Bandscheiben-Forum

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> Kann mir jemand Mut machen?, Wirbelsäulenversteifung
Heike B
Geschrieben am: 06 Nov 2024, 12:29


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Hallo paul42,

ganz lieben Dank.
Und ja es hilft mir ungemein ein paar Eckdaten zum Heilungsprozess zu haben. Auf eine Reha bin ich eh nicht scharf.
Da wird man sich wohl 1-2 Jahre stark zurück nehmen müssen und die ersten Wochen und Monate gelinde gesagt Däumchen drehen müssen. Das ist gar nichts meins.

Ich habe jetzt in der Klinik Hohwald und in der Uniklinik Leipzig jeweils einen Termin für Anfang Dezember und der andere Termin ist Anfang Januar.

Es ist so eine schwere Entscheidung, denn sie ist dann endgültig. Vieles kann man im Leben korrigieren, diese OP kaum.

Ja, ich schreibe mir alles auf. Ich wollte auch schon fragen, ob die Materialverträglichkeit vorab geprüft wird.

LG und Dankeschön 😘 für deine Hinweise und deine Zeit.

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paul42
Geschrieben am: 08 Nov 2024, 13:10


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Hallo Heike

Natürlich tut mich sich bei der Entscheidung schwer.
Ich hatte damals keine Wahl mehr, was es für mich irgendwie leichter gemacht hat.

Ich habs zwar lange davor gewußt wie das mit Wirbelgleiten mal endet, aber man macht halt weiter, solange es irgendwie geht.

Jedoch hätte ich nie gedacht, dass mir eine OP wirklich noch helfen kann.

Du musst es auch mal anders sehen, alles was dir bisher mit stillen Verschleiß zunehmend Beschwerden gemacht hat, kann operativ korrigiert werden.

Es macht in der zukünftigen Beweglickeit keinen wesentlichen Unterschied, ob man besser L4/L5-S1 langfristig plant, anstatt sich auf L4/L5 zu beschränken.

Viele Grüße

paul42

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Heike B
Geschrieben am: 09 Nov 2024, 13:47


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Hallo Paul 42,

ob 2 oder 3 Etagen ganz unten ist vermutlich fast egal. Mein große Sorge sind Anschlussdegenerationen, denn über L4/L5 sieht es auch nicht gut aus und das zieht sich bis in die BWS.

Ich bilde mir ein ich habe viel zu verlieren. Mein Problem sind nicht vordergründig die Schmerzen, sondern die massiv eingeschränkte Gehfähigkeit. Ich möchte nicht den Wunsch nach einer besseren Gehfähigkeit mit nachher vielen Schmerzen eintauschen. Leider liest man davon so unendlich viel.
Und so dreht man sich im Kreis und ist wie in einer Endlosschleife. Nun habe ich erstmal für Anfang Dezember einen Termin in einer Klinik, schauen wir mal.

LG Heike

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Sonni1956
Geschrieben am: 17 Nov 2024, 01:31


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Leider sieht es bei mir ähnlich aus .
Vor 2 Jahren bei Zweitmeinung wurde mir gesagt das die letzte Option ne Versteifung ist 🫣
Verstehe Deine Angst man liest ja auch viel negatives .
Aber wenn man nur noch Schmerzen hat und zudem noch Ausfälle sollte man sich vielleicht nach guter Beratung beim Neurochirurgen doch überlegen .
Es geht ja leider nicht allein weg .
Ich nehme schon über 10 Jahre Morphium würd vor 2 Jahren komplett neu um und eingestellt stationär in ner Schmerzklinik .
Jetzt weiß meine Schmerzärztin auch keinen Rat mehr und hat mir empfohlen mich in der Schönklinik Hamburg Eilbeck vor zu stellen .
Habe am Dienstag den Termin auf Überweisung steht schon OP mit Fragezeichen .
Bei mir ist alles schon durchs raus schieben so verknöchert das sie nicht Mal mehr Spritzen kann .😭
Bin vor kurzem 2 Mal gestürzt weil die Füße nicht so wollten wie ich .
Leider auf meine von Arthrose befallen den Knie.Links Knietep 2012 rechts ist leider jetzt Grad 4 da Werd ich auch nicht um ne Knie Tep OP Rum kommen .
Wenn die in der Schön Klinik nichts machen können vor Weihnachten hab ich am 5.12.Termin in der Arthroklinik Klink .
Kann kaum noch schlafen Morphium wurde auch wieder erhöht .
Aber ich muß mich jetzt wohl meiner Angst stellen und den inneren Schweinehund überwältigen .
Hoffe das Du es auch schaffst Grad wenn der Leidensdruck so stark ist .
Irgendwann geht's halt wohl nicht mehr ohne OP um etwas mehr Lebensquallität zurück zu bekommen .
Ich hoffe es zumindest .
Dir gute Besserung und ein Schmerzärmeren Sonntag
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blumi
Geschrieben am: 17 Nov 2024, 09:04


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Hallo Heike,

bei dir ist die Situation etwas anderes als bei denen, bei denen der Schmerz im Vordergrund steht.
Wenn es vor allem um die motorischen Ausfälle geht sind die OP- Ergebnisse ja sehr vielversprechend.
Natürlich wird es eine Zeit brauchen, bis dein Körper die neue Statik akzeptiert, aber wenn du ihm die Zeit lässt und nicht zu ungeduldig bist, sehe ich eigentlich gute Chancen, dass bei dir die OP die Lebensqualität deutlich verbessert, und darum geht es ja letztlich.

LG, Elke
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Heike B
Geschrieben am: 19 Nov 2024, 12:58


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Hallo blumi, hallo Sonni,

aktuell stehen bei mir nicht die Schmerzen im Vordergrund, sondern meine Beine sind wie Pudding und die Gehstrecke ist massiv eingeschränkt. Von den Schmerzen her bewegt sich das auf der Skala von 0-10 bei etwa 2-3, das war aber schon anders. Anfang Mai wollte ich auf Gassirunde gehen und da hatte ich nach 20m solche einschießende wahnsinnige höllische Schmerzen, sowas habe ich in 40 Jahren und Problemen mit der Wirbelsäule noch nie erlebt und das war einiges. Seit Mai sind die Schmerzen rückläufig, wie gesagt derzeit sind sie moderat. So wie ich das aus vielen Berichten heraus gelesen habe ist das eher ungewöhnlich.


Mein Problem, so wurde es mir gesagt, ist eine absolute Spinalkanalstenose L4/ L5 der Kanal ist nicht mehr erkennbar. Gleichzeitig habe ich da noch einen Gleitwirbel im Röntgen ist er 9 mm und im MRT 1,2 cm verschoben, was eine Differenz von 3mm bedeutet. In der BWS ist eine weitere Stenose, dazu gesellen sich 4 Bandscheibenvorfälle und so weiter.

Und so dreht man sich im Kreis und befindet sich eigentlich in einer Endlosschleife mit der Frage OP ja oder nein. Mir schlägt das inzwischen massiv auf die Psyche. Man schläft mit dem Gedanken ein und wacht damit wieder auf.
So viele Fragen stellt man sich, wie überstehe ich bloß die 1-2 Tage bis zur OP im Krankenhaus. Wie geht's mir danach, wie komme ich bloß aufs Klo? Ich habe mich sogar schon gefragt, wie kann ich mir hinterher den allerwertesten abwischen? Wie Zähne putzen? Was mache ich denn ganzen Tag, die nächsten Tage, Wochen und Monate. Was kann ich danach überhaupt noch machen, im Haushalt in meinen über alles geliebten Gärten?
Und dann ist die pure Angst vor Schraubenbrüchen, Anschlussdegenerationen, Lähmung und Narben, die einem dann das Leben zur Hölle machen.

Und die andere Frage ist, wo lasse ich mich operieren? In der Klinik hier in der Nähe, in Hohwald die 2,5 Stunden Fahrzeit weg ist oder in der Uni Leipzig? In Hohwald habe ich Anfang Dezember und in Leipzig Anfang Januar einen Termin.

Fragen über Fragen, Ängste über Ängste.😩😩😩
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Pauline69
Geschrieben am: 19 Nov 2024, 23:15


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Liebe Heike,

Ich kann all deine Sorgen sehr gut verstehen.
All diese Fragen stellte ich mir im Oktober 2018 vor meiner ersten Halswirbel Operation.
Ich habe mir die allerschlimmsten Szenarien ausgemalt, wie geht das mit einem versteiften Hals, wie läuft zu Anfang die Körperhygiene ab, wie ist es beim anziehen, wann kann ich Autofahren?

Wenn gleich man auch eine Versteifung der LWS nicht mit einer Versteifung der HWS vergleichen kann, da die LBS einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt ist, als die HWS, weiß ich genau welche Gedanken nun in deinem Kopf herum schwirren, doch ganz so schlimm, wie man es sich vorstellt, ist es in der Regel nicht.

Persönliche Erfahrungen habe ich nicht mit einer Versteifung der Lendenwirbelsäule gemacht, jedoch viele Menschen in meinen Reha‘s damit kennen gelernt.
Die ersten Wochen musst du extrem vorsichtig sein, was eine Beugung im Rücken anbelangt, Verdrehung und jegliche Art der körperlichen Belastung.
Aber Dinge, wie duschen gehen, mal eine Tasse abwaschen, sich anziehen, geht besser als man denkt.
Und spazieren gehen steht sogar auf der Prioritätenliste ganz oben.
Das ist das beste, was du nach dieser Operation machen kannst.

Auch ich hatte am Anfang solch eine Panik vor dieser ersten Operation, dass ich sie noch während der vorstationären Aufnahme abgesagt habe. Ich habe den Assistenzarzt, der das OP Aufklärungsgespräch mit mir führen wollte, derart durcheinandergebracht, meine Schmerzen komplett heruntergespielt, meinen Kraftverlust größtenteils verleugnet, weil die Panik nichts anderes zu ließ.

Auf jeden Fall solltest du diese Operation nicht in einem kleinen Wald und Wiesenkrankenhaus durchführen lassen.
Eine Uniklinik muss es nicht in jedem Fall sein, aber es sollte ein großes Krankenhaus der Maximalversorgung mit einer großen Neurochirurgie sein.
Über Vorstellungstermine in den Ambulanzen sollte sich allerdings auch herausstellen, dass die Chemie passt.
Dein Bauchgefühl sollte dir sagen, hier fühle ich mich gut aufgehoben, hier könnte ich mir vorstellen, es machen zu lassen.

Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, was er bei mir zwei Tage nach OP Absage plötzlich war, ist man bereit, diese Operation machen zu lassen.
Dein Leidensdruck ist entscheidend für deine Entscheidung für oder gegen eine Operation.

Ich wünsche dir alles Gute und liebe Grüße,
Pauline




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Heike B
Geschrieben am: 20 Nov 2024, 11:34


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Hallo Pauline,

Danke, Danke für deine lieben Worte.
Eine Klinik der Maximalversorgung wäre bei mir nur die Uni Leipzig, da ist der Termin Anfang Januar und mein Gefühl sagt mir, diese Zeit habe ich nicht mehr. Die Uni nimmt auch niemanden auf, der nicht über den Rettungswagen kommt und falls ich den rufe werde ich nach Borna gebracht. Das wäre von mir aus die nächste Klinik.
Ich habe bei der Uni Dresden angefragt, die wollten meine Original CDS vom MRT und Röntgen per Post, aber die gebe ich nicht aus den Händen. Ähnlich war es in der Zentralklinik Bad Berka, Termin erst nach Vorlage eines MRT, maximal 2 Monate alt. Letzter Versuch war die Klinik Bergmannstrost, die wollten auch ein ganz aktuelles MRT, Termin dann im März. Das kann ich alles vergessen.
Man hat auch den Eindruck solche Operationen macht inzwischen jedes Wald - und Wiesen Krankenhaus. Und wenn man ehrlich ist, schief gehen kann überall was.

Der Leidensdruck ist bei mir auf Level 10. Nicht wegen den Schmerzen, sondern der Druck den man sich macht und jede noch so kleine Veränderung in der Wirbelsäule macht mir inzwischen Panikattacken. Ich kann nicht mehr schlafen, traue mich alleine kaum noch raus, es könnte ja schlechter werden.

Ich bin nächsten Donnerstag in der Neurochirurgie in Borna zur Verlaufskontrolle bestellt, aktuell bin ich soweit zu sagen, operiert mich am nächsten Tag, damit es endlich vorbei ist. Und dann kommt die innere Stimme und sagt, eigentlich willst du das gar nicht. Was ist wenn dies oder jenes passiert und das Endloskarussell beginnt von vorne.

Sorry das ich das so schreibe, ich merke bei mir liegen die Nerven total blank.

Ganz liebe Grüße Heike

Ach so, ich komme mitunter ganz schlecht in das Forum hier rein.
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paul42
Geschrieben am: 21 Nov 2024, 11:29


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Hallo Heike

Der Schmerz zentral im Rücken ist gar nicht entscheidend, sondern es sind die latenten motorischen Einschränkungen in den Beinen.
Wenn du Pudding in den Beinen hast, kommt in den Beinen, bzw. deren Muskeln kaum noch ein Reiz an.

Du beschreibst ja bereits 40 Jahre Rückenschmerz, aber das geht fortschreitend immer weiter.

Mein Rücken war schon mit 40 bereits völlig Schrott und die Charité hat gleich wg fehlender Reflexe gesagt, ohne OP wird es für mich keine Besserung mehr geben.

Auch wenn es dir derzeit in der Vorstellung schwerfällt, wird es deinem Laufen zukünftig helfen.
Eigentlich gibt zur Versteifung bereits sehr viel Erfahrung.

Zum einem ist Wirbelgleiten bei 8-10% bereits angeboren und durch andere degenerativen Veränderung an der WBS kann es zusätzlich zu Instabilitäten führen.

Ich hätte damals nie gedacht, dass ich nach 15 Jahren, heute immer noch zufrieden bin.
Meine ersten Schritte waren genial und ich konnte anschließend deutlich besser ohne diese fiesen Beinschmerzen laufen.

Deine Fragen sind alle gerechtfertigt, aber eigentlich gibt für alles ne Lösung.

Deine Anfragen an die Kliniken solltest du besser nicht über die zentrale Patientenaufnahme stellen.
Das ist viel effektiver einen Arzt über sein Kontaktformular per Mail mit Anhang von Befunden zu erreichen.
Im Rahmen des Qualität Management, sind die Ärzte angehalten ihre Postfächer auch zu pflegen.
Meist wird die OP von den Oberärzten des Teams operativ versorgt
Auf Anfrage beim Radiologen bekommst du auch gegen Gebühr eine Kopie von der CD.

Viele Grüße

paul42
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Heike B
Geschrieben am: 21 Nov 2024, 12:46


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Hallo Paul,

es ist schön zu lesen, dass es Menschen gibt denen diese Operation geholfen hat und das vorallem langfristig. Für dich persönlich freut es mich sehr. Und auch ich möchte endlich mal wieder eine große Gassirunde drehen und vorallem die Angst los werden, es kann noch schlimmer werden und das wird es wahrscheinlich.

Dein Tipp dazu direkt die Ärzte anschreiben ist gut, das habe ich mir bisher nicht getraut und bin immer über die allgemeine Telefonnummer oder Mailadresse gegangen. Ich werde das nochmal mit Leipzig probieren, der Termin Anfang Januar ist für mich sehr weit weg.

Danke für deine Zeilen und LG Heike

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