Bandscheiben-Forum

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> BSV / unerträgl.Schmerzen Unterleib
Pauline69
Geschrieben am: 17 Aug 2025, 12:18


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Liebe Heike,

ich habe mir gerade nach einmal Deinen MRT Befund der LWS durchgelesen, meine Vermutung wäre, dass Deine Schmerzen tatsächlich überwiegend durch die osteochondrotische Höhenminderung und die Facettengelenksarthrose ausgelöst werden - nicht durch einen Bandscheibenvorfall, der, laut MRT Bericht, auch nicht vorhanden ist.

Arthrosen der Facettengelenke können tatsächlich die Durchbrechschmerzen auslösen.

Habe ich das richtig gelesen, dass bei Dir eine Rheuma Diagnose besteht?

Das lässt vermuten, dass damit ein Zusammenhang besteht und sollte unbedingt, von Dir, in dem Gespräch Ende August, mit eingebracht werden.

Liebe Grüße,
Pauline
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stier571
Geschrieben am: 17 Aug 2025, 12:18


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Hallo liebe Pauline (so wollte ich mein Kind nennen, wenn es ein Mädchen geworden wäre :-)),

lieben Dank für deine schnelle Antwort. Ich finde es auch echt schlimm, dass einem in der Notaufnahme nicht wirklich geholfen wird. Dafür sind sie ja eigentlich da. Es kann doch nicht die Lösung sein, entsprechend hoch dosierte Schmerzmittel zu verabreichen, um dann zu sagen "Ach, sie können im Schneidersitz sitzen, na dann geht's ihnen doch gut..."

Ich meine, das Pflegepersonal leistet einen echt supertollen Job. Ich habe wirklich höchsten Respekt vor ihrer Leistung, die sie tagtäglich verrichten und dabei meistens freundlich und respektvoll gegenüber den Patient:innen bleiben - so habe ich es bis auf gaaaaanz wenige Ausnahmen zumindest immer erlebt. Bei den Ärzten sieht es schon ganz anders aus. Mag sein, dass auch sie viel zu tun haben, aber sie müssen mit Sicherheit nicht so einen Knochenjob verrichten wie die Pflegekräfte.

Ich habe - seit Beginn meiner Schmerzen im Februar 2024 - immer gearbeitet. Natürlich bis auf die stationäre 10tägige Schmerztherapie und die anschließende 4-wöchige ambulante Reha. Auch als die Schmerzen immer schlimmer und umfassender wurden, bin ich jeden Tag ins Büro gegangen, weil ich auch wirklich sehr gerne arbeite. Nur jetzt, nach diesem schlimmen Zusammenbruch bin ich krank geschrieben, weil auch die Ärztin aus der Klinik gemeint hat, dass ich 1. aufgrund der vielen Schmerzmittel nicht Auto fahren soll und 2. bis zu dem Termin bei dem Wirbelsäulen-Orthopäden eine Krankschreibung durchaus ratsam ist, zumal ich diese Schmerz-Einschüsse in den unteren Rücken ja habe, sobald die Wirkung der Schmerzmittel nachlässt.

Meine Hausärztin war sehr erstaunt, dass ich mich habe weiter krankschreiben lassen, eben weil das bisher nicht vorgekommen ist. Naja, den Ärger meines Chefs habe ich jetzt, der hat dafür Null-Verständnis, weil... Ist ja eigentlich egal ob ich zu Hause oder im Büro bin - die Schmerzen habe ich doch sowieso, also kann ich doch auch arbeiten kommen! :traurig2

Mittlerweile habe ich auch Angst, dass irgendwann die Krankenkasse sagt, dass ich die ganzen Untersuchungen selber bezahlen muss, weil es keine Ergebnisse gibt und vor allem auch keine Besserung eintritt. Ich hatte gehofft, dass durch den unerwarteten Zusammenbruch in der Klinik nach der Ursache gesucht wird, zumal zu diesem Zeitpunkt mein Sohn bei meinen Eltern gut aufgehoben war. Jetzt wieder zu Hause 500km weit entfernt, habe ich niemanden (meine Eltern gehen auch noch beide arbeiten). Und jetzt geht morgen auch die Schule wieder los.....

Ein neues MRT will ich eigentlich auch nicht - alleine die Vorstellung in der Röhre wie im Sarg zu liegen und danach wieder nicht aufstehen und laufen zu können, da bekomme ich Panik.Die Frage ist auch, ob man neue Erkenntnisse daraus erzielen würde....

Ich war immer eine Powerfrau, viel und gerne gearbeitet, viel Bewegung, mit meinem Sohn ganz viel draußen Dinge unternommen (ja, auch viel gesessen), aber immer aktiv und voller Freude auf den nächsten Tag... Und jetzt? Ein körperliches Wrack und große Angst, dass diese Schmerzen für immer bleiben und nur mit Tabletten in Schach gehalten werden können :weinen

Ich freue mich für jeden, der seine Schmerzen losgeworden ist und seine Lebensfreude, den Elan und die Zuversicht wieder zurück bekommen hat.

Liebe Grüße
heike
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stier571
Geschrieben am: 17 Aug 2025, 15:52


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Hallo liebe Pauline,

ich finde das so lieb von dir, wie schnell du antwortest - ganz lieben Dank dafür.

Bei mir wurde vor ca. 20 Jahren ein SLE (Systemischer Lupus Erythematodes) diagnostiziert, wobei ich nicht den dafür typischen Hautausschlag im Gesicht habe. Bei mir ist eher das ZNS und die Muskeln betroffen. Aber.... Ich habe nur in den ersten 3 Jahren nach Diagnose wirklich extrem hohe Entzündungswerte gehabt und eher eine kontinuierliche Schmerzbelastung, nicht jedoch diese extremen Schübe, wie es viele bei Rheuma oder MS haben. Deswegen wurde mir von den Ärzten auch abgeraten, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, weil es die wenigsten dort verstehen würden, weil ich eben nicht diese schlimmen Schübe sondern eher konstante - im Verhältnis gesehen- leichte Schmerzen hatte. Die damalige Therapie war hohes Cortison, welches ich jedoch innerhalb der drei Jahre komplett auf 0 ausschleichen konnte.

Seitdem ist bei der jährlichen Kontrolle bei meinem Rheumatologen die Fragestellung bzgl. SLE eher ein "NEIN" bzgl. der Aktivität (der SLE quasi nicht mehr? vorhanden) . Und die Schmerzen, die ich damals hatte (in beiden Armen und Beinen) sind seitdem auch nicht wieder aufgetreten. Meine Entzündungswerte sind im normalen Bereich. Ich gehe dennoch weiter 1x jährlich zu den Kontrolluntersuchungen, da der SLE ja auch auf die Organe übergehen kann.

Was meinst du? Würde evtl. eine Therapie (Spritzen) der Facettengelenke bei mir helfen? Ich glaube, da bekommt man über mehrere Sitzungen unter Röntgenbild Injektionen in die entsprechenden Bereiche - sofern ich das richtig verstanden habe.

Liebe Grüße
heike
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Pauline69
Geschrieben am: 17 Aug 2025, 16:25


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Lieber Heike,

Ja, ich denke tatsächlich, dass dir eine Serie an PRT Spritzen sehr helfen könnte.

Genau, PRT Spritzen werden, vom Radiologen, unter CT gesetzt, zuerst wird ein Kontrastmittel gespritzt, um die exakte Nadel zu kontrollieren und erst dann wird das Cortison injiziert.
Diese Infiltrationen werden meist als Serie von 4-6 Stück, im Abstand von jeweils 2-3 Wochen, durchgeführt.
Durch das Cortison, soll die Entzündung zum abklingen gebracht werden, was in der Regel nicht mit einer Spritze getan ist.
Man kann damit wirklich eine erhebliche Schmerzlinderung erfahren.

PRT Spritzen werden aber nur dann von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, wenn sie von einem Schmerztherapeuten verordnet worden sind, wenn nicht, sind sie eine Selbstzahler Leistung.

Es wäre auf jeden Fall eine gute Wahl, dies auszuprobieren.

Auf den Zusammenhang mit der eventuellen Rheumaerkrankung kam ich, weil in deinem MRT Bericht schon etwas von einer aktivierten Facettengelenksarthrose steht.
Natürlich haben das auch viele Menschen, ohne ein Rheuma zu haben, jedoch scheint es bei dir sehr ausgeprägt zu sein, wenn es diese immensen Schmerzen verursacht.
Immer unter der Zurückhaltung, dass laut MRT Bericht, kein großer Bandscheibenvorfall für deine Schmerzen verantwortlich ist.

Hast du einen Schmerztherapeuten, der dir diese PRT Spritzen verordnen könnte?

Viele Grüße,
Pauline
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Pauline69
Geschrieben am: 17 Aug 2025, 16:35


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Lieber Heike,

Ich habe erst jetzt gesehen, dass du zwei Beiträge geschrieben hattest, daher will ich jetzt noch einmal auf den ersten Beitrag eingehen.

Du brauchst überhaupt keine Angst zu haben, dass die Krankenkasse irgendwann sagen könnte, du musst die Untersuchungen selbst bezahlen!
Das ist auf gar keinen Fall der Fall!
Jegliche gesetzliche Leistungen werden von der Krankenkasse übernommen.

Ja, es scheint immer ein schlechter Ratgeber zu sein, über eine Notaufnahme, an eine Diagnostik kommen (zu wollen).
Immer mehr Notaufnahme behandeln wirklich nur den akuten Notfall, in deinem Fall die extrem starken Schmerzen.
Sind diese durch Medikamente unter Kontrolle gebracht, ist der Notfall Fall behandelt und abgeschlossen.

Die Hoffnung, dass man über diesen Weg an eine gute Diagnostik kommt, zerfällt in den allermeisten Fällen.
Die bessere Alternative wäre, in so einem Fall, aber man plant dies natürlich nicht, mit einer Krankenhauseinweisung über deinen Orthopäden oder deinen Hausarzt, stationär in einem Krankenhaus aufgenommen zu werden.

Vielleicht wäre es auch noch mal ein Weg, eine Rheumaklinik aufzusuchen.
Ich weiß jetzt nicht, wo du wohnst, aber in Nordrhein-Westfalen wäre das zum Beispiel Sendenhorst.
Eine rein Rheumatologische/orthopädische Klinik, mit natürlich einer ganz anderen Kompetenz, als ein niedergelassener Rheumatologe.

Den Ärger mit dem Arbeitgeber haben wir nun leider viele, seine Aussage, ob du nun zu Hause wärst oder im Büro am Schreibtisch, die Schmerzen wären gleichermaßen vorhanden, ist natürlich extrem einseitig gedacht und ausschließlich aus Sicht des Arbeitgebers. Es zeugt von recht wenig Empathie.
Wenn du sicher im Job bist, lass dich davon nicht beeinflussen!

Liebe Grüße,
Pauline
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