Bandscheiben-Forum

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> Mein Mann liebt mich wirklich!
Kurti
Geschrieben am: 14 Feb 2003, 08:19


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Liebe Bandis,

noch nie habe ich hierüber in diesem Forum gesprochen.

Als ich damals aus der Narkose aufwachte mußte ich ja leider feststellen, daß alles was von L5 rechts abging taub war. Nach der Mobilisation habe ich auch mein rechtes Bein hinterhergezogen und konnte nur an Krücken einigermaßen gerade laufen.

Aber ich möchte ja über ganz was anderes schreiben.

Am 1. Tag nach der OP sollte der Darm ja wieder in Funktion treten. Das gestaltete sich allerdings recht schwierig. Nach mindestens 10 x Tropfen, 10 x Tabletten usw. ging immer noch nichts.

Nachts, der Krankenpfleger hat mir eine Kanne Kaffee, gekocht den ich trinken sollte, ging es so richtig los. So schnell konnte ich nicht klingeln, konnte der Pfleger nicht rennen, konnte mir keiner die Bettpfanne beibringen. Alles nur in Durchfallfestigkeit.

Durch die Schmerzen (trotz Schmerzpumpe) konnte mich keiner richtig drehen und wenden, sauber machen usw.

Nachdem ich endlich so mobilisiert war, daß ich aufstehen konnte, stank ich wie eine Fäkaliengrube. Nicht in der Lage mich selbst zu waschen.

Als mein Mann am 6. Tag nach der OP mal wieder zu Besuch kam, ich aufstehen wollte und die Bettdecke zurückschlug, ist er fast umgefallen.

ER schleppte mich ins Bad und wusch mich von oben bis unten, mehrere Male, mit viel Seife und viel Wasser. Das Badezimmer schwamm bald. Ich erlebte ein Gefühl von Sauberkeit, hätte ich nie gedacht, daß das so schön sein kann.

Keiner der Schwestern und Pfleger war in der Lage, mich mal zu waschen. Ich sollte das selbst machen. Verdammt dazu, im Liegen, ohne sich drehen und wenden zu können, wenn jeder zuschaut, sich im intimsten Bereich ungehemmt zu waschen, mit einer Waschschüssel, kleiner als jede Bettpfanne.

Der eine Satz einer Krankenschwester ist mir noch sehr stark in Erinnerung geblieben: Ich sollte mich nicht so anstellen, andere hätten schlimmere Schmerzen, es gibt so viele, die an der BS operiert wurden und sich nicht so anstellen würden wie ich, bei mir käme man nur mit harten Bandagen zum Erfolg.

Es war mir alles so peinlich, so penetrant zu stinken.

Dank meinem Mann, habe ich an diesem besagten 6. Tag endlich wieder ein Gefühl erfahren, was es heißt, sauber zu sein.

Es ist keine Selbstverständlichkeit auf die Toilette zu gehen, es ist auch nicht selbstverständlich sich selbst waschen zu können.

Diese Kleinigkeiten lernt man nach solchen Erfahrungen sehr zu schätzen. Um diese Erfahrungen reicher, ist auch so ein Punkt, nicht mehr unter's Messer zu springen.

Liebe Grüße
Petra
PM
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april1952
  Geschrieben am: 14 Feb 2003, 13:51


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....in Guten und in Schlechten Tagen ,ja da qualifiziert sich die wahre Liebe, und das medizinische Personal sollte man mit den Kopf in den Fäkalien ersticken und vorher die grässlichen Schmerzen erleben lassen damit sie in der Hölle erzählen können was sie verbrochen haben. Ausdrücklich nehme ich die
Guten heraus die  vom Hyphokratischen Eid überzeugt sind.
Deine Erfahrungen prägen bis ins Grab. Schade eigentlich, das wir dämlichen Menschen erst über Leid zur Vernunft kommen.
Gib deinem Menne einen Knutscher und macht weiter so.

Gruß april1952
PM
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Heidi
Geschrieben am: 14 Feb 2003, 14:05


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Hallo Petra,

da muß ich april1952 recht geben.

So muss es auch sein, der Zusammenhalt in der Ehe gehört dazu, ist zwar nicht überall der Fall, aber bei uns ist es auch so, da ist einer für den anderen da.

Das verstehe ich auch unter einer Ehe.

Auch von mir einen ganz dicken Kuss an Deinen Mann.

:s   Heidi
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Claudia
  Geschrieben am: 14 Feb 2003, 16:42


Öfter dabei
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hallo petra !
also was du mitmachen musstest ist ja fürchterlich.
da muss ich wirklich sagen, dass mir solche zustände fremd sind. musstest du dir das wirklich gefallen lassen ? das ist ja unter jeder würde! gott sei dank, hast du deinen mann.
stell dir vor man wäre alleinstehend. aber die hilfe  der partner ist bei uns bandis sowieso immer sehr wichtig. das blöde ist bei uns nur,  dass er selber einer ist und auch sehr aufpassen muss, dass es nicht schlimmer wird.    Bis bald und alles gute !

                           angel  angel  angel
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Kurti
  Geschrieben am: 15 Feb 2003, 06:58


Boardmechaniker
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Vielen Dank Ihr Lieben,

ich wollte damit auch nur andeuten, bei diesen "Kleinigkeiten" fängt es schon an, wo man selbst nicht in der Lage ist sich zu helfen.
Es ist aber mit ein Grund, für meine Abneigung gegen Krankenhäuser, gut, mag nicht überall so sein, aber diese Erfahrung hängt in meinem "Erfahrungsschatz" fest und ich denke mit Grauen an die OP zurück.

Ein Bandi ist zwar nicht todsterbenskrank, es gibt auch immer Zeiten der Reduzierung von Schmerzen und die Beweglichkeit kommt wieder, aber die Zeit, wo man vor Schmerzen nur "rumhängen" kann und sich nicht mehr zu helfen weiß, die ist innerlich doch ziemlich verankert und kommt von Zeit zu Zeit wieder hoch.

Liebe Grüße
Petra
PM
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JuliaK
Geschrieben am: 15 Feb 2003, 08:41


Unregistered










geht mir genauso, petra. bei jedem krankenhausaufenthalt gab es etwas schlimmes, was mir im lauf der jahre eine phobie bescherte. ich hasse krankenhäuser, bleibe immer nur so lange wie unbedingt nötig (mandelop 2 tage, geburt 3 tage trotz hb-wert unter 7,0 und intensivstation, etc.).

das schlimmste war ein bänderriss am rechten knöchel im alter von 16 jahren. ich wurde operiert und bekam einen liegegips. nach einigen stunden schmerzte die rechte ferse furchtbar. die schwester gab mir mehr schmerzmittl. bei der visite am nächsten morgen war es ganz schlimm, ich weinte dem professor was vor, er ordnete mehr schmerzmittel an. stunden später wieder dasselbe, der zuständige arzt sagte, das könne gar nicht sein, ich sei eine wehleidige simulantin. es gab keine schmerzmittel mehr.
in der nacht hielt ich es nicht mehr aus und klingelte nach der schwester. diese erbarmte sich und öffnete den gips nachts um 2 auf ihre eigene verantwortung hin. gottseidank - denn ich hatte eine 4-5 cm² große pechschwarze, faulende, stinkende stelle an der rechten ferse - der gips war zu eng und hatte eine druckstelle verursacht! DAS war die ursache meiner schmerzen.
dadurch war lange zeit kein gips mehr möglich und ich musste in einer schiene 2 wochen liegen!
noch heute habe ich an dieser stelle eine art "überbein", die das einlaufen neuer schuhe zur qual macht.
wäre die schwester nicht gewesen, die den gips wegmachte, hätte später der halbe fuss abgenommen werden müssen.

so könnte ich weitererzählen. jeder weitere aufenthalt im krankenhaus ergab mehr oder weniger schlimme infektionen.

:smoke
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Manon
Geschrieben am: 15 Feb 2003, 09:21


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Hallo und guten Morgen,
zu dem Thema kann ich auch was beitragen:
Nach meiner BSV-OP musste ich 1 Tag liegen; morgens um 8.00 Uhr war die OP, nachts bei der Nachtschwester hattte ich das Gefühl, dass die Blase voll ist. Da neben mir auch eine Frischoperierte lag, die das gleiche Problem hatte, klingelten wir nach der Nachtschwester, wir wollten sie nicht zweimal stören müssen und wollten alles in einem "Aufwasch" erledigen. Die war vielleicht sauer, dass wir mitten in der Nacht auf die Bettpfanne mussten, nicht alles , dass sie uns angeschrien hatte. Ich habe ich dann versichert, dass wir sie bestimmt nicht nochmal stören und wir ab dem nächsten Morgen sowie aufstehen dürfen. Ich hatte dann eine "Kloerhöhung" und konnte dann ab dem nächsten Tag auch alleine aufs Klo.
Ich habe dann am nächsten Morgen im Bad gestanden, wackelig, ängstlich und glücklich, weil ohne Schmerzen, und wollte meine Zähne putzen..... Aber wie kriege ich das so hin, dass ich nicht daneben spucke, wo ich doch gar nicht wußte, wie ich "runterkommen" oder mich bücken sollte. Die Schwester sagte nur: spucken Sie doch einfach, aber ich hatte ja schon Angst, meinen Kopf zu senken, das hatte mir vor der OP schon wehgetan. Eine Besucherin meiner Bettnachbarin sagte mir dann, dass ich einfach einen Ausfallschritt nach hinten machen soll mit einem Bein - und siehe da, schon klappte auch das.
Ich war vor der OP mit diesem grässlichen gelben Zeug eingeschmiert vom Genick bis zu den Fersen und hatte wie ein Frischhaltepflaster auf meiner OP-Wunde; als ich die Schwestern fragte, ob ich duschen könne bekam ich zur Antwort: Wenn Sie sich das zutrauen ja, aber wegen des Pflasters würden sie mir das nicht empfehlen. Der Doc sagte jedoch auf meine Frage: Natürlich können Sie duschen, das Pflaster ist dicht!! Die Schwestern hatten nur Angst, dass ich um H ilfe bitten würde.
Dann hat mich mein Lebensgefährte ins Bad begleitet, hat mich von oben bis unten abgeduscht und geschrubbt: Ich konnte gar nix tun, ich war damit beschäftigt, mich auf den wackeligen Beinen zu halten. Danach die Kompressionsstrümpfe anzuziehen bzw. anziehen zu lassen, das war der nächste Kampf. Aber danach hab ich mich gefühlt: sauber wie ein Baby und herrlich kaputt - ohne Schmerzen. Das werde ich meinem SChatz auch nie vergessen, genauso die Hilfe nach dem Krankenhaus- und Rehaaufenthalt, bis ich mich dann wieder selbst abtrocknen und anziehen konnte.
Grüsse an alle :winke
PM
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cat
Geschrieben am: 17 Feb 2003, 02:16


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Hallo Bandis,
hallo Petra,

auch ich habe diese "Kleinigkeiten" erst im Krankenhaus noch mal richtig schätzen gelernt - es war vorher irgendwie so selbstverständlich zur Toi zu gehen, sich zu waschen ohne jemanden um Hilfe bitten zu müssen.
Ich habe allerdings zwei Seiten kennengelernt - Schwestern/Ärzte :
Als ich mit einem Wirbelbruch ins KH auf einer Insel eingeliefert wurde, durfte ich nach dem Röntgen nicht einmal mehr mit dem Arm zur Seite greifen oder meinen Kopf anheben wegen der akuten Querschnittgefahr. Die Schwestern waren sehr lieb, kamen immer wieder unaufgefordert - strichen mir über die Beine, um zu erfahren, ob ich das noch fühle - legten mir ein Fell unter die Fersen (ich hätte nie gedacht, dass diese vom still liegen mal so "brennen" könnten) - sie waren auch tagelang bemüht, meinen Darm in Bewegung zu bringen usw. - für mich war es schrecklich, denn niemals zuvor war ich so abhängig.
Die andere Seite war die ärztliche..., ich merkte nach fast einer Woche, dass ich nicht "gut" aufgehoben war, und am Tag der Chefarztvisite war es mir klar - dieser sprach ein deutliches Wort mit seinen Kollegen an meinem Bett (wäre ein anderes Thema) und nach der Visite liess ich den zuständigen Arzt rufen und sagte nur, dass ich in ein Heimatkrankenhaus verlegt werden möchte und dass ich wohl nicht mehr dazu sagen müsste. Er verstand mich:-).
Die Verlegung war Tage vorher ein Problem wegen der Kostenfrage (Hubschrauber), da noch nicht klar war, ob eine OP nötig sei und ohne OP-Indikation hätte die KK keinen Transport bezahlt. Aber nun sagte der Arzt ich dürfe mit dem Krankenwagen auf Reisen gehen und die KK gab auch das ok. Nun - er bestellte ruck zuck die Sanitäter und sie standen neben meinem Bett - aber sie waren etwas hilflos, da er nicht gesagt hatte, in welcher Lage ich mich befinde. Sie durften mich wohl nicht einfach auf die K-bahre "rüberlegen" - also gingen sie los um ein Hilfsmittel (Rollbrett oder ä.) zu holen. Während dieser Zeit war der Arzt noch bei mir, ich bat um eine Schmerzspritze - es lag eine Fahrt von ca 7- 8 Stunden vor mir - aber sein Kommentar war, dass die Sanitäter etwas mitbekommen würden, und dass mir sowieso übel werden würde. Er sei einige Zeit als Rettungsarzt mit dem Krankenwagen gefahren und das Rückwärtsfahren hätte ihm immer zu schaffen gemacht. Ich müsse da nun durch - denn ich würde auch rückwärts "fahren". ..... Meine Gedanken kreisten nur noch darum, wie ich das wohl im Liegen machen sollte, wenn mir übel wird, ich sollte ja nicht einmal den Kopf anheben. Zweite Sorge, was wäre, wenn die Blase drückt. Zum Glück kam noch eine nette Schwester, die ich danach fragte konnte. Sie sorgte dafür, dass ich einen Katheder bekam.
Dieser Arzt hatte so ein fie...ses Grinsen, als ich dann letztendlich umgepackt war und aus dem Zimmer geschoben wurde.  Übrigens wurde mir nicht schlecht, da ich 8 Stunden Reisekaugummis kaute und ein Sanitäter mir immer wieder hervorragende Tropfen gegen Übelkeit (aus seinem Privatvorrat) gab. Ich war eingequetscht in einer Vakuummatratze und als die Schmerzen unerträglich wurden, stellte sich heraus, dass die Sanitäter nur eine geringe Menge Tropfen für diese endlos erscheinende Fahrt mitbekommen hatten.

Im Heimatkrankenhaus habe ich wieder mehrmals diese zwei Seiten kennengelernt. Ein Beispiel: Eine Schwester wusch mir im Liegen die Haare, die mir nach einer Woche schon richtig verfilzt vorkamen (im Liegen kann man sich hinten nicht kämmen ohne den Kopf anzuheben). Es gab da ein interessantes Hilfsmittel - ich war nach dieser Wäsche echt ein wenig glücklich. Trotzdem war der Schock groß, als ich mich nach 12 Tagen im Spiegel sah :). Nun zum Arzt: Ich wurde mobilisiert - ich lernte das Korsett anzulegen und dann entsprechend aus dem Bett zu kommen. Eindringlich wurde mir gesagt, dass ich mich nicht setzen/bücken dürfe. Nun freute ich mich aber auf den selbstständigen Toilettengang, ich war nur nicht sicher... von wegen hinsetzen usw., mit Korsett sowieso nicht möglich. Also habe ich den Arzt gefragt - er grinste :"Wollen Sie etwa im Stehen pinkeln?" ....ich hatte keine Fragen mehr. Es ging dann einigermassen mit der Toilettenerhöhung. Es gab noch weitere fragliche Situationen - inzwischen hat man mir gesagt, dass ich in ein Spezialkrankenhaus zur OP hätte verlegt werden müssen und dass ich nicht adäquat behandelt wurde. Eine Fehlstellung der WS ist zurückgeblieben, der Dauerschaden macht sich durch Schmerzen bemerkbar - jeden Tag. Folgeleiden sind eingetreten. Ich hatte Glück, dass die sogenannte "hintere Säule" des Wirbels nicht ganz kaputt war.
Am liebsten würde ich diesen Ärzten, die mir manche ironische Antwort gaben, meine Krankenakte um die Ohren h.... !
Aber die Schwestern waren bis auf eine Ausnahme wirklich Spitze.
Nach meiner Entlassung mit Korsett hat mich meine damals 15jährige Tochter 3 Monate lang "unten herum" angezogen, ist mit mir unter die Dusche gegangen usw. Ich habe mich oft gefragt, was wäre, wenn ich ganz allein leben würde? Hilfe durch Pflegedienst wird in solch einem Fall nämlich nicht bezahlt.

Auch ich bin so dankbar, diese "Kleinigkeiten" des täglichen Lebens allein erledigen zu können.
Liebe Petra, ich kann gut nachfühlen, wie hilflos Du Dich gefühlt hast. Nun sind es nur noch Erinnerungen - aber ich weiß, man hat immer wieder mal Sorge, es könnte nochmal passieren.

Alles Gute
Cat (die es jetzt nochmal mit Schlafen probiert)
PM
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lilly
Geschrieben am: 17 Feb 2003, 10:31


Unregistered










ich hab gegenteilige erfahrungen. ich war im krankenhaus allerdings auch immer sehr rücksichtsvoll und geduldig, da ich weiss, dass das pflepersonal und die ärzte eigentlich die letzten sind, die noch was dazu können. die schwestern sind in ihren schichten überfordert und unterbesetzt, und die ärzte haben nichts mehr, was man noch als schicht bezeichnen kann. sie machen mehr überstunden als jeder andere arbeitnehmer.

da ich das system nicht beschimpfen konnte, hab ich es eben freundlich gemacht, aber auch hartnäckig. einer schwester, die mich anblaffte, habe ich gesagt: ja, ist doof. mitten in der nacht. aber sehen sie, sie sind wütend über die gestörte pause, aber ich habe angst und schmerzen. wir können tauschen, und ich helfe ihnen dann gern. da musste sie grinsen. und half. ist ja nur ein mensch am ende.

als ich entlassen werden wollte, (ich wolle DA RAUS, rein psychisch) habe ich über eine stunde vorm ärztezimmer gesessen, und bin erst gegangen, als sie mich "wegtrugen". dann habe ich alle meine blumen an die schwestern verteilt, weil: ich gehe heute noch. ;-) prompt kam der oberarzt abends NACH seinem dienst nochmal vorbei und entliess mich.


ich glaube, da ich so viele ärzte und schwestern im bekanntenkreis habe, sie geschichten erzählen, wo einem die haare hochgehen... deswegen habe ich mehr verständnis auch für die andere seite. auch für fehler.

perfektion gibt es nirgendwo, wo menschen sind.

und krankenhauspersonal hat bei mir direkt einen bonus mehr als niedergelassene... :-)

lilly
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