Bandscheiben-Forum

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> Befund Bandscheibenverwölbung, Befund besprechen
NEMS
Geschrieben am: 13 Okt 2023, 09:05


Öfter dabei
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Guten Morgen zusammen,

mittlerweile nehme ich IBU400 und taste mich langsam daran. Da ich grundsätzlich keine Medikamente bislang einnehmen musste, reagiere ich auch sofort auf so etwas mit Magenschmerzen etc..
Ich war nochmals bei einem Neurologen. Er riet mir auch dazu, mal für sieben Tage Ibuprofen zu nehmen.

Des Weiteren habe ich bei einem Wirbelsäuleninstitut in München meine Unterlagen eingereicht. Hier wurde mir PRT empfohlen. Was meint ihr dazu? Da wird ja auch Kontrastmittel gespritzt, oder? Soll ja auch nicht so toll sein und sich im Gehirn absetzen... Ich bin ratlos mittlerweile. Jeder sagt mir, dass der Befund ja nicht so schlimm sei. Aber dennoch habe ich Schmerzen und die sind mittlerweile konstant und täglich seit ca. 3 Wochen. Davor hat es sich immer abgewechselt, mal war ich paar Tage schmerzfrei, dann wiederum hatte ich etwas Schmerzen. Ich gehe regelmäßig zum Physiotherapeuten, Osteopathen, Heilpraktiker, mache Myoreflextherapie und bewege mich auch wieder... Ich lese immer mehr solche "Horror"geschichten, dass der Nerv beschädigt wird und man gelähmt werden kann... Orthopäden-Termine bekomme ich aktuell keine, erst im März wieder. Ich zahle ja zwischenzeitlich fast all meine Arzt-Termine privat... Als gesetzlich Versicherter ist man ja echt aufgeschmissen... :(

Bei alldem: Wie soll man hier noch positiv bleiben? Ich habe Angst, dass ich die Schmerzen nie wieder loswerden.

Habt ihr noch Ideen?

Ganze liebe Grüße,
NEMS

Bearbeitet von NEMS am 13 Okt 2023, 09:57
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Pauline69
Geschrieben am: 13 Okt 2023, 15:18


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Hallo NEMS,

seit 3 Wochen Schmerzen sind wirklich noch eine sehr kurze Zeit!
Ein konservativ, behandelnder Bandscheibenvorfall (groß) benötigt ungefähr 4-6 Monate bis sich eine deutliche Verbesserung einstellt!

Ich glaube, und ich möchte Dir damit nicht auf den „Schlips treten“, Du kannst noch sehr froh sein, dass Du bisher noch gar keine Schmerzmittel benötigt hast!
Viele „sterben“ am Anfang vor Schmerzen, nehmen eine Kombination aus diversen Schmerzmitteln, inclusive Opiaten, und haben trotzdem keine OP Indikation.

Wenn Du Ibuprofen nicht gut verträgst, könntest Du andere NSAR ausprobieren. Wenn Du es besser verträgst, zum Beispiel Novalmin oder auch Diclofenac, Celecoxib oder ähnliche.

Wenn Du mit dem Magen reagierst, könntest Du auch einen Magenschoner hinzunehmen, wie Pantoprazol.

PRT Infiltrationen können auf jeden Fall Sinn machen und können auch zu einer guten Verbesserung führen.
Ich selber auch schon einige PRT‘s bekommen, ich schätze so um die 18 Stück, über eine Gefahr des Kontrastmittel‘s habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.
Wurde bisher auch noch nie von auch nur irgendeinem Arzt als kritisch erwähnt.

Ein Nerv wird erst ernsthaft bedrängt, wenn es zu motorischen Ausfällen kommt.
Dazu müsste aber auch im MRT erkennbar sein, dass eine hochgradige Neuroforamenstenose, also eine hochgradige Einengung eines Nervenaustrittloch’s vorliegt.
Kommt es zu einem ausgeprägten Kraftverlust (Lähmung) im dazugehörigen Dermatom, sollte ein Neurologe konsultiert werden, der dann die Nervenleitgeschwindigkeit messen kann und ein EMG vornehmen kann.
Ohne Auffälligkeiten in den neurologischen Messungen kann es auch zu keinem Nervenschaden kommen.
Durch Schmerzen entsteht kein Nervenschaden.

Ich denke somit, Du bist diesbezüglich keiner Gefahr ausgesetzt, da Du ja bereits einen Neurologen aufgesucht hast.

Viele Grüße
Pauline
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NEMS
Geschrieben am: 13 Okt 2023, 19:12


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Hallo Pauline,

vielen lieben Dank erstmal. Und auch für den Tipp mit dem Magenschoner. Ja du hast recht, sooo schlimm sind die Schmerzen noch nicht. Da sie aber konstant mittlerweile jeden Tag da sind seit 3 Wochen, geht es solangsam an die Psyche…

Mal noch was anderes, da ich nicht weiß, ob es zusammenhängt: ich hatte heute wieder eine Art „Attacke“. Ich merke, wie ich plötzlich Druck auf der Brust verspüre, es fühlt sich an als könnte ich nicht richtig atmen, Hände kribbeln und werden kalt und schwitzig… Dann kurze Zeit später fährt es mir durch den Körper wie ein Adrenalinstoß und ich bekomme herzrasen und zittere am ganzen Körper… in dieser Zeit und auch so zwei Stunde nach dieser Attacke, habe ich keinerlei nackenbeschwerden. Sie sind vollkommen weg…. Kann das damit zusammenhängen? Habt ihr so etwas schön mal im Zusammenhang gehört? Ich habe diese „Attacken“ seit ich die Nackenschmerzen habe… ich weiß langsam nicht mehr ob es die Psyche ist oder etwas körperliches?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
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Pauline69
Geschrieben am: 13 Okt 2023, 20:50


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Liebe NEMS,

ich kann mir gut vorstellen, dass Dir das alles komisch vorkommt und Du am verzweifeln bist, dass Du seit 3 Wochen Schmerzen hast, aber glaube mir, das ist alles bei Dir noch sehr moderat.

Wie gesagt, ein Bandscheibenvorfall, der keine OP Indikation hat, benötigt für eine spürbare Verbesserung um die 4-6 Monate.
In dieser Zeit ist es wichtig, die Schmerzen unter Kontrolle zu halten und sich ausreichend, leicht, zu bewegen.
Also ist der erste Punkt eine ordentliche Schmerzmedikation!
Dazu Wärme und Physiotherapie, insbesondere die manuelle Therapie.
PRT Infiltrationen sollen die Reizung aus dem betroffenen Areal nehmen.
Manche schwören noch auf Akupunktur.

Aber insgesamt ist einfach Geduld angesagt und um die zu haben, benötigst Du eine gute Schmerzmedikation!
Eventuell nicht nur 1 Woche, sondern gegebenenfalls 2-3 Monate.

Beklemmungen in der Brust kann ich mir durch eine Bandscheibenvorfall an der HWS nicht erklären.
Feuchte Hände habe ich auch noch nie gehört.
Könnte es sein, dass Dir Deine Psyche einen Streich spielt? ( bitte nicht falsch verstehen, ist wirklich nur eine Frage)

Ich habe die Höhe Deiner Bandscheibenvorwölbung nicht mehr im Kopf!
C5/C6 würde in den vorderen Arm (Bizeps) ausstrahlen, Richtung Daumen und Zeigefinger.
C6/C7 in den hinteren Arm (Trizeps), Richtung Mittelfinger und Ringfinger.
C8 in den kleinen Finger und Handaußenseite.
Aber, meines Wissens nach, nicht in die Brust.
Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre, dass durch die Verspannungen, die gesamte Muskulatur übermäßig angespannt ist. Genau wieder aus diesem Grund ist eine wirklich ausreichende Schmerzmedikation wichtig.

Liebe Grüße
Pauline



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NEMS
Geschrieben am: 15 Okt 2023, 08:42


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Liebe Pauline,

herzlichen Dank! Man fühlt sich hier sehr gut aufgehoben und verstanden.

Ja, ich glaube dass es solangsam auf die Psyche geht, weil man sich tagtäglich damit beschäftigt. Und du hast Recht, so kann ich froh sein, mich noch einigermaßen ohne Schmerzmittel durchzuschlagen.

Da ich ja hauptsächlich im Sitzen und Stehen schmerzen habe, habe ich überlegt, ein MRT im Sitzen und Stehen zu machen (gibt es in Frankfurt). Vielleicht kommt da ja was ganz anderes raus? Was meinst Du dazu?

Liebe Grüße
NEMS
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Okt 2023, 10:34


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Hallo NEMS,

die sogenannten upright MRT‘s sollen eine recht schlechte BildQualität haben.
Die meisten Neurochirurgen halten diese MRT‘s nicht für sinnvoll - nur mal so am Rande.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei Dir folgendes vorliegt.
Du hast einen kleinen Bandscheibenvorfall mit einer leichten Bedrängung eines Neuroforamen und damit einer leichten Bedrängung einer Nervenwurzel. Die Nervenwurzel zeigt somit Reizungserscheinungen, die sich bei Dir als Schmerzen zeigen.
Dies würde für den leicht-mäßigen Verlauf bei Dir sprechen, mit moderaten Schmerzen.

Ein schwerer Bandscheibenvorfall würde sich mit einer deutlichen, motorischen Schwäche zeigen, zuzüglich starke, ausstrahlende Schmerzen, die kaum unter Kontrolle zu bekommen sind.
Mit den leichtern Mitteln wie Ibuprofen, Diclofenac oder Novalgin so gut wie gar nicht, mit Tramal oder Tilidin meist auch nur mäßig.

Natürlich musst Du selbst wissen, was Du machst, wenn Du privat versichert bist, könnte ein upright MRT von Deiner Krankenversicherung bezahlt werden, die gesetzlichen Krankenkassen zahlen dies nicht.
Aber, ich glaube, dass es Dir nichts bringen wird.
Ich glaube, Du brauchst einfach ein bisschen mehr Geduld, gute Schmerzmittel und eine sehr gute Physiotherapie für den Anfang!
Danach einen sehr guten Aufbau Deiner Rückenmuskulatur!
Also Muskelaufbau, ausreichende Bewegung und möglichst kein Übergewicht (ohne zu wissen, ob das vorliegt oder nicht - also ganz neutral gesagt)

Versuche abzuschalten, versuche es zur Seite zu schieben und einfach für den aktuellen Zustand zu akzeptieren!
Denke nicht ständig darüber nach, lebe Deinen Alltag!
Aber verändere Deinen Alltag!
Sitze nicht so viel, bewege Dich viel Spazieren gehen oder eventuell Schwimmen gehen.
Im Job alle 50 Minuten kurz aufstehen und den Rücken, die Schultern und den Nacken bewegen.
Stelle Dir den PC so ein, dass Du nicht ständig runterschauen musst. Oder lege Dir die Papiere auf dem Schreibtisch auf ein schräg gestelltes Brett, im 45 Grad Winkel.

Liebe Grüße
Pauline
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NEMS
Geschrieben am: 15 Okt 2023, 11:10


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Ich bekomme hier bessere Antworten wie von den Ärzten - Wahnsinn 😂. Bis jetzt hat kein Arzt mir so ausführlich erklärt, wie du.

Ich bin sehr schmal und dünn - also kein Übergewicht. Habe mir bereits einen höhenverstellbaren Tisch bestellt. Morgen ist wieder Physio angesagt.

Dass die Qualität beim Upright MRT so schlecht ist, wusste ich nicht. Ich bin gesetzlich versichert und hätte die 900 Euro (!!!) selbst bezahlt. Aber jetzt überlege ich mir das nochmals… Geduld war nie meine Stärke und ich bin ein Kopfmensch und male mir immer die schlimmsten Gedanken aus (Rollstuhl etc.). Vielleicht muss ich hier mal ansetzen. An den Tagen, an denen ich nur leichte „Schmerzen“ habe (es ist eher ein „ich spüre mein Nacken“ als ein ausgeprägter Schmerz) nehme ich keine IBU. Wenn es schmerzhaft wird, nehme ich eine ein. Ich versuche auch viel pflanzlich mit MSM, Teufelskralle, etc.. aber das wirkt meistens nicht sofort.

Jedenfalls vielen lieben Dank.. kein Arzt hat mir bisher so ausführlich geantwortet, obwohl ich ja mittlerweile zu Privatärzten gehe und das aus eigener Tasche zahle….

Liebe Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Okt 2023, 11:52


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Hallo NEMS,

weil sich die meisten Ärzte einfach keine Gedanken über einzelne Patienten machen und ihnen das viele Erklären auch einfach zu anstrengend ist.
Hinzukommend denken viele Ärzte, dass es die Patienten sowieso nicht wirklich verstehen, warum dann also die Mühe machen, alles ausführlich zu erklären! Natürlich haben sie auch nicht die Zeit, allen Patienten, alles so ausführlich zu erklären.

Und, meiner Erachtens, ist es auch so, dass die Ärzte, die es selber noch gar nicht am eigenen Leib erlebt haben, auch nicht wirklich wissen.

Spare Dir die 900 Euro! Sie lohnen sich, vermutlich, nicht!

Schau mal, selbst wenn dabei etwas minimal anderes herauskommen sollte, würde sich die Behandlung nicht ändern!
Sei froh, dass Du weit entfernt, von einer OP, zu sein scheinst!
Und wie gesagt, Du bist gaaaaaanz weit entfernt von einer Querschnittlähmung, von einem Rollstuhl oder ähnlichem!

Bevor es zu einer Querschnittlähmung kommen würde, hättest Du eine absolute Spinalkanalstenose, ein deutlich geschädigtes Rückenmark (Myelopathie) einen absoluten, kompletten Kraftverlust im Arm und unerträgliche Schmerzen.
Dann müsste es noch, unter diesen oben beschriebenen Umständen, noch zu einer Traumaverletzung kommen.
Treppe runterfallen, starker Stoß am Kopf, Autounfall oder Ähnliches.

Ich denke, Du kannst Dich, diesbezüglich, ganz ruhig zurücklehnen und entspannt bleiben!

Liebe Grüße
Pauline


„ Flache Protrusionen HWK 3/4, HWK 4/5 sowie breitbasig HWK 5/6 mit leichter Myelonimpression, keine Myelopathie sowie eine Streckfehlhaltung“

DAS ist wirklich ganz weit von ernsthaften Problemen entfernt!
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Mina75
Geschrieben am: 15 Okt 2023, 23:28


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Hallo NEMS,

wenn Du bisher "nur" an Nackenschmerzen leidest - so habe ich das bei der Lektüre des Threads zumindest verstanden (?) - dann ist der Befund erstmal nicht stark besorgniserregend.

Was Physiotherapie an der HWS angeht, die ist schon sinnvoll, aber ich würde nicht an der HWS rumrenken lassen (Du schriebst etwas von "ordentlich eingerenkt"). Nur massieren und allenfalls sanfte (!) Traktion. Hintergrund ist der, dass es bei derartigen Manipulationen schon zu schwerwiegenden Verletzungen bis hin zu Querschnittslähmung und Tod gekommen ist. In dem Zusammenhang ist fraglich, ob die von Dir beschriebenen "Attacken" nicht evtl. mit den Einrenkmanövern zusammenhängen könnten, weil dabei nervale Strukturen gereizt wurden. Mir kommt das einigermassen komisch vor, wenn Du schreibst, dass sich der Körper nach der Manipulation zuerst "taub" und "eingeschlafen" angefühlt hat - ich selbst kenne sowas von meiner HWS-Physio nicht. Das gab immer nur ein wohlig-warmes, entspanntes Gefühl hinterher.

Bezüglich des Upright-MRT: Ich hatte dieses Jahr eine solche Untersuchung, kann somit ein paar Infos diesbezüglich teilen. Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten normalerweise schon, sofern man einen Antrag auf Erstattung einreicht. Die Upright-MRT-Praxis, in der ich war (München), stellt für diesen Fall alle nötigen Unterlagen für den Patienten bereit, die dieser vorweg bei der Kasse einreicht. Sobald die Kasse zugesagt hat, kann das Upright-MRT erfolgen.

Für mich persönlich hat sich diese Art der Untersuchung absolut gelohnt. Ich hatte einen bis dato unerkannten Gleitwirbel in Kombination mit zwei alten Bandscheibenvorfällen, was meine Beschwerden - Ischialgie im linken Bein nach schiefgelaufener physiotherapeutischer Behandlung - funktionell unterhält bzw. immer wieder von neuem auslöst. Da mein Befund von Anfang an diffus und leichterer Natur war und eher wie eine simple Nervenreizung aussah, erfolgten zuerst keine weiteren Untersuchungen ausser normale MRT.

Am Ende stand ich nach knapp 1,5 Jahren mit wiederkehrend-anhaltenden Problemen, mehreren Kortisonstössen in Folge, einigen NSAR und diversen Arztbesuchen immer noch ratlos da, warum die Beschwerden nicht weggingen. Habe dann eigentlich nur aus Zufall den behandelnden Arzt gewechselt. Dieser hat zuerst eine Infiltrationsdiagnostik gemacht und, nachdem die Beschwerden danach weiterhin persistierten, die Durchführung eines Upright-MRT zur weiteren Abklärung vorgeschlagen.

Was die Qualität der Bildgebung angeht, so ist diese zwar schlechter als ein reguläres MRT, aber wiederum nicht so dermassen schlecht, dass man darauf gar nichts erkennen würde. Zum Teil hängt die schlechtere Bildqualität auch damit zusammen, dass man bei der Untersuchung die verschiedenen Körperpositionen über einen längeren Zeitraum möglichst unbewegt (d.h. über mehrere Minuten) halten muss und es dabei meist irgendwann zu einem leichtem Wackeln des Körpers qua Muskelanspannung kommt. Dauer der Untersuchung war meiner Erinnerung nach insgesamt eine knappe dreiviertel Stunde; ein normales MRT der LWS ist meist in ca. 15 Minuten durch. Bei mir hat die Bildqualität mehr wie ausgereicht, denn in den Funktionsaufnahmen - d.h. gerades Sitzen sowie Vor- und Rückneigung - sah man den Gleitwirbel deutlich, und ebenso mehrere Nerven-Engstellen in Vorneigung und vor allem in der Rückneigung. Dazu gab es hinterher einen ausführlichen Befund.

Mein Neurochirurg schickt regulär nur die (sehr) wenigen Fälle, bei denen trotz diverser Untersuchungen noch Unklarheit bzw. weiterer Abklärungsbedarf besteht, ins Upright-MRT. Dies vermutlich wohl auch deshalb, weil es nur wenige Upright-MRT-Praxen in Deutschland gibt und somit meist ein mehr oder minder weiter Anfahrtsweg und Aufwand für den Patienten anfällt. Aber ich sag mal so: Wenn man einen unklaren, schwer einzuschätzenden Befund hat, kann das Upright-MRT durch die Möglichkeit, den Körper darin in verschiedenen Positionen zu betrachten, ggf. die Antwort liefern, die ein normales MRT nicht bieten kann.

Bearbeitet von Mina75 am 15 Okt 2023, 23:44
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NEMS
Geschrieben am: 16 Okt 2023, 09:05


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Liebe Mina,
liebe Pauline,

danke für eure Rückmeldungen.

Das mit der Physiotherapie versuche ich nochmals zu erklären: "Ordentlich eingerenkt" klang vielleicht etwas brutal :D - zunächst werde ich jedes Mal erst mit einer "Pistole" gelockert bzw. die Muskulatur wird weich gemacht. Danach schaut er sich meine Wirbelsäule an und tastet. In der ersten Behandlung waren ziemlich viele Wirbel draußen, die er wieder eingerenkt hat. Zeitlich setzt er auch "Impulse" - also sanfte Chriopraktik. Das letzte Mal hatte er meine HWS mobilisiert, da sie ziemlich steif ist. Diese "Attacke" hatte ich erstmals im Juni diesen Jahres. Da war ich noch nicht bei ihm in Behandlung. Im Mai finden die Schmerzen an und ab da habe ich mir tagtäglich den Kopf zerbrochen.

Nach der allerersten Behandlung damals hatte ich mich tatsächlich taub und komisch gefühlt. Er sagte mir, dass das die Erstverschlimmerung sei. Seither habe ich das nach seinen Behandlungen nicht mehr.

Ich bin - was die HWS betrifft - auch sehr vorsichtig, vertraue ihm jedoch sehr, da er wahnsinnig viele Erfahrungen hat und ich aufgrund einer Empfehlung zu ihm kam (ich zahle privat). Zusätzlich bekomme ich Tapes auf die Wirbelsäule, die mich unterstützen soll, aufrecht zu sitzen, da dies auch ein sehr großes Problem von mir ist.

Ich habe meinen Physio auch nochmals wegen dem MRT angesprochen. Auch er meinte, dass - auch wenn minimal etwas anderes dabei rauskommen würde - es sich nichts an der Behandlung erstmal ändern wird. Er sagte auch, dass ich da jetzt halt erstmal durch muss. Mit Geduld habe ich es leider nicht so :P .

Nach den Behandlungen geht es mir immer gut, allerdings hält es nicht so lange an. Er meinte auch, dass wenn keine Besserung in Sicht ist, ich mir Schmerzmittel an die Nerven (also das PRT) Spritzen lassen soll. Aber wir versuchen es erstmal so.

Mit dem Sport bin ich weiterhin noch etwas zurückhaltend. Ich gehe viel spazieren und mache ab und an daheim ein kleines Workout. Meinen "hardcore"Sport von früher mit Burpees und allem drum herum mache ich nicht mehr. Ich möchte ab dieser Woche wieder mehr ins Yoga und Fitnessstudio gehen - doch da bleibt immer die Angst, dass ich etwas falsch ausübe und dadurch noch schlimmer mache.

Da ich sehr schlank bin, habe ich hinten am Nacken gefühlt gar keine Muskulatur... Die habe ich auch nie wirklich trainiert.

Habt ihr Tipps für Sportübungen oder soll ich einfach drauf los trainieren?

Bzgl. dem MRT nochmals: Mein MRT ist ja bereits drei Monate alt. Ich bin ein ziemlicher Angstmensch und daher überlege ich, ob vielleicht in den drei Monaten es sich massiv verschlechtert hat und daher ein MRT sinnvoll wäre... Andererseits: Was ist wenn da rauskommt, das es etwas schlimmer geworden ist? Dann mache ich mich noch verrückter als jetzt schon.... Schwierig alles..

Ich habe ja ständig das Knacken und Knirschen beim Bewegen meines Kopfes... Kann das auf eine instablile HWS hinweisen?

Liebe Grüße

Bearbeitet von NEMS am 16 Okt 2023, 10:02
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