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LadyinRed22 |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 13:43
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 65 Mitgliedsnummer.: 1.890 Mitglied seit: 10 Jan 2005 ![]() |
Hallo @ All! :winke
Ich habe gerade mal einige Beiträge von euch zum Thema Psychotherapie gelesen, weil mein HA mir dazu geraten hat . KLingt alles sehr gut was Ihr da so schreibt und ich denke ich werde mich um einen Termin bei einem Therapeuten kümmern! Nur meinte mein Hausarzt das meine Schmerzen davon weggehen würden... Hab 2 Bandscheibenvorfälle L4/5 in 3 Jahren gehabt, bin 2 mal operiert worden und habe noch dazu eine Bandscheibendegeneration L3- S1 und seit 3 Jahren Schmerzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen das mir die Therapie helfen kann mit meinen Schmerzen besser klar zu kommen ABER ich werde dadurch doch nicht schmerzfrei.... Oder??? Ich meine kaputt ist da ja jede Menge und das wird die Therapie kaum heilen! Meine Orthopädin meinte zwar noch das bei Ihr auch jede Menge Bandscheiben degeneriert sind und Sie KEINE Schmerzen hätte aber ich kann mir einfach NICHT vorstellen das ich ne Psychotherapie mach und dann meine Schmerzen weg sind! Oder liege ich da völlig falsch??? DANKE im Vorraus für JEDE Antwort!!! LG Tanja |
sting |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 13:54
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 44 Mitgliedsnummer.: 672 Mitglied seit: 08 Dez 2003 ![]() |
Hallo Tanja,
also, bei mir war das so, dass mich mein Hausarzt, bei dem ich zur Schmerztherapie war, auch auf den Tipp brachte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch meinen 3 BSV (bisher immer konservativ behandelt, keine OP) und war zunächst erst sehr skeptisch. Dennoch habe ich den Schritt gewagt und bin sehr froh darüber. Die Therapie, die in 4 Wochen nach 15 Monaten (einmal pro Woche) zuende geht, hat mir insofern was gebracht, dass ich mich mit mir und meiner Haltung zu den unterschiedlichsten Dingen (Beruf, Privat, Familie, Erziehung) sehr intensiv beschäftigt habe. Insgesamt war ich wohl innerlich sehr angespannt, obwohl alle aussenstehenden immer einen ganz anderen Eindruck von mir hatten. Die An- oder Verspannung habe ich gelernt zu vermeiden und insofern hat mit die Therapie (zugegeben, die Bedeutung von Bewegung, Sport, Gymnastik sollte nicht unterschätzt werden) viel gebracht und ich bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein. Ob das für Dich jedoch das Richtige ist, kann ich Dir nicht beantworten. Ich kenn mich zuwenig mit den Befunden aus, als dass ich beurteilen könnte, dass das bei Dir keinen Zweck hat. Ausserdem kennen wir uns ja gar nicht. Aber mein Dein HA den Hinweis gibt, könnte ja was dran sein. Oder, was meinen die anderen? Liebe Grüße und ein glückliches Händchen bei Deiner Entscheidung Stephan PS. Vielleicht magst Du uns ja auf dem Laufenden halten. |
Thergana |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 14:26
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PC-Heilerin ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.291 Mitgliedsnummer.: 751 Mitglied seit: 16 Jan 2004 ![]() |
Hallo Tanja, soweit ich mich noch erinnern kann, warst Du bereits bei einem Schmerztherapeuten, der Dich mit Antidepressiva behandelt hat. Du kannst davon ausgehen, daß der Psychotherapeut hierbei nicht sehr viel anderes unternehmen wird. Mit der Ausnahme von zusätzlichen Gesprächen, welche Dir durchaus helfen können, die Dinge des Lebens mal aus einer anderen Sicht zu betrachten. Natürlich ist bei den meisten Bandis auch die Psyche angegriffen, das stelle ich hier überhaupt nicht zur Diskussion. Nur ist es auch eine Sache des Psychotherapeuten selbst, ob er einen Erfolg erzielt oder vielleicht auch mehr kaputt macht, als was überhaupt gut ist. Du hattest in einem anderen Beitrag geschrieben:
Daß Du mit der Psychotherapie komplett schmerzfrei wirst, das scheint mir eher ein Wunschdenken des Hausarztes zu sein. Doch was mir wesentlich sinnvoller erscheint wäre ein aktuelles MRT. Denn wenn durch die im MRT nachgewiesene Schädigungen die vorhandenen Beschwerden erklärt werden könnten, dann wäre dies ein sehr viel sinnvollerer Ansatz auf dem Wege zur Beschwerdenlinderung oder auch Schmerzfreiheit. Vielleicht ist es ja "nur" Narbengewebe, was Deine aktuelle Beschwerden mehr als deutlich erklären würde. Falls dem so ist, so kann Dir eine Psychotherapie in Bezug auf eine Schmerzreduktion sicherlich keinen großen Erfolg bringen :z Liebe Grüße :winke Thergana |
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traudel |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 14:51
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: Mitglied † Beiträge: 510 Mitgliedsnummer.: 425 Mitglied seit: 09 Jul 2003 ![]() |
Hallo LadyinRed!
Die Psychotherapie wird zur Unterstützung der Schmerztherapie angeboten. Die Schmerzen nimmt sie uns nicht, aber wir lernen, besser damit umzugehen. Mein Ha hat mir auch den Tip gegeben. Ich hatte gestern meinen 18. Termin und gehe alle 14 Tage mit Begeisterung. Gott sei dank habe ich einen sehr sensibel mit mir umgehenden Psychologen erwischt und ich kann mich dort sehr gut öffnen. Die Chemie muss halt stimmen. Seit 2 Jahren gehören die Schmerzen zu meinem täglichen Leben und wie Du sicher selbst gemerkt hast, ziehen sie einem teilweise ganz schön runter. Mein Osteopath hat sich die Zeit genommen und mich über die Chronfizierung der Schmerzen total verständlich aufgeklärt. Nach 3 Wochen schon vergrößern sich die Nervenzellen im Rückenmark, die den Schmerz ins Gehirn transportieren. Sie wachsen immer mehr und nach einer gewissen Zeit wird schon der kleinste Schmerzreiz als echt übel empfunden. Bei mir war es so, dass selbst man. Therapie und Osteopathie als Schmerzreiz wahrgenommen wird und deshalb immer wieder abgebrochen werden musste. Ich kanan es nur ganz laienhaft wiedergeben: Mein Therapeut hat es mir am Beispiel des Marathonläufers erklärt. Der läuft 40 km ohne den geringsten Schmerz zu empfinden. Warum? Weil der Körper Endophine (Glückshormone) produziert und die in körpereigene Morphine umgewandelt werden und im Kopf als Schmerzblocker wirken. Die normale Schmerztablette hingegen wirkt irgendwo im Rückenmark, aber nicht am Ort des Geschehens, nämlich im Gehirn. Er hat mir zwar keinen Marathonlauf empfohlen, aber jeden Tag eine halbe Stunde stramm spazieren zu gehen und mich langsam zu steigern. Vorgestern habe ich sogar eine gute Stunde geschafft und war total stolz. So bereitet er mich darauf vor, dass ich bald mit der Osteopathie beginnen kann, und nicht beim kleinsten Versuch einer Behandlung auf der Schmerzskala bei 8 liege. Dazu gehört auch positives Denken, was Dir ein Psychologe gut vermitteln kann. Es ist mit Sicherheit einen Versuch wert, tut nicht weh und hat nicht so viele Nebenwirkungen wie Antidepressiva. Bin gespannt, wie du Dich entscheidest. Liebe Grüße Traudel. :winke |
Christine |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 17:22
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 236 Mitgliedsnummer.: 1.300 Mitglied seit: 08 Aug 2004 ![]() |
Hallo Tanja, :winke
meine Erfahrungen mit "richtiger" Psychotherapie sind noch nicht so umfangreich - ich war bisher nur während meiner Reha in einer Schmerzgruppe, also schon psycholgische Betreuung, aber speziell für Schmerzpatienten. In der Schmerzgruppe hat man uns gleich zu Beginn gesagt, dass man uns die Schmerzen nicht nehmen kann, aber es kann uns helfen, mit den Schmerzen anders umzugehen und auch mal Entspannung zu finden oder Ablenkungen einzubauen. So gesehen habe ich daraus schon Einiges für mich mitgenommen. Auch was Traudel über die veränderte Schmerzleitung bei chronischen Schmerzen schreibt, hat man uns dort erklärt. Außerdem bekomme ich seit meiner Reha ergänzend dazu Saroten 25 mg (Wirkstoff Amitriptylin) ergänzend dazu. Das hilft mir wenigstens besser in den Schlaf (wenn man mal wieder keine Position findet...) und ein wenig über die kleinen Sorgen des Alltags hinweg. Ich war erst sehr skeptisch wegen des Antidepressivums und wollte mich in der Reha nicht in die Psycho-Schublade schieben lassen, aber man hat mir hier im Bandi-Forum auch erklärt, dass es auch zu einer guten Schmerztherapie gehören kann. Nun nehme ich dieses Mittel seit Anfang November und komme ganz gut damit zurecht, bin allerdings nicht schmerzfrei. Wenn ich also noch keine "richtige" Pychotherapie gehabt habe, habe ich doch die pychologische Unterstützung in der Schmerzgruppe als wertvoll empfunden. Alles Gute für Dich! :sonne Liebe Grüße Christine |
Lanu |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 18:10
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 458 Mitgliedsnummer.: 1.257 Mitglied seit: 23 Jul 2004 ![]() |
Hallo Tanja, zur Psychotherapie kann ich Dir leider auch nicht wirklich viel sagen; ich denke aber, dass solch eine Therapie wohl unterstützend ist aber nicht die Ursache Deiner Schmerzen löst!
Das Du mehrere "Baustellen" in der LWS hast ist klar, und vielleicht sollte da Dein Arzt mal anfangen die Ursache zu suchen; beispielsweise ein neues MRT. Das bringt sicherlich Aufschluß und schnell Licht ins Dunkel, denn irgendwo muss ja ein Schmerzauslöser vorhanden sein und den bekommst Du mittels einer Psychotherapie bestimmt nicht weg. Liebe Grüße in den Norden Lanu :winke |
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Charly |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 18:18
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 525 Mitgliedsnummer.: 1.357 Mitglied seit: 21 Aug 2004 ![]() |
Hi Tanja,
habe in meiner PM noch etwas vergessen :D . Ich persönlich bin auch sehr aufgeschlossen gegenüber Psychologen und habe daher in meiner letzten Reha das Angebot zu Einzelgesprächen auch wahrgenommen. Es kommt aber, wie Traudel schon schrieb auf die Chemie zwischen Therapeut und Patient an. Was ich eigentlich noch schreiben wollte, ich habe die Erfahrung gemacht, daß manche Ärzte mich ernster genommen haben, wenn ich männliche Begleitung hatte. Also hatte ich in den letzten Monaten immer meinen Göttergatten im Schlepptau. Meist hat es schon gereicht, wenn er in Dienstkleidung (dunkler Anzug, sehr seriös :z ) still neben mir gesessen hat. Das wäre vielleicht auch noch einen Versuch wert. Bis dann Petra :winke |
sting |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 19:04
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 44 Mitgliedsnummer.: 672 Mitglied seit: 08 Dez 2003 ![]() |
Hallo zusammen,
also, ich will jetzt nicht sagen, dass die Psychotherapie das Allheilmittel gegen Schmerzen ist. Keineswegs. Aber aus meiner Erfahrung kann ich feststellen, dass sie mir schon geholfen hat. Inwiefern? Nun, ich denke, dass ich seit einem Jahr keine Beschwerden mehr habe, hängt sicher auch mit der Psychotherapie zusammen. Ich bin in meinem Fall davon überzeugt, dass Bandscheibenprobleme nicht nur mechanisch/organischer Natur sind, sondern die Ursache für die Beschwerden auch in der Psyche begründet sein können. In meinem Fall war das sicher so. Auch wenn die Vorfälle eindeutig auf dem Bildern zu sehen waren, denke ich, dass die Auslöser für die wiederkehrenden Vorfälle auch psychischer Natur waren. Nun habe ich 15 Monate Therapie hinter mir, eine Kur und treibe mehr Sport, d.h. sorge mehr für Bewegung. Ich habe aber auch an meiner Einstellung und Haltung gearbeitet und diese verändert, was sicher zu meinem Wohlbefinden beigetragen hat. Das Psychotherapie allein und isoliert die gesundheitlichen Probleme lösen kann, glaube ich auch nicht, aber die Bedeutung sollte auch nicht unterschätzt werden. Liebe Grüße Stephan |
parvus |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 21:04
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallo Tanja,
Ich denke in der Psychotherapie wird viel mit Anspannung und Entspannung gearbeitet, was bei uns Schmerzgeplagten doch wohl unbedingt gegeben ist, da wir zu Verspannungen neigen. Leidet die Physis, so ist die Psyche mit angespannt. Lasse Dich betreuen und stehe allem offen gegenüber, dann wirst Du die richtige Einstellung zur Therapie erhalten. Viel Erfolg und alles Gute :streichel parvus |
Butterfly |
Geschrieben am: 13 Jan 2005, 22:35
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 43 Mitgliedsnummer.: 1.700 Mitglied seit: 21 Nov 2004 ![]() |
Hallo, Tanja, :winke
neues kann ich Dir nicht sagen, alles, was ich dazu denke, ist schon gesagt, aber ich will Dich bestärken, es zu versuchen. Es läuft bei mir (und vielleicht auch bei anderen) einfach so ab: jemand verlangt zu viel (in der Arbeit) von mir, ist mir gegenüber unfair, ich fühle mich ausgenützt = also einfach Stress - und ich ziehe den Kopf ein, verkrampfe mich, und wenn ich dann zuhause nicht abschalten kann, bekomme ich innerhalb kurzer Zeit Rückenschmerzen. (Die Last ist zu schwer, jemanden das Kreuz brechen, was sich nicht biegt, das bricht - es gibt ja genügend Sprichwörter dafür.) Mir hat vor 10 Jahren ein Arzt gesagt, meine Rückenmuskulatur wäre dermaßen verspannt, daß ich in Gefahr sei, daß die Wirbel dem Dauerdruck (-zug) nicht mehr standhalten können und im äußersten Fall sogar brechen können. Ich habe hier in der Reha auch Einzelgespräche gehabt (auf meinen Wunsch hin)und ich will jetzt weiterhin zu dieser Psychologin gehen. Ich habe mit ihrer Hilfe festgestellt, daß ich mich schwer abgrenzen kann, wenn jemand weint oder immer sagt, daß es ihm so schlecht geht. Ich habe viel mit ihr darüber geredet, und jetzt habe ich keine so große Angst mehr, daß es mir in der Arbeit gleich wieder so gehen wird wie bisher, dass ich alles auf mich nehme, wenn meine Kollegin jammert, sie hätte so viel Stress und kann das alles nicht, und ich dann gleich wieder zusammenbreche. Ich habe dadurch jetzt nicht weniger Rückenschmerzen, denn die Bandscheibenvorfälle sind nun mal da, aber ich denke, ich kann vermeiden, mich innerhalb kurzer Zeit wieder so zu verspannen, daß jede Bewegung schon auf Grund der Verspannung zur Qual wird. Diese Therapeutin sagte zu mir: Organische Krankheiten, die vorhanden sind, kann sie nicht heilen. Sie kann mir auch nicht die Schmerzen nehmen. Dazu braucht es einen Arzt und Medikamente und Gymnastik usw. Sie kann mir aber helfen, Veränderungen in meinem Verhalten zu erreichen, damit ich lerne, mit meinen noch vorhanden Fähigkeiten besser umzugehen und mit BeLastungen besser fertig zu werden. Und ich kann lernen, mich dadurch besser zu entspannen, und Spannung erzeugt eben auch Schmerzen. Und das ist doch sehr viel wert! Für wichtig halte ich nur auch, daß die Chemie stimmt, daß man sich nicht gezwungen fühlt, dahin zu gehen, sondern es als zusätzliche Möglichkeit sieht, besser mit seiner Krankheit umgehen zu können. Einen ganz lieben Gruß an Dich Butterfly |
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