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schleesien |
Geschrieben am: 21 Jan 2023, 15:09
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 29.374 Mitglied seit: 21 Jan 2023 ![]() |
Hallo liebe Community,
ich bin ziemlich verzweifelt. War am Donnerstag im MRT und gestern nun die Hiobsbotschaft: ich solle sofort zu meinem Neurologen kommen. Dort erfuhr ich, dass mein Nerv weiterhin stark bedrängt wird (siehe anhängenden MRT Befund). Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich, w, 35 Jahre alt hatte in 2019 meinen ersten BSV L5/S1. Nach monatelanger konservativer Therapie, PRT's, Physio und Reha wurden die Beschwerden schließlich so schlimm plus Ausstrahlung ins rechte Bein, dass im Juni 2020 eine mikrochirurgische OP durchgeführt wurde. Danach nahezu völlige Beschwerdefreiheit. Bis letzten Sommer. Während meiner Schwangerschaft bekam ich wieder zunehmend Schmerzen. Nach ein paar Wochen MRT: großer BSV L4/L5. Innerhalb einer Woche wurde ich operiert. Während der OP kam es zu Komplikationen. Durch viel vernarbtes und verklebtes Gewebe wurde eine Nervenhaut verletzt. Die Dura wurde genäht und der BSV laut Aussage der Ärzte entfernt. Als ich im Aufwachraum lag bemerkte ich, dass ich meinen linken Fuß nicht mehr anheben konnte. Seither Fußheberlähmung. Nun der Hammer: der Neurologe setzte zur Kontrolle ein erneutes MRT an und dann wie oben bereits geschrieben gestern der Termin bei meinem Neurologen. Dieser machte deutlich, dass dies ein sehr schlechter Befund sei, der schnelles Handeln erfordern würde. Aufgrund der massiven Bedrängung der Nervenwurzel geht er von einer erneuten OP aus (er sei aber kein Chirurg). Sollte der Druck nicht beseitigt werden "habe der Nerv keine Chance". Der Arzt organisierte mir einen Termin für kommenden Mittwoch in der Wirbelsäulenchirurgie in Münster (dort fanden auch die vorherigen OP's statt). Ich bin völlig geschockt (auch weil ich nur noch leichte Schmerzen im Rücken habe seit der OP) und habe riesen Angst vor einer erneuten OP, befürchte aber das diese notwendig sein wird. Habt ihr Rat für mich? Kann jemand mein MRT einschätzen?? Ich danke euch und liebe Grüße. |
schleesien |
Geschrieben am: 21 Jan 2023, 15:23
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 29.374 Mitglied seit: 21 Jan 2023 ![]() |
hier nochmal der Befund:
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schleesien |
Geschrieben am: 21 Jan 2023, 15:24
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 29.374 Mitglied seit: 21 Jan 2023 ![]() |
MRT Befund Teil 2
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blumi |
Geschrieben am: 22 Jan 2023, 09:04
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.246 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Schleesien,
Das liest sich tatsächlich nicht so berauschend. Was ergeben denn die neurologischen Messungen? Kommst du mit der Fußheberparese einigermaßen zurecht? Die Neurochirurgen werden mit Dir, aufgrund der Vorgeschichte, vermutlich sehr genau abwägen, ob eine erneute OP erfolgversprechend oder zu risikoreich ist. Nicht operieren bedeutet dann aber zu akzeptieren, mit der Parese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Dauer leben zu müssen. Ob eine OP den Nerv noch retten kann, wird dir vermutlich auch niemand garantieren können. Ich würde an deiner Stelle bereits vorab einen Zweitmeinungtermin an einer großen Klinik ( z.B. Uniklinik oder großes Wirbelsäulenzentrum) ausmachen, damit du Optionen abwägen kannst. LG, Elke |
schleesien |
Geschrieben am: 22 Jan 2023, 19:39
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 29.374 Mitglied seit: 21 Jan 2023 ![]() |
Hallo Elke,
vielen Dank für deine Antwort!! Was genau bei den neurologischen messungen heraus kam weiß ich nicht, nur so viel, dass der Nerv zwar gelähmt aber nicht tot ist. Und das der Nerv sich nicht erholen kann, so lange der Druck bestehen bleibt. Mit der Fußheberparese komme ich mittels Schiene einigermaßen zurecht. Schön ist es natürlich nicht, aber damit kann bzw muss ich im Zweifelsfall leben.. Ich habe jedoch Sorge, dass sich es ohne OP vlt auch noch weiter verschlechtern könnte? zb. im Oberschenkel, dort läuft der Nerv ja auch her und ist bereits leicht eingeschränkt. Oh man, das ganze ist ein einziger Alptraum für mich. Vlt kann mir noch jmd bei den folgenden Fragen weiterhelfen: - Ist eine erneute OP aufgrund des flächigen Narbengewebes an der Stelle überhaupt möglich? Wenn ja wie? - Würde es ggf reichen die vorhandene Flüssigkeit dort zu entfernen, um den Druck auf den Nerven zu vermindern? - Ist es möglich, dass die Flüssigkeit evtl ausgetretenes Nervenwasser aufgrund der intraoperativen Duraverletzung ist? - Wie kommt es in so kurzer Zeit zu erneuten Vorfällen an der gleichen Stelle? durch falsches Verhalten? Wie ihr merkt habe ich viele Fragen.. ich bin über jede Hilfe dankbar! |
blumi |
Geschrieben am: 24 Jan 2023, 15:55
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.246 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Schleesien,
das mit dem Nerven hört sich doch schon mal gut an, dass der noch zu retten ist. Das beeinflusst sicher auch Entscheidungen über das Vorgehen. Zu deinen Fragen will ich mal versuchen, Antworten zu formulieren, auch wenn das z.T nicht so einfach ist. 1) Ist eine erneute OP aufgrund des flächigen Narbengewebes an der Stelle überhaupt möglich? Wenn ja wie?: Möglich ist es sicherlich, es ist eher eine Risikoabwägung, ob die Gefahr, dir damit erneuten Schaden zuzufügen, nicht höher ist, als die Wahrscheinlichkeit, dass du davon profitierst. Um einen möglichst geringen Schaden hervorzurufen brauchst du eine gute Übersicht. Wie die in deinem Fall erreichbar ist, müssen die Spezialisten entscheiden (ich würde damit in jedem Fall nur an ein großes ausgewiesenes Zentrum gehen). 2) Würde es ggf reichen die vorhandene Flüssigkeit dort zu entfernen, um den Druck auf den Nerven zu vermindern? Die Flüssigkeit scheint nur einen Teil der Kompression zu bewirken, ob das ausreichen würde, wird vorher vermutlich keiner sagen können. Es wäre vielleicht einen Versuch wert. Das geht aber nur unter bestimmten Bedingungen (siehe nächste Frage) - Ist es möglich, dass die Flüssigkeit evtl ausgetretenes Nervenwasser aufgrund der intraoperativen Duraverletzung ist? Es ist Aufgrund der Duraverletzung nicht nur möglich sondern sogar relativ wahrscheinlich. Andere Möglichkeiten wären ein Serom (also Wundflüssigkeit) oder ein Hämatom, dass sich verkapselt hat. Oder eine Zyste, die z.B. von den Facettengelenken ausgeht. Das sind alles eher seltenere Dinge, ersteres ist wahrscheinlicher. In dem Zusammenhang wäre dann zu klären, ob es eine weiterhin bestehende Fistelung, also ein kleines, fortbestehendes Duraleck, gibt, das die Zystenbildung unterhält. Denn dann würde eine Punktion nicht nur nichts bringen, sondern würde zu erneutem Verlust von Nervenwasser mit nachfolgenden Beschwerden (wie z.B. starken Kopfschmerzen) führen. Es muss also erst einmal geklärt werden, was es mit dieser Zyste auf sich hat. - Wie kommt es in so kurzer Zeit zu erneuten Vorfällen an der gleichen Stelle? durch falsches Verhalten? Ne, daran bist du nicht Schuld. Bei der OP wird ja nur das ausgetretene Gewebe entfernt, der Riss in der Bandscheibe muss von alleine heilen, und so eine Narbenbildung dauert mindestens 6 Wochen bis zu 3 - 4 Monate. In der Zeit kann es, wenn du Pech hast, zu einem erneuten Vorfall an der Stelle kommen, laut Literatur betrifft das mindestens 5 % der operierten, Ich drücke dir die Daumen, dass es bei deinem Termin für dich zu einer zufriedenstellenden Lösung kommt, schreib mal, wenn dir danach ist, zu welchem Ergebniss die Fachleute gekommen sind. LG, Elke |
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