Bandscheiben-Forum

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> Gute Erfahrungen bei "Upright-MRTs"?
steve256
Geschrieben am: 22 Apr 2025, 22:26


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Hallo, bin männlich, 37. Wurde 2019 nach einem kräftigen Bandscheibenvorfall L5/S1 mit Fusssenkerparese operiert, was zunächst erfolgreich war, nur Faszikulationen im Wadenbereich sind geblieben und am Anfang nächtliche Krämpfe.

Anfang 2022 ist die operierte Bandscheibe erneut leicht vorgerutscht und seitdem habe ich chronische Beschwerden. Ausschließlich beim Stehen und Gehen zunehmendes und abartiges Druckgefühl entlang des Ischiasnervs, vor allen Dingen in Fussaussenkante. Ein normales MRT im Liegen kann die Beschwerden mittlerweile nicht mehr wirklich abbilden, man sieht nur noch eine Engstelle, aber keine Kompression der S1-Wurzel mehr.

Zwischendurch hat mir letztes Jahr ein Neurochirurg eine zweite OP angeboten, aber nachdem ein neues MRT gemacht wurde, zweifelte er doch wieder, da dieses zufälligerweise wieder besser aussah.

Ich kann diesen Zustand schwer akzeptieren und mich auch nicht wirklich daran gewöhnen. Wenn die Beschwerden immer wären, dann wäre das was anderes.. dann hätte der Nerv eben einen Schlag weg. Aber es scheint ja doch ein mechanisches Problem im Gehen/Stehen zu sein, dass ich konservativ einfach nicht besser bekomme.

Ich habe nun vor ein "Upright-MRT" zu machen, also ein MRT im Stehen, das eigentlich für Angstpatienten entwickelt wurde, aber in meinem Fall wohl eine deutlich genauere Aussage zu dem Wirbelsäulenzustand machen kann, um endlich mal festzustellen, was genau da eigentlich drückt. Sollte auf diesem MRT nur ein Narbenzug sichtbar sein, würde ich nie wieder über eine OP nachdenken. Aber wenn das Narbengewebe nicht die Hauptreizquelle ist, würde ich mich für eine zweite OP entscheiden.

Jemand hier schon Erfahrungen mit dieser Art von MRT gemacht und konnte es was aufdecken, was ein normales MRT nicht gezeigt hat?
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Pauline69
Geschrieben am: 23 Apr 2025, 07:10


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Hallo Steve,

manchmal kann eine upright MRT sinnvoll sein, um die Belastung im Stehen anzuzeigen, falls dort eine Veränderung, der Situation, zu erwarten ist.
Soweit ich informiert bin, ist die Qualität der Bilder allerdings etwas schlechter als im normalen MRT.
Daher wäre mein Tipp, Dich vorab zu informieren, mit welcher Feldstärke das in Erwägung gezogene MRT arbeitet.
Mindestens 1.5 Tesla, deutlich besser wäre 3.0, sollte es auf jeden Fall haben, zusätzlich entscheidend ist die Software und das Alter des Geräts.

Desweiteren ist eine upright MRT fast immer eine Privatleistung, ist Dir das bekannt?
Daher sollte man mit seinem behandelnden Neurochirurg sprechen, ob er dies für zielführend hält.

Viele Grüße,
Pauline
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paul42
Geschrieben am: 23 Apr 2025, 10:11


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Hallo steve

Letzlich muss dein NC bereit sein, deinen Wunsch zum Upright auch zu unterstützen.

Wie Pauline bereits erwähnt hat ist die Untersuchung nicht der Regelfall.

Alternativ zum upright MRT besteht theoretisch auch die Möglichkeit einer Funktionsmyleographie.

Das ist eine stationäre Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel um Segmente auf Instaibillität zu prüfen.

Man steht dabei auf einer Drehscheibe und die WBS wird je dreimal in untersichiedlichen Winkeln zur Seite verdreht.

Nach der Untersuchung ist strenge Bettruhe angesagt, weil das Kontrastmittel in den Kanal Rückenmarks injeziert wird.

Die Verteilung von Kontstrastmittel zeigt möglicherweise sehr viel genauer Engstellen an.

Viele Grüße

paul42




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blumi
Geschrieben am: 24 Apr 2025, 07:42


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Hallo Steve,

Ich habe mir 2019 ein upright-MRT der HWS machen lassen, da ich bezüglich meiner Beschwerden nach der HWS-Prothesen-OP nicht weiter gekommmen bin und eine Erklärung suchte.
Letztlich bestand das Problem darin, dass man zwar auf dem MRT Veränderungen im Stehen, Flexion und Extension (also Beugen und Strecken) ganz gut sehen kann, die Frage nach deren Bedeutung aber nicht geklärt ist.

Mein Neurochirurg meinte dazu, wenn man sich die Bilder anschaut, könne man jede Etage für Op-würdig halten - oder eben keine. Anders formuliert: wenn sich in Beugung, Streckung oder der aufrechten Position Berührungen der Nervenwurzel durch Bandscheibenmaterial zeigen, ist das dann beweisend dafür, dass hierin auch die Ursache besteht? Darüber ist sich die Fachwelt noch nicht im klaren. es kann natürlich sein, dass sich ein sehr deutlicher befund darstellt- oder eben auch keiner. Das würde vermutlich Klarheit bringen. Häufig sind solche Befunde aber nicht so deutlich, es zeigen sich mäßige Einengungen, leichte Berührungen der Nervenwurzeln u.s.w.

Zahlen musst du das meist selber, es sei denn, dein behandelnder Arzt befürwortet das und deine Kasse genehmigt es. Dafür muss man in der Regel vorher einen antrag einreichen, es zunächst selbst bezahlen und erhält dann eine Kostenerstattung. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

LG, Elke
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Nanu
Geschrieben am: 24 Apr 2025, 12:24


aktiver Schreiber
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Hallo Steve,

ich hatte 2020 eins machen lassen. Bei mir war es letztendlich der Grund, um sich für eine Op zu entscheiden. Bei mir hat es eine zangenförmige einengung der Kaudafasern und einen leichten Gleitwirbel sichtbar gemacht, was vorher in keiner MRT Aufnahme zu sehen war.

Ich persönlich würde es daher jederzeit wieder machen, auch wenn es eine teure Angelegenheit ist. Eine Kostenübernahme hatte ich trotz befürwortung der Ärzte nicht durch bekommen. Eine Myelographie wäre zwar durchaus eine Option, die immer von den Kassen übernommen wird, jedoch würde ich es wegen dem deutlich höheren Komplikationsrisiko nicht mehr machen. Bei mir ging die Aktion gründlich schief und daher gab es auch keinerlei Ergebnisse...

Ich würde Elke bezüglich der Interpretation der Bilder recht geben. Wenn man was findet hat man nicht unbedingt den Beweis, dass es sich tatsächlich um die Ursache der Beschwerden handelt. Letztlich bleibt es eine Abwägungssache, was man mit den Informationen solcher Untersuchungen anstellt.

Liebe Grüße
Nanu
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steve256
Geschrieben am: 24 Apr 2025, 19:59


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Danke für die Antworten!

Dass es sich um eine Privatleistung handelt, ist mir bereits bekannt. Ich müsste in Frankfurt gür die Untersuchung 890 Euro bezahlen.
Es handelt sich um ein Gerät mit 1.5 Tesla Feldstärke und KI-gestützter Software.

Ich werde auf jeden Fall mit dem NC vorher darüber reden, was er davon hält.

PRTs wurden bei mir schon mehrere Reihen durchgeführt. Bisher war es aber nur ein einziges Mal erfolgreich. An diesem Tag berührte der Radiologe offensichtlich mit der Nadel direkt ie Nervenwurzel, denn mir ging kurzzeitig ein gewaltiger Blitz durchs Bein und ich hatte bis einige Stunden danach eine Fussheberschwäche. Anschließend war ich eine Woche lange BESCHWERDEFREI. Bei den anderen PRTs spürte ich immer nur während der Medikamenten-Zugabe ein leichtes Druckgefühl, allerdings genau an den Stellen, die mir immer Probleme bereiten.
Es spricht wohl einiges dafür, dass der Schmerz von dieser Höhe her stammen muss... Aber dennoch bleibt die Angst, dass es nach einer zweiten OP NOCH schlimmer ist.
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