Bandscheiben-Forum

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> BSV / unerträgl.Schmerzen Unterleib
stier571
Geschrieben am: 19 Jul 2025, 08:54


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Hallo liebes Forum,

ich bin weiblich, 54 Jahre alt und leide seit März 2024 unter starken Schmerzen. Begonnen haben sie mit "typischen" Rückenschmerzen, die ich darauf schob, dass ich meinen Keller aufgeräumt habe und mich evtl. dabei verhoben habe. Im Laufe der nächsten Monate gingen die Schmerzen jedoch nicht weg, sondern verstärkten sich eher. Ende Juni wurde ich bei meiner Orthopädin vorstellig. Sie verschrieb mir Diclofenac.

Im August 2024 bekam ich ein MRT - zuvor musste mich meine Mutter während eines Heimaturlaubes in Dresden ins KH fahren, weil meine Schmerzen unerträglich waren und ich es mittlerweile auch echt beängstigend fand. Dort wurden mir 2 Schmerzinfusionen verabreicht, danach durfte ich wieder nach Hause.

MRT Befund vom 08.2024 :
Keine MRT Voruntersuchung, LWS-Lordose, keine wesentliche Seitausbiegung. Keine Höhenminderung eines Wirbelkörpers. Kein Wirbelkörperversatz. In der unteren LWS anteriore und posteriore Spondylose sowie Osteochondrose, diese mit korrelieren der STIR-Signalanhebung im Segment LWK 5/SWK1. Conus medullaris in Höhe BWK 12/LWK 1
BWK 11/12LWK 1/2/3/4 : keine Bandscheibenherznation. Keine Bewegung von Neuroforamina oder Duralsack. Keine Nervenwurzelkompression.
LWK 4/5 : Dehydration der Bandscheibe, Bandscheibenprotrusion, bilaterale hypertrophe Facettengelenksarthrose, keine höhergradige Bewegung von Neuroforamina oder Duralsack, keine Nervenwurzelkompression
LWK 5/SWK1 : osteochondrotische Höhenminderung des Bandscheibenfachs,Dehydration der Bandscheibe, medial links betonte Bandscheibenprotrusion mit V. a. Einriss im Anulus fibrosus, linksseitige Bewegung des Duralsacks, insgesamt keine höhergradige Stenose am Spinalkanal, mögliche Irritation der linken S1-Wurzel im Seitenrezessus, rechts betonte Neuroforamenstenose beidseits noch ohne Aufbrauchung des Fettreserveraumes, L5-Irritation rechts möglich

Zur Befundbesprechung bei meiner Orthopädin meinte sie, dass man eher eine minimale Bandscheibenvorwölbung sieht. Sie riet mir aufgrund meiner zu starken Schmerzen (die nicht so wirklich zum Befund passen) zu einer klinischen Schmerztherapie. Da ich Alleinerziehend bin (Sohn 10 Jahre) und meine Familie (Eltern,. Schwester) 500km entfernt wohnen, wurde die Schmerztherapie für die Herbstferien 2024 angesetzt. Mittlerweile waren meine Schmerzen nicht nur im Rücken, sondern auch im Unterleib, wenn ich mich nach vorn beugen musste (diese Bewegung macht man gefühlt alle paar Minuten), z.B. beim Abwasch, beim Wäsche sortieren, beim Entsorgen von Dingen in den Mülleimer, Sachen aus /in den Kühlschrank räumen, Staubsaugen, Haare waschen über der Badewanne, Anziehen etc.....nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Die Schmerztherapie (PDK) ging über 10 Tage, wobei dauerhaft Bucain über einen Katheder in meinen Rücken geleitet wurde. Zusätzlich musste ich 3x am Tag zusätzlich ein Betäubungsmittel auslösen. In den ersten Tagen der Schmerztherapie bemerkte ich, dass ich kaum Gefühl in den unteren Extremitäten hatte. Da ich nicht 24h im Krankenzimmer verbringen kann, war ich sehr oft draußen spazieren und bemerkte da auch, dass ich beim Laufen kein Gefühl in den Beinen hatte, sondern es war eher so, als würde ich mich beim Spazieren gehen begleiten - ganz komisch!
Daraufhin wurde die Dosis etwas reduziert und dann ging es besser und ich fühlte mich ohne Schmerzen wirklich wie ein neuer Mensch :-))))) . Nach 10 Tagen wurde der Katheder gezogen und was soll ich sagen - die Schmerzen waren sofort wieder da :-((((

Dennoch habe ich anschließend eine Reha über 4 Wochen ambulant gemacht, wo ich wirklich alle Maßnahmen durchgeführt habe - von Seminaren, über Rückensport, Krafttraining, Physiotherapie uvm. In den großen Pausen zwischen den Maßnahmen habe ich geschaut, dass ich die Infrarotkabinen oder im Fitnessraum die Fahrräder nutzen konnte, damit ich wieder schmerzfrei werde. Diese wurden jedoch stärker - nicht so sehr die Rückenschmerzen, sondern verstärkt die beim Vorbeugen beidseitig im Unterleib. Ich dachte vielleicht liegt es daran, weil ich jahrelang keinen Sport gemacht habe und sich mein Körper erst wieder an verschiedene Muskeln "erinnern" muss. Ein Gespräch mit meinem in der Kurklinik zuständigen Arzt ergab leider nichts - ich sollte schauen, ob die Schmerzen nach einer Woche Reha noch schlimmer als schlimm werden.....

Nach Abschluss der Reha begann ich mit T-Rehna, aber direkt vor Ort in einem Fitnessstudio, wo ich seit Januar (2025) 1-2x/ Woche trainiere. Zusätzlich absolviere ich zu Hause auch noch eigene Workouts (Gaby Fastner oder Mady Morrison), alle 2 Tage wenn möglich bzw. am Wochenende. Die Schmerzen sind unverändert und schränken mich wirklich stark ein. Aufgrund dessen, dass sie eher dauerhafter werden, wurde ich mehrfach bei meiner Hausarzt-Praxis vorstellig, die meine Schmerzen zwar kennen, aber keine weiteren Untersuchungen anstreben : "Frau ....., wir haben alles untersucht, aber..." Für mich erklären sich diese starken Unterleibsschmerzen bei einem BSV nicht. Zwischenzeitlich war ich 2x bei meiner Gynäkologin, beim Urologen - beide Untersuchungen haben nichts ergeben (es wurde was kleines in der Blase festgestellt, was jedoch nicht DIESE Schmerzen verursachen kann).

Im März war ich zur jährlichen Kontrolle beim Rheumatologen und erzählte ihm von meinen Schmerzen und dass die Ärzte diese mittlerweile auf die "Psyche" schieben, zumal weitere komischen Symptome dazu gekommen sind - wie extrem häufiger Stuhlgang (kein Durchfall!), aber alleine bis zum Frühstück gehe ich 3-4 mal aufs WC (teilweise habe ich bis zu 14x Stuhlgang am Tag!) und dass mein Bauch immer größer im Umfang wird, wobei ich nicht mehr esse als früher - eher im Gegenteil! Habe auch ein Ernährungsprotokoll geführt und eine Ernährungsberatung während der Reha hat ergeben, dass es nicht an meiner Ernährung liegen kann. Ich war immer schlank (zwischen 50-56kg) nach der Geburt meines Sohnes 2014 hat sich das bei 58/60 kg eingependelt. Innerhalb eines Jahres wurden daraus 70kg :-((

Mein Rheumatologe hat ein Röntgen beauftragt (sie haben eins im Facharztzentrum, so dass es direkt gemacht werden konnte).Auf dem Röntgenbild sieht man, dass die Bandscheibe L5S1 praktisch fast gar nicht mehr vorhanden ist. :braue

Meine Hausärztin verordnete danach noch mal ein MRT vom Becken/kleines Becken. Befund (März 2025) :
Nach ventral verzogener Uterus mit Anteflexion der Cervix und des Cavum uteri, die Uterusspitze imponiert an der ventralen Bauchwand verwachsen. Etwas 1,3 cm unterhalb der an der ventralen Bauchwand anliegenden Uterusspitze deutet sich eine Narbe in der Subcutis und an der Bauchwand an. DD bei Zustand nach Sektio? Auch hierzu passend ein verschmälert er Übergang von der Cervix zum Cavum uteri an der Uterus Vorderwand. Kleine und unvedächtige inguinale Lymphknoten beidseits , keine suspekt vergrößerten parailiakalen Lymphknoten . Auch im kleinen Becken keine auffälligen Raumforderungen , kein Aszitis. Kein Nachweis einer Leistenhernie. Kein Nachweis einer Koxarthrose oder einer Symphysitis.

Beurteilung :
Hochgradiger Verdacht auf mit der Bauchwand nahe der Sectio Narbe verwachsen er Uterusspitze und entsprechender Verlagerung des Uterus mit nach ventral verkippter Cervix uteri. Deutlich Floride Osteochondrose LWK5/SWK1

Für den ersten Moment war ich "glücklich" über den MRT-Befund, weil ich das Gefühl hatte, ich weiß jetzt woher die Schmerzen kommen. Meine Gynäkologin sagte jedoch, dass das nicht sein kann. Zumal der Kaiserschnitt über 10 Jahre zurückliegt und warum sollten die Verwachsungen ausgesrechnet JETZT solche extremen Schmerzen verursachen. Sie empfahl - auch im Hinblick auf meinen täglich übermäßigen Stuhlgang - eine Darmspiegelung, wobei ein Stuhltest im Sommer 2024 nicht auffällig war.

Vor einer Woche hatte ich nun die Darmspiegelung und ich bekam danach nur die Info "wir haben Proben entnommen".... Vorgestern hatte ich ein kurzes Gespräch mit dem Gastroenterologen. Im Moment ist nichts auffälliges, wobei sie die Proben noch speziell einfärben. Dieses Ergebnis würde erst in ein paar Tagen vorliegen. Auf den ersten Blick haben sie jedoch nichts auffälliges gefunden, was meine Schmerzen erklären könnte - vielleicht kommen sie doch vom Rücken?

Ich bin wirklich nervlich am Ende. Sind es zwei "verschiedene Paar Schuhe" - also einerseits die Rückenschmerzen wg. BSV und andererseits die Schmerzen im Unterleib/Bauch? Oder hängt alles zusammen und kommt "nur" vom BSV?

Ich kann mich nachts nicht mehr einfach so drehen, sondern muss vorher erst mal Dehnübungen machen, genauso beim Aufstehen : nach ca. 20 min. Dehnen gelingt es mir, hochzukommen. Manchmal kann ich auch direkt los laufen, manchmal "knicke" ich aber auch im Rücken ein.

Ich bin wirklich verzweifelt, weil jeder Arzt es auf den nächsten schiebt....

Meine Orthopädin sagt, man kann hinsichtlich der Bandscheibe nichts mehr machen, nur durch Aufbau der Muskulatur und Schmerzmittel versuchen, damit klar zu kommen. Aber.... Ich bin 54 und möchte gerne noch viele Jahre aktiv durchs Leben gehen und meinen Sohn beim Wachsen und Älter werden begleiten. Das kann doch jetzt nicht zum Dauerzustand werden, dass ich - wenn ich z.B. die Wohnung putzen will - erst mal Schmerzmittel einnehmen muss, um überhaupt putzen zu können (ist jetzt nur ein Beispiel!).

Aber selbst die Muskulatur müsste sich ja nach über einem halben Jahr Krafttraining schon wenigstens etwas aufgebaut haben, oder? Ich arbeite im Büro (Buchhaltung) und versuche, so viel Bewegung wie nur möglich, in meine Arbeitszeit einzubauen - also nicht telefonieren sondern direkt zu Kolleg:innen gehen, um Dinge abzuklären, zwischendurch immer wieder aufstehen und Dehnübungen für 1-2 Minuten, nicht lange Zeit am Fleck stehen (dann kann ich nicht mehr loslaufen, sondern muss erst wieder den Rücken dehnen), bin also fast ständig in Bewegung, selbst während ich diese Roman hier ins Forum schreibe, bewege ich meinen Oberkörper kreisend und streckend....

Hat jemand hier in diesem Forum ähnliche Beschwerden oder evtl. vielleicht schon einen Rat / Tipp ob meine Schmerzen vorn und hinten zusammenhängen oder einzeln zu betrachten sind? Welche Untersuchungen könnten mir noch helfen, um der/den Ursachen auf den Grund zu kommen?

Ich wünsche allen ein hoffentlich schmerzfreies oder zumindest schmerzarmes Wochenende und danke schon Mal im voraus fürs Lesen (Bitte entschuldigt, wenn es zu lang und ausführlich ist, ich schreibe zum ersten Mal in einem Forum) und hoffe natürlich auf Antworten.

Liebe Grüße
heike
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Romé
Geschrieben am: 19 Jul 2025, 22:15


Öfter dabei
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Hallo Heike,
Ich bin kein Experte und kein Arzt. Deine Beschwerden könnten auch zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung passen. Das kann über bestimmte Blutwerte festgestellt werden. Ich vermute aber, dass das alles getestet wurde.
Die Schmerzen sind anfallsweise und krampfartig. Können in Bauch oder Rücken ausstrahlen. Außerdem Blähungen und evtl Fettstühle.
Ich habe das schon gehabt durch einen Gallenstein verursacht.
Ich wünsche dir, dass dir geholfen werden kann und es dir bald besser geht. Es ist schlimm mit Schmerzen zu sein und nicht zu wissen, wo diese herkommen.
LG Rome
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