Bandscheiben-Forum

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> Befund Bandscheibenverwölbung, Befund besprechen
Pauline69
Geschrieben am: 09 Jul 2023, 15:26


PremiumMitglied Bronze
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Liebe NEMS,

ja, ich spreche aus Erfahrung, leider!

Bis ich 48 Jahre alt war, hatte ich nicht einmal einen Hausarzt.

Und dann ging es los. Zwei schwere Bandscheibenvorfälle an der HWS mit hochgradiger Spinalkanalstenose und hochgradiger Neuroforamenstenose. Es folgten Kortisoninfusionen, PRT Infiltrationen, ca. 30x Physiotherapie, ACP Spritzen. Ich wollte auf gar keinen Fall eine OP.
Doch leider wurde es zum Schluss so schlimm, dass ich meinen linken Arm gar nicht mehr anheben konnte und selbst die Mischung aus Tramal, Ibuprofen und Novalgin plus Muskelrelaxans nicht mehr halfen.

Nach der OP hatte ich starke Nervenschmerzen an den Handaußenseiten und im linken Arm. Es wurde behandelt mit Pregabalin und Gabapentin, trotzdem waren sie noch vorhanden. Nach gut 2,5 Jahren habe ich die Medikamente abgesetzt.
In der Zwischenzeit folgten 3 kleine Bandscheibenvorfälle an der LWS und ein weiterer, kleiner an der HWS.
Alle machten Probleme, mit Ausstrahlungen und Schmerzen, waren aber nie operationswürdig!

Ich gehe seit der HWS Operation 2018 ins Fitnessstudios, mache einige spezielle Übungen an den Geräten und gehe viel aufs Laufband. Ich habe seit 5 Jahren Physiotherapie, insbesondere manuelle Therapie. Ich war 3 Mal in der Reha, das letzte Mal allerdings nicht wegen der Wirbelsäule.

Ich habe eine klassische Ballettausbildung, habe Bühnentanz studiert. Ich habe als Teenager mehrere Jahre Tennis gespielt und war viele Jahre in der Leichtathletik. Also Sport und Bewegung war mein Leben.

Ich kann heute alles machen, meinen Kopf in alle Richtungen bewegen, bin allerdings auch sehr beweglich.
Aber nach einer Wirbelsäulen Operation hat man eine bedeutende Schwachstelle an der Wirbelsäule!
Die Etagen darunter und darüber werden um einiges stärker beansprucht.
Die Statik der Wirbelsäule ist verändert, daher folgen oft Anschlussdegenerationen.

Eine Operation sollte man immer erst dann in Erwägung ziehen, wenn alle anderen Mittel nicht mehr helfen, man alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft hat und der Leidensdruck so hoch ist, das eine OP unumgänglich ist!

Das gilt, meines Erachtens für ALLE Operationen!

Dann weiß man auch, jetzt muss eine OP sein! Da sagt einem dann der Kopf!

Ich benutze seit meine HWS OP ein weiches Nackenstützkissen. Es darf nicht zu hoch sein, damit der Hals nicht abknickt. Ich habe einen Geltopper auf der Matratze unseres Boxspringbett‘s.

Wenn Du nicht zu beweglich bist (hypermobil) spricht nichts gegen Yoga und Pilates.
Dehnen ist bei normalen Menschen immer gut. Auch die Halsmuskulatur kann man dehnen und somit den Verspannungen an dem Nacken entgegenwirken.

Nein, gegen den Abbau einer Bandscheibe helfen keine Nahrungsergänzungsmittel!
Die richtige Bewegung hilft, das richtige Dehnen der vorderen Halsmuskulatur, die richtige Sitzposition.
Eine gute, richtig trainierte kleine Rückenmuskulatur hilft der gesamten Wirbelsäule.

Liebe Grüße
Pauline
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NEMS
Geschrieben am: 10 Jul 2023, 12:23


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Hallo liebe Pauline,

das ist ja echt eine krasse Geschichte! Umso schöner, dass es Dir besser geht und Du damit gut leben kannst! Aber irgendwie auch erschreckend, dass es jemanden so hart trifft, der so viel Sport macht.
Hast Du vielleicht einen Firmen-Namen von dem Nackenkissen, welches Du besitzt?

Ich habe leider nie auf meine Sitzhaltung geachtet oder wie ich beim Sport die Gewichte aufnehme. Aber anscheinend gibt es wohl Menschen, die anfälliger für solche Fälle sind.
Ich hoffe einfach, dass ich es irgendwie abwenden kann und nicht schlimmer wird :(. Irgendwie bin ich jetzt gehemmt und weiß manchmal gar nicht mehr, wie ich sitzen oder liegen soll :D.

@Lulu: Danke für den Tipp! Die Bänder habe ich mir jetzt auch bestellt.

@Paul42: Wurdest Du operiert oder hast Du alles mit Therapie und Übungen wieder in den Griff bekommen?


Vielen Dank an Euch alle für den Zuspruch und die ganzen Tipps! Man fühlt sich hier super aufgehoben.

Liebe Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 10 Jul 2023, 17:13


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Liebe NEMS,

das normalisiert sich alles wieder mit der Zeit!
Im Moment ist noch alles ganz neu für Dich und verunsichert.

Du kannst sitzen und liegen, wie Du möchtest, das ist alles nicht das Problem, einzig beim sitzenden Arbeiten darauf achten, wenn Du auf die Tastatur oder ein Schriftstück schaust, nicht zu stark nach unten zu schauen.
Leg Dir ein Schreibbrett drunter oder irgendetwas, das Dir die Tastatur auf 45 Grad anhebt.

Leider weiß ich den Hersteller meines Kissen‘s nicht. Es hat mehrere Schaumstoffplatten im Innenkern, sodass man die Höhe variieren kann. Gekostet hat es um die 139,-€.

Und beim Sport nur nichts mit „hau ruck“ ausführen.
Ruckartige Bewegungen, insbesondere mit Gewicht, sollte man generell vermeiden.
Alles andere ist ebenfalls kein Problem.

Liebe Grüße
Pauline
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Lulu
Geschrieben am: 10 Jul 2023, 18:41


Boardmechaniker
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Hallo NEMS,

Du hast eine PN von mir.

LG
Lulu
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NEMS
Geschrieben am: 15 Jul 2023, 12:37


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Hallo an alle!

Nochmals vielen Dank für euren Zuspruch und die Tipps.

Ich war am Donnerstag beim Odteopath und gestern bei der Physio. Meine rechte Schulter hängt deutlich nach unten und die Wirbel waren auch versteift, weshalb ich ordentlich eingerenkt und korrigiert wurde.

Nun fühle ich mich zum einen wie erschlagen und zum anderen fühlt sich mein Körper taub und eingeschlafen ein. Ich kann aber alles normal bewegen und habe normale Kraft. Aber es fühlt sich eben so an, als wäre das nicht mein Körper… schwierig zu beschreiben… meint ihr, dass das eine typische Erstverschlimmerung nach der physio war? Mein Physiotherapeut meinte dass sich das Nervensystem gerade neu reguliert und dass ein bis zwei Tage jetzt so anhalten kann. Mega unangenehm….

Liebe Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Jul 2023, 12:57


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Hallo NEMS,

ja, das ist durchaus möglich!

Gerade, wenn es überall Blockaden gab, die Muskulatur dadurch schmerzhaft verspannt war, kann es einen Tag dauern, bis Du eine Erleichterung spürst.
Morgen sollte es aber schon deutlich besser sein.

Wann hast Du den nächsten Physio Termin?
Bestimmt hat sich auch noch nicht alles lösen lassen.

Liebe Grüße
Pauline
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NEMS
Geschrieben am: 15 Jul 2023, 13:02


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Hallo Pauline,

ich habe nächste Woche Freitag den nächsten Termin, da mein Therapeut meinte dass man zeitnah nachjustieren muss, da der Körper wieder in sein altes Muster fallen möchte. Danach würden alle 3 Wochen reichen und täglich Übungen zu Hause. Ich zahle den Physiotherapeuten privat, da über die Krankenkasse ja nur paar Minütchen bezahlt werden.

Es ist echt ein komisches Gefühl - als wäre das nicht mein Körper bzw. als wären die Körperteile dauerhaft eingeschlafen aber dennoch ganz normal bewegbar.

Liebe Grüße
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NEMS
Geschrieben am: 01 Okt 2023, 10:06


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Hallo zusammen,

nun ist ja schon einige Zeit vergangen. Ich gehe weiterhin zum Physiotherapeuten und Osteopath. Beide haben mir mitgeteilt, dass es sich verbessert hat. Nur leider habe ich immer noch schmerzen. Es ist ganz komisch… es gibt Tage da habe ich nichts und an anderen Tagen wie z.B. die letzten drei habe ich wieder schmerzen… es strahlt zum Glück nirgendwohin aus. Aber trotzdem macht mich das solangsam fertig… Wird das denn nie besser werden? Ich bin gerade mal 30 und kämpfe mit so einem Mist.

Komisch ist: ich war in der Zeit zwei mal im Urlaub und da hatte ich überhaupt gar nichts…. Der Neurologe meint dass meine Schmerzen nicht daher kommen, denn BSV habe wohl fast jeder… er sagt dass es der Stress ist und psychisch. Aber jetzt ist Wochenende und eigentlich bin ich entspannt und dennoch habe ich Schmerzen. Sie sind weiterhin einigermaßen erträglich aber dennoch ist es wahnsinnig einschränkend und nimmt Lebensfreude… ich habe jeden Tag Angst dass es zu einem Vorfall kommt und ich operiert werden muss und nichts mehr so wird, wie es einmal war :(…

Liebe Grüße
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Pauline69
Geschrieben am: 01 Okt 2023, 10:51


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Hallo NEMS,

Ich möchte Dir vorsichtig widersprechen, doch Du hast Stress, Du empfindest Schmerzen und machst Dir Gedanken, was eventuell passieren könnte.
Man hat in solchen Situationen den Kopf nicht unter Kontrolle.
Solange der Kopf ununterbrochen darüber nachdenkt, warum und wieso und weshalb etwas ist, ein Schmerz auftaucht und welche langfristigen Folgen das haben könnte, bist Du nicht entspannt.
Und genau DAS war wahrscheinlich die beiden Male im Urlaub anders!
Du warst komplett abgelenkt, wirklich entspannt und hast an ganz andere Dinge gedacht.
Eigentlich der beste Beweis dafür, dass Dein Neurologe wohl recht hat.

Meine Empfehlung, lass es mal laufen, gehe weiterhin zur Physiotherapie und versuche den Alltag etwas entspannter anzugehen. Nimm die Beschwerden hin, akzeptiere sie und versuche nicht darüber nachzudenken, was noch kommen könnte. Bestimme, dass Du Dir die Lebensfreude NICHT nehmen lässt!
Doch, es kann alles wieder ganz normal werden, wie es einmal war!

Versuche ausreichend Sport zu treiben, vor allem die kleine Rückenmuskulatur zu trainieren und zu stärken.
Wackelbrett, Schwingstab oder Schwimmen sind die besten Möglichkeiten dafür. Aber auch einfache Bewegung wie Spazieren gehen oder walken sind gut, Hauptsache ist, Du bewegst Dich, gerade bei einem sitzenden Job.

Achte auf die Sitzposition bei der Arbeit, stehe immer mal wieder kurz auf und bewege den Rücken in die andere Richtung.

Liebe Grüße
Pauline
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paul42
Geschrieben am: 01 Okt 2023, 11:40


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Hallo NEMS,

Pauline hat ja schon die wichstigten Dinge umfangreich angesprochen. :up

Ich denke auch das Kopfkino einen richtig auf Dauer zermürbt. :sch

Im Volksmund hieß es früher, wer Rückenschmerzen hat, dem lastet das Leben auf den Schultern.
Irgendwie stimmt das ja teilweise auch.

Letzlich verbindet uns hier alle, ein Maß an degenerativen Verschleiß an der WBS.

So wie Pauline schon richtig meinte, geht es um Akzeptanz der Sitaution, med. Aufklärung und sich dann einfach Mal ausprobieren.

Nur aus den Versuchen findet man für sich die passende Lösung

Viele Grüße
paul42



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