Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Steißbeinfistel, chronische Sitzprobleme
Denver
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 06:38


Neu hier
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 5
Mitgliedsnummer.: 1.883
Mitglied seit: 07 Jan 2005




Moin zusammen,

bin nicht sicher ob ich bei euch richtig bin, ich probiers trotzdem:
Bin 1976 an einer Steißbeinfistel operiert worden. Große Wunde, daher konnte sie nicht genäht werden und musste "offen" zuheilen, was einen Krhs-Aufenthalt von 17 Wochen nach sich zog. Es hat sich daraufhin eine 10cm lange Narbe gebildet, die nach etwa 10 Jahren bis heute zu enormen Sitzproblemen führte. Ich kann seitdem nicht mehr korrekt sitzen und weiche dem Druckpunkt ständig aus. Dadurch natürlich auch immer falsche Belastung der WS. Orthopädische Stühle im Büro und zu Hause nützen nicht viel. Ich habe jahrelange Behandlungsexperimente hinter mir: Mikrowellenbestrahlung, Reizstrom, Spritzen, Narbenbehandlungen. Danach nur kurzfristig Besserung. Da man dem Sitzen nicht ausweichen kann entstehen die Beschwerden immer neu. Mittlerweile habe ich große beschwerden mit der Bandscheibe (verkrümmung), das wirkt sich auf den gesamten Haltungsapparat aus, Verspannungen im HWS-bereich, Schulter, Arme. Ich betreibe vorbeugend Sport, Gymnastik und Yoga, hilft aber nicht mehr viel.

Meine konkrete Frage nun:
Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es, um einer möglichen Bandscheiben-OP zauf Dauer u entgehen? Gibt es spezielle Sitzhilfen oder Behandlungsmethoden, die das Sitzen wieder einigermaßen erträglich machen.

Gruß
Denver
PMEmail Poster
Top
Topsy
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 08:22


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.530
Mitgliedsnummer.: 1.413
Mitglied seit: 04 Sep 2004




Servus Denver,
erst einmal ein herzliches Willkommen!
Könnte es vielleicht sein, dass Du einen Teil Deiner Schmerzen durch Verspannung hast? Wenn man eine Steißbeinfistel operiert hat und dann nicht nähen kann, bildet sich ziemlich viel Narbengewebe, welches sehr stören kann. Wenn es so ist, könnte man es abschleifen oder wegläsern. Vielleicht kannst Du Dich ja mal erkundigen. Wenn man nicht richtig sitzen kann, verspannt sich ja die ganze Muskelatur. Mir wurde mal beim Handball das linke Ohr abgerissen. Es wurde zwar wieder angenäht, aber es hatte sich auch sehr viel Narbengewebe gebildet. Es hat mir große Schmerzen bereitet. Konnte weder Brille noch Mütze tragen. Habe es mir dann wegschleifen lassen. Jetzt ist alles wieder ok.
Wünsche Dir gute Besserung
Topsy
PMEmail Poster
Top
Denver
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 09:22


Neu hier
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 5
Mitgliedsnummer.: 1.883
Mitglied seit: 07 Jan 2005




Moin Topsy,
danke für die Antwort. Man sagte mir damals, dass durch die aufwändige OP kaum noch fettgewebe/Muskelgewebe über dem Steißbein sei. Ein Chirurg aus Köln hat dies vor einiger Zeit bestätigt. Die Schmerzen sind eher durch den Sitzdruck auf den Knochen verursacht und führen somit durch ständige seitliche verlagerung des Beckens zu diesen Verspannungsschmerzen. Diese Region lässt sich auch nicht mehr "auffüllen" durch Transplantate oder Einspritzen von Gelen.
mein größtes Problem ist somit das Sitzen selbst mit entsprechenden Auswirkungen auf den Haltungsapparat.
PMEmail Poster
Top
traudel
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 09:28


BoardIngenieur
***

Gruppe: Mitglied †
Beiträge: 510
Mitgliedsnummer.: 425
Mitglied seit: 09 Jul 2003




Hallo Denver!

Dieses Problem kenne ich von meinem Mann. Er hat Morbus Crohn mit Fistelbildungen.
Es ist zwar etwas weiter unten als bei Dir, aber nicht weniger schmerzhaft.

Inzwischen hatte er 12 OPs und er ist nicht ein einziges Mal genäht worden. Fistel-Ops müssen von innen nach außen zuwachsen. Dadurch hat sich jede Menge Narbengewebe gebildet und er kann nur mit Hilfe eines Kautschuk-Ringes einigermaßen sitzen.
Durch diese chronischen Narbenschmerzen ist er Schmerzpatient und hält sich mit Valoron über Wasser. Damit hat er einiges an Lebensqualität zurück bekommen.

Vielleicht probierst du es mal mit einem Sitzring, wird als Hilfsmittel von der KK übernommen. Nimmst du irgendwelche Schmerzmittel? Könnte mir vorstellen, dass sich bei Dir inzwischen der Schmerz chronifiziert hat, schleppst Dich ja schon seit Jahrzehnten damit herum. Wäre sicher für Dich auch ne Möglichkeit, eine Schmerztherapie zu machen um die Schmerzen in den Griff zu kriegen. Das wäre schon mal eine große Entlastung für den Rücken.

Liebe Grüße
Traudel. :winke
PM
Top
stb
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 11:45


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 65
Mitgliedsnummer.: 1.076
Mitglied seit: 17 Mai 2004




Hallo Denver,

außer der von Dir beschriebenen (und bei Dir durchgeführten) Operationstechnik einer Steissbeinfistel mit Ausschneiden der Fistelgänge und anschließender sekundärer (offener) Wundheilung, gibt es heute auch Operationstechniken, die mit einer plastischen Deckung oder Verschiebeplastiken von Haut und Gewebe arbeiten, um die von Dir beschriebenen Probleme wie sehr lange Wundheilung und anschließende Beschwerden durch Druck auf das Steissbein zu vermeiden.
Obwohl diese Techniken zur OP einer akuten Steissbeinfistel entwickelt wurden - die Du ja jetzt nicht mehr hast - halte ich es für vorstellbar, das man durch solche plastischen Methoden auch im Nachhinein - also in Deinem Fall - das schmerzende Areal wieder mit Gewebe soweit bedecken kann, daß der Knochen wieder genügend "gepolstert" ist. Ich denke daher, Du solltest Dich an einen erfahrenen plastischen Chirurgen wenden und mit ihm Dein Problem besprechen.

Gruß und alles Gute

stb
PM
Top
Denver
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 18:52


Neu hier
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 5
Mitgliedsnummer.: 1.883
Mitglied seit: 07 Jan 2005




QUOTE (stb @ 7.01.2005, 11:45)
halte ich es für vorstellbar, das man durch solche plastischen Methoden auch im Nachhinein - also in Deinem Fall - das schmerzende Areal wieder mit Gewebe soweit bedecken kann, daß der Knochen wieder genügend "gepolstert" ist. Ich denke daher, Du solltest Dich an einen erfahrenen plastischen Chirurgen wenden und mit ihm Dein Problem besprechen.


stb, danke, guter Tipp, kennst du zufällig einen "guten" Plastischen, der bereits solche OP's durchgeführt hat. Wohne in Leverkusen, hier gibts außern den Uni-Kliniken D'dorf und Köln nicht viel und die das operieren muss ich noch rauskriegen.

Denver
PMEmail Poster
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2225 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version