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Franzi1507 |
Geschrieben am: 05 Jan 2024, 22:10
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 8 Mitgliedsnummer.: 29.604 Mitglied seit: 05 Jan 2024 ![]() |
Hallo ihr Lieben,
ich bin 44 und hatte Mitte Oktober einen Massenprolaps L5/S1. Angefangen haben die Ausstrahlungsschmerzen schon Ende April. Heftigste Schmerzen bis in den Fuß, ich konnte weder stehen noch Laufen. Im Juni dann eine falsche Bewegung und plötzlich ein reißender Schmerz inklusive Kribbeln bis in den Fuß. Rettungswagen gerufen - die sahen mich wimmernd im Bett liegen "das ist muskulär". Haben mich trotzdem mitgenommen, im KH Schmerzinfusion. Danach war ich 3 Wochen krankgeschrieben und habe mich schnell erholt. Konnte dann wieder normal arbeiten, hatte Physio. Ende September fingen dann die Nervenschmerzen wieder an. Keine 5 Schritte konnte ich gehen. Bin dann zum Hausarzt. Ich soll Sport machen (bin sportlich, aber mit den Schmerzen ....). Das wäre wohl eine ISG Blockade. Tja. Dann hab ich versucht ein bisschen Sport zu machen und ab da ging nix mehr. Solche Schmerzen hatte ich noch nie, ich habe drei Wochen geweint und geschrien vor Schmerz. MRT Termin ab dem Ereignis in 4 Wochen. Nach drei Wochen unter IBU 600 ließen die Schmerzen langsam nach. Laufen könnte ich 2 Meter. MRT lief und der Mitarbeiter hat mich halb von der Liege gehoben und gesagt er macht den Befund gleich fertig und ich soll unbedingt am nächsten Tag zu meinem Orthopäden. Haha, mein Orthopäde bot mir einen Termin zur Auswertung Mitte Januar an! Nach mehrmaligem Drängen und betteln am Telefon hat er dann wenigstens aufs MRT geschaut. BSV L5/S1, operieren muss man das nicht. Ich kann ja Mal zum Neurochirurgen wenn's nicht besser wird. Ich habe direkt allen NC in den großen Kliniken hier angerufen und zwei kurzfristige Termine bekommen, darunter einmal als Selbstzahler. Beide NC rieten dringend zur OP. Fußheberschwäche, die Hüfte war wohl auch schon am abknicken (weiß jetzt den Begriff nicht), Gefühlsstörungen am Fuß. Ich habe mich dann für die OP entschieden in einer Wirbelsäulenchirurgie. Am 28.12. rein, am 30. nachhause. Ich hatte wahnsinnige Angst vor der OP, auch wenn "nur" der Vorfall entfernt wurde. Ich könnte am selben Tag schon wieder langsam laufen und bis auf Wundschmerz und gelegentliches Zwicken am Nerv bin ich schmerzfrei. Ich bin so glücklich momentan, ich hoffe so sehr dass ich endlich wieder normal leben kann. Ihr kennt das alle, es ist als ob jemand auf Pause drückt. Nix geht mehr, ich konnte weder kochen noch duschen. Geh jeden Tag spazieren und mir kommen jedesmal die Tränen weil ich so erleichtert und glücklich und auch dankbar bin. Meine Frage - wohin zur Nachsorge? Verband wurde jetzt zwei Mal vom Vertretungshausarzt gewechselt. Meinem Orthopäden vertraue ich nicht, ich möchte da wirklich ungern hin. Erstmal nur zum Hausarzt und langsam Bewegung aufbauen? Wie lange habt ihr Heparin gespritzt? Reha ist schon beantragt Liebe Grüße an euch alle |
Pauline69 |
Geschrieben am: 06 Jan 2024, 08:38
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.970 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo Franzi,
Das hört sich alles nach einem relativ chaotischen Verlauf an! Es hört sich zumindest so an, als wäre die gesamte Betreuung im letzten dreiviertel Jahr eher mäßig bis schlecht gewesen. Vielleicht solltest du dir zuerst einmal einen neuen und vernünftigen Orthopäden suchen. Natürlich könntest du die vorübergehende Betreuung durch deinen Hausarzt übernehmen lassen, aber, Hausärzte können alles ein bisschen und nichts richtig! (meine Meinung) Es sind keine Fachärzte für orthopädische Fragen und somit auch keine Fachärzte für orthopädische Nachbehandlungen. Sie wissen oft sehr viel weniger als manche Patienten, die sich zwangsläufig seit Jahren damit beschäftigen mussten (wie einige hier in dem Forum zum Beispiel). Es wurde in ihrem Studium nur „angerissen“ und während ihrer Facharztweiterbildung, zum Allgemeinmediziner, haben die Meisten gar keinen Kontakt zur Orthopädie. Heparin musst du gar nicht mehr spritzen, sobald du in Bewegung bist. Und das scheinst du bereits recht gut zu sein. Nach einer Bandscheibenoperation an der Lendenwirbelsäule solltest du vermeiden, länger zu sitzen. Stehen, gehen und liegen ist kein Problem! Aber im Sitzen wird der untere Teil der Lendenwirbelsäule stark belastet und somit auch die frisch operierte Bandscheibe, durch zu lange sitzen, sprich durch zu starke Belastung, könnte es zu einem Rezidiv kommen, weiteres Bandscheibenmaterial könnte austreten. Und das gilt es natürlich, tunlichst zu vermeiden. Am besten wäre es, viele leichte Spaziergänge zu machen. Auch schwimmen gehen, wäre eine gute Möglichkeit, sich leicht zu bewegen. Ein verdrehen der Wirbelsäule gilt es zu vermeiden, schweres heben ebenso und all das, was eine größere Belastung, insbesondere auf dem unteren Teil der Lendenwirbelsäule, ausübt! Du bräuchtest jetzt Physiotherapie, damit Dir die richtigen Übungen gezeigt werden, um die Rückenmuskulatur zu stärken. Auch sollte dir gezeigt werden, wie du Alltagsbewegungen am besten ausführen solltest. Wahrscheinlich gehst du zur Rehabilitation als Anschlussheilbehandlung, oder? Vermutlich innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Operation? Grundsätzlich ist eine Rehabilitation sehr, sehr gut, um wieder auf die Beine zu kommen, um sich einiges an Hintergrundwissen aneignen zu können, um viele Bewegungsabläufe zu lernen und langsam wieder fit zu werden. Gleichzeitig musst du aber auch sehr aufpassen, wenn du innerhalb der ersten sechs Wochen zur Reha gehst, und dich auf gar keinen Fall selbst zu überfordern! Der so genannte Gruppenzwang lässt einen manchmal mehr machen, als es eigentlich gut wäre! Man darf dabei nicht vergessen, dass man in diesen Gruppen, Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden findet (natürlich haben alle Probleme an der Wirbelsäule) aber einige nicht operiert, einige vor langer Zeit operiert und einige frisch operiert. Gute Besserung und viele Grüße Pauline |
Franzi1507 |
Geschrieben am: 07 Jan 2024, 08:54
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 8 Mitgliedsnummer.: 29.604 Mitglied seit: 05 Jan 2024 ![]() |
Hallo Pauline,
herzlichen Dank für deine Antwort. Ja, nur woher einen neuen Orthopäden bekommen, der dann wirklich gut ist. Ich hab tatsächlich schon drei gehabt, davon zwei jetzt während der Krankheitsphase. Man bekommt ja auch keine Termine bzw. halt erst in ein paar Monaten. Die Reha soll nach 6 Wochen nach der OP beginnen, bis dahin soll ich auch auch keine Physio bekommen. Im KH hat mir eine Therapeutin gezeigt wie ich aufstehe, mich hinlege etc. Ich gehe jeden Tag zwei kleine Runden spazieren, das klappt zum Glück schon gut. Wäre evtl. Radfahren zuhause noch möglich? Liebe Grüße |
Pauline69 |
Geschrieben am: 07 Jan 2024, 16:10
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.970 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo Franzi,
Das hauptsächliche Problem, das ich sehe, ist, dass der Hausarzt einfach der falsche Ansprechpartner ist! Die meisten Hausärzten kennen Sie nicht besser aus, als unerfahrene Patienten. Du müsstest ihm, unter Umständen, alles sagen, was du an Behandlungsmöglichkeiten oder Therapien insgesamt möchtest und das kann nicht Sinn und Zweck eines Arztbesuch sein. Wenn „er“ sich überhaupt darauf einlassen würde. Erkundige dich im Bekanntenkreis und frage, wer einen guten, umsichtigen Orthopäden empfehlen kann. Vereinbare einen Erst-Termin, auch wenn er noch Wochen in der Ferne liegt. Irgendwann ist er dran und du kannst testen, ob du mit diesem Arzt, ganz wichtig auf Dauer, zufrieden bist und zurecht kommst. Denn nach der ersten Bandscheibenoperation wird es nicht für immer vorbei sein. Du wirst einen Orthopäden brauchen, der dich immer wieder mal berät und behandelt. Oft sagt man einmal BANDI - immer BANDI! Was nichts anderes bedeutet, als das nach den ersten Problemen an der Bandscheibe, mit großer Wahrscheinlichkeit, weitere folgen werden. Es ist nicht nur die Wundkontrolle oder das Fäden ziehen, die Nachbehandlung sollte noch aus ganz anderen Dingen bestehen. Krankmeldungen, Beratungen, Kontrolltermine, Physiotherapie, wenn wieder oder erneute Probleme auftreten, die medikamentöse Therapie und vieles Weitere, möglichst aus EINER HAND! Viele Grüße, Pauline |
Franzi1507 |
Geschrieben am: 10 Jan 2024, 09:24
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 8 Mitgliedsnummer.: 29.604 Mitglied seit: 05 Jan 2024 ![]() |
Ja du hast Recht, ich habe jetzt zwei Termine bei Orthopäden vereinbart und hoffe, dass einer dabei ist der mich da gut betreut.
Mein Hausarzt ist da definitiv nicht der richtige Ansprechpartner, auch wenn Physio und Krankschreibung kein Problem sind. Aber das hilft ja auch eher nicht weiter. Danke und viele Grüße |
Pauline69 |
Geschrieben am: 10 Jan 2024, 10:25
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.970 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo Franzi,
Super! Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass mindestens einer dabei ist, der Ahnung hat und bemüht ist, sich zu kümmern! Alles Gute und liebe Grüße, Pauline |
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