Bandscheiben-Forum

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> Schweres Bein nach BSV, Suche Rat
blumi
Geschrieben am: 24 Feb 2024, 07:39


PremiumMitglied Silber
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Hallo,

Zitat

Tatsächlich hat jeder Dritte ab 30 einen Bandscheibenvorfall und ab 60 Jahren 75% einen Bandscheibenvorfall - nur bekommen das 90% der Menschen nicht mit,weil es zu keinen Symptomen führt.


Es gibt da meines Wissens (korrigiert mich gerne) eine Studie, die das so an MRT-Aufnahmen festgemacht hat. Erstens ist da aber von Bandscheibenschäden die Rede (also nicht zwingend von Vorfällen), zweitens, wie Frau Ingenieur schon sagt, macht ein Vorfall auch keine Probleme wenn er auf nichts drückt und die BS-Höhe noch ausreichend ist, drittens ist in der Studie nicht bei den Betroffenen nachgefragt worden, ob sie nicht früher mal Probleme gehabt haben (die z.B. auf den Piriformis, Muskulatur, Faszien etc geschoben wurden) sprich ob es sich um alte Befunde handelte, die schlicht in Vergessenheit geraten sind. Warum sich dies überall (also vom Facharzt bis zum Heilpraktiker) so dermaßen festgesetzt hat, keine Ahnung, es wird auf jeden Fall von allen zitiert. Ist im Prinzip für dich auch egal, denn du hast einen Vorfall, der Symptome macht, weil er auf die Nerven drückt.

Wenn du schon seit März damit Probleme hast wäre es gut, wenn du es so langsam in den Griff bekommst.
Dabei ist die OP eine Möglichkeit, die in deinem Fall nur gut vorbereitet werden muss. D.h., du bräuchtest für die Zeit danach ausreichend Unterstützung, z.B. eine Haushaltshilfe durch die Krankenkasse (kann man bei kleinen Kindern beantragen), eine gute Vor-Absprache mit den Großeltern, vielleicht ein Training mit deinem Kleinkind ( das ja durchaus begreifen kann dass es wegen Mama-Aua eher im Bett oder im Sessel mit Mama kuschelt als hochgehoben zu werden). Dann kann das auch alles funktionieren. Aber das sollte auch alles stehen, wenn du in die OP gehst, weil du sonst eine höhere Wahrscheinlichkeit von Komplikationen hast als andere, die sich nicht in einer Situation wie du sie hast befinden.

Vor der OP selbst brauchst du keine Angst zu haben. Allerdings belastet die OP, auch Minimalinvasiv, das Umgebende stützende Gewebe. Auch wenn man versucht, so viel wie möglich stumpf zur Seite zu schieben, bleibt immer eine Narbe zurück. Und damit eine Struktur, die nicht mehr so ist , wie vorher. Das muss überhaupt keine Probleme machen, kann aber. Und daher muss die Entscheidung immer gut überlegt sein. Bei höhergradigen Funktionsausfällen hast du keine Wahl, wenn du nicht dauerhafte Muskelausfälle in kauf nehmen willst. Die Schwere, die du fühlst, geht in die Richtung, ist aber noch nicht dauerhaft, d.h., deine Nervenwurzel wird zwar geärgert, aber noch nicht geschädigt. Daher hast du eine sogenannte "relative" OP-Indikation, und die gehört immer gut überlegt und wenn dann gut vorbereitet.

Hattest du denn schon eine PRT-Serie an die betroffene Nervenwurzel? Sonst wäre das noch ein Versuch, den du meines Erachtens vorher starten solltest. Das entlastet die Nervenwurzel und gibt dem Körper noch eine Chance auf Selbstheilung. Und dir die Zeit, dein Kind in die KiTa einzugewöhnen.

LG, Elke



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paul42
Geschrieben am: 24 Feb 2024, 18:23


PremiumMitglied Silber
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Hallo ELPasoFee

Ich wollte dir keine Angst machen, du wolltest Tipps und Erfahrungsberichte.

Wirklich dringend sehe ich deine Situation auch noch nicht, aber es geht nur noch in die Richtung weiterer Degenration.
Wenn das BS Fach aufgebraucht oder vertrocknet ist, mindert sich die sich Höhe im BS Fach mit der Folge das Nervenwurzeln noch weniger Platz haben oder bewegungsabhängig irritiert werden können.

Warst du auch schon mal beim Neurologen?
Nach so langer Zeit mit Beschwerden ist eine Untersuchung bzw. Messung der Leistungsfähigkeit beteiligter Nerven ebenfalls ratsam

Wenn du unsicher bist, kannst du dir ja noch eine fachärztliche Zweitmeinung einholen.

Viele Grüße
paul42

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ElPasoFee
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 14:38


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Huhu,

ich hatte Anfang Februar die erste PRT - 2 Tage lang hatte ich 40% weniger Schmerzen und dann war es wieder beim Alten.
Trotzdem hatte ich mir einen Termin für die 2. PRT geholt, Stichwort Ängste OP / die Zeit nach der OP - diese war eigentlich am Dienstag. Der NC wollte mich vor der PRT noch sprechen und hatte mir dann eine 2. PRT ausgeredet mit der Begründung, dass er nicht davon ausgeht, dass die 2.PRT in meinem konkreten Fall eine Hilfe sein würde und ich in der Konsequenz die Ausgangsbedingungen für eine wahrscheinlich folgende OP verschlechtern würde.

Es gibt verschiedene Studien bzw. Zahlen. Bei einer anderen Studie waren es 25% der unter 30-jährigen mit BSV und 100% der über 65 Jährigen mit BSV - die Zahlen habe ich mal gelesen bzw. noch im Kopf und wurden mir von keinem meiner mittlerweile 6 konsultierten Ärzte / 3 Physiotherapeuten genannt. Ich lese auch viel auf Englisch "herniated disc", weil es da einfach mehr Studien / Infos gibt.

Ich behalte es mit dem Neurologen mal im Hinterkopf, aber ehrlicherweise bin ich an einem Punkt, an dem ich keine weiteren Meinungen mehr einholen mag, neben den bereits vielen bestehenden. Zumal ich auch einfach keine Geduld mehr habe nach bald fast 13 Monaten.

Unabhängig vom Osteopathen Termin am 6.3 plane ich gerade die Zeit nach der OP (Mann, ggf.Haushaltshilfe, Opa& Oma, Hilfe durch Freunde). Eine Haushaltshilfe könnte ich maximal für 14 Tage (Mo-Fr) stundenweise bekommen, sofern man jetzt noch jemanden für Ende März bekäme -in den Ferien wird das nicht bezuschusst. Daher wäre es für mich sinnvoll den worst-case zu planen - der Arzt sagte, er könne erst nach der OP genau sagen, wann welche Belastung möglich ist, das wäre für mich aber zu kurzfristig für die Planung.
Worst-case: wie viele Wochen darf man nichts heben, wiviele Wochen bis 5 kg heben, ab wann ganz heben?
Wie lange wart ihr nach OP stationär und in welchen Zeitabständen erfolgten Nachkontrollen?

Eine entfernte Bekannte ähnlichen Alters mit Kleinkind wird morgen an L5/S1 operiert - da stehe ich auch in Kontakt.

Liebe Grüße
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mdt003
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 15:24


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Hallo ElPasoFee,

Ich wurde 2020 an L5/S1 operiert, mit damals drei kleinen Kindern (der Jüngste war 2).
Zu deinen Fragen:

Heben: Ich sollte die ersten 14 Tage gar nichts heben, die ersten 3 Monate nur 3 kg und danach schrittweise, je nach Befinden, steigern. Ich bin bis heute sehr zurückhaltend beim Heben… meinen jüngsten Sohn hab ich seit der OP fast nie wieder gehoben - kann man wahrscheinlich an zwei Händen abzählen. Wie Elke schon schrieb, kann man auch super im Sitzen oder Liegen kuscheln. Und Kinder sind wirklich anpassungsfähig. Zudem sollte ich anfangs (ich glaub die ersten 4 Wochen) viel liegen, maximal eine halbe Stunde am Stück aufstehen, dann möglichst nur stehen/gehen und wenig sitzen. Ich hab versucht, mich so gut wie möglich gleich dran zu halten, denn ein Rezidiv wollte ich unbedingt vermeiden. Zu den Mahlzeiten hab ich mich aber schon zur Familie gesetzt z.B.
Stationär war ich 5 Tage (Freitag Abend OP, Mittwoch Entlassung). Mein Operateur wollte mich einen Tag länger als sonst üblich behalten wegen der kleinen Kinder.
Nachkontrolle: da gab es eine, ich glaub nach 2-3 Monaten, und nur, weil meine HÄ drauf bestand. Es war aber mitten in der Corona Zeit und da wurden ja alle KH Termine sparsam gehalten.

Es ist super, wenn du dir viele Unterstützungsmöglichkeiten suchst… wir hatten (dank Corona und Lockdown/Kurzarbeit) zwei verfügbare Tanten, meinen Mann und zweimal Großeltern. Und zwei Hilfen von der Caritas. Und Freunde. Wir bekamen viel gekocht und geputzt.

Bei mir ist alles super verheilt und ich würde sagen, dass nach einem Jahr wieder „alles normal“ war. Die ersten Wochen dachte ich, mein Rücken wird sich nie wieder normal anfühlen. Aber das wird - man braucht aber tatsächlich etwas Geduld :-)

Ich bin mir sicher, dass es bei dir auch gut gehen wird - ihr habt ja schon einiges an Unterstützung organisiert und es ist super, wenn die Schmerzen vorbei sind :ap

Alles Gute und lg

Bearbeitet von mdt003 am 25 Feb 2024, 15:25
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Pauline69
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 15:57


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Hallo ElPasoFee,

Ich beziehe mich mal auf Deinen Anfangspost,

Zitat (ElPasoFee @ 21 Feb 2024, 13:11) 

Hallo zusammen,

Ich habe seit einiger Zeit einen BSV L5/ S1 und arbeite seit Dezember mit Physio und Schwimmen gegenan.
Seit dem 10.02 plagt mich zwischendurch ein "schweres Bein". Dies habe ich ab und an und dann geht es wieder weg. Die Schmerzen im Bein sind grundsätzlich seit dem 10.02 auch weniger.

Danke und Grüße!


Du hast seit dem 10.02.24 zwischendurch ein schweres Bein, das sind heute erst 14 Tage!
Du schreibst, die Schmerzen im Bein sind grundsätzlich weniger geworden, warum denkst Du jetzt gerade intensiv über eine OP nach? Welchen Grund hat das?

Sich 6 verschiedene Meinungen bei verschiedenen Neurochirurgen einzuholen, kann NUR verunsichern!
Was Du benötigst ist einen Neurochirurgen, ABER den Richtigen!
War einer der Neurochirurgen in einer Uniklinik tätig oder einem grossen Wirbelsäulenzentrum?

Wie Dir bereits Jessi geschrieben hat läuft das in etwas wie folgt ab.

OP plus -/+3 Tage stationär
Nach 10-12 Tagen Fäden ziehen beim niedergelassenen Arzt
Nach 6-12 Wochen einen Kontrolltermin bei dem operierenden Arzt
Die ersten 4 Wochen möglichst nicht heben, die folgenden 8 Wochen bis Max. 3-5 Kilo
Reha frühestens nach 4-6 Wochen, manche sagen auch erst nach 3 Monaten, sieht jeder NC ein wenig anders
Normales Heben vermutlich nach ca. 3 Monaten wieder erlaubt - aber je früher man damit beginnt und je höher das Gewicht ist, desto größer wäre die Gefahr eines Rezidiv‘s.

Ich würde mir für die Operation eine große Klinik aussuchen mit einer große Neurochirurgie oder Uniklinik.

Viele Grüße,
Pauline
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ElPasoFee
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 17:12


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@ pauline Woher weißt du,dass meine Schmerzen weniger geworden sind? Meinst du die 2 Tage nach der PRT Anfang Februar nach insgesamt 13 Monaten? Ansonsten habe ich nicht von weniger geschrieben,sondern von einer Veränderung der Schmerzen vom Rücken hin zum Bein.

Ich denke intensiv über eine OP nach,weil ich seit 13 Monaten Schmerzen habe und mein NC meinte,dass es bei nicht bald erfolgter OP chronisch werden könnte. So möchte ich nicht alt werden,aber evtl hat da jeder andere Ideen und Geduld.

Ich habe nicht von 6 verschiedenen Neurochirurgen geschrieben - sondern von 6 Ärzten,wovon nur einer Neurochirurg ist.

Mein NC ist an einer großen Uniklinik mit Wirbelsäulenzentrum Level 1 Chefarzt.

@ Jessi Dein Beitrag hat mir super geholfen - ganz vielen lieben Dank!
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Pauline69
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 17:37


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Hallo ElPasoFee,

Du hast in Deinem Eingangspost geschrieben:

„Die Schmerzen im Bein sind grundsätzlich seit dem 10.02 auch weniger.“

Schau Dir bitte mal in meinem vorherigen Beitrag das ZITAT von Dir an…..

Ich glaube, Du hast Dich, von mir angegriffen gefühlt! Warum auch immer?

Viele Grüße,
Pauline
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ElPasoFee
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 18:18


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Gestern und heute war es definitiv nicht besser.
Aber es gibt immer wieder diese guten Momente,wo man denkt,es geht bergauf, super , in dem Moment dann auch so gemeint, und dann kommt es wieder Dicke und man kann einfach nicht mehr. Die zwischenzeitliche Beinschwere hilft da auch nicht.
Und schließlich mag man nach 13 Monaten mit Schmerzen auch keine Kommentare,dass man sich von einem "netten und sympathischen Gespräch nicht täuschen lassen soll" oder dass sich ein "konservativ behandelter Bandscheibenvorfall nach 4-6 Monaten bessert und einer OP vorzuziehen ist". Ist sicherlich nett gemeint,aber ich denke,wenn jemand unoperiertes mit Ängsten vor OP und nach der OP - eine OP nach 13 Monaten stark in Erwägung zieht, um die vom NC genannte Chronifizierung möglichst zu umgehen, dann ist da ein gewisser Leidensdruck und ein gewisser Entscheidungsprozess vorhanden. Ob eine OP bei mir notwendig ist,war an dieser Stelle nicht gefragt und wollte ich auch nicht eruieren.

Meine Kraft ist einfach am Ende und vielleicht fühlt man sich dann auch angegriffen, was auf der Sachebene nicht gerechtfertigt ist.

Viele Wege führen nach Rom - ich danke euch allen für Tipps und Erfahrungen und wünsche euch mit euren gesundheitlichen Herausforderungen ein gutes Gelingen!!

Bearbeitet von ElPasoFee am 25 Feb 2024, 19:25
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Pauline69
Geschrieben am: 25 Feb 2024, 18:48


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Hallo ElPasoFee,

alles gut, Du hast gefragt, Du wolltest Erfahrungen, Du wolltest Meinungen hören.

Natürlich können wir hier immer alle sagen, mach das, was man Dir rät, aber ist es dann die Frage wert, wenn die Antwort immer so wäre, wie der Fragesteller es sich erhofft?

Alles Gute und viele Grüße,
Pauline
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