Bandscheiben-Forum

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> Tipps? Vorstellung und Beschwerden, HWSC6/7
HwsProb
  Geschrieben am: 23 Okt 2024, 11:43


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Hallo zusammen,

erstmal danke für dieses Forum zum Informationsaustausch.
Ich wollte nur mal kurz auf meine Beschwerden eingehen.

Ende Juli diesen Jahres habe ich durch einen blöden Sturz einen schweren Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule erlitten.
Meine Nervenwurzel C6 ist komprimiert und es wurden schon einige Untersuchungen unternommen um meine ausstrahlenden Schmerzen und die Miss Empfindungen im linken Arm in den Griff zu bekommen.

Durchgeführt wurden eine PRT Spritze nach 4 Wochen und Physiotherapie nach der 6 Woche. Daneben bis heute immer Medikamenteneinnahne. Zunächst Ibuprofen, Oxycodon, diclofenac. Heute nur noch Pregabalin und Tramal.
Alles bisher ohne wirklichen Erfolg. Auch habe ich in Woche 8 mit Übungen angefangen. Es kamen nach und nach immer mehr muskuläre Verspannungen dazu. Der ganze Rücken fühlt sich irgendwie extrem schmerzhaft an.

Nun in der Woche 12 kommt mir meine Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule immer verspannter vor. Der Schmerz in der Brustwirbelsäule ist aber neben dem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule sehr präsent.

Aufgrund des ganzen sehe ich eine Operation als unausweichlich. Hierbei könnte ein Cage oder nach Frykholm operiert werden. Es gäbe noch die Möglichkeit einer Ozontherapie. Kennt sich da jemand aus und hat damit Erfahrungen machen können?

Ist das so normal, dass Beschwerden welche durch die Halswirbelsäule ausgelöst werden irgendwann den ganzen Rücken verspannen können?

Es schmerzt gefühlt einfach alles.

Danke vorab und beste Grüße,
HwsProb
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Marie2022
Geschrieben am: 23 Okt 2024, 15:31


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Hallo, erstmal herzlich willkommen!

Ich versuche mal meinen Input zu Deinen einzelnen Therapieschritten zu geben, in der Hoffnung dass Dir das zu neuen Anregungen verhilft.

PRT Spritzen werden normalerweise in einer Serie von mehreren Spritzen in zeitlichem Abstand verabreicht, 4-6 Spritzen über mehrere Wochen/Monate verteilt. Das schon die erste und einzige PRT hilft ist der absolute Ausnahmefall. Hier wurde - falls wirklich nur eine Spritze gegeben wurde - nicht glücklich gehandelt. Da lohnt es sich sicher noch eine Serie zu starten.

Was meinst du genau mit " schwerem " Bandscheibenvorfall? vielleicht kannst du den Befund einstellen. Die Kompression einer Nervenwurzel ist bei einem BSV häufig der Fall, das alleine ist noch keine Indikation für die Schwere des Vorfalls. Aber klar , hier fehlen noch Infos im Detail.


Welche Therapien hast du außer Physiotherapie? Wurde schon ein Muskelrelaxans für die Nacht probiert? Das kann bei Verspannungen deutlich unterstützen.
Auch solltest Du - insbesondere wenn die Verspannungen den ganzen Rücken betreffen - eine Anleitung zum rückengerechten Verhalten erlernen. Bei mir war es zB so dass ich eine bestimmte Sitzposition immer wieder eingenommen habe, diese war für meine vorgeschädigte HWS total kontraproduktiv. Und siehe da: Seit ich mir diese Sitzposition mühselig abgewöhnt habe sind meine Verspannungen in der linken Schulter viel besser geworden.

Es sind seit Deinem Vorfall auch erst 3 Monate vergangen, oft dauert es viel länger bis eine Besserung die auch spürbar ist eintritt. Bei meinem ersten Vorfall war erst nach über 7 Monaten eine Verbesserung spürbar.

Stichwort Operation: Bei welchen Ärzten bist du in Behandlung und wer hat Dir eine Operation empfohlen? Mit einer OP wäre ich sehr sehr vorsichtig.
Insgesamt klingt Dein Post und die Infos die du darin schreibst danach, als wären noch bei weitem nicht alle Therapie- und Medikamentenoptionen ausgeschöpft worden.
Ich wünsch Dir alles Gute und baldige Besserung!
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Pauline69
Geschrieben am: 23 Okt 2024, 17:58


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Hallo HwsProb,

ich gehe in allen Aussagen mit Marie konform, eine wirklich Aussage, ist mangels detaillierter Information, nicht wirklich machbar.

Bei welchem Arzt bist Du damit in Behandlung?
Wurde bereits ein Neurologe aufgesucht?
Wurden Nervenmesseungen vorgenommen?
Waren diese auffällig?
Wie lautet der schriftliche MRT Befund?

Um etwas dazu sagen zu können, müsste man all diese Dinge wissen.
Ein Bandscheibenvorfall ist dann operationswürdig, wenn er:
- entweder seit vielen Monaten starke Schmerzen/auch Nervenschmerzen verursacht, die sich, trotz potenter Schmerzmittel, nicht unter Kontrolle bekommen lassen
- motorische Defizite auslöst, ein Kraftverlust im dazugehörigen und passenden Dermatom! vorliegt
- eine Myelopathie (echte Entzündung des Rückenmarks) beginnt oder bereits vorhanden ist
- es zu einem Stuhl-oder Harnverhalt/-Verlust kommt (durch die hochgradige Spinalkanalstenose oder eine beginnende Myelopathie möglich)
- es auch nach 6 Monaten zu keinem besser werdenden Ergebnis, trotz Ausschöpfung konservativer Maßnahmen, kommt oder sich, sogar, eine Verschlechterung einstellt

PRT Spritzen werden, in der Regel, immer als Serie durchgeführt, zum Beispiel 4 Stück im Abstand von 1 Woche oder 6 Stück im jeweiligen Abstand von 2-3 Wochen.
In den wenigsten Fällen wirkt direkt die erste PRT oder bringt einen zufriedenstellenden Erfolg.

Physiotherapie mindestens 2x pro Woche, zuerst am besten nur „manuelle Therapie“ und Wärme, um die Verspannungen zu lösen, dann erst Kräftigungsübungen, um die kleine Rückenmuskulatur deutlich zu stärken.

Eine Operation sollte immer sehr gut bedacht werden!!!
Es können immer Komplikationen entstehen, die Dir hinterher mehr Schaden, als Nutzen gebracht haben.
Eine Operation sollte daher wirklich immer der allerletzte Schritt sein und auch nur dann durchgeführt werden, wenn die Bilder und die Schmerzausstrahlung unbedingt zusammen passen.

Passen die Ausstrahlungen in den Arm zum dazugehörigen Dermatom? Bei C6 in den Bizeps?

Die Beschwerden an der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule entstehen aufgrund von Fehl-und Schonhaltungen, es kommt zu muskulären Dysbalancen.
Sie haben nichts mit der HWS direkt zu tun.
Somit Antwort: nein, es ist nicht immer so, kann aber durchaus, durch oben genannte Gründe, vorkommen.
Bewegst Du Dich ausreichend?

Viele Grüße,
Pauline
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HwsProb
Geschrieben am: 24 Okt 2024, 17:54


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Hallo und Danke vorab für eure Informationen,

Hier die Diagnose der Neurologin:
Diskushernie C5/6 mediolateral links mit rezessoforaminäre Engstellung C5/6 links

Nach den Tests meinte sie, ich hätte keinen Nervenschaden der Nervenwurzel.

Die Beurteilung der Radiologie:
Es handelt sich um ein radikuläres Reizsyndrom C6 links bei links paramedianer Diskushernie HWK 5/6 mit Pelottierung des Myelons bei relativer Spinalkanalstenose und Kompression der Nervenwurzel C6 links

Nach der ersten PRT Spritze bekam ich starkes Nackenbrennen, welcher für knapp drei Wochen anhielt und es war kaum auszuhalten in den Nächten mit den Schmerzen trotz Schmerzmitteln. Das war der Grund weshalb ich es nicht noch einmal gemacht habe. Leider nicht vertragen…und nocheinmal probieren. Ich weiß ja nicht.

Habe kommende Woche noch zusätzlich zur Physio und der Ozontherapie einen Termin bei einem Chiropraktor.

Hat jemand Wefaheungen mit der Ozontherapie und Chiropraktikerin Maßnahmen nach Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule?

Danke vorab und liebe Grüße,
HwsProb
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Marie2022
Geschrieben am: 24 Okt 2024, 18:09


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Hallo,
Wurde die PRT unter CT oder Röntgen gemacht ? Wenn natürlich danach noch stärkere schmerzen auftreten verstehe ich dass man hier zögert
Ich persönlich ich habe weder Erfahrung mit Ozon noch mit Chiropraktiker.

Ich würde niemals einen Chiropraktiker an meine HWS lassen. Was soll denn eingerenkt werden ? Es ist ja nichts ausgerenkt.
Oder vielleicht hat dir der Chiropraktiker auch gesagt was er genau wie beheben will, vielleicht solltest du das konkret nachfragen.
Alles gute und ich halte dir die Daumen dass deine Schmerzen bald nachlassen !
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Pauline69
Geschrieben am: 24 Okt 2024, 19:39


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Hallo HwsProbs,

dem reinen MRT Bericht nach zu urteilen, spricht dieser Befund eigentlich noch nicht für eine Operations Indikation, aber, manchmal sind diese Berichte auch nicht so wirklich detailliert beschrieben und Worte, wie, hochgradig oder absolut, fehlen.

Somit wundert es mich ein wenig, dass man Dir damit bereits, nach 12 Wochen, also nach recht kurzer Zeit, eine OP Indikation gegeben hat.
Das ist schon etwas aussergewöhnlich schnell, bei einem noch „relativ“ milden, schriftlichen Befund, und vor allen Dingen, auch ohne neurologisch, messbare Auffälligkeiten.
Jedoch ist das natürlich auch nur eine Beurteilung aus der „Ferne“.

Einen Chiropraktiker würde ich auch besser nicht aufsuchen, an einer bereits vorgeschädigten HWS würde ich keine Einrenkungen vornehmen lassen, vor allem nicht, wenn ich diesen Arzt/diesen Therapeuten nicht schon lange kennen würde und ihm sehr vertrauen würde.

Mit einer Ozontherapie kenne ich mich auch gar nicht aus.
Was wird dabei gemacht, was soll sie bewirken?

Alles Gute und viele Grüße,
Pauline
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maxijodi
Geschrieben am: 24 Okt 2024, 22:37


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Hallo,
also nicht jeder Chiropraktiker renkt gleich ein bzw. generell oder überhaupt.
Ich bin mehrfach von einem behandelt worden (als Privatzahler) und eingerenkt hat er nie. Vielmehr hat er mit einer "Pistole" versucht Verspanungen zu lösen.
Gruß JoJo

Bearbeitet von maxijodi am 24 Okt 2024, 22:38
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Mina75
Geschrieben am: 26 Okt 2024, 15:23


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Hallo HwsProb,

Ozontherapie hat keine sichere Evidenz m.W., d.h. bringt also sehr wahrscheinlich nichts ausser ausgegebenes Geld. Das war mal ein Trend vor knapp 20 Jahren, damals noch recht neu, und da wurde es mir von ein paar Ärzten mal als alternativer Behandlungsversuch für meine LWS angeboten. Wie gesagt ist aber die wissenschaftliche Beweislage dieser Form der Therapie dünn.

Bezüglich Chiropraktik an der HWS würde ich persönlich mit einem akuten HWS-Befund weit Abstand von nehmen bzw. würde ich das selbst ohne akuten Befund nicht machen lassen, sofern der Chiropraktiker tatsächlich chiropraktisch an die HWS will (und nicht, wie mein Vorredner erwähnt hat, z.B. nur sanft mit einer Massagepistole arbeiten möchte, was man tatsächlich probieren könnte - das müsste man im Vorfeld abklären, was genau an Behandlung geplant ist). Denn Chiropraktik als Technik ist im allgemeinen das, was man gemeinhin unter "Einrenken" versteht, d.h. eine einigermassen abrupte Manipulation der Wirbelsäule und bringt damit auch bestimmte Gefahren mit sich (z.B. Schlaganfallrisiko v.a. bei unsachgemässer Ausführung). Persönlich sehe bei Deinem Befund nicht, was irgendein Renken an der HWS bringen sollte, nachdem das Hauptproblem ein Bandscheibenvorfall zu sein scheint (den kann man nicht "wegrenken").

Die Dir vorgeschlagenen OP-Möglichkeiten habe ich zufälligerweise beide selbst hinter mir. Die OP nach Frykholm hat den Vorteil, dass dabei kein Platzhalter eingesetzt werden muss, und gleichzeitig den Nachteil, dass die HWS-Muskulatur ein Stück weit durchtrennt wird und nach dem Eingriff auf der operierten Seite wegschrumpfen kann. Postoperativ muskuläre Stabilisierungsprobleme sollen m.W. vor allem bei beidseitigen Eingriffen auftreten, bei einseitiger OP ist das eher weniger ein Problem. Ein Cage bzw. eine Versteifung von vorne umgeht das Problem der durchtrennten HWS-Muskulatur, hat aber wiederum den Nachteil, dass das operierte Segment unbeweglich wird. Das merkt man einerseits vor allem am Anfang nach der OP im Alltag (bzw. zumindest ich persönlich habe das deutlich gemerkt). In Folge der Versteifung kann es andererseits über die Jahre zu einer sog. Anschlussdegeneration der angrenzenden Segmente kommen, weswegen bei einem bestimmten Prozentsatz von Patienten eine Folge-OP notwendig werden kann, aber nicht zwingend muss.

Was Deinen Befund angeht, kann es schon sein, dass sich nach Wochen mit HWS-Beschwerden die muskulären Probleme weiter ausbreiten, da es durch die HWS-bedingten Schmerzen z.B. zu Fehlhaltungen kommen kann, die sich dann anderswo auswirken. Du schreibst ja, dass die bisherigen Therapieversuche nichts gebracht haben, dabei hast Du schon allerlei Medikamente bis rauf zu Oxycodon durch. Theoretisch könnte man die Medikation versuchsweise noch mehr raufeskalieren, wenn man das verträgt bzw. und das beruflich bzw. im Alltag eingerichtet bekommt, bzw. wenn man das denn möchte. Das müsstest Du mit den behandelnden Ärzten besprechen, inwieweit das Sinn machen würde.

Hat denn die PRT überhaupt angeschlagen, d.h. sind die Schmerzen im Arm danach zurückgegangen, bzw. falls ja, für wie lange? Allgemein gilt es m.W. als gutes Zeichen auch im Hinblick auf ein angestrebtes konservatives Therapieverfahren, wenn sich danach die Beschwerden zurückbilden und länger wegbleiben oder über einen längeren Zeitraum zumindest etwas besser werden. Wenn sich nach einer PRT wenig bis nichts in Bezug auf die beklagten Beschwerden tut, ist das hingegen eher ein schlechtes Zeichen.

Viele Grüsse,
Mina75

Bearbeitet von Mina75 am 26 Okt 2024, 15:31
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HwsProb
Geschrieben am: 03 Feb 2025, 21:21


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Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten.

Bitte entschuldigt die verspätete Nachricht.

Ich habe nun alles versucht. Ozontherapie, 4 Monate Physiotherapie, Chiropraktiker und nehme derzeit Pregabalin und Tramadol.Naja und daneben eben in der Wiedereingliederung und jetzt wieder auf 100 % in der Arbeit. Zur Arbeit selbst, ich sitze <nur> am Schreibtisch.

Zur Leidensstory. Leider sind immer noch diese Schmerzen vorhanden und wollen einfach nicht verschwinden. Es gab bis heute keine guten Tage ohne Schmerz. Sie sind nur eben mal erträglicher. Wort wörtlich ertragen muss ich diese trotzdem und ist alles andere als Lebensqualität. Hinzukommt langsam auch immer mehr und mehr Verspannungen im Oberkörper. Vor allem Nacken und Schulter bis hin zu Spannungskopfschmerzen mit teils Ausstrahlungen bis ans Ohr seit einigen Wochen.

Nun habe ich heute nach einem halben Jahr einen weiteren MRT Termin gehabt und siehe da. Es ist kein bisschen besser geworden und auch mein behandelnder Neurochirurg (Zweitmeinung) meinte er hat mir nun schon zur OP geraten. Das passt sehr gut zu meinen Beschwerden.

Die OP von vorne mit dem Einsatz einer ESP Zervikal Prothese.

Ich bin noch hin und hergerissen, sehe und spüre aber auch keine wirkliche Besserung. Auch ist es bei Arbeiten zuhause immer schmerzhaft. Mit den Kindern auf dem Boden spielen z.B.Lego funktioniert auch nur 15 Minuten und danach muss ich mich erstmal kurz ausruhen. Viel schaffe ich so nicht. Kann nicht der Vater sein, der ich gerne wäre, keinen richtigen Sport mehr machen und weiß selbst nicht wie lange ich das noch psychisch aushalte. Gefühlt bin ich an meiner Grenze angelangt und muss jetzt eine Entscheidung treffen. Ein OP Termin wäre in einem Monat frei.

Warten auf eine Art Spontanheilung oder mit der Zeit, dass noch etwas wäre, ist mir schon zu unwahrscheinlich. Auch bin ich wirklich mit meinen 36 Jahren sehr limitiert bei allem was ich gerne machen würde. Naja vielleicht findet der ein oder andere hier noch die passenden Worte zwecks OP.
Lg
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blumi
Geschrieben am: 04 Feb 2025, 08:35


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Hallo,

ich kann gut verstehen, dass du über eine OP nachdenkst.
Allerdings muss dir klar sein, dass eine OP zwar mit höherer Wahrscheinlichkeit positive Wirkung auf Lähmungen, Nervenschmerzen im Arm und Hand sowie Taubheitsgefühle hat, aber die Wahrscheinlichkeit einer positiven Auswirkung auf die nackenschmerzen und Verspannungen schon deutlich geringer ist, d.h., sie können nach der OP auch bleiben, so dass du nichts damit gewonnen hast (können - müssen aber nicht).
Ich selbst habe in einer ähnlichen Situation nach 11 Wochen, die ich fast nur liegend verbracht habe, bei Kopf-, Nacken- und Armschmerzen sowie einer leichten Bizepsparese (KG 4/5) aus lauter Verzweiflung einer OP zugestimmt, auch eine Prothese eingesetzt bekommen (Oktober 2018). Die Armsymptomatik war danach weg, der Rest blieb.
Nach einem Aufenthalt in einer Schmerzklinik im Folgejahr (wo ich mich dann gefragt habe, warum ich das nicht vorher probiert habe) wurde es etwas erträglicher, aber nicht gut. Es folgten mehrere Bandscheibenvorfälle in LWS, BWS, HWS, teilweise OP-Pflichtig. 2021 habe ich mir dann die Bandscheibenprothese ausbauen lassen und habe jetzt einen Cage drin inclusive Platte von C5-C7, seitdem ist es insgesammt ganz gut, ich kann wieder zu 75% arbeiten, was vorher nicht mehr möglich war.

Was ich dir damit sagen will: überlege dir gut, ob du wirklich alles konservativ ausgeschöpft hast, bevor du dich operieren lässt.
Eine stationäre oder tagesstationäre Schmerzklinik wäre z.B. noch mal eine gute Option.
100% Erwerbstätigkeit in einem sitzendem Beruf ist Gift, gibt es da Verbesserungsmöglichkeiten (höhenverstellbarer Schreibtisch, Pausen auf Isomatte, Übungen für zwischendurch, angepasster Monitor, rückengerechte Möbel etc.)
Wie sieht es mit dem Schlafen aus, ist dein Kissen optimal angepasst, so dass du gerade liegst und der Hals nicht abgeknickt ist.
Hast du einen guten Physio, der die manuelle Therapie beherscht, oder ist es sinnvoll, noch mal einen anderen zu probieren (nicht jeder kann es gleich gut).
Gehst du regelmäßig Schwimmen, Spazieren, machst Eigenübungen, also bleibst bzw. kommst in Bewegung?
Wenn eine PRT nicht hilft, hast du schon aml eine orale Cortisonstoßtherapie versucht, oder als Infusion?
Hast du ein TENS-Gerät zu Hause und wendest es auch regelmäßig an?

Vieles was ich jetzt weiß, war mir 2018 nicht klar. Ich kann persönlich nur rückblickend sagen, dass ich eben nicht alles versucht habe, um diese eine erste OP zu vermeiden, z.T. einfach mangels Wissen. Ob sie sich hätte vermeiden lassen, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass in den darauffolgenden Jahren vier weitere folgten, die sich nicht vermeiden ließen. Daher solltes du, auch wenn es unter den Umständen schwer fällt, noch einmal genau überprüfen, ob es wirklich nicht noch Verbesserungsoptionen ohgne OP gibt.

LG, Elke
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