Bandscheiben-Forum

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> Gleitwirbel L5-S1 / Taubheitsgefühle / Op nötig?
ingrw
Geschrieben am: 25 Aug 2023, 07:19


Öfter dabei
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Hallo zusammen,
wollte kurz Rückmeldung geben zu meinem Besuch gestern in der BG Unfallklin in Frankfurt.

Zunächst einmal sei angemerkt, dass ich sehr pünktlich dran kam, was mich sehr positiv überraschte.

Ich kam dann zu Dr. Hofmann, der sich wirklich sehr viel Zeit für mich nahm und mir alles sehr ausführlich erklärte.
Das was er sagte, wußte ich natürlich bereits alles, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl, dass er nicht sagte, sie wissen ja bereits bescheid, sondern alles noch einmal von Grund auf erklärte.

Jedoch muss ich sagen, dass er im Rahmen einer möglichen OP nicht ganz so zuversichtlich war, wie ich das von anderen Ärzten gewohnt war.
Er erklärte mir, dass es bei vielen Patienten eine Schmerzfreiheit eher selten gegeben wäre, und auch sonst war er auch sehr übervorsichtig, mir zu einer OP zu raten.
Die einzige Indikation, die er dafür sähe, wären entstehende Lähmungen. Das Taubheitsgefühl im Fuß sehe er dagegen eher nicht als Indikation.
Ich bin zwar froh, dass er ehrlich zu mir war, aber letztlich war dies meiner bisherigen Entschlossenheit weniger förderlich.

Wir haben vereinbart, für den nächsten Dienstag zuinächst ein PRT vorzunehemen, und mal zu schauen, ob ich damit vielleicht auch weiter komme.
Werde es auf jeden Fall versuchen, aber letztlich wird die Einengung ja nicht beseitigt und ich habe Angst, dass der Nerv dann doch immer mehr dauerhaft geschädigt wird.

Hat jemand von euch vielleicht Erfahrungen mit PRT gemacht?

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blumi
Geschrieben am: 25 Aug 2023, 07:58


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Hallo ingrw,

Ich hatte schon viele PRT, zuletzt letztes Jahr bei L3 und L4.
Ich bin 2 x bei L4/5 operiert, habe dort ein I.-gradiges Wirbelgleiten, hochgradige Facettengelenksarthrosen und 2 persistierende Bandscheibenvorfallrezidive bei L3 und L4 nach lateral, so dass beide Nervenwurzeln links bedrängt werden.

Ich war daher letztes Jahr auf Anraten aus dem Forum in der Charité Berlin-Steglitz zur Zweitmeinung vorstellig, zu dem Zeitpunkt mit intermittierenden Gehstreckeneinschränkungen, wechselnden Kribbelparästhesien, einem KG 4/5 in M. Quadrizeps und den Adduktoren links sowie ständigen Krämpfen im linken Oberschenkel.
Auch mir wurde von der OP abgeraten, da die Beschwerden sehr wechselhaft waren und sie noch Chancen in der konservativen Therapie gesehen haben. Sie meinten, es könne schon sein, dass ich irgendwann nicht mehr um die OP herumkomme, ich solle aber versuchen, es so lange wie möglich rauszuzögern. Ich hatte dann 2 PRT an L3 und 2 PRT an L4, wodurch die Beschwerden deutlich gebessert wurden. Insbesondere keine Probleme beim Gehen mehr und keine Krämpfe im Oberschenkel mehr, die mich am meisten belastet haben (die waren nur mit einer Kombination von Palexia und Tilray (THC) zusätzlich zu Gabapentin und Duloxetin noch zu ertragen).
Im Mai/Juni dieses jahres habe ich dann noch einen Aufenthalt in einer Schmerztagesklinik hinter mich gebracht und konnte dadurch meinen Rücken deutlich mehr stabilisieren und die Opioide absetzen.
Mein niedergelassener Neurochirurg ging mit der Einschätzung der Charité konform, er meinte, es spräche ja auch nichts dagegen im Zweifelsfall in Abständen von 6 Monaten bis 1 Jahr PRTs durchzuführen, wenn dadurch eine OP (es käme bei mir auch nur noch eine Versteifung in Betracht) vermieden oder zumindest deutlich verzögert werden kann.

Im Moment beginnt wieder etwas mehr Taubheit und Kribbeln sowie ziehende Schmerzen links, es ist aber alles noch gut zu tolerieren. Die letzten PRTs waren im Oktober ´22, zur Not werde ich mir für Ende des Jahres noch mal welche organisieren, sollte es schlimmer werden.

Ich wünsche dir ein gutes Gelingen, den Versuch ist es auf jeden Fall wert.

LG, Elke
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Pauline69
Geschrieben am: 25 Aug 2023, 15:47


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Hallo ingrw,

ich befinde mich mich gerade in einer sehr vergleichbaren Situation!

Ich habe vor 1 Stunde mit dem Chefarzt der Neurologie telefoniert.

Er sagte mir genau das, was Dir von Professor Hofmann gesagt wurde.

Bei mir ist ,von einem Bandscheibenvorfall C4/C5, Bandscheibenmaterial in der rechte C5 Neuroforamen gerutscht.
Aber der Nerv wird berührt und verursacht starke Schmerzen, aber er wird nicht zur Seite geschoben und ich habe keine Lähmungen.
Daher ist keine Op Indikation gegeben.
Er hofft, dass sich der Bandscheibenvorfall von alleine etwas zurückbildet, sollten Lähmungen, also Kraftverlust, hinzukommen, sieht die Situation anders aus und es ergäbe sich eine OP Indikation.

So kenne ich es auch!
Einzig, wirkliche OP Indikation sind motorische Ausfälle!
Alles anderes sind gerade einmal unklare oder relative OP Indikationen.

Erst eine Lähmung (deutlicher Kraftverlust) zeigt an, dass der Nerv anfängt, zu leiden.

Viele Grüße
Pauline
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ingrw
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 07:59


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Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Prinzipiell sehe ich das ja ein, dass lediglich motorische Ausfälle eine OP-Indikation darstellen.

Aber letztlich muss ich auch abwägen, ob das so noch mein Leben ist oder sein soll.

Liege ich auf der Couch, dann ist eigentlich alles ok.

Gestern abend war ich aber wieder 5 km Gassi und da strahlte der Schmerz schon nach 1 km dermaßen in den linken Oberschenkel aus, dass ich mich erstmal 5 min setzen musste.
Dann ginge es wieder für einn paar hundert MEter, wurde dann aber bis zu den nächsten vollen 1000 Metern wieder so heftig, dass ich erneut sitzen und entlasten musste.... wiederholend bis zum Ende der Tour.

Das ist nicht immer so stark wie gestern, aber ich sehe ja die Tendenz der letzten beiden Jahre.
Die Lebensqualität ist halt schon massiv eingeschränkt.
Ich warte jetzt den Termin am Dienstag ab und beobachte dann genau, ob das etwas bringt.
Falls nicht, werde ich das Thema dann demnächst wahrscheinlich am WS-Zentrum Würzburg angehen.
In Frakfurt BG-U fand ich den Arzt sehr kompetent, aber was man dann über die stationäre Unterbringung und Versorgung liest, hat mich jetzt erst mal abgeschreckt.

Ich werde weiter berichten, und wünsche allen gleichfalls Geplagten gute Besserung bzw. Linderung
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SinNombre56
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 08:38


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Hallo ingrw!

hatte Dir vor einigen Wochen schon mal eine PM geschickt, aber leider keine Reaktion darauf erhalten.

Wir sitzen mit unserem Problem im ziemlich selben Boot, daher hätte ich mich gerne mit Dir ausgetauscht, aber gut,
zwingen kann man niemanden, ein Versuch war es wert.

Habe am 07.09.23 nochmals einen Termin im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm, das Haus, in dem ich letztes Jahr im
November hätte versteift werden sollen. Wie bei Dir, völlig ohne Schmerzen, dafür aber mit Muskelschwund in den
Waden bzw. Kraftverlust ab den Knien abwärts. Hin und wieder vielleicht mal ein Kribbeln in den Fußsohlen, aber
das bekommt man mit Ibu und Gabapentin gut in den Griff. Aber trotzdem, ich werde jetzt bald 58 Jahre alt und
ich laufe/wandere gerne, daher muss was passieren.

Wenn ich meine MRT-Bilder anschaue, dann verstehe ich selber nicht warum ich keine Schmerzen habe, massiv
bedrängte Neuroforamen beidseitig und und und, dann sind auch noch die neurologischen Werte einwandfrei bzw.
unauffällig, der eine Chirurg sagt, dass operiert werden muss, der andere findet wieder was anderes als Grund der
Kraftlosigkeit und ich steh da und werde jeden Tag unsicherer. Merkst was? Daher der Gedanke mit dem Austausch...

Eine Vorstellung im BGU in FFM hatte ich mir auch schon überlegt, meine bessere Hälfte wird dort im September an der
Hüfte operiert.

Alles Gute und noch mehr Glück!

VG
SinNombre56
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Pauline69
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 12:06


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Hallo Ihr Beiden,

motorische Ausfälle sind grundsätzlich eine OP Indikation!
Gerade, wenn sie progredient sind!

Alles andere ist lediglich eine relative OP Indikation.
( bei Schmerzen sagen die meisten Neurochirurgen, nehmen sie stärkere Schmerzmittel)

Wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kann man natürlich immer mit dem behandelnden NC besprechen, was zu tun ist. Aber sie gehen sehr ungern an einen Fall ran, wenn es keine neurologischen Ausfälle gibt.

Die Gefahr, mit der OP keine Erfolg zu haben, erscheint zu groß.
Worst Case, OP gemacht, Beschwerden noch da.

Liebe Grüße
Pauline

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ingrw
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 16:07


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@SinNombre56:

Der Grund, dass ich nicht auf Deine PM reagiert habe, ist dass ich davon nix mit bekommen habe.... :sch

Wir können uns natürlich gerne austauschen..

Werde jetzt mal nach der PM schauen.

Du kannst mir zur Sicherheit ja auch gerne noch einmal eine schicken.
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karin59
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 16:43


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Hallo,

Wenn eine OP- Indikation vorhanden ist, ist der Weg zur OP nicht mehr weit. Denn sehr oft kommen auch bewährte Behandlungen irgendwann an ihre Grenzen.
Wenn ich von einer Wegstrecke von 5km lese, denke ich nicht an OP.
Die Mehrheit der Geplagten kriegt nicht mal 1km ohne Unterbrechung hin. Mich eingeschlossen vor OP.
Am Ende ist es aber so, daß die letzte Entscheidung der Patient fällt. Davor muß er sich mit seiner Lebenssituation gesamt auseinandersetzen.
Heißt, er muß sich fragen kann ich auf Kultur verzichten, wenn ich nicht lange sitzen kann? Gehe ich meinem Umfeld auf den Keks, wenn sich mein Denken nur noch darum dreht ? Wie oft bin ich deshalb schon krank gemeldet gewesen? Hat sich mein Freundeskreis verändert, seit ich vermehrt Beschwerden habe? Verzichte ich auf Spaziergänge, Tanz- Sport, weil ich es nicht schaffe ? Komme ich zu Hause zurecht ?
Und so weiter .
Wenn ich vermehrt negativ antworte, sollte ich mich nicht so sehr sträuben gegen einen Eingriff.
Solange alles noch relativ unkompliziert läuft, kann man noch gelassen bleiben und die gängigen Beghandlungen machen.
Das heisst auch an sich und der Muskulatur arbeiten. Denn ganz viel wird dort abgefangen.
Es klingt abgedroschen, aber nicht das Fitnessprogramm macht es aus. Vielmehr konstante kleine leichte Bewegungsübungen, die dann Erleichterung bringen. Mit Gewalt allein lässt sich nix erreichen. und auch die Haltung überprüfen. Ich habe mir angewöhnt, bewußt ganz kleine Übungen immer wieder zu machen, egal wo kann ist. Schon ein leichtes Baucheinziehen (unteren) , dabei das Becken leicht verdrehen um aus dem Hohlkreuz zu kommen bewirkt viel. Beim Stehen nie die Knie voll durchdrücken und leicht gegrätscht stehen. Probiert es einfach mal aus.
Das hilft schon beim Abwaschen z. B.

Ich denke, daß bei aller Medikation und Therapie sowas gerne vergessen wird.
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SinNombre56
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 17:03


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Hallo @ Karin59!

Wahre Worte die Du da schriebst...

Was aber ist, wenn Muskeln gar nicht mehr aufgebaut werden können, weil sie einfach von den komprimierten Nerven nicht mehr richtig angesteuert werden?!
Habe schon alles versucht, NC sagt, wenn es denn stimmt, ich kann trainieren und Physio machen so viel wie ich will, der Muskelschwund ist da und er schreitet
fort....nur bis wohin?!

Ich liebe Bewegung an frischer Luft, insbesondere die Berge die ich vor der Haustür habe. Nur momentan...hmmm, kompletter sozialer Rückzug, nur noch ein
Rumliegen und Nichtstun und hoffen dass es morgen bessergeht. Geht es aber nicht, selbst Abspülen oder Hausarbeit schaffe ich kaum noch. Ich sacke förmlich
zusammen, langsam, aber stetig...und es ist vorbei mit dem "Schönreden", es sind Lähmungen, wenn auch ohne Schmerzen oder Schmerzen die ich gar nicht
mehr wahrnehme, ich weiß es nicht.

Wie gesagt, am 07.09. habe ich nochmals einen Termin beim NC. Am liebsten wäre es mir, dass die mir nur die Nervenwurzeln freilegen, ohne Versteifung. Hat man bei meinem Kollegen auch gemacht, naja, aber der hatte auch kein Wirbelgleiten...

Ich brauche jetzt verdammt viel Glück!

VG
SinNombre56
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SinNombre56
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 17:07


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Zitat (ingrw @ 26 Aug 2023, 16:07) 

@SinNombre56:

Der Grund, dass ich nicht auf Deine PM reagiert habe, ist dass ich davon nix mit bekommen habe.... :sch

Wir können uns natürlich gerne austauschen..

Werde jetzt mal nach der PM schauen.

Du kannst mir zur Sicherheit ja auch gerne noch einmal eine schicken.



Alles gut! PM ist beantwortet worden!

VG
SinNombre56

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