Bandscheiben-Forum

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> künstliche Bandscheibe, Erfahrungen? für wen? Kostenübernahme?
sumo2002
Geschrieben am: 20 Apr 2005, 12:59


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Hallo zusammen,

hat jemand von Euch Erfahrungen mit künstlichen Bandscheiben? Lt. meiner Info wird diese Therapie ja bereits mit Erfolg in Deutschland durchgeführt.
Weiß jemand, für wen diese herapiefrom in Frage kommt? Hat evl. jemand hier im Forum bereits so ein Implantat und kann dann ggf. seine Erfahrungen hier kundtun? Werden die OP-Kosten von der KK übernommen?

Auf jeden Fall soll es wohl so sein, dass durch die Bauchdecke operiert wird (4-5cm Schnitt), die kaputte BS entfernt und die künstliche an deren Stelle gesetzt wird. daurch bleibt die Flexibilität der Wirbelsäule erhalten, die Patienten können bereits am Tag nach der OP aufstehen und sind schmerzfrei und wenig später wieder fit und voll belastbar. Die OP soll wohl nur dann durcgeführt werden, wenn keine Oesterpö---(ihr wisst schon) vorliegt, es sich lediglich um EIN betroffenes Segment handelt und das Patientenalter< 50 J. ist.
Desweiteren soll das Ding angeblich ein Leben lang halten.

Ich finde, das klingt vielversprechend, oder?

Vielen Dank und Grüße
Mike
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lurchi
Geschrieben am: 20 Apr 2005, 13:39


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Hallo Mike, :z

ich bin 29 Jahre jung und habe im Januar 2004 in Berlin eine Charite-Prothese in L5/S1 einsetzen lassen. Nach etlichen Therapien,Reha,Spritzen usw. wurde durch ein MRT festgestellt, dass ich zwei verschlissene Bandscheiben habe und nicht's mehr zu retten ist. Also keine Therapien mehr helfen können! :weinen
Ich habe mich dann intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt, als sie mir eine Prothese vorgeschlagen haben.
Du findest hier im Forum mit dem Suchbegriff *Prothese*oder *Bandscheibenprothese*
viele Infos!
oder klick hier Prothese
Mein Bauchschnitt hat eine senkrechte Länge von ca. 8cm. Die Narbe habe ich nach der OP immer mit einer Narbensalbe eingecremt, damit sie nicht so wuchert.
Die KK übernimmt die vollen Kosten,wenn es keine Privatklinik ist.
Es ist richtig, bei der Prothese bleibt die Beweglichkeit voll erhalten, was bei einer Versteifung nicht der Fall ist.
schau mal hier: Animation über Prothesen-Op einfach oben recht's auf das Bild klicken!
Erkundige dich genau bei der Klinik die dich operriert, wie oft sie schon Prothesen eingesetzt haben! Auf keinen Fall einen Laien ran lassen!
Ich habe vor meiner Op Eigenblut gespendet, hatte bei der OP viel Blut verloren. Wollte dir damit keine Angst machen. :z
Wichtig, lass Dir nach der OP einen Prothesen-Pass austellen, den du dann immer bei dir tragen kannst!

Ich würde mich freuen, wenn Du mehr über Dich schreiben könntest.
Wurde ein MRT gemacht?
Wie lange hast du schon Beschwerden und welche Therapien?
Hast Du Dir noch eine zweite Meinung eingeholt?

Wenn Du Fragen hast kannst Du mir gerne schreiben.
Viele Grüsse lurchi :sonne

PM
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sumo2002
Geschrieben am: 20 Apr 2005, 14:43


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Hallo Lurchi,

ok, zu mir:

hate vor etwa drei Wochen einen BSV LW5/SW1. Was eine MRT ist weiß ich nicht, bei mir wurde zunächst geröngt, dann CT gemacht, die diesen BSW feststellte sowie degenerative Erscheinungen bei LW4/LW5 sowie einem Brustwirbel.
Bin knapp m36, 191 und etwa 85 kg (also nicht übergewichtig) und habe seit ich etwa 16 bin regelmäßig Laufsport betrieben (bis hin zu 70km/Woche - sprich: kein Bewegungsmangel).

Nach dem BSV habe ich etwa 2 wochen mäßig Schmerzmittel eingenommen, um mich wieder gerade zu bekommen (konnte jedoch auch nach ärztlichen Spritzen keine Wirkung feststellen, so dass ich die Einnahme dann beendet habe.
Haqbe jetzt noch leichte Schmerzen und mal mehr o. wenige ein Ziehen im rechten Oberschenkel und hin u. wieder auch in der Wade.

Habe jetzt KG (2x Woche) und bin vergangenen Samstag das erste Mal wieder 5km auf dem Sportplatz nahezu beschwerdefrei gelaufen, am Montag dann erneut 6km; allerdings wurden die Beschwerden danach wieder etwas stärker (nicht dabei!).

Zu dir: ich habe nicht ganz verstanden; hast du zwei Prothesen? Und: sind das unterschiedliche?
Kannst du denn wieder jeglichen Sport ausüben (falls Du es denn möchtest :-)) )

Nette Grüße
Mike
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lurchi
Geschrieben am: 20 Apr 2005, 15:17


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Hallo Mike, :z
durch ein MRT (Kernspinnthomographie) ist noch mehr zu sehen als bei einem CT.
Ein CT wurde auch am Anfang meiner Krankheit durchgeführt und man ist nur von einem BSV ausgegangen.
Ich habe erstmal nur eine Prothese in L5/S1 einsetzen lassen, da die andere Bandscheibe bei der Diskographie nicht so angeschlagen hat.
Ich könnte Sport treiben, aber mit Vorsicht! Ich bin regelmäßig zur ambulanten Reha gegangen und in ein Frauen-Fitness-Studio um die Muskulatur wieder aufzubauen. Leider mußte ich das im Februar abbrechen, da ich solche Schmerzen und Taubheitsgefühle im linken Bein bekommen habe.
Ich gehe am Montag ins KH, dann wollen sie es bei mir mit PRT's versuchen.
Wer hat dir denn die Prothese vorgeschlagen?
Ich würde das in deinem Fall noch nicht machen lassen. Solange die Schmerzen noch auszuhalten sind und du noch so gut laufen kannst, versuche es mit Therapien in den Griff zu kriegen. Ansonsten würde ich noch ein MRT machen lassen, um zu sehen ob es (nur) ein BSV ist. Ein BSV kann sich wieder erholen und du kannst wieder schmerzfrei werden. Ich hatte meinen 1.BSV 1997 und dann erst wieder im Januar 2003. Aber darauf folgten noch einige und die Bandscheiben haben sich nicht mehr erholt.

Viele grüsse lurchi :sonne


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sumo2002
Geschrieben am: 20 Apr 2005, 15:25


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Hey Lurchi,

hm, das klingt ja auch nicht sooo gut...
ich dachte: OP, raus und auf die Piste...

vielleicht hatte ich auch MRT (also: etwa 50 Einzelbilder aus verschiedenen Perspektiven und diverse Schichtbilder...)

Außerdem dache ich, dass sich nur eine Bandscheibe erholen kann, die noch nicht durchbrochen, sprich: bei der es noch zu keinem Sekretaustritt gekommen ist. Also lediglich bei einer Vorwölbung könne es sich zurückbilden. Liege ich da falsch?

Und eine Frage beschäftigt mich ganz besonders:

wie kommt es, dass ich noch einigermaßen aufrecht durch die Gegend aufe, andere aber derartige Probleme, dass sie nahezu nichts mehr machen können?

Naja...

danke und nette Grüße
Mike
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lurchi
Geschrieben am: 21 Apr 2005, 09:49


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Hallo Mike, :z
ja ich hatte viel Hoffnung in diese OP gesetzt und dachte dann endlich ein schmerzfreies Leben wieder führen zu können. Leider war das nicht der Fall. Ich habe diese OP trotzdem nie bereut, denn ohne sie würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr laufen können.

Es ist bei jedem Menschen unterschiedlich, ich konnte teilweise in manchen Situationen auch nicht aufrecht laufen. Es war wie eine Blockade, konnte mich einfach nicht aufrichten.
Es gibt Patienten, die überhaupt nicht merken das sie einen BSV haben. Und das stellt man dann später bei Aufnahmen fest. (MRT)
Soviel ich weiß, erholt sich ein BSV indem der Faserring wieder zusammen wächst und vernarbt. Diese Vernarbungen sieht man dann später auf den Bildern. Er kann aber auch operativ entfernt werden, hab ich aber nicht so die Ahnung.

Viele Grüsse lurchi :sonne



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Viola
Geschrieben am: 21 Apr 2005, 21:34


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Hallo Mike,

wir kennen uns noch nicht, deshalb von mir erst mal herzlich willkommen im Forum!

QUOTE
ich dachte: OP, raus und auf die Piste...


Nein, ganz so leicht funktioniert das leider nicht! Denn unser Körper ist - leider - nicht wie ein Motor, wo man ein defektes Teil austauscht und schon kann man wieder losdüsen...

Man sollte bei aller Euphorie über die relativ neue Op nicht vergessen: es ist ein relativ großer Eingriff, die Ärzte müssen sich durch die Gedärme durchwühlen, die Wirbel aufspreizen, die kaputte Bandscheibe herauspopeln usw.. Nach der Op braucht der Körper einige Zeit, um sich wieder an die neuen Verhältnisse (z.B. Bandscheibenhöhe) zu gewöhnen. Und Narben bleiben ja auch.

Oje, hoffentlich habe ich jetzt niemanden verschreckt! :kinn

Aber solange du mit deinen Einschränkungen ganz gut leben kannst, würde ich dir diese Op nicht empfehlen.

Ich selbst habe seit November 2000 eine solche Prothese, gehöre also hier fast schon zu den "Oldies" diesbezüglich. Nach der Operation brauchte ich ca. ein halbes Jahr, bis ich wieder einigermaßen o.k. war, aber es wurde immer besser. Die folgenden 2 1/2 Jahre ging es mir recht gut, Ischias war weg, ich war sehr zufrieden und habe das Leben wieder gelernt zu genießen. Nur leider hat der gute Erfolg nicht angehalten, denn seit ca. 1 1/2 Jahren habe ich nun wieder diese dämlichen Nervenschmerzen, und sie gehen vom gleichen Segment aus. Die Prothese sitzt zwar nach wie vor einwandfrei, aber die Ärzte meinen, es hat sich wieder Narbengewebe gebildet, das auf den Nerv drückt.

Mein Fazit: Ich selbst bereue die Operation nicht, sie hat mir immerhin einige bessere Jahre beschert, aber ich würde sie nur jemandem empfehlen, der mit der Schmerzsituation nicht zurechtkommt. Dann kann die Prothese eine gute Chance sein, aber Garantie auf Schmerzfreiheit gibt's nicht.

:winke Viola

P.S.: Sport darf ich übrigens machen, so viel ich will, aber ich habe herausgefunden, dass Fahrradfahren und Schwimmen für mich am Besten ist.
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Charly
Geschrieben am: 22 Apr 2005, 19:20


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Hallo Mike :winke ,

ich gehöre auch zum Club der Prothesies :D . Bei mir ist am 01.10.04 das gleiche Modell wie bei Lurchi eingesetzt worden. Mein Schnitt ist allerdings etwas größer :weinen . Mir geht es mittlerweile wieder ziemlich gut, wenn man mal von einigen Zicken des Nerves absieht, die aber aufgrund Narbengewebes der 1. OP bleiben werden. Ich war bereits in den Winterferien wieder alpin Skifahren und gestern das 1. Mal seit 14 Monaten wieder Reiten.

An Deiner Stelle würde ich mich allerdings nur für eine OP entscheiden, wenn die Schmerzen und Ausfälle zu groß wären.

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung

Petra
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LadyinRed22
Geschrieben am: 14 Mai 2005, 13:23


Stammgast
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Hallo Mike!

Hier schreibt Dir sozusagen eine "neu-Prothesenträgerin" :z Ich habe nach 4 Jahren Schmerzen, 2 vorausgegangenen minimalinvasiven OPs und diversen anderen Therapieversuchen am 20.4.05 2 Maverick Prothesen (L4/L5 und L5/S1) eingesetzt bekommen.
Leider ist es NICHT so das man danach gleich wieder herumspringt als wäre NICHTS gewesen. Auch durfte ich erst am 3ten Tag nach OP aufstehen. Auch jetzt fast 4 Wochen nach OP muß ich mich schonen also NICHT groß Heben oder Tragen, nicht allzu lange Sitzen, Stehen und laufen. Und das heißt bei mir momentan das Alles NICHT länger geht als ca 30 bis 50 Minuten. Die Schonzeit beträgt 3 Monate, dann ist die 1te Kontrolle in der Klinik. Tja und wie es momentan ausschaut ist bei der OP wohl auch was verletzt worden, denn ich kann seitdem NICHT mehr auf Zehenspitzen stehen oder laufen.... Nun ja, natürlich kann sich das der operierende Arzt NICHT erklären und sagt ich müsse GEDULD ( Bandi- Unwort) haben. Ich gehe nun demnächst zum Neurologen und werde den mal untersuchen lassen.
Trotz der kleinen Quälereien bereue ich die Entscheidung FÜR die Prothesen NICHT! Denn ich habe deutlich weniger Schmerzen und Probleme als vorher und komme mit etwas Diclofenac über die Runden :D Zum Vergleich ; Vor der OP habe ich Zeitweise Morphium gegen die Schmerzen genommen.
Ich kann mich aber den Anderen anschließen und kann sagen das der Schritt zu dieser OP sehr gut überlegt sein muß! Denn es gibt auch genug Leute bei denen die Prothesen keinerlei oder nur minimale Besserung bringen.... Auch können die Prothesen verrutschen etc.... Ich will Dir KEINE Angst machen aber informiere Dich gut und gucke WAS Du sonst noch für Möglichkeiten hast?!
Was hast Du überhaupt schon probiert? Vielleicht kann ich Dir noch Tipps geben oder so!?

LG Tanja
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