Bandscheiben-Forum

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> OP Indikation oder doch abwarten, Bitte um eure Meinung
Larissa85
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 17:56


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Hallo zusammen,

ich bin 37 Jahre, arbeite im Büro und treibe viel Sport. Seit 5.4. habe ich sehr starke Schmerzen im Rücken und Nacken, die dann ausgestrahlt haben in die Schulter und den Arm.
Mittlerweile sind die Schmerzen nur noch in der Schulter und im Arm. Schmerzmittel helfen nicht. Selbst Tilidin hat keine Wirkung.

Über Ostern war ich mehrmals in der Notaufnahme. Hier wurde per MRT ein sehr starker BSV C6/C7 festgestellt und mir empfohlen aufgrund der starken Trizepsschwäche und dem stark eingeklemmten Nerv bald zu operieren.

Nun habe ich mich in der anderen Klink vorgestellt und hier wurde mir dazu geraten noch zu warten, außer die Schmerzen sind zu stark. Aber neurologisch keine Dringlichkeit, da ich den Arm noch heben kann und auch noch etwas Kraft habe.

Heute war ich bei einem Orthopäden, der mir auch empfohlen hat eher zu operieren um bleibende Schäden auszuschließen.

Jetzt bin ich komplett verwirrt und habe echt Angst, dass ich einiges riskiere, wenn ich weiter abwarte.

Der Trizeps ist stark geschwächt. Ich konnte normal wirklich viele Liegestütze. Nun geht nicht mal eine! Keine Sorge, das war nur zum testen. Ich hab meinen Sport stark zurückgeschraubt.
Ist das normal oder wirklich eine Indikation für eine schnelle OP?

Kann mir jemand noch eine Klinik in BW oder BY empfehlen, die minimalinvasiv also nach Tessys oder ähnlichem operieren, in welcher ich evtl. noch eine Meinung einholen kann?

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Danke und Liebe Grüße
Larissa
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blumi
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 18:25


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Hallo Larissa,

Entscheidend sind die Symptome, die du hast.

Laut deinem Befund ist deine Trizepsschwäche etwas besser geworden (normalerweise gibt es dazu eine Einschätzung des Kraftgrades, hat dein Arzt dazu etwas gesagt?). das spricht dafür, dass Abwarten durchaus noch eine Option ist, da dein Körper dein bandscheibenmaterial abbauen kann.

Hast du schon eine PRT an die Nervenwurzel bekommen? Wenn nicht, würde ich das zunächst probieren, genauso kann man auch eine Cortisonstoßtherapie versuchen.

Neurologische messungen der C7-Wurzel über ein EMG (also ein Elektromyogramm des Triceps) könnten auch Klarheit bringen, inwiefern es akute Beeinträchtigungen gibt. Auf dem Queren Bild sehen die nervenwurzeln nicht so eingeengt aus, wie es der Befund wiedergibt. Eine Zweitmeinung in einem Wirbelsäulenzentrum ist sicher sinnvoll.

LG, Elke
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Larissa85
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 18:46


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Hallo Elke, danke für deine Antwort. Bei dem queeren weiß ich nicht, ob ich das richtige genommen habe

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Ich merke ehrlich gesagt was den Muskel angeht bisher keine Besserung.
Der in der letzten Klinik meinte ich hätte 4/5. Da ich den Arm heben kann.

von PRT war noch nie die Rede, genausowenig wie Cortison.

Beim Neurologen war ich heute, da mich der Orthopäde hingeschickt hat. Aber da wurde nicht direkt der Trizeps gemessen, sondern irgendwas am Handgelenk. Die schienen mir dort ehrlich nicht so kompetent .

Kannst du mir eine Klinik empfehlen. Ich bin aktuell total überfordert mit der ganzen Situation.

Gruß Larissa
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Pauline69
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 19:36


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Hallo Larissa,

Deine Akutphase ist noch sehr frisch, das sind erst 14 Tage.

Ich kenne die von Dir beschriebenen Schmerzen genau! Genauso hat es mich im Frühjahr 2018 auch erwischt.
Nur bei mir war auch der Trizeps betroffen, also Beide.
Wenn Du den Arm nicht mehr heben könntest, wäre das Kraftgrad 2, nur noch gegen die Schwerkraft, wäre das Kraftgrad 3 (aktive Bewegung gegen die Schwerkraft).

Ich kenne es so, dass der Neurologe, bei einer Überweisung durch den Orthopäden und bestätigtem Bandscheibenvorfall und bereits vorhandenem Kraftverlust, auf jeden Fall diverse, neurologische Messungen durchgeführt werden.

So ganz schnell wird da nichts dramatisches passieren. Wir haben es damals knapp 6 Monate konservativ versucht.
Leider hatte ich dann, nachdem ich die erste OP angesagt hatte, von jetzt auf gleich, eine extreme Verschlechterung. Dann war ich zu einer Operation bereit! Freiwillig.

Auch ich bekam zuerst 10 Kortisoninfusionen, bestehend aus Kortison, Tramal, Diazepam und Vitamin B12.
Danach kamen 6 PRT Infiltrationen im Abstand von 2-3 Wochen und Physiotherapie.
Erste Vorstellung in der Klinik - keine OP Indikation, Begründung: zu wenig Schmerzen
Weiter mit Physiotherapie, wöchtenliche Kontrollen.
Nach Veränderung der neurologischen Beschwerden, neues MRT.
Erneute Vorstellung in der Klinik - nun klare OP Indikation.

Aber, jeder Fall ist anders, die Schmerzen und die neurologischen Auffälligkeiten stellen sich bei jedem anders dar, die Schmerzbewältigung und die Schmerzwahrnehmung ebenfalls.

Dein Körper sagt Dir, wann eine OP unumgänglich ist. Alles ist von Deinem Leidensdruck abhängig.
Es sei denn, der Neurologe stellt klare Auffälligkeiten in den Messungen fest, Dein Kraftverlust belastet den Alttag deutlich und Deine Schmerzen sind unerträglich.
Daher ist die Einschätzung und Beurteilung eines guten Neurologen so wichtig!

Liebe Grüße
Pauline

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Larissa85
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 20:08


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Danke dir Pauline.

Wegen PRT sollte ich mich echt mal informieren. Komisch, dass das bisher niemand erwähnt hat. Ich werde mal morgen in der Klinik, die den Befund rausgefunden hat nachfragen. Auch wegen ordentlicher neurologischer Messung.

Ist bei dir denn die Kraft komplett zurückgekommen nach der OP?

Schmerzen hab ich hauptsächlich Nachts so unerträglich. Tagsüber geht es, solange ich nicht sitze. Aber Nachts ist mehr als 1-3 Stunden Schlaf nicht drin. Dann nur noch tagsüber in Etappen bis der Schmerz einen wieder aufweckt.
Aber das ist alles aktuell für mich gerade noch kein OP Grund. Solange ich krankgeschrieben bin und nicht arbeiten muss.

Gruß Larissa
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Pauline69
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 20:54


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Hallo Larissa,

wenn der Nachtschlaf so stark gestört ist, ist das eigentlich schon eine relative OP Indikation.
Dein Bandscheibenvorfall ist schon ordentlich!

Leider sind meine Paresen nicht komplett zurück gegangen.

Ich hatte nach der OP allerdings auch noch zusätzlich ein sehr starkes Brennen an beiden Handaußenseiten, wie in Brennesseln gefasst und kurz vor der OP, bei der akuten Verschenken, eine taube, linke Zeigefingerkuppe.
Der untere Bandscheibenvorfall war so groß und hatte sich um den Nerv gelegt. Beim Freilegen wurde der C8 Nerv scheinbar geärgert.

Die Bizepsschwäche hat sich einigermaßen zurückgebildet, die Trizepsschwäche ist ausgeprägter geblieben.
Aber damit kann man gut leben.

Eine komplette Abklärung ist sehr wichtig. Eine Beurteilung eines guten Neurologen wegweisend.
Und eine gute, medikamentöse Einstellung.


Liebe Grüße
Pauline
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Larissa85
Geschrieben am: 20 Apr 2023, 21:39


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Hi Pauline,
Puh, ich glaube ich werde tatsächlich morgen noch einmal in der Klinik aufschlagen und mich nochmals ausgiebig informieren.

Da ich sehr viel Sport mache, könnte ich nicht gut damit leben. Auch beim Stand UP Paddle werde ich den Trizeps noch brauchen.
Langsam bekomm ich echt Schiss 😫

Gruß Larissa

Bearbeitet von Larissa85 am 20 Apr 2023, 21:40
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Pauline69
Geschrieben am: 21 Apr 2023, 05:39


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Hallo Larissa,

Nein, Du brauchst keine Angst zu bekommen!
Nur eine gute Abklärung!

Solange neurologisch keine messbaren Auffälligkeiten vorhanden sind, kannst Du abwarten.

Alles Gute, Ruhe bewahren und viele Grüße
Pauline
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Larissa85
Geschrieben am: 21 Apr 2023, 20:43


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Hallo Pauline,

ich habe jetzt einen Termin in einer anderen Klinik bekommen und hol mir dort eine zweite Meinung und dann entscheide ich, wie es weiter geht. Bis dahin versuche ich ruhig zu bleiben.

Gruß Larissa
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