Reha, Medikamente abgeben????

Hallo,

wie Ihr ja mitbekommen habt, muß ich demnächst in die Reha nach Bad Pyrmont.
Jetzt habe ich die Unterlagen der Klini bekommen, u. a. die Hausordnung.

Und bislang bin ich ja noch friedlich geblieben, aber es gibt u.a. einen Punkt, der mich tierisch aufregt.

Ich soll alle Medikamente abgeben. Die werden einem dann zugeteilt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :weinen

Jetzt ist die Frage, muß man das? Ich bin da nämlich total nicht mit einverstanden. Ich bin seit einem Jahr von meinem Schmerztherapeuten auf ein gewissen Schmerzlevel eingestellt, und dann soll ich da 6 mal am Tag bitte-bitte machen? Womöglich, schmeißen die dann noch alles übern Haufen, und fangen noch wieder andere Medis an.

Wie seht Ihr das, ist das normal? Muß ich das machen, oder vielleicht doch nicht?

Dann steht da noch drin, nächtliche und tagsüber stattfindende Zimmerkontrollen, kein Fernseher auf dem Zimmer, nur im Aufenthaltsraum für mehrere Patienten, zu bestimmten Zeiten natürlich nur, abends.
Das laß ich mir ja alles noch gefallen, aber ich bin doch noch kein kleines Kind, daß man entmündigt, und mit Medikamenten "füttern" kann.

Gruß

eine stinksaure Kerstin
die noch eine Reha zu verschenken hat.

Hallo Kerstin,

puh, das ist ja heftig. Da hat ja ein Häftling in der U-Haft mehr Rechte *fg*

Also bei mir in der Reha war es so das die zwar auch zu allen unmöglichen Tages- und Nachtzeiten reinkamen egal ob man grad vom Duschen spillerfasernacht im Raum stand, die haben nicht gewartet bis mal "herein" sagte.
Naja, damit konnte ich leben.
Die Medikamente hab ich auch abgeben müssen, die wollen halt einen Überblick haben und sie besorgen dann die exakt gleichen Medikamente und man erhält sie morgens, alle auf einmal für den ganzen Tag. Nur die Tramal-Tropfen musste ich jedesmal am Schwesternzimmern zu bestimmten Zeiten erbeten. Hm, würde heute vermutlich was in Reserve im Schrank behalten.
Selbst meine Blutdruckmittel durfte ich nicht nehmen, da hatten sie dann welche mit ähnlichem Wirkstoff. Keine Ahnung was das soll.
Verständlich ist schon das sie einen Überblick über die Medi-Cocktails haben wollen, aber entmündigen lassen würde ich mich nicht.
Einen TV hatte ich auch auf dem Zimmer, aber Telefonate wurden z.B. ab 22 h nicht mehr durchgestellt und auch ich konnte dann nicht mehr raustelefonieren, wg. der Ruhe eben die man ja braucht. tztztztz........ aber meinen Laptop hatte ich mit und wenn ich dort kein Inet gehabt hätte, wäre ich wieder nach Hause gefahren, da hab ich denen auch klipp und klar gesagt. Zu der Zeit war das mein einziger Aussenkontakt u. wirklich lebensnotwendig (im wahrsten Sinn des Wortes).

Also ich denke man muss sich nicht alles gefallen lassen, denn volljährig ist man, oder ?


Mandy
Wünsche Dir trotzdem gute Erholung dort. :streichel

Hallo Kerstin,

Ich habe schon mehrfach von solchen Einrichtungen in meiner Reha in Bad Schwalbach gehört. Ist ja unmenschlich was man da so alles hört.
Ich kann nur sagen das ich mit meiner Reha sehr zufrieden war. Telefon auf dem Zimmer, TV konnte man gegen eine Gebühr beim Pförtner mieten.

Meine Medis habe ich alle mitgenommen, mußte nur einen Zettel ausfüllen der die Einnahme meiner Medis dokumentiert (hat nur keinen interessiert :sch )


Gruss


Andreas

Hallo Kerstin,

an Deiner Stelle würde ich das mit den Medis dem Arzt gleich bei der Eingangsuntersuchung besprechen. Du wurdest jetzt mit Müh und Not von Deinem Schmerztherapeuten eingestellt, und da dran soll der Arzt ja nicht abweichen. Falls er jedoch stur bleibt, dann sag ihm, daß er dann auch die alleinige Verantwortung trägt, wenn das gesundheitliche Konsequenzen hat. Meistens funktioniert der Spruch :z

Okay, bei meiner Reha mußte ich auch alle Medi-Packungen mitbringen. Allerdings nur deswegen, um dem Arzt zu zeigen, was ich alles an Medis brauche und wie oft ich die nehmen soll. Anfangs bekam ich dann morgens die 24-Stunden-Krankenhaus-Schiebedose-Tagesration. Später bekam ich dann auch gleich für die Folgetage ein paar Medis im Bonuspaket zugeschoben. Das vereinfacht die Verwaltung und den Aufwand *g*. Vermutlich wird das ähnlich locker bei Dir werden, sieh es mal ganz gelassen. Auch das mit der Zimmerkontrolle war eher nur ein kurzes "hallo, alles okay?". Nicht daß Du als Leiche darin liegst und keiner kriegt es mit.

Auch das mit dem Fernseher wundert mich etwas. Ist doch für die meisten Kliniken ein vermieteter Fernseher in den Zimmern zur Zeit eine beliebte Zusatzeinnahmequelle :z

Liebe Grüße :winke
Thergana

Hallo Kerstin,
jetzt bekomm man nicht vorher schon die Krise. Vielleicht wollen sie nur genau wissen um welche Medis es sich handelt. Auch ist es manchen Rehaeinrichtungen lieb, wenn man seine eigenen Medis mitbringt und dann auch nimmt, da sparen sie nämlich das Geld für die Medis. Auf der einen Seite sehe ich es nicht ein, das sie das Geld sparen sollen, denn ich mußte ja auch Geld dafür bezahlen und auf der anderen Seite ist es besser, dann weiß ich genau, das ich auch meine Medis bekomme. Aus der Hand würde ich sie aber nicht geben.
LG Grüße
Topsy

Hallo Kerstin,

erst mal tiiiieeef durchatmen :z In den meisten Kliniken muss man wohl seine Medis abgeben und bekommt sie dann zugeteilt, was aber nicht heisst, dass Du jedesmal "bitte bitte" machen musst, sondern Du bekommst sie dann jeweils für 24 Stunden. Allerdings würde ich auf diesen Punkt, den Mandy angeführt hat:

ganz besondern achten. Das machen Kliniken nämlich ganz gerne aus folgendem Grund: Kliniken haben auch Verträge mit bestimmten Pharmafirmen, das heisst, dass sie bestimmte Medis an den Mann (also an den Patienten) bringen sollen: Deshalb bekommt man dort dann plötzlich ein Medikament, das zwar die gleiche Wirkung hat, aber eben halt von einer anderen Firma hergestellt wird. Im Entlassbericht steht dann bei der medikamentösen Therapie eben dieses "neue" Medikament, das vom draussen behandelnden Arzt dann idR weiter verordnet wird - und schwupps hat die Pharmafirma wieder einen neuen "Kunden".

Die andere Seite ist halt, dass man ja zur Reha geht in der Hoffnung, dass die Behandlung dort eine Besserung bringt. Wie soll man jetzt sehen, ob eine Besserung eingetreten ist, wenn der Patient sich mit seinen Medis ganz nach Bedarf "zudopt"? Vielleicht braucht man ja wirklich nach einer gewissen Zeit weniger Schmerzmittel und das muss doch versucht werden, um es festzustellen, oder? In meinen Rehas hiess es immer: Bringen Sie Ihre Medis für 3 Tage mit, damit die Zeit überbrückt werden kann, bis die Klinik alle Medis besorgt hat - und genau das würde ich an Deiner Stelle auch machen.

TV nicht im Zimmer, das ist natürlich ärgerlich. Es kann schon sein - wie Thergana schreibt, dass Du dort einen Fernseher mieten kannst - und das kostet dann natürlich. Manche Kliniken wollen aber auch, dass sich die Patienten nicht ständig in ihrem Zimmer vor der Glotze "verkriechen", sondern die Freizeit zusammen mit anderen Patienten verbringen (wegen Psyche und so). Dies hat allerdings auch den "Vorteil", dass man fast immer vom Pflegepersonal gesehen wird und so ganz gut beobachtet werden kann, ob man sich auch wirklich so "verhält", wie es zu dem Schmerzbild, das man dem Arzt angegeben hat auch passt. Denn wer kann schon den ganzen Tag über erfolgreich simulieren? Leider gibt es halt auch solche Patienten und - ich denke - davor wollen sich Kliniken so gut wie möglich schützen.

Alles Gute für Dich und vor allem viel Erfolg in der Reha und liebe Grüße

:winke Inka

Hallo kerstin!

Ich glaube, das es so ist:

Ferseher ist natürlich ärgerlich, aber evtl kann man sich einen mieten.

Hoffentlich haben die einen Internetanschluss, damit du uns auf dem Laufenden halten kannst.

Wird schon werden, gekniffen wird nicht!

Bobby

Hallo Kerstin,

zu den Medis ist ja schon einiges gesagt worden. Dennoch würde ich mir eine Notreserve mitnehmen, falls sie Dich aushungern wollen.

Zu den Zimmerkontrollen: Für die Zeit, in der Du Dich in der Reha befindest, ist es Dein Zimmer, rechtliche Lage wie ein Hotelzimmer. Kontrollen der Klinik können und dürfen nur in berechtigten Situationen durchgeführt werden. Das heißt im Klartext, daß sehr wohl Kontrollen durchgeführt werden dürfen, wenn der Verdacht besteht, daß Du Dir etwas antun würdest. Ein Verdacht, der auf kurschattenähnliche Tätigkeiten :z begründet ist, rechtfertigt nicht das Betreten des Zimmers seitens der Klinikleitung. Im Falle der Zimmerkontrollen sollte man da ein klares Wort sagen.

Welche Art Klinik ist es denn überhaupt, in die Du kommen sollst?

Liebe Grüße

Ralf :winke

Hallo,
ich bin überwältigt, wieviele Antworten ich schon bekommen habe. Danke.

Also es ist eine "Psychosomatische Klinik" und ich WILL da nicht hin.

Ich soll allerdings alle für die gesamte Zeit benötigte Medikamente mitbringen.
Und wenn mir am Telefon gesagt wurde, "gehen Sie von 8 Wochen aus", brauch ich noch einen zweiten Koffer.

Nützt ja nichts, kneifen kann ich nicht.

Und wie Inka schreibt, nicht auf den Zimmern verkriechen, sondern um unter Beobachtung zu stehen, das kann ich mir da sogar vorstellen.

Gruß

Kerstin

Hi Kerstin!

, das kenne ich aus meiner Psychiatrie-Zeit, dort mußte man auch alles Medis abgeben, bei manchen wurde sogar der Koffer durchsucht! Gerade wenn es einem nicht so gut geht, besteht schon mal die Gefahr, das man sich eine Überdosis reinpfeift, da muß sich die Klinik absichern!

Es ist nur zu deiner sicherheit, bestimmt keine Schikane!

Bobby