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Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Tanja Ho
Hallo alle zusammen. winke.gif Mein Name ist Tanja und ich bin 52 Jahre alt. Ich bin schon lange stiller Mitleser. Jetzt habe ich jedoch zunehmende Probleme mit der HWS und LWS
Ich gebe euch kurz eine Übersicht.
HWS MRT: Deutliche Steilstellung bis hin zur Kyphosierung, bei minimaler flachbogiger linkskonvexer skoliotischer Fehlhaltung

HWK 3/4: Mäßige Osteochondrose und breitbasige, bilaterale betonte Protrusio bei zusätzlichen Uncovertebralarthosen. Leichte Pelottierung des Duralsacks und minimal komprimierende Wirkung auf das Myelon. Keine Myelopathie. Die Neuroforamina sind bds. relativ eng.

HWk4/5:Bds Uncoverterbralarthrose, Facettengelengsarthrose-ohne Einengungen

HWK 5/6: Osteochondrose, Facettengelengsarthrose, Uncovertebralarthrose, absolute Neuroforamenstenose rechts und dementsprechend komprimierender Wirkung auf C6. Pelottierung des Duralsacks mit minimal komprimierender Wirkung auf das Myelon-ohne Myelopathie.

HWK 6/7:Ostechondrose mit geringer peseudoentzündlicher Reaktion der korrespondierenden Grund und Deckplatte Typ Modic1. Geringe breitbasige medio-bilaterale Protrusion mit Pelottierung des Duralsacks-ohne Myelopathie. Facettengelnegsarthrose .Relative Neuroforamenstenosen bds.

Meine Beschwerden reichen über Einschlafen der Finger und Hände, zu Kopfschmerzen am Hinterkopf, eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes, Schmerzen beim runterschauen. zB bei PC Arbeiten. Verminderte Kraft in den Armen. Schwindel und zeitweisem Tinnitus.

Jetzt zur LWS: ISG Arthrose, LWK 3/4/ Kräftige Facettengelengsarthrose, Osteochondrose. Diskrete mediobilaterale Bandscheibenprotrusion. Relative Neuroforamenstenose links.

LWK 5/6:Hypertrophe Ligamenta Flava und breitbasige , mäßige mediobilaterale Protrusion. Absolute Spinalkanalstenose. Relative Neuroforamenstenose bds. Links intraforaminal betont mit möglicher Aufschiebung der Wurzeltasche.

Beschwerden: Verkürzte Gehstrecke. Schmerzen beim Stehen und Gehen, zum Teil beim liegen, als auch beim Bücken. Habe das Gefühl mein Rücken bricht durch. Treppensteigen erschwert. Zum Teil Krämpfe in den Füßen als auch Brennen-Va Polyneuropathie wurde geäußert. NLG wurde gemacht und ist nicht Ordnung. Kann das auch vom Rücken sein? Wie sind da eure Erfahrungen?

Ich bin bei einem guten Orthopäden in Behandlung. Habe auch schon PRT usw bekommen. Facettenblockaden usw. Hilft immer nur für eine kurze Zeit.
Jetzt Stoßwellen für die HWS, die auch etwas geholfen haben. Zur Zeit Physio für die HWS. Ich bin Krankenschwester und musste früher viel heben. Jetzt arbeite ich als Gutachter. Bin also den ganzen Tag im Außendienst unterwegs und arbeite viel am PC. Im Moment kaum möglich. Der Orthopäde meint der Job wäre Gift für mich.
Von einer Operation wurde mir bisher abgeraten-von drei verschiedenen Orthopäden. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll traurig2.gif
Sollte ich doch bei einem Neurochirurgen vorstellig werden?
Wie schätzt ihr den Befund ein?
Vielen Dank im Voraus.
L.G Tanja
Pauline69
Hallo Tanja,

Dein Befund hört sich schon etwas besorgniserregend an, sowohl an der Halswirbelsäule, als auch an der Lendenwirbelsäule.

Eine sehr kritische Höhe ist bei dir auf der Höhe C5/C6, dort hast du eine absolute Neuroforamenstenose!
D.h. die Nervenaustrittslöcher werden hochgradig eingeengt und dadurch die Nervenwurzeln stark gereizt.

Bei der Lendenwirbelsäule hast du auf Höhe L5/L6 eine absolute Spinalkanalstenose!
Du schreibst nicht dazu, bei welcher Nervenleitgeschwindigkeit etwas nicht in Ordnung war, der HWS oder der LWS?

Du hast starke und deutliche Einschränkungen, du hast eine verkürzte Gehstrecke, Schmerzen beim stehen, kannst schwer die Treppen steigen, dazu verminderte Kraft in den Armen, Auffälligkeiten in der NLG, all das sind eigentlich ganz eindeutige Indizien, sich auf jeden Fall bei einem Neurochirurgen vorzustellen!!!

Ich bin ein bisschen verwundert darüber, dass dies Dein Orthopäde nicht längst in die Wege geleitet hat!
Du hast wirklich deutliche Auffälligkeiten und einen deutlichen MRT Befund.

Grundsätzlich ist es so, dass motorische Ausfälle eine OP Indikation darstellen!
Motorische Auffälligkeiten sind Kraftverlust, aber das weißt du sicher, diese hast du sowohl, durch die HWS ausgelöst, in den Armen, als auch in der LWS beim Treppen steigen.

Meine dringende Empfehlung an dich wäre, unbedingt zeitnah einen guten Neurochirurgen in einer großen, neurochirurgischen Klinik aufzusuchen, gegebenenfalls in einem Wirbelsäulenzentrum mit Neurochirurgie!

Viele Grüße,
Pauline
Tanja Ho
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich habe mir dasselbe gedacht, bezüglich Neurochirurgie und werde das auch in die Wege leiten.
Ich habe am Montag einen Termin bei meinem Orthopäden und werde nochmals mit ihm darüber sprechen.
Jetzt muss ich sagen, den LWS Befund hat er noch gar nicht gesehen, da er an COVID erkrankt war und erst Montag wieder da ist.
Ich hatte mir die Befunde von einer Arzthelferin geben lassen.

Danke nochmal. L.G Tanja
blumi
Hallo Tanja,

zu deiner frage bez. Polyneuropathie: die Wahrscheinlichkeit, dass das Brennen und die Krämpfe in den Füßen von der absoluten Spinalkanalstenose an der LWS kommen, ist relativ hoch.

Eine deutlich verkürzte Gehstrecke undmotorische Ausfälle sowie eine frustrane konservative Therapie sind in der Regel eine OP-Indikation. Inwiefern es eine Rolle spielt, dass du da offensichtlich auch eine Übergangsanomalie in Form eines lumbalisierten Sakralwirbels (L5/6 wie du schreibst) hast, muss sich ein Fachmann, sprich Neurochirurg oder ein spezialisierter Orthopäde in einem Wirbelsäulenzentrum, anschauen.

Bezüglich deiner HWS ist, wie Pauline schon schreibt, die absolute Neuroforamenstenose, die deine C6 Wurzel komprimiert, das Problem. da das knöchern ist wird das nicht weggehen, mann kann hier natürlich versuchen, mittels wiederholten PRT-Serien an diese Wurzeln, Kortisonstoßtherapien, Medikamenten gegen Nervenschmerzen etc. eine Linderung zu erreichen,aber weggehen wird das nicht mehr. Es wäre wichtig hier malbeim Neurologen ein EMG durchzuführen und zu schauen, inwieweit die nervenwurzel schon Schäden aufzeigt, dies würde sicherlich auch auf eine Therapieentscheidung Einfluss haben.

In einem hat dein Orthopäde sicher recht: Computerarbeit ist für dich sicherlich absolutes Gift. Du hast sicher bei der Physiotherapie auch Übungen gelernt, deine HWS aus der Beugung in eine Streckung aufzurichten (der Klassiker mit Kinn Richtung Hals und Hinterkopf aufrichten, als würde man dort mit einem Faden nach oben gezogen werden)? Versuche dies ständig in deinen Alltag einzubauen um aus der Kyphosierung heraus zu kommen. Ein geeignetes flaches Kissen, damit deine HWS nicht abknickt, kann auch goldwert sein.

Wichtig ist für dich, zeitnah ein großes, erfahrenes Wirbelsäulenzentrum aufzusuchen. Hier muss entschieden werden, ob eine , ggf. auch stationäre, konservative Therapie noch erfolgversprechend ist, oder ob eine operative Therapie der bessere Weg ist. dafür sind vor allem deine Symptome, insbesondere Gehstrecke und Kraftminderung, ggf. auch neurologische Messungen, entscheidend. Lass dich gut beraten und hole ggf. auch eine Zweitmeinung ein, darauf hast du ein Anrecht. Häufig geht das auch ohne Überweisung oder auch mit einer Hausarztüberweisung, falls dein Orthopäde zicken macht.

Liebe Grüße und gutes Gelingen,

Elke
Tanja Ho
Vielen Dank, Elke, für deine ausführliche Antwort.
Ich werde morgen mit dem Orthopäden sprechen und habe auch schon nach einem Wirbelsäulenzentrum in meiner Nähe geschaut.
Im Moment macht beides, also HWS und LWS, erhebliche Probleme. Irgendetwas muss passieren.
L.G Tanja
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