Bandscheibenvorfall und Facettencyste - Problem?, 2 Ärzte - 2 Aussagen

[KathrinAUSTRIA]

Hallo ihr Lieben,

ich habe einen Bandscheibenvorfall L5/S1 und laut MRT eine 1cm große Zyste über der Nervenwurzel in diesem Bereich.
Alles fing im Mai an richtig schlimm zu werden,

kurz zu meiner Person: ich bin ehemalige Krankenschwester und habe viele Jahre auf einer Neurorehe gearbeitet.
Ich bin Alleinversorgerin von meinem Ehemann, der wegen einer Muskelerkrankung im Rollstuhl sitzt , und kümmere mich daher um ihn und Haus und Hof.
Zudem bin ich aktuell Vollzeit im Verkauf tätig, als den ganzen Tag auf den Beinen.

Im Mai wollte ich meinen Mann ins Auto setzten und ZACK....ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Der Schmerz schoss ins linke Bein und ich war wie angewurzelt. Erst dachte ich es ist der Ischias, aber in der Nacht lag ich weinend auf dem Küchenboden und konnte nicht mehr....ich weine nie...und zum Arzt geh ich nicht gerne aber da war Schluss.

Ich bekam in den folgenden Wochen Physio ( bis zum heutigen Tag ) , Schmerzmittel, Cortison , Infiltration im CT , MRT , CT.
Ich Mache Sport , ich gehe regelmäßig spazieren , Massieren , Akupressur , Nahrungsergänzung.

Die starken Schmerzen sind weg , aber mein linkes Bein fühlt sich" falsch " an .
wenn ich länger als 2h stehe oder sitze fängt es an über die hintere Gesäßhälfte über den OS ins Knie zu ziehen. Je länger ich auf den Beinen bin desto weiter zieht es.
da hilft nur liegen.

Mein unterer Rücken fühlt sich wie blockiert an...

ich kann meinen Mann versorgen aber ich muss alles in Etappen machen.

ich war jetzt bei 2 Ärzten.
der erste war ein allgemeiner Orthopäde der sagt ich soll so weiter machen.... das wird schon. die Zyste ist egal.
der zweite ist ein Wirbelsäulenspezialist aus Salzburg und sagt die Zyste macht es kompliziert und wir müssen operieren.

in meinem Kopf dreht sich alles und ich bin versucht einen dritten Arzt aufzusuchen um zu sehen welche Meinung gewinnt.....

Fakt ist...so kann es nicht weitergehen....2h sitzen...und ich fahre alleine 1h zur Arbeit. an ein Privatleben ist gar nicht mehr zu denken.

Ich beiße die Zähne zusammen und versuche zumindest für meinen Mann da zu sein, denn er hat bei allem Priorität für mich.

Hat jemand eine ähnliche Situation erlebt oder Erfahrung mit dieser Art von Zyste?

Im Freundeskreis höre ich immer nur die schlechten Sachen, von schiefgelaufenen OPs
oder die Frage wie ich mir das denn vorstelle und wer meinen Mann versorgen soll....nicht hilfreich.

Ich dachte ich frage mal die Leute die tatsächlich wissen wovon sie reden und nicht von der Freundin einer bekannten der Schwester von vor 20 Jahren irgendetwas wissen....

Ich danke euch Im Voraus fürs lesen und hoffe ein paar Tips von euch zu bekommen und weiter unsere Erfahrungen auszutauschen.

Danke und schönen Abend an alle
GLG aus Österreich
Kathrin

[Pauline69]

Guten Morgen Kathrin,

was Du auf jeden Fall machen solltest, ist einen sehr guten Neurochirurgen aufzusuchen, am besten in einer großen Klinik der Maximalversorgung, eventuell eine Uniklinik. Also auf jeden Fall noch mal eine weitere Meinung einholen.

Zu der Zyste kann ich Dir nichts sagen, aber die scheint auch nicht das einzige oder das Hauptproblem zu sein.

Wenn sich nach einem halben Jahr, konservativ, keine deutliche Verbesserung eingestellt hat, sollte man tatsächlich über eine Operation nachdenken.

Ja, es wird so sein, dass Du für eine recht lange Zeit die Versorgung Deines Mannes nicht alleine übernehmen kannst, denn nach einer Wirbelsäulen OP sollte und darf man einige Wochen nicht schwer heben und sich nicht „falsch“ verdrehen.
Vielleicht kannst Du für diese Zeit einen Pflegedienst organisieren, Du wärst ja dabei, nur darfst eben nicht selber anpacken.

Ganz wichtig wäre auch noch die Vorstellung bei einem Neurologen, um zu sehen, inwiefern die Nerven einen Schaden abbekommen haben oder nicht.

Daher mein Vorschlag, suche Dir einen niedergelassenen Neurologen und vereinbare parallel dazu einen Termin in einer Klinik für Neurochirurgie.

Liebe Grüße
Pauline

[blumi]

Hallo Kathrin,

ich hatte eine Facettengelenkszyste in einer ähnlichen Größe wie du ( 11 mm) . Wenn die nach innen, also Richtung Spinalkanal liegt und auf die Nervenwurzel drückt, hast du ein Problem, dass ohne OP kaum zu ändern sein wird.
Da diese Zysten durch Gelenküberlastung entstehen kannst du vielleicht durch stabilisierenden Training der Tiefenmuskulatur dafür sorgen, dass sie nicht größer wird, mit viel Glück. Weg geht die nicht mehr.

Ich hatte damals auch PRTs an die Nervenwurzel, die auch immer eine Zeit lang gebessert haben, dazu eine Reha um die Rückenmuskulatur gezielt zu stärken. Trotzdem müsste ich im Verlauf Gabapentin, mein Medikamente gegen Nervenschmerzen, im Verlauf fast bis zu Maximaldosis steigern.
Als dannein Fussheber auch schlapp machte, war die OP unabwendbar. Die Erfahrung war beeindruckend: Zyste weg, Lähmung weg, Schmerzen weg!

Es kann sein, dass sich das bei dir noch eine Zeitlang so semistabil hält, Medikamente gegen Nervenschmerzen wie Lyrica oder Gabapentin können da helfen.
Im Unterschied zu einem Vorfall trocknet so eine Zyste aber nicht aus, sondern sie bleibt so ( im besten Fall) oder wird größer. Spätestens bei motorischen Einschränkungen wirst du um eine OP nicht herumkommen.

LG, Elke

[mdt003]

Hallo Kathrin,

Ich bin auch aus der Nähe von Salzburg. Wenn du magst, kannst du mir gerne per PN schreiben, dann kann ich dir vielleicht den einen oder anderen Tipp bzgl. Ärzten geben.

Liebe Grüße und alles Gute!

[KathrinAUSTRIA]

hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Rückmeldungen.

ich habe jetzt einiges zum nachdenken.

die blöde Zyste dürfte tatsächlich auf einen nerv drücken und das linke Bein ist irgendwie nicht mehr meins....

gestern war der Physio von meinem Mann da und der sagte auch ich soll mehr trainieren dann wird das schon wieder , ich habe aber seit letzter Woche wieder mehr trainiert und es wurde immer blöder. es fühlt sich an als ob der untere Rücken keine Kraft mehr hat und jeden Moment auslässt wenn ich meinen Mann auf die Beine stelle.
danke nochmal für eure Hilfe ich habe jetzt einiges zum nachdenken.

glg
kathrin