Bandscheiben-Forum

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> Nach 2 Jahren ohne Besserung operieren lassen?
BandscheibenJunge
Geschrieben am: 25 Jan 2023, 17:10


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Hallo ihr Lieben,

ich wende mich nun auch mal an euch. Meine mittlerweile über 2 Jahre andauernde Leidensgeschichte fasse ich euch mal kurz zusammen:

Begonnen hat alles Ende 2020 (zu dem Zeitpunkt war ich noch junge 26 Jahre alt). Damals habe ich leichte Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehabt. Also direkt zum NC. Der hat ein MRT machen lassen und einen Prolaps im Bereich L5/S1 festgestellt. Anschließend wurde Physiotherapie verschrieben. Eine wirkliche Besserung ist hierdurch aber leider nicht eingetreten, aber da die Beschwerden relativ harmlos waren und ich außer gelegentlichen leichten Schmerzen im Rücken keine Symptome hatte, habe ich mir dabei nicht viel gedacht... bis zum Juni 2021.
Hier ist es innerhalb einer Woche deutlich schlechter geworden: Ausstrahlende Schmerzen ins Bein, Kribbeln bis in den Fuß/ Fußsohle, Taubheitsgefühl an der Wadenaußenseite. An sich alles aushaltbar und im Stehen und beim Gehen und Liegen teilweise kaum wahrnehmbar, allerdings war von da an das Sitzen immer eine Qual. Ab 5 Minuten merke ich, wie das Kribbeln zunimmt und je länger ich sitze, desto schlimmer werden die Symptome.
Seitdem war ich bei 5 verschiedenen Orthopäden, 4 versch. NC und habe so gut wie alles ausprobiert: Von Akupunktur und Osteopathie, über versch. Physiotherapien mit Massagen, Elektrotherapie und Drucktechniken bis hin zu insg. 8x PRT (hier auch versch. Varianten). Leider ohne Besserung und quasi gleichem Stand zu 2021. Von den Ärtzen wurde immer nur von einem "leichten Bandscheibenvorfall" gesprochen, der die S1 Nervenwurzel nur minimal komprimieren würde.

Die MRT-Bilder, welche ca. alle 6 Monate gemacht wurden, sind immer unverändert geblieben und zeigen die erwähnte leichte Komprimierung der S1 Nervenwurzel.

Eine Neurologische Untersuchung (Nervenstrommessung) hat ergeben, dass keine Nervenschäden vorliegen. Es sind keine Lähmungen vorhanden. Alle Reflexe sind ausgeprägt und unauffällig.

Letztlich hat mich mein zuletzt behandelnder Orthopäde an die Neurochirurgische Abteilung eines Krankenhauses überwiesen und (keine Überraschung) der NC will natürlich operieren.

Bisher konnte mir niemand sagen, weshalb mein vergleichsweise leichter Bandscheibenvorfall innerhalb von mittlerweile knapp 2 Jahren unverändert bleibt.

Als Auslöser für die in 2020 entstanden Rückenschmerzen vermute ich (wahrsch. falsches) Krafttraining. Auch wenn ich immer mit sehr wenig Gewicht trainiert habe. Einen Auslöser für die plötzliche Verschlechterung im Juni 2021 kann ich leider nicht wirkich bestimmen, vermute aber, dass es irgend eine falsche "Bewegung" gewesen sein muss, da ich zu diesem Zeitpunkt auch wieder mit Kraftsport angefangen hatte. Die Verschlechterung kam jedoch wie bereits geschrieben schleichend innerhalb von einer Woche.

Würdet ihr mir zu einer OP raten oder habt ihr vielleicht noch eine andere Idee was die Ursache dafür sein kann, dass ich so einen untypischen Verlauf habe. Vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem, dass so ein "leichter" Bandscheibenvorfall so lange Probleme macht oder hat noch eine Idee für eine alternative Behandlung um die OP zu umgehen?

Ich bedanke mich schon mal im Voraus für eure Antworten und kann bei Bedarf gerne noch Bilder des aktuellsten MRTs nachliefern.


Euer BandscheibenJunge :;

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blumi
Geschrieben am: 25 Jan 2023, 19:35


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Hallo Bandscheibenjunge,

Bilder wären schon gut, da könnte man mal sehen, was das Problem ist (vielleicht).

Hast du schon mal eine stationäre Schmerztherapie gemacht? Vielleicht wäre das ( da du ja keine Paresen hast) noch eine Option vor der OP, da du dann ggf. gezielt und kompakt das bekommst, was du zur Besserung brauchst.

Nimmst du Medikamente? Wenn ja, was? so lange wie das jetzt sich schon hinzieht kann das gut auch chronifiziert sein, da wäre eine ausreichende kombinierte medikamentöse Schmerztherapie vielleicht sinnvoll.

LG, Elke
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BandscheibenJunge
Geschrieben am: 25 Jan 2023, 21:59


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Hallo Elke,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Eine stationäre Schmerztherapie habe ich noch nicht gemacht. Dazu muss ich aber auch sagen, dass sich meine Schmerzen ja wirklich im Rahmen halten und eigentlich nur bei längerem Sitzen und unglücklichen Bewegungen auftreten (mit ausgestreckten Beinen nach vorne beugen, starkes Hohlkreuz machen usw.). Ansonsten bin ich tatsächlich schmerzfrei und nehme auch keine Medikamente. Das Taubheitsgefühl im Bein und das Kribbeln im Fuß ist schon häufiger da, wobei ich selbst das manchmal gar nicht wahrnehme, wenn ich z.B. morgens nach dem Aufwachen noch im Bett liege. Meinst du, dass da eine stationäre Schmerztherapie trotzdem helfen könnte (auch im Hinblick darauf, dass die vielen PRTs kein bisschen geholfen haben)?

Ansonsten habe ich mal zwei Bilder beigefügt. Das eine (leider keine gute Qualität) ist von 2020 als "nur" leichte Rückenschmerzen vorhanden waren. Das andere ist das aktuelle MRT. Ich kann auf den beiden Bildern nicht erkennen, weshalb ich bei dem Ersten fast keine Probleme hatte und weiterhin Sport treiben konnte und mit dem Zweiten Bild nicht länger als 5 Minuten sitzen kann ohne dass das Bein taub wird und der Fuß anfängt zu kribbeln. Vielleicht entdeckt ja hier jemand den Übertäter?

Wie immer Danke im Vorraus.

LG Thomas
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BandscheibenJunge
Geschrieben am: 25 Jan 2023, 22:01


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aktuelles MRT

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BandscheibenJunge
Geschrieben am: 25 Jan 2023, 22:04


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MRT von 2020

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blumi
Geschrieben am: 26 Jan 2023, 17:56


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Hallo Thomas,

von den Bildern her scheint sich der Vorfall eher zurückgebildet zu haben, ich frage mich daher, was hier operiert werden soll.

Auch deine Beschwerden sind ja, wie du selbst schreibst, nicht so ausgeprägt. M.e. sollte da eher noch konservativ vorgegangen werde.

Medikamente gegen die Nervenbeschwerden könnten da helfen. Z.B. Lyrica oder Gabapentin wären da angesagt. Da kombiniert mit einem TENS für zu Hause, mittels dem du gezielt dann gegen die Nervenbeschwerden anarbeiten kannst,wenn sie auftreten (das kann ein Schmerztherapeut verschreiben). Dazu eine Rückenschule, die dich anleitet, wie du Fehler im Alltag vermeidest und flexibles Sitzen, Liegen, Laufen kombinierst.

Was man auf beiden Bildern sieht ist eine ziemliche Streckfehlhaltung der LWS, dafür wäre eine gute manuelle Therapie sinnvoll. eventuell helfen dir auch Traktionen (musst du ausprobieren). Und dazu ein gutes training isoliert für die tiefe Rückenmuskulatur.

Eine gute Reha könnte dazu vielleicht auch nützlich sein.

LG, elke
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