Bandscheiben-Forum

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> Hybrid Stabilisierung, wer kennt das?, Anschlussinstabilität u -degeneration
Romé
Geschrieben am: 06 Mai 2025, 07:05


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Hallo liebe Mitleidende und Mitleser,
Ich wurde erst Ende 2023 L4/5 versteift und benötige weitere Ratschläge oder Hilfe. Nach langem ungeklärten Leiden Postoperativ habe ich mich einem anderen Neurochirurg vorgestellt, der meine Beschwerden ernst genommen hat und weitere Untersuchungen veranlasst hatte.
Nach einem Myelo CT ergänzend zu einem vorherigen MRT habe ich jetzt erneute Hypermobilitäten und Arthrosen in L1/2/3 und Nerveneinengung in L4.
Inzwischen Dauerschmerzen rechtes Bein vom Becken zur Wade ziehend an Schenkel Außenseite und Innenseite mit Instabilitätsgefühl der Wirbelsäule.
Mir wurde empfohlen, mich bei mehreren großen Wirbelsäulenzentren vorzustellen, die nach neuesten Hybridverfahren operieren. Dh meine vorhandene Versteifung mit dynamischer Stabilisierung ergänzen, um weitere Wirbel zu schützen.
Hat hier jemand Erfahrung damit?
Liebe Grüße Rome
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paul42
Geschrieben am: 07 Mai 2025, 11:04


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Hallo Romé

Eigentlich spricht man von Anschlussinstabilität dann, wenn das benachbarte Segment die Stabilität der WBS nicht kompensieren kann.

In weit es einen direkten Zusammenhang zur festgestellten Veränderung gibt, kann ich nicht beurteilen.

So schnelle Verschlechterung ist recht ungewöhnlich.

Ich bin seit 2009, bei L4/ L5- S1 versteift und bisher läuft sich das eigentlich noch ganz gut.

Gab es vor der OP bereits Anzeichen zur restlichen LWS?
Was steht denn in den Befunden?

Im web finden sich ein paar Hinweise was die Hybrid Stabilisierung betrifft, jedoch ist mir im Forum kein aktueller Fall bekannt.

Es gibt im Forum ältere Fälle von dynamischer Versteifung, aber mit anderen OP Verfahren, die dann leider zu erneuter OP geführt haben.

Was ich bisher gefunden habe ist eine Dissertation der Uni Lübeck. Stand 2014

„Biomechanischer Einfluss von dynamischen und semi- rigiden Implantat auf humane
Lendenwirbelsäulen mit monosegmentaler Fusion“.

Wie muss /soll man sich das jetzt vorstellen, was dir bisher empfohlen wurde?
L5/ S1 und L1/L2 versteift und dazwischen alles dynamisch?

Der Rat deines Arztes ist sicherlich nicht verkehrt, sich an die Uni Kliniken und großen WBS Zentren darüber eine weitere Meinung einzuholen.
Die meisten Zentren stellen online ihr Team vor, so dass du deine Anfragen oder Bilder auch per mail senden kannst.

Der schnellste Weg ist meist das Kontaktformular direkt an den lt. Oberarzt.

Du musst aber berücksichtigen, dass deine Bilder nicht älter als 3 Monate sind, ansonsten brauchst du frische Bilder bis zum Termin.

Viele Grüße

paul42
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Romé
Geschrieben am: 15 Mai 2025, 13:12


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Hallo Paul,
Herzlichen Dank für deine Antwort.
Ich weiß nicht genau, ob das bei mir unter Degeneration läuft, aber auf jeden Fall unter Anschlussinstabilität.

Passiert ist das direkt 5 Wochen nach Spondylodese OP. Ich hatte plötzliche wahnsinnige Schmerzen nach dem Aufstehen und das Gefühl, wie wenn etwas im Rücken reißt. Danach hatte ich sofort eine Instabilität und konnte nur liegen oder mit Korsett aufrecht sein. Damals war die Diagnose eine Osteolyse, weil im Röntgenbild ein Schatten auf dem Wirbel zu sehen war. Erst nach und nach haben die Nervenschmerzen wieder zugenommen, so dass nochmal ein MRT und Myelo CT den tatsächlichen Schaden gezeigt haben.

Mein Orthopäde und neuer Neurochirurg raten von einer weiteren Versteifung ab, weil dann wieder der nächste Anschluss beschädigt wird. Aber die neuesten Verfahren wären eine Kombination aus vorhandener Versteifung und neuer dynamischer Stabilisierung, das aber nur die großen Wirbelzentren machen und auch nur mit bestimmten Kriterien , zB Meyerdingsda bis 1/2. Inzwischen wäre das Material stabiler und fortgeschrittener, als noch vor ein paar Jahren.
Alternativ könnte ich auch nur den L4er Nerv entlasten, was aber nicht langfristig hilft, da ja die Wirbel aufeinander reiben und noch mehr Schaden anrichten.

Im Netz finde ich dazu nicht wirklich viel dazu.

Ich habe eine Hypermobilität durch jahrelangen Leistungssport. Aber Sport ist für mich ein wichtiger Lebensinhalt und die Muskulatur schützt und stützt letztendlich meine Gelenke. Natürlich mache ich keinen Leistungssport mehr. Auch Yoga ist gestrichen. Aber Krafttraining und Funktionstraining mit Physiobegleitung, sowie Gassigänge mit Hund sind noch möglich.

Ich habe im Juni jetzt Vorstellungstermine in Langensteinbach und Uni Würzburg bekommen. Ich bin gespannt, was die dazu sagen!

LG Rome
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paul42
Geschrieben am: 15 Mai 2025, 16:26


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Hallo Romé

Was hast du denn für Leitungssport bisher betrieben?
Nach 5 Wochen so eine Verschlechterung, kann doch nicht Folge deiner OP sein.

Also dein Meyerdingsda ½ bezieht auf sich ein Wirbelgleiten.

Bei Grad I wird nach Meyerding eine Verschiebung von bis zu 25% an den Gelenkflächen der WBK beschrieben, die bei Grad II, bis zu 50% je nach Bewegung betragen kann.
Grad III und IV werden in der Fachliteratur zusätzlich beschrieben.

Das ganze Thema wird unter Spondylolisthesis med. dokumentiert.

In 80% aller Fälle, ist Wirbelgleiten meist angeboren und mit einer eher knorpelartigen Ausprägung des Wirbelkörperbogens verbunden.

Diese Schwachstelle ist aber permanent der Belastung ausgesetzt und max. Beanspruchung führt zur überdurchschnittlichen Verschleiß der
BS, bzw. führt zur Instabilität.

Im Prinzip kannst du deine Anfragen per Mail an jede Uni Klinik senden, wie sie deine bisherigen Empfehlungen einschätzen.

Vielleicht bietet deine Krankenkasse auch ein Zweitmeinungsprogramm an.

Viele Grüße
paul42
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