Bandscheiben-Forum

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> Notoperation L4/L5, Meine Erfahrung dazu
gromit
Geschrieben am: 28 Feb 2003, 00:03


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Hallo Heidi,

wunschgemäß schildere ich Euch meinen Krankheitsverlauf.

Mit 29 hatte ich den ersten Bandscheibenvorfall L4/5 mit Wurzelkompression links, also heftige Schmerzen im linken Bein.
Eine CT zeigte, das weitere Bandscheiben im LWS gefährdet sind und der Spinalkanal bei mir äußerst eng ist.
Seinerzeit konnte ich mit Infusionen, Streckbehandlung, Krankengymnastik und viel Geduld (ca. 1 Jahr) Besserung bewirken. 12 Jahre hatte ich dann Ruhe.
Anfang Dezember 2002 hatte ich plötzlich wieder heftige Rückenschmerzen. Mit Schonung und die Einnahme von Diclofenac war ich dann zu Weihnachten wieder völlig schmerzfrei. - Doch leider zu früh gefreut.
Am 13. Januar kamen die Rückenschmerzen nach einer Autofahrt plötzlich zurück. Trotz gleicher Behandlung wie im Dezember wurde es nicht besser, die Schmerzen verlagerten sich intensiv ins linke Bein. Nachdem sich am 16.Januar erste Lähmungserscheinungen zeigten habe ich mich am nächsten Tag selbst ohne Umwege ins Uni-Klinikum Aachen begeben.
Dort haben die Ärzte nach einer CT notfallmäßig eine OP (Nukleotomie L4/5 links) durchgeführt. 5 Tage später wurde ich zwar entlassen, mußte aber bald wegen "massiv exazerbierter Beschwerdesymtomatik" zurückkehren.
In einer Kernspintomografie wurde ein "Rezidivmassenvorfall" im Segment L4/5 mit schwerer Kompression der linksseitigen L5 festgestellt. So wurde ich am 4.02. erneut operiert.
Seit dem Valentinstag bin ich nun wieder zuhause und darf mich von den Strapazen erholen. Ein Krankengymnast kommt 2 mal die Woche zu mir nach Hause.
Ansonsten gilt für ca 6-8 Wochen: Liegen oder Laufen und Vermeidung von Stehen oder Sitzen.
Mein größtes Problem ist allerdings die weiterhin bestehende Lähmung des Fußhebers. Laut ärztlicher Auskunft kann die Erholung noch ca. 2 Jahre andauern. Solange muß ich mit einer Fußschiene herumlaufen (sonst stolpere ich über meinen eigenen Fuß) und die Muskulatur/Nerven mit einem EMS-Gerät stimulieren.
Ansonsten bin ich absolut schmerzfrei. Nur wenn ich zu lang auf einer Stelle stehe (soll ich ja auch nicht) spüre ich ein leichtes Ziehen im linken Bein.
Bin mal gespannt wie es weitergeht. Die Lähmung macht mir die größten Sorgen, da ich beim Elektrostimulanzgerät ständig die Stromstärke erhöhen muß um noch eine Regung im Bein zu erzwingen.
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Manon
Geschrieben am: 28 Feb 2003, 10:23


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Hallo gromit,
ich wurde vor 2 Jahren operiert - L5/S 1 -. Nach der OP war die linkte Außenseite vom Knie bis in den Fuss sowie der halbe Fuss incl. der kleinen Zehen taub; daran hat sich - leider - bis heute níchts geändert. Nach einem redzidiven Vorfall im letzten Jahr an gleicher Stelle hat sich an den tauben Stellen auch nichts verändert. Ich muss zwar sehr aufpassen beim Gehen und vor allem beim Treppen laufen, aber ansonsten  komme ich klar.
Übrigens durfte ich nach der OP auch 6 Wochen nicht  sitzen oder stehen. Das stellt man sich nicht so schwer vor - aber ich war froh, als ich mich wieder mal zum Essen setzen konnte. Übrigens war ich schmerzfrei bis zu dem Rezidiv-Vorfall im letzten Jahr - so hätte es bleiben müssen.
Für Dich gute Besserung und alles gute
:winke
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Kurti
  Geschrieben am: 28 Feb 2003, 17:00


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Lieber Gromit,

mach Dir erst mal nicht so große Sorgen. Auch ich hatte nach der OP diese Symptomatiken. Aber durch gezieltes Training der Beinmuskulatur konnte ich die Parese einigermaßen in den Griff kriegen. Mein Bein ist zwar vom Po bis zum Fuß immer noch taub, ich kann aber wenigstens relativ gut laufen.

Die Elektrostimulanz war für mich der allergrößte Unsinn. Hatte Panik, Angst davor und mich jedesmal total verkrampft. Hat überhaupt nix gebracht. Aber das gezielte Muskelaufbautraining hat in einem halben Jahr sehr gute Erfolge gezeigt und mein Sportlehrer hat mich so weit hingekriegt, daß zumindest Bergwandern wieder möglich ist.

Kopf hoch, das wird wieder. Wenn die Nervenzellen und Neuronen sich erneuern, läßt auch die Parese nach.

Liebe Grüße
Petra
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Sodega
  Geschrieben am: 28 Feb 2003, 18:51


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MOIN Gromit,

bezüglich der Elektrostimulanz kann ich Kurti nur zustimmen , ich habe das Gerät auch bald in die Ecke gefeuert.
Zu recht meinte ein guter Therapeut danach. *g*

Deine Sorgen um den Fussheber kann ich gut nachvollziehen, soweit war ich vor einem Jahr auch.
Wurde am Rosenmontag "Helau" an L5/S1 operiert.
Im rechten Fussheber war keinerlei Kraft mehr vorhanden.
Ein Jahr lang hat es gedauert dass es sich in KLEINEN Schritten langsam besserte.
Nun bin ich so bei 95% --- hab allerdings mich und meinen Fussheber in 100 KG-Einheiten ziemlich gepeinigt.
In dieser Woche gab ich dort meinen Ausstand und der lt. Arzt sagte, ich möge noch ein halbes Jahr in der Intensität weiter trainieren,
erst NACH 1 1/2 Jahren entwickelt der Fussheber sich nicht weiter.
Naja werds dann wohl beherzigen.

Dir eine gute Besserung

wünscht --- SODEGA
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Kurti
  Geschrieben am: 01 Mär 2003, 07:13


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Hallo Sodega,


ich würde nicht so schnell die Flinte ins Korn schmeißen:

Code
erst NACH 1 1/2 Jahren entwickelt der Fussheber sich nicht weiter.


Da ich ja schon von Jahren meiner Erkrankung reden kann und ich mich überall über alles informiere, möchte ich Dir widersprechen. Meine Parese ist auch noch nicht weg und die OP liegt mittlerweile fast zwei Jahre zurück. Trotzdem, durch gezieltes Training und - wie fast alle Therapeuten (außer die Ärzte) sagen, daß sich das noch nach 2 - 7 Jahren geben kann. Wenn der Körper die Nervenzellen und Neuronen erneuert ist es möglich, daß auch die geschädigten oder angegriffenen Nerven durch die Umstellung des Körpers sich regenerieren können. Darauf hoffe ich immer noch, ich will doch wieder durch die Berge kraxeln können.

Außerdem, habe ich im rechten Bein die halbe oder bis dreiviertel Kraft erreicht, die mein linkes Bein hat. Ich kann leider seit Dezember den Sport nicht machen, da dies nicht mit der KG zusammen sein soll. Ich hoffe, daß ich im April damit wieder beginnen kann.

Mein Sportlehrer sagt, seit er sein Studio hat, es gibt so viele Menschen, die mit den gleichen Symptomen, oder noch schlimmer, bei ihm angefangen haben und nach max. zwei Jahren (dabei ist immer nur 1 x die Woche dieses Training) ging es ihnen besser oder die Beschwerden waren fast ganz weg.

Nicht aufgeben. Meine Ärzte haben auch zu mir gesagt, daß die Parese nicht weggeht und die Taubheit oder Lähmung teilweise bleibt. Aber ES GEHT MIR BESSER!!!

Kopf hoch möchte ich Euch sagen.

Am liebsten sogar noch - einmal Bandi ist nicht gleich immer Bandi. Ich versuche weiter, aus diesem Teufelskreis herauszukommen.

Liebe aufmunternde Grüße
Petra
PM
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