Bandscheiben-Forum

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> Ich benötige Rat mit einem LWS Vorfall, Das erste mal im Leben wirklich krank
Basti82
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 06:44


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Guten Tag

Ich komme aus dem Raum Wolfsburg/Helmstedt und bin bis dato recht Problem los durchs Leben gekommen, bis auf Grippe hatte ich nie Probleme in
Meinen 41 Lebensjahren.

Allerdings hatte ich nun einen Bandscheibenvorfall im LWS Bereich …..

Was bis jetzt passiert ist:

Hatte über Wochen leichte Schmerzen im unteren Rücken, bücken und aufstehen war immer etwas doof aber ich hatte es im Griff und konnte damit umgehen , und war arbeiten und regelmäßig beim Sport.

Da es aber nicht besser wurde suchte ich meinen Hausarzt auf der mir eine Überweisung zum Orthopäden gab nachdem 2 Spritzen die mir der Hausarzt gab keine Änderungen an meinem Problem hatte…..

Der Orthopäde untersuchte mich grob, schrieb mich für 2 Wochen krank und gab mir eine Überweisung zu einer Physiotherapie.

Bis jetzt konnte ich Gehen/Laufen sitzen liegen ohne Probleme , hatte nur beim aufstehen leichte Schmerzen und wenn ich aus einer liegenden Position mich aufrichten musste…. Aber die Schmerzen waren Okay.

Mit der Überweisung ab zur Physiotherapie, ich musste mich seitlich auf eine Liege legen und wir sprachen über meine Probleme und die Therapeutin drückte leicht ab meinem unteren Rücken rum ohne das es mir wehtat oder unangenehm war , nach 20-30 Minuten war auch alles vorbei und die gute Dame sagte das ich sehr verspannt war und sie meine Muskulatur gelockert hat…. An diesem Tag ging es mir auch wirklich besser muss ich sagen.

Allerdings kam das böse Erwachen am nächsten Tag…..
Beim aufstehen hatte ich so starke Schmerzen das ich garnicht wusste was los ist… kein Vergleich mit vorher, der Schmerz ist unerträglich… allerdings nicht im Rücken wie vorher sondern im Linken Bein….. Wade Oberschenkel und Po sind einfach nur ein riesengroßer Krampf mit super starken Schmerzen .

Also wieder zum Orthopäden und durch ein MRT … Diagnose Bandscheibenvorfall LWS

Orthopäde bietet mir eine Schmerztherapie an mit PRT wo ich nun schon 2 Sitzungen hatte.
Dazu gab es ein TensTem Gerät was ich 3 x 30 min am Tag anwenden soll
Und als Medikamente Tilidin 1-2 am Tag und Diclo 2-3 am Tag um mit den Schmerzen klar zu kommen .

Ich quäle mich damit nun 4 Wochen lang rum, ich kann nicht länger als 5 Minuten sitzen bevor der Schmerz zu stark wird trotz der Tabletten und laufen kann ich maximal 20 Meter bevor die Schmerzen im Bein unerträglich werden.
Sobald ich mich hinlege ist alles gut….

Die Schmerzen sind im Po Links, Oberschenkel links , Wade Links + leichte Taubheit in 2-3 Zehen.

Da ich absolut neu bin in dem Thema Krank sein und auch noch nie so starke Probleme und schmerzen hatte würde ich auf diesem Weg gerne Fragen was ihr nun machen würdet ?
Habe nämlich das Gefühl das die Schmerzen zwar besser geworden sind aber nun nichts mehr passiert und nicht voran geht…

Ich danke für alle Tips
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blumi
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 07:13


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Hallo Basti,

so wie ich deine Beschreibung lese scheint die Therapie noch nicht ausreichend zu sein.

Wie bewegst du dich über den Tag, was machst du so? Versuche alles zu meiden, was den LWS-Bereich besonders belastet, denn du bist noch in der Akutphase. Also insbesondere Bücken, Heben, Rotationen im LWS-Bereich, Sitzen. Immer mal wieder in Stufenbettlagerung, dazwischen in bewegung bleiben.

Lockere Spaziergänge wären gut, so wie du das beschreibst scheint es aber schwierig.

Erhältst du noch manuelle Therapie? Häufig verschlimmer verspannte Muskulatur und Schonhaltung das Problem noch.

Wie nimmst du die Medikamente? Bei Bedarf oder regelmäßig und in welcher Dosierung? Das Tilidin solltest du regelmäßig einnehmen, und vielleicht brauchst du eine höhere Dosierung als bisher. Es gibt auch noch spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen (Pregabalin/Gabapentin), das wäre in deinem Fall auch sinnvoll. GGf. ist auch mal ein stärkeres Opioid sinnvoll.

Wärme kann helfen, die verspannten Muskulatur zu lockern. Kirschkernsäckchen, heiße Badewanne, das musst du ausprobieren; du wirst schnell merken, ob Wärme eher förderlich oder unangenehm ist.

Leichte isometrisch Übungen, also reine Anspannungsübungen ohne Gewicht, darfst du durchführen, um die Stabilität des gereizten Bereiches zu verbessern. Aktive Kraftübungen würde ich noch sein lassen und erst beginnen, wenn die Schmerzen nachlassen, dann aber, insbesondere mit Übungen für die Tiefenstabilisatoren, konsequent dranbleiben. Schwimmen, insbesondere Rückenschwimmen, wäre auch eine gute Option.

Solange du keinen Kraftverlusst hast, also der Zehenheber funktioniert und du auf den Hacken laufen kannst, ist eine Konservative Therapie angesagt. Die kann, wenn es ambulant nicht ausreicht, auch mal stationär durchgeführt werden, so dass dann auch spezielle invasive Schmerztherapievervahren zur Anwendung kommen.

Gute Besserung und liebe Grüße

Elke
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Basti82
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 07:33


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Hallo Blumi und danke für Antwort .

Hier zu deinen Fragen:

Wie bewege ich mich…. Garnicht , ich kann es nicht…..
Liege ich ist alles super nur das drehen auf die Seite macht Probleme
Wechsel ich vom liegen ins sitzen tut es weh im linken Bein, stehe ich auf tut der Oberschenkel auf der äußeren/hinteren Seite weh….
Fange ich dann an zu gehen merke ich bei jedem Schritt das dies meinem Linken Bein absolut nicht gefällt, nach 10 Metern machen alle Muskeln im Bein einfach dicht und tuen unendlich weh das es eigentlich nicht zum aushalten ist und ich mich eigentlich nur noch zum Sofa schleppe mit schmerzen der Hölle und mich hinlegen muss…. Wenn ich dann einmal die Beine im Liegen lang mache gehen die Schmerzen super schnell weg.

An sitzen, spazieren gehen, Autofahren ist nicht zu denken…weil der Schmerz im Bein einfach für mich nicht zu ertragen ist…

Medikamente nehme ich bis jetzt nur 1 Tilidin 100mg Morgens + 1 Diclo 50
Mittags eine Diclo 50
Abends eine Diclo 50

So hat es mir der Orthopäde aufgetragen.
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blumi
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 09:06


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Hallo Basti82,

Eine Tilidin 100 morgens ist ziemlich wenig, ich würde mit deinem Ortho Rücksprache halten und es auf 2-3x/Tag erhöhen, vielleicht bringt dir das schon Erleichterung. Vielleicht musst du aber auch auf stärker wirksame Opioide wechseln.

Wichtig ist, dass die Schmerzen auf diesem Level nicht so lange bestehen bleiben, da es sonst zu einer Chronifizierung kommen kann. Du kannst, wenn es notwendig ist, da auch akut stationär in eine Klinik gehen, in der du Schmerzinfusionen und ggf. auch eine PDA oder eine Schmerzbehandlung vom Kreuzbein aus bekommst, Cortisoninfusionen etc., dazu manuelle Therapie durch die Physio. Ich könnte mir gut Vorstellen, dass es dir erst einmal hilft, aus diesem Schmerzkreislauf herauszukommen. Das gehet entweder über die Notfallambulanz oder per Einweisung deines Orthopäden.

Ggf. können Muskelrelaxantien gegeben werden, auch ein Antidepresivum (Kurzfristig, gegen das Schmerzgedächtnis) kann sinnvoll sein.

Es ist, was deine Schmerztherapie angeht, also noch viel Luft nach oben. Wenn es garnicht besser wird kann auch mal eine OP angezeigt sein, aber bevor du das in Betracht ziehst solltest du alle Konservativen Maßnahmen ausschöpfen. Denn der Körper braucht zeit, um das herausgetretene bandscheibenmaterial abzubauen.

Es sei denn, wie ich dir schon in der letzten mail geschrieben habe, dass ein starker Kraftverlusst zu schnellem Handeln zwingt.

LG, Elke
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 10:37


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Hallo Basti,

zu allem, was Elke Dir bereits geschrieben hat, kann ich Dir noch sagen, dass ein konservativ, behandelnder Bandscheibenvorfall 4-6 Monate benötigt, bis es zu einer deutlichen und spürbaren Verbesserung kommt.

Daher ist es in dieser Zeit sehr wichtig, ausreichend Schmerzmittel zu nehmen.

Zu wenig Bewegung ist absolut kontraproduktiv! Es kommt zu weiteren Schonhaltungen und dadurch zu weiteren Problemen. Schmerzen, die länger als 6 Monate andauern, führen zu einem chronischen Schmerz, weil sich ein Schmerzgedächnis bildet.
Das bedeutet, selbst wenn die Ursache des Schmerzes längst behoben wäre, könntest Du einen, nicht vorhanden, somatischen Schmerz, wahrnehmen.

Die Möglichkeiten zur Behandlung sind, eine Kortisonstoßtherapie, PRT Infiltrationen ( unter CT durchgeführt durch einen Radiologen oder einen Neurochirurgen), ausreichende Schmerzmedikation, Physiotherapie- insbesondere die manuelle Therapie- und ausreichende, leichte Bewegung.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline

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Basti82
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 10:58


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Vielen lieben Dank für die ganzen Infos ….
Liest sich sehr hoffnungsvoll für mich und würde es begrüßen wenn es so ist…

Habe Montag erstmal einen Termin bei meinem Hausarzt zwecks neue Krankmeldung und auch Rücksprache mit ihm.
Und werde Montag auch gleich einen neuen Termin beim Orthopäden machen.

Es ist wirklich alles zum verzweifeln wenn man nur liegen kann und selbst der kurze Gang zur Toilette schon absolute Katastrophe ist und man Panik davor bekommt…..

Dazu noch die ganzen Gedanken weil alles liegen bleibt und alles nun auf den Schultern der Freundin hängen bleibt ….
Obendrauf noch die Gedanken mit dem Geld weil man nun ins Krankengeld gekommen ist und die Rechnungen bezahlt werden müssen … 🤯
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rudi15
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 11:15


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Hallo Basti82,

Leidensgenosse, mich würde interessieren, was im Bericht vom MRT steht..
Und wieviele Wochen zieht sich das ganze jetzt schon?
Ansonsten kann ich zu meinen Vor-Schreibern nur hinzufügen, alles langsam anzugehen, nichts tun oder machen, was die Sache verschlimmert, auch bei Physio, man kann das machen, aber NICHTS was die Sache verschlimmert.
Ich würde auch (ev. mit Absprache eines Arztes) einen Krankenhausaufenthalt dringend befürworten, wie bereits von den Anderen geschrieben, da wird man um Welten besser betreut als zu Hause!

Wünsche dir eine baldige Schmerzfreiheit
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 11:56


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Hallo Basti,

Das : „ Es ist wirklich alles zum verzweifeln wenn man nur liegen kann und selbst der kurze Gang zur Toilette schon absolute Katastrophe ist und man Panik davor bekommt…..“

….. Solltest Du schleunigst ändern!

Für Panik gibt es keinen Grund! Und die Schmerzen gilt es zu „betäuben“!

Auf keinen Fall liegen bleiben und die Schmerzen ertragen! Damit tust Du Dir wirklich keinen Gefallen!

Besprich mit Deinem Hausarzt die Schmerzsituation und lass Dir ordentliche Medikamente verordnen!
( für alle anderen Dinge bezüglich des Bandscheibenvorfalls ist der Hausarzt der absolut falsche Ansprechpartner)

Auch ein Neurologe könnte helfen, denn es gibt gute Medikamente, um das eventuelle Hineinrutschen in eine Panik zu verhindern.

Viele Grüße
Pauline
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Basti82
Geschrieben am: 04 Mär 2023, 13:09


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Ich danke euch allen für die vielen Infos und lieben Worte , bringen mir echt etwas Zuversicht hier auf meinem Sofa.

Denn genauen Bericht kann ich hier gern am Montag einmal rein stellen, der liegt gerade noch beim Hausarzt weil der Orthopäde vergessen hatte ihn mir in die Hand zu drücken und ich auch nicht wusste das man sowas dort mitnimmt, alles neu für mich halt…

Und natürlich gebe ich dann auch Infos was noch so raus gekommen ist…

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Basti82
Geschrieben am: 06 Mär 2023, 17:33


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Guten Tag ihr Lieben !

Hier die versprochene Rückmeldung…

War nun heute bei meinem Hausarzt in den ich aber wirklich viel vertrauen setze und eigentlich hat er auch genau so reagiert wie ihr es gesagt habt ….

Die Schmerzmittel wurden hoch gesetzt , ein Muskelrelaxan wurde dazu genommen, Vitamin B dazu und eine weitere Krankmeldung für 2 Wochen.

Er hat mir nun auch den Bericht vom Orthopäden (MRT) erklärt .
Eine Bandscheibe hat es wohl genau 1cm raus gedrückt und sie hängt etwas runter . Er hat mir auch die genauen Bezeichnungen gesagt aber waren soviel Infos das ich mir nicht alles merken konnte … L5 und S1 irgendwie ?

Jedenfalls sagt der HA nun er will alles andere probieren erstmal anstatt einer OP ….
Medikamente einstellen das schmerzen besser werden, bekommen wir das hin körperliche Übungen zwecks Aufbau Muskulatur das die defekte Bandscheibe weniger Stress hat …

Also im Grunde hat er genau das alles gemacht was ihr auch geraten habt ….
Hoffe die Medina helfen mir nun das alles etwas entspannter wird.

Poste gleich noch einmal die Dosierung, meine bessere Hälfte ist nur gerade in der Apotheke alles abholen.

Danke euch schon mal für alles und die lieben Worte und vielen Infos !

Achso was ich sehr interessant fand war seine Aussage das er mir auf jeden Fall erstmal von einer OP abrät solange nicht alles andere ausprobiert wurde…
Aber wenn ich das möchte kann ich eine Überweisung zum Neurologen haben und dann würde das ganz schnell gehen mit der OP weil ich wohl ein guter Patient wäre … recht jung , keine körperlichen Probleme etc , Klinik hat er mir auch eine empfohlen in Braunschweig …
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