
Hallo Ihr,
ich bin seit gestern Abend wieder zurück. Einerseits glücklich wieder seine gewohnte Umgebung zu haben und andererseits hätten ein Paar Tage länger im Krankenhaus auch gut getan.
Hier mal das gröbste aus den letzten Tagen:
Aufnahmetag am 3.5. und der übliche Bürokram. Da meine bisherigen Beschwerden rückläufig waren ordneten die Ärzte noch mal ein MRT an, aber der BSV war unverändert. Der Radiologe schlug die Hände vor die Augen als er meine Bilder sah und sagte, dass ich ein Phänomen sei. Bei solch einem BSV hätte ich schon längst schwere Ausfallerscheinungen (Lähmung) haben müssen.
Nächster Tag um 6.30 Uhr wars dann soweit. Ich wurde für die OP vorbereitet und um 7 Uhr war ich dann auch schon im "Traumland". Geplante Gesamtzeit der OP waren 3 Stunden, aber es dauerte viel länger. Erst nach 14 Uhr (also 7 Std. später) erwachte ich auf der Intensivstation. Reine Operationszeit lag bei ca. 5 Stunden. Das Erwachen auf der Intensiv war aber kein Schock für mich, denn es wurde mir bereits vor der OP angekündigt. Ich erwachte mit Schmerzen, aber bekam dann sofort ein Paar "Mittelchen" und dann wurde es besser. Mein größtes Glücksgefühl war, als ich meine Beine spürte und sie bewegen konnte. Den restlichen Donnerstag verschlief ich dann mehr oder weniger. Am Freitag früh dann der 1. Versuch aufzustehen. Nicht ganz so einfach mit all diesen Schläuchen in einem. Naja, ich geb zu es war auch schmerzhaft. Es piekste ziemlich im Brustkorb. Endlich saß ich auf der Bettkante, aber aufstehen konnte ich noch nicht, weil mein Kreislauf schlapp machte. Freitag abend dann der 2. Versuch und dann klappte es. Ich stand auf und mit einem Gehwagen machte ich meine erste kurze Runde im Zimmer. Ein irrsinnig schöner Moment.....
Samstag früh wurde ich dann so nach und nach von all meinen "Anschlüssen" befreit und auch die Thoraxdrainage wurde gezogen. Meine Angst vor dem ziehen der Drainage erwies sich als unbegründet. Tut überhaupt nicht weh. Mein Kreislauf machte mir noch etwas Schwierigkeiten, aber am Nachmittag kam ich dann auf "Normalstation".
Nun lag ich da in meinem Einzelzimmer und wurde nach und nach selbständiger. Am Dienstag hatte ich dann mit der Therapeutin meine ersten Versuche die Treppe zu gehen und es ging ganz gut. Schmerzen im Brustkorbbereich hatte ich aber bei bestimmten Bewegungen noch ziemlich stark und die Medikamente wurden neu eingestellt. Langsam wurde es besser, aber schmerzfrei bin ich bis zum heutigen Tag nicht geworden. Manchmal sticht es rein wie ein Blitz und tut ganz schön weh. Die Ärzte meinten, dass es bei dieser schweren OP ein normaler Verlauf sei und ich Geduld haben müßte.
Naja, und jetzt übe ich mich in Geduld und hoffe es wird bald besser. Jetzt hab ich noch ein Paar Tage Schonzeit und am 22.5. gehe ich zur Reha in das Klinikum Staffelstein.
Die erste Nacht zu Hause war eigentlich ganz gut, aber heute morgen um 6 Uhr wars aus. Das ständige Liegen am Rücken macht mir doch ziemlich zu schaffen. Dürfte mich zwar auch auf die Seite legen, aber da hab ich noch Schmerzen. Und aus dem eigenen Bett wieder aufzustehen ist auch nicht so angenehm, wie aus einem Krankenbett. Da drückt man auf ein entsprechendes Knöpfchen und fährt sich in die richtige Position, aber zu Hause geht das halt leider nicht. Deshalb war das Aufstehen heute morgen auch ziemlich "pieksig". Nach Einschub meiner "Drogen" gehts aber jetzt wieder besser. Naja, Geduld haben....
Im Moment nehm ich folgende Medikamente:
Pantozol 40 mg 0-0-1
Novalgin 40 gtt 1-1-1-1
Voltaren 75mg 1-0-1
Oxygesic 10mg 1-0-1
Paracetamol 1000mg 1-1-1-1
Ganz schöner Cocktail, aber anders gehts halt nicht - noch nicht.
Aber auch wenns manchmal noch piekst und die ersten Tage nach der OP auch kein Wellnessurlaub waren, muss ich sagen, dass es auszuhalten ist und wenn man dann auch noch 100%igen Erfolg mit der OP hatte, dann ist alles zu ertragen.
So das wars. Zu lange soll ich ja schließlich nicht sitzen.
Gruß Haradini