Bandscheiben-Forum

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> Das wird wohl wieder ein BSV sein…
MichaelaG
Geschrieben am: 13 Dez 2023, 18:12


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Hallo Pauline und alle anderen,
das mit den Bildern habe ich leider nicht hinbekommen, aber ich habe jetzt den MRT-Befund. Ein Foto der ersten Seite füge ich bei.

Die Gesamtbeurteilung lautet:
Bekannter Bandscheibenvorfall mit knöchernen Abstützungen im HWK 5/6 mit konsekutiv moderater bis höhergradiger Stenose des Spinalkanals sowie hochgradigen neuroforaminalen Stenosen, progredient im Vergleich zu 2009.
Bei Retrospondylosen im HWK 6/7 bestehen auch hier neuroforaminale Stenosen beidseits.

Klingt für mich irgendwie nicht so gut…
Drei Finger der linken Hand sind feinmotorisch total gestört (Ich kann z. B. keine Knöpfe auf- und zumachen oder den Zeigefinger zum Essen mit Messer und Gabel benutzen etc.).
Ich kann die Finger normal bewegen, aber beim Tippen auf der Tastatur spüre ich nicht, dass ich damit tippe…

Das MRT wurde übrigens (auf mein Drängen) vom Hausarzt angeordnet.

Liebe Grüße
Michaela
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Bearbeitet von MichaelaG am 13 Dez 2023, 18:39
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Pauline69
Geschrieben am: 13 Dez 2023, 20:41


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Hallo Michaela,

Am auffälligsten sind die Höhen C5/C6 und C6/C7, aber auch C4/C5 ist nicht in Ordnung.

Auf diesen beiden Höhen ist sowohl der Spinalkanal höhergradig eingeengt als auch beidseitig die Neurforamen.
Die Neuroforamen sind die NervenaustrittsLöcher.
Desweiteren wird eine höhergradige Osteochondrose beschrieben, das ist eine Arthrose der Wirbelgelenke

C5/C6 und C6/C7 können Dir durchaus ordentliche Probleme bereiten.
Die Taubheit und die Gefühlsstörungen in deinen drei Fingern sind absolut passend dazu!
C5/C6 wird dem Daumen und dem Zeigefinger zu, C6/C7 eher den mittleren Fingern, C8 wäre der kleine Finger.

Leider wurde nicht genau beschrieben, wie höhergradig der Spinalkanal eingeengt ist.
Also keine Millimeter Angabe, meine ich.

Ich halte es für absolut ratsam, einen Neurochirurgen in einer großen Klinik der der Maximalversorgung aufzusuchen. Diese neurochirurgischen Kliniken haben fast alle eine Ambulanz, manchmal sogar ein eigenes MVZ.
Neurochirurgen können die Bilder am allerbesten beurteilen.
Sie werden dir dort sagen, ob sie eine dringliche OP Indikation sehen oder ob sie der Meinung sind, da kann man erst noch konservativ etwas versuchen.
Suche aber in diesem Falle keinen niedergelassene Neurochirurgen auf, sondern wirklich wirklich ein großes Wirbelsäulenzentrum mit Neurochirurgie oder eine neurochirurgische Abteilung in einer großen Klinik gegebenenfalls Uniklinik..

Liebe Grüße
Pauline
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MichaelaG
Geschrieben am: 13 Dez 2023, 22:53


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Hallo Pauline,
das klingt nach einem sehr kompetenten Rat. Danke.
Ich höre mir an, was der niedergelassene NC am Montag sagt und mache zusätzlich einen Termin bei der Wirbelsäulenchirurgie im St. Anna Hospital in Herne, wo ich 2013 schon mal zur Schmerztherapie war.
Das zieht sich nur leider alles wieder wochenlang. :-(
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Pauline69
Geschrieben am: 14 Dez 2023, 06:19


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Hallo Michaela

Das freut mich sehr, wenn du mit meiner Antwort etwas anfangen konntest!

Ich hatte vor 5,5 Jahren ähnliche Probleme, bin dann nach sechs Monaten operiert worden, aber danach traten neue Probleme auf. Ich wurde von meinen niedergelassenen Ärzten, Orthopäde und Neurologe, dann in der folgenden Zeit, unter anderem in die Uniklinik Münster und auch in die Uniklinik Hannover geschickt

In dieser Zeit habe ich insgesamt sehr viel Erfahrung sammeln dürfen.

Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass alle niedergelassenen Neurochirurgen schlecht sind, auf gar keinen Fall und man kann auch nicht grundsätzlich sagen, dass niedergelassene Chirurgen schlecht sind, auch da habe ich bereits eine sehr sehr positive Erfahrung gemacht in einem anderen Bereich

Aber zum Beispiel hier bei uns, in Bielefeld, sind die niedergelassene Neurochirurgen eine absolute Katastrophe! Daher war mein Tipp so direkt, in eine große, neurochirurgische Klinik, gegebenenfalls Wirbelsäulenzentrum, gegebenenfalls Uniklinik, zu gehen.

Berichte mal weiter wie es verläuft, bis dahin wünsche ich dir gute Besserung, hab Geduld, denn die wirst du leider etwas brauchen

Liebe Grüße, Pauline
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MichaelaG
Geschrieben am: 18 Dez 2023, 11:12


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Hallo zusammen,
ich komme gerade vom Neurochirurgen…
Der wunderte sich, dass ich überhaupt noch aufrecht gehen und sogar arbeiten kann. Er rät zu einer dringenden OP im Januar, da das Rückenmark extrem gequetscht wird (das ist überhaupt kein Platz mehr).
Die Schmerzen und die tauben Finger werden so lange bleiben, bis der Druck weggenommen wird, sagt er.
Jede ruckartige Bewegung wie ein Stolpern oder Auffahrunfall könnte eine Lähmung der Arme bedeuten.
Ich bin besorgt. Aber ich habe am 28.12. noch einen Termin im Krankenhaus für eine zweite Meinung (St. Anna in Herne).
Was meint ihr dazu?

Danke und liebe Grüße
Michaela
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Pauline69
Geschrieben am: 18 Dez 2023, 11:30


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Guten Morgen Michaela

Mir wurde damals von meinem Neurochirurgen genau die gleiche Aussage gegeben!
Es braucht nur eine Kleinigkeit, ein stolpern oder das Laufen gegen eine Wäscheleine, und sie könnten querschnittsgelähmt sein.
Auch mir hat das damals damals extrem viel Angst gemacht und ab diesem Moment bin ich nicht mehr, ohne festhalten, die Treppe runtergegangen
Aber ganz so dramatisch, wie es die Neurochirurgen beschreiben, ist es dann doch nicht!

Nichtsdestotrotz solltest du dir auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen, erst recht, wenn sie sowieso vor einem möglichen OP Termin liegt
Mein Orthopäde sagt immer so schön, man kann nicht dümmer werden dadurch!

Ohne jetzt deinen genauen Befund zu kennen und deine Bilder gesehen zu haben, wird oder werden deine Bandscheibenvorfälle schon sehr ausgeprägt sein.
Grundsätzlich würde ich somit deinem Neurochirurgen Recht geben.
Letztendlich hat es auch bei mir zu einer Operation geführt, wenngleich ich auch die erst, mangels extremer Beschwerden, noch kurzfristig abgesagt hatte.
Es hat mich dann damals, drei Tage danach, voll erwischt! Ich landete in der Notaufnahme und wurde dann elektiv eine Woche später operiert.

Ich denke, du solltest dich mit dem Thema befassen, aber auf jeden Fall den Termin am 28. Dezember wahrnehmen.

Höre dir an, was man dort zu sagen hat, im besten Fall, ist man dort der gleichen Meinung und du kannst dann entscheiden, wo du dich operieren lässt

Höre bei der Entscheidung auf dein Bauchgefühl das sagt extrem viel aus!

Liebe Grüße,
Pauline

P. S. Ich habe mir gerade einmal deinen MRT Bericht durchgelesen, in dem nicht von einer hoch dramatischen Situation gesprochen wird!
in einem Segment wird von einer beginnenden, höhergradige Spinalkanalstenose gesprochen, mir fehlen in dem Bericht jedoch die Worte absolute Spinalkanalstenose.
Die hochgradige Einengung der Neuroforamen löst zwar starke Schmerzen aus, sie haben aber nichts mit einem möglichen Querschnit zu tun.

Aber auch das muss nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben, da die Berichte von Radiologen geschrieben werden und nur nach deren Auffassung beurteilt werden!
Heißt also, dass ein Neurochirurg die Situation viel harmloser oder eben auch wesentlich dramatischer einschätzen kann und nur diese Meinung ist relevant!

Umso wichtiger ist in meinen Augen die Beurteilung eines zweiten Neurochirurgen! Dann bist du auch auf der sicheren Seite.
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MichaelaG
Geschrieben am: 28 Dez 2023, 16:12


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Hallo zusammen,

ich hoffe, Ihr hattet schöne Weihnachtstage! Ich zumindest habe die vollkommene Ruhe extrem genossen…

Heute war ich also im Krankenhaus zur „Zweitmeinung“. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Meinungen sind…
Erstmal fühlte ich mich dort sehr kompetent und ausführlich beraten, wurde auch gleich in die Neurologie geschickt, wo man einige Tests wegen der Finger/Nerven durchführte. Die Nerven sind intakt.
Fazit: Dieser Arzt rät auf jeden Fall (noch) nicht zu einer OP („die läuft uns ja nicht weg!“). Er meint, da wäre noch genug Platz zum Rückenmark und ich habe ja auch keine Lähmungen etc. Er sagt selber, dass so eine OP kein Spaß ist, deshalb sollte man sie erstmal nicht in Betracht ziehen. Falls sich der Zustand verschlechtert, müsste natürlich gehandelt werden.
Er rät erst einmal zu einer stationären Schmerztherapie (das hab ich ja vor 10 Jahren schon mal gemacht), und das haben wir jetzt auch so vereinbart.
Am 22. Januar geh ich dann also ins Krankenhaus.

Ich bin jetzt etwas beruhigter und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. Nun muss ich leider noch 3 Wochen so rumeiern, naja.
Von Physio o. ä. hat er allerdings nichts erwähnt, und auch nicht, ob es clever oder eher unklug ist, wenn ich weiterhin arbeiten gehe. Ich hab leider auch vergessen zu fragen… :-(

Soweit mein Bericht von heute.
Liebe Grüße,
Michaela
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Pauline69
Geschrieben am: 28 Dez 2023, 18:41


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Hallo Michaela,

War der erste Neurochirurg, den du besucht hast, ein niedergelassener Neurochirurg?
Viele Niedergelassene Neurochirurgen operieren sehr schnell und teils absolut unnötig, sie verdienen, einen Großteil ihres Einkommens, mit den Operationen, als Belegarzt, in einem Krankenhaus.
Nicht alle sind aus Berufung Arzt und nutzen so die Gelegenheit gutes Geld zu verdienen, deutlich mehr als in und mit ihrer Praxis.
Die meisten Ärzte eines Krankenhauses hingegen, haben in der Regel ein Gehalt und werden nicht, an den Operationen, finanziell beteiligt.

Eine Schmerztherapie ist vielleicht kein schlechter Anfang, du wirst sicherlich im Krankenhaus, Physiotherapie und weitere Behandlungen erhalten. Wie lange soll der stationäre Aufenthalt dauern?

Ob du weiterhin arbeiten kannst, hängt von deinem Befinden ab! Eine klare Indikation dafür oder dagegen gibt es nicht. Ich gehe davon aus, dass, wenn es für den Neurochirurgen im Krankenhaus ein no go gewesen wäre, hätte er das sehr sicher zu dir gesagt!
Ich kann nur von mir sagen, dass ich auch bei allen Operationen, bis fast zum letzten Tag, vor der OP, gearbeitet habe. Ich habe ausreichend Schmerzmittel genommen und somit war ich auch vollkommen in der Lage dazu.
Das kann und muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Liebe Grüße,
Pauline



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MichaelaG
Geschrieben am: 28 Dez 2023, 19:02


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Hallo Pauline,

ja, der erste Neurochirurg war ein Niedergelassener (im MVZ). ;-)

Der stationäre Aufenthalt soll ca. 5-6 Tage dauern.

Die Ruhe zu Weihnachten hat mir extrem gut getan!
Wenn ich arbeiten muss, ist das morgendliche Haare waschen/Duschen, Anziehen, Frühstück vorbereiten, 4 km Autofahren (im Dunklen ohne Radfahrerblick!), im Büro hin- und herlaufen, Ordner aus dem Schrank heben, zum Kopierer schlurfen, danach noch einkaufen gehen etc. schon sehr anstrengend. Aber ich KANN natürlich grundsätzlich arbeiten. Ich war nie jemand, der sich krankschreiben ließ, wenn ich es nur irgendwie vermeiden konnte.

Der Rest meines Rückens ist momentan so verspannt, dass ich zumindest gerne zur Massage gehen würde, aber irgendwie hab ich Angst, dass da was verschlimmert werden könnte…

Naja, vielleicht bessert sich ja in den nächsten drei Wochen auch etwas von alleine. Ansonsten freue ich mich fast auf den Krankenhausaufenthalt. :-)

Liebe Grüße
Michaela
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Pauline69
Geschrieben am: 28 Dez 2023, 19:50


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Hallo Michaela

Ein niedergelassener Neurochirurg, in einem MVZ angegliedert an ein Klinikum?
Das wäre dann eigentlich etwas anderes.
Aber ist jetzt auch eigentlich egal, ich glaube, dass die Meinung des heutigen Neurochirurgen deutlich korrekter ist

Eine manuelle Therapie oder eine reine Massage kann eigentlich keinen Schaden anrichten!
Hättest du denn ein Rezept für Physiotherapie ( Massage oder manuelle Therapie) zur Verfügung?
Oder die Möglichkeit von deinem Orthopäden oder deinem Hausarzt eins zu bekommen?

Die verhärtete und verspannte Muskulatur könnte das sicher dringend gebrauchen!

Und wie gesagt, das mit dem krankschreiben muss jeder für sich selbst entscheiden!
Von seinem Alltag und seiner Arbeitssituation abhängig machen.
Wenn du dich überfordert fühlst und das Gefühl hast, die Schmerzsituation ist an diesen Tagen deutlich verstärkt, solltest du vielleicht über eine Krankmeldung nachdenken.

Liebe Grüße,
Pauline
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