nur ein kleiner eingriff keine versteifung muss man da hin das geht doch auch hier in der Pysiotherapie.
Doro74
04 Sep 2006, 22:46
nicht wirklich. er muß eine reha machen.
erkundige dich doch erstmal, bevor du dich verrückt machst.
vielleicht geht ja auch eine ambulante reha, morgends hin, abends wieder zurück.
Bibi2006
04 Sep 2006, 22:59
Also meine Oma meine man würde gefragt. Ist sie nach ihrer Herz op auch. Und bis jetzt hat noch kein Arzt was davon gesagt . Bist du dir da sicher das man das muss wenn man es nicht beantragt muss man auch nicht oder?
Dann ist es soweit dann drehe ich ganz durch.
Doro74
04 Sep 2006, 23:12
ich bin mir sogar ziemlich sicher. Erst gestern war es wieder thema im kh, Anschlußheilbehandlung nennt sich das.
jetzt kannste die ganze nacht nicht schlafen wa?
warte doch erstmal ab, morgen telefonierste mit hasi. und dann mal gucken. vielleicht habt ihr ja irgendwat in der nähe? eine einfache praxis Physiotherapie wird nicht reichen
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